Wo bist du?
An Allen Walker,
Wie geht es dir?
Ist bestimmt ganz schön still ohne meine nervige Stimme~
Hier möchte ich mich gleich für den überstürzten Aufbruch entschuldigen, wegen dem ich keine Zeit mehr hatte, mich von dir zu verabschieden.
Ich werde hier solange bleiben, bis es Yu wieder entsprechend gut geht.
Yu hat sich hier sofort zurecht gefunden.
Sobald er seinen Koffer aufgepackt hatte, zog er sich still in einen kleinen Raum zurück und richtete einen Altar für Alma ein.
Nicht am Ort seines Todes sein zu können schmerzt ihn sehr.
Ich war damit einverstanden, solange es ihm nur helfen würde.
Doch die Dinge verliefen in eine nicht vorhergesehene Richtung.
Tagtäglich verbringt er in diesem Raum, kommt nur zum Essen heraus.
Abends zündet er sich Kerzen an, schließt die Augen und spricht mit Alma.
Es schmerzt mich, ihn so zu sehen.
Gestern fing ich damit an, ihn mit der Hand zu waschen, seine Haare zu kämmen und ihn ins Bett zu tragen.
Es wurde immer später und seine Beine konnte er kaum noch bewegen.
Morgens wie abends trage ich ihn in diesem Raum und wieder ins Bett.
Es fühlt sich weniger wie ein Liebhaber an, als eine Katze, die ich hege und pflege.
Des Nachts liegen wir nur nebeneinander. Mir fehlt der Schlaf; ich mache mir Sorgen, zu viele Gedanken schießen mir durch den Kopf.
Ich verzweifle.
Erst gestern Abend schloss er sich ein.
Die Stunden vergehen nur sehr langsam, wenn ich vor der verschlossenen Zimmertür hocke und auf ihn warte.
Es sticht tief in mir drinnen, wenn ich die Schreie höre, denn er verletzt sich selbst, um dem Schlaf zu entrinnen.
Ich klopfe an die Tür, immer wieder, doch ich erhalte keine Antwort.
Im Gegenteil, alles was ich höre, ist seine Stimme, die mit Alma spricht.
Ich leide mit ihm, doch er weiß weder dies, noch dass es bergab geht.
Ich schlafe nicht mehr, esse nicht mehr.
Ich sitze vor der Tür und weine, spreche mit ihm, doch meine Worte reichen nicht an die Tiefe, die sie benötigen, um ihn zu treffen.
Sag mir, Allen, liebt er nun mich oder Alma?
Sag mir, was soll ich tun?
