Zum Inhalt der Seite

Master of War - Eine FF zu den Ulldart-Büchern von Markus Heitz

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sofort öffnete ich die Zellentür und trat ein. „Wie geht es dir? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!“, fragte ich den Gefangenen im Plauderton und schlenderte, fröhlich lächelnd, auf ihn zu. Als ich vor ihm stand und er zu mir hochstarrte, so voller Trotz, voller Wut, bemächtigte sich meiner ein derart berauschendes Gefühl, dass mir ein leichtes Seufzen über die Lippen kam. Wie er sich wohl fühlte? Mir völlig ausgeliefert- seinem Erzfeind! Und mit den Handgelenken über dem Kopf an die Wand gekettet wie der schäbigste kleine Strauchdieb. Seine Körper war völlig verdreckt, er stank bestialisch und von seiner Kleidung war auch nicht viel mehr übrig, als ein paar Fetzen an den nötigsten Stellen. Er war genau da wo ich ihn haben wollte! Hilflos, auf meine Gnade angewiesen! Doch leider stellte ich fest, dass er nicht halb so verängstigt schien, wie ich es mir wünschte, denn ein spöttisches Grinsen trat auf seine Züge. „Was ist los, hat es dir die Sprache verschlagen?“ Es ärgerte mich tierisch, wie er mich ansah! Am liebsten hätte ich ihn meine Stiefel schmecken lassen, oder noch besser: ich hätte ihn zertreten wie einen Wurm, ich wollte ihm wehtun! Gehorchen sollte er mir! Winseln, wie ein geprügelter Köter und mir die Stiefel sauberlecken, nachdem ich sie mir an ihm beschmutzt hatte! „Ich kann nicht klagen, deine Gastfreundschaft ist bemerkenswert, Govan!“, er versuchte zwar, gelangweilt zu klingen, doch ich hörte ganz genau die Schmerzen, die er erlitt. Kein Wunder, wenn er gestern nach der Schlacht eingesammelt und dann hier derart aufgehängt wurde. Aber das reichte mir nicht, also hockte ich mich hin, direkt vor ihn, unsere Körper nur Zentimeter weit auseinander. Langsam beugte ich mich vor: „Ich hab gestern Nacht an dich gedacht...“, flüsterte ich ihm leise ins Ohr und strich zärtlich über seine Wange. „Du hast mir die einsamen Stunden wirklich versüßt, weißt du? Ich danke dir…“ Meine Zungenspitze strich an seinem Ohrläppchen entlang und ich fühlte, wie mein Gefangener erschauderte und entkräftet versuchte, mich von sich zu stoßen, doch das würde ich gewiss nicht zulassen. „Du schmeckst genau so furchtbar wie du riechst…“ Kichernd brachte ich mein Gesicht wieder vor das sein und betrachtete ihn aus der Nähe. Anscheinend hatten meine Knechte sich nicht an ihn herangetraut, er hatte zwar einige kleine Kratzer und Schnitte, Blutergüsse und andere Wundmale, doch er sah immerhin noch nicht so zermatscht aus, wie so manch anderer, der in diese Kerker gebracht worden war, seit ich hier residierte. Das, was meiner besonderen Aufmerksamkeit bedurfte, waren seine rissigen, aufgeplatzten Lippen und seine Blicke, die immer wieder in eine bestimmte Richtung flogen, wenn er dachte, ich würde es nicht bemerken. Als ich mich in der kleinen Zelle umsah, wusste ich auch, wieso: Dort stand eine ganze Schüssel voller frischem, kühlen Wasser und sogar etwas zu essen. Lauthals lachte ich los und kriegte mich beinahe nicht mehr ein- wie köstlich! Dieser kleine Versager! Hängt hier an den Ketten und starrt das Wasser an, unfähig es zu erreichen! „Das unterscheidet dich von mir… ich nehme mir einfach was ich will, Tokaro- mein lieber Rennreiter…“ Schon war ich an der Quelle seiner Gier, füllte den Krug, den ich mir gerade mit Hilfe meiner Magie hatte herschweben lassen, auf und trank einen großen Schluck. Absichtlich verschüttete ich ein paar Tropfen, nur ein wenig von ihm entfernt. „Schmeckt ein wenig erdig, so was kann ich dir nicht zumuten“ Aufregend, wie plötzlich seine Brust sich schneller zu heben und zu senken begann, wie er versuchte, aufzustehen und an das Wasser zu kommen, sich dann eines besseren besann und so tat, als würde er es gar nicht wollen. So viel Beherrschung sollte ich belohnen, nicht wahr? Also setzte ich mich auf das Bett- wenn man es denn als solches bezeichnen wollte, denn eigentlich war es nur ein Haufen schimmeliges Stroh von gammeligen Holz eingerahmt- und starrte auf ihn herab. „Möchtest du auch einen Schluck haben? Es ist genug für uns beide da und scheinbar haben meine Bediensteten vergessen, dass mein Gast an Ketten an der Wand hängt und dort hinten nicht herankommt...“ Mit einem Nicken deutete ich auf den Bottich und nahm noch einen kleinen Schluck, nur um ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken. Scheinbar funktionierte es auch ganz gut, er leckte sich über die Lippen und wollte wohl etwas sagen, doch fand er nicht die richtigen Worte. Kein Wunder, eine Begegnung mit mir ließ niemanden so einfach kalt! „Möchtest du mich nicht um einen Schluck bitten, Tokaro?“ Ich beugte mein Knie leicht und berührte fast zärtlich mit der Stiefelspitze die Region zwischen seinen Schenkeln. Zischend sog mein starker Herr Ritter die Luft ein, als ich über seinen Unterleib strich und über seinen Bauch, seine Brust. „Na? Was ist?“ Ich drückte meinen Fuß fest gegen seine muskulöse Brust, drückte immer fester und fester, bis er keuchte, bis er röchelte, bis er blaue Lippen bekam und hörte erst auf als mich ein Knacken, wie das eines trockenen Astes darauf aufmerksam machte, dass der gute Mann vor mir wohl auch nicht unzerstörbar war. Er würgte einen Schwall Blut hervor, welches sich natürlich gleich auf meinen blankpolierten Lederstiefeln ausbreitete- aber das war schon in Ordnung. Ich ließ -barmherzig wie ich nun mal bin- ein wenig von ihm ab und ihn keuchend und hustend Luft holen, wobei mein Fuß natürlich an Ort und Stelle verblieb, aber nur einen kleinen Moment. Dann hob ich ihn ein wenig, legte ihn vorsichtig unter das Kinn meines Gegenübers und zwang ihn dazu mich anzusehen, was ihm wohl sichtlich schwerfiel- ob durch die Schmerzen, die Haltung in der er gefesselt war, oder aus Ehrfurcht ließ sich nicht genau sagen. „Leck es ab…“
 

