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The Feelings hidden behind the Mask

von

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Der Alptraum - Schatten der Erinnerungen

Er wälzte sich hin und her. Sein Gesicht vor Angst und Schmerz verzehrt.

Schon wieder dieser Traum. Schon wieder dieser Alptraum, der ihn seit jenem Abend verfolgte und umklammert hielt.

Da stand er, ein kleiner Junge zusammen mit seinen Brüdern vor dem Transmutationskreis, der all ihre Sorgen von ihnen nehmen sollte.

Überzeugt von sich selbst und ihrer Arbeit, legten sie die Hände auf den Kreis und gaben der Alchemie die Energie, die sie brauchte um zu wirken.

Nun veränderte sich das Bild.
 

Er stand allein in einem schwarzen Raum. Um ihn herum nichts als die beklemmende Schwärze, die ihn zu verschlingen drohte. Er hatte Angst. Er war allein und konnte sich nicht gegen das wehren, was ihn hier erwarten mochte.

Er rannte umher, um einen Ausweg zu finden, doch so schnell er rannte, er konnte keinen finden.

Doch da sah er plötzlich eine Gestalt in der Ferne. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt, doch es war eine Frau mit dem gleichen braunen Haar wie er. Er lächelte, als er auf sie zu rannte und sich darauf freute, die so lang vermisste Person nach all der Zeit endlich wieder in die Arme schließen zu können.
 

„Mama! Mama, ich bin’s! Es hat funktioniert, du bist wieder da! Oh Mama!“, rief er aus voller Kehle und Tränen der Freude rannen über sein Gesicht, als er sich der Person, die er als Mutter bezeichnete, weiter näherte.
 

Fast war er da. Seine Euphorie stieg. So lange hatte er auf diesen Moment schon gewartet. Es war wie ein böser Traum, der gleich von der mütterlichen Wärme vertrieben werden würde.

Doch all die Freude, die er gerade noch gespürt hatte, verwandelte sich in tiefe Verzweiflung und Angst, als er sah, wie sich die Person umdrehte und ein grauenerregendes Gesicht, von Schmerz gepeinigt, auf dem Körper seiner Mutter saß.

„Wa… Wa…Warum nur? Warum habt ihr mich zu so etwas gemacht?“, fragte die entstellte Gestalt mit schmerzverzehrter Stimme und streckte ihm eine, mit Blut befleckte, Hand entgegen.
 

„Ne… Nein… Das… Haben wir nicht gewollt… Bitte… Hör auf“, wimmerte die zittrige Stimme des Kindes und er wich einen Schritt zurück. Seine Beine wollten ihn kaum tragen.

„Warum?“, wiederholte die Gestalt bloß und tat einen Schritt nach vorne.

„Aufhören… Hör doch bitte auf…“, bettelte das Kind inständig und versuchte erneut zurückzuweichen, doch seine wackeligen Beine gaben nach und er fiel nach hinten.

Unfähig aufzustehen, versuchte er im Sitzen zurückzuweichen, doch die missgebildete Gestalt trat einen weiteren Schritt auf ihn zu und kam immer näher.

„Warum? Warum nur?“, klagte sie immer wieder und richtete ihren geplagten Blick dabei auf das Kind vor sich.
 

Der Junge zitterte am ganzen Leib. Er wollte nur, dass diese Angst, die ihn gefangen hielt endlich ein Ende hatte.

Als die Hand der Gestalt kurz vor seinem Gesicht war, schloss er panisch die Augen. „Bitte nicht“, flehte er in Gedanken, doch auf einmal ertönte der schmerzerfüllte Schrei seines jüngsten Bruders und brachte ihn dazu die Augen wieder zu öffnen.

Die grausige Gestalt war verschwunden und seinem kleinen Bruder Alphonse gewichen, der seinem großen Bruder in dieselben goldenen Augen schaute.

Al’s Gesicht war ebenfalls ängstlich. „Nii-san, hilf mir!“, rief er und streckte die Arme aus. Doch bevor der Junge die Hände greifen konnte, begannen sie zu zerfallen. Sein Bruder wand sich und versuchte sich zu retten, doch sein Körper zerfiel immer weiter.

„Al! Nein!“, brüllte der mittlerweile kraftlose Junge und konnte nichts anderes tun, als zuzusehen, wie sein Bruder sich auflöste.

Als Al vollkommen verschwunden war, erklang erneut ein Schrei und Blut spritzte über den Jungen.
 

„Ed… Ed… Dein Arm… Dein Bein…“, jammerte der Junge und sah die zusammengekauerte Silhouette seines jüngeren Bruders auf dem Boden liegen. Unfähig aufzustehen, wegen des fehlenden Beines. Unfähig sich aufzurichten, wegen des fehlenden Armes.

Und überall Blut!

Der schwarze Ort war getränkt mit Blut. Mit dem Blut seines jüngeren Bruders.

„Nein!...Ich… Ich will nicht mehr“, schrie der Junge und brach in Tränen aus. Er schloss erneut die Augen.
 

Wann hatte diese Qual ein Ende? Wann?

„Angst für jene, für die Wagemut die einzige Richtschnur ist.“

Der Junge erschrak erneut, als er seine eigene Stimme hörte.

Zaghaft öffnete er die Augen und blickte in das augenlose Gesicht einer weißen Gestalt ohne Konturen.

Als das Kind sie anschaute, grinste diese mit einem fast wahnsinnigen Lächeln.

„Wahnsinn für jene, die sich mächtig fühlen wollen“, sagte die Gestalt und verwendete erneut die Stimme des Jungens.

Der Junge konnte nichts mehr sagen, nicht mehr klagen, nicht mehr flehen. Angst war das einzige Gefühl, welches er noch kannte.

Wieder ergriff die Gestalt das Wort und streckte dabei die Hand nach dem Gesicht des Jungen aus:

„Strafe für jene, die ihre Grenzen nicht kennen.“

Der Junge spürte den Schmerz, spürte das Stechen, das Reißen der Haut über seinem rechten Auge und das schreckliche leere Gefühl in seiner rechten Augenhöhle.

Er stieß einen Schrei aus und warmes, leuchtendes Blut rann an seinem Gesicht herab, wie die Tränen, die er bis zu diesem Zeitpunkt vergossen hatte.



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