Es war wirklich erregend, wie hilflos er war. Mir ging die Frage durch den Kopf, ob sein Stolz wohl größer war als sein Lebenswille Bei ihm konnte ich es mir durchaus vorstellen, aber es wäre schon irgendwie schade. Doch als ich an dem Becher nippte und nachdenklich auf ihn herabsah, schien es, als sei der Wille dieses Bastards endlich gebrochen. Zögerlich öffnete er den Mund, seine Zunge kroch hervor und leckte elektrisierend langsam über das kleine Malheur, was ihm da eben auf meinem Stiefel passiert war. „Gut machst du das, mein Lieber…“ Ich kann kaum verhehlen, dass es mich ziemlich erregt hat ihn so zu sehen, völlig am Boden, völlig fertig. Er schien an einem Punkt angelangt zu sein, an dem ihm alles egal war- oder doch nicht? Ich wollte es unbedingt ausprobieren, also zog ich mein Bein zurück und setzte mich rittlings auf seinen Schoß, presste mich an seinen Leib und spürte seinen schnellen Herzschlag. Hatte er etwa Angst? Nein, niemals. Tokaro nicht. Er wusste einfach nicht, was ich vorhatte! Er beherrscht keine Magie, seine Waffe ist das Schwert, seine aldoreelsche Klinge, und die konnte er unmöglich führen, wenn seine Hände festgekettet waren. „Spürst du sie noch?“ Ich stellte den Becher ab und strich langsam eine Arme entlang bis zu seinen Händen, die verkrampft und zu Fäusten geballt über unseren Köpfen hingen. „Spürst du mich?“ Es macht so einen Spaß, ihn zu ärgern und sich über ihn lustig zu machen, aber trotzdem… es interessierte mich wirklich, was die Nacht in dieser Kammer mit ihm gemacht hatte, was mit seinem Körper passiert war, seid wir uns auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden. Er antwortete mir nicht, ich spürte nur seinen schnellen Atem, seinen geschundenen Körper, der mit jeder Faser nach Wasser zu schreien schien. So lange war er doch gar nicht hier, ich verstand es einfach nicht, aber wie auch immer, es kam mir sehr gelegen. „Ich hab getan… was du wolltest, Govan…“ Seine Stimme war kaum mehr, als ein leises Raunen. Sogar mich berührte es irgendwie, dass es ihm so schlecht ging, aber nur ein wenig. „Du gefällst mir viel besser wenn du bettelst, das passt eher zu dir, als dieses Gehabe und dieser alberne Sinn für Ritterlichkeit… Du willst trinken? Ich bitte darum!“ Ich grub meine Finger brutal in sein Haar, drückte seinen Kopf zurück, soweit es ging und nahm einen letzten, großen Schluck Wasser in meinen Mund, dann drückte ich meine Lippen auf die seinen und ließ ihn trinken. Zuerst versuchte er noch, sein Gesicht wegzudrehen, doch ich hatte ihn fest im Griff, er hatte keine Chance. Dies schien er auch einzusehen, denn immer gieriger sog er das Wasser ein, trank und trank, bis nichts mehr da war und wir wie ein Liebespaar, im ewigen Kuss vereint, auf diesem schmutzigen Zellenboden saßen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück