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Love is a disaster

von

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Verlorene Erinnerungen

"Lass mich raten, du willst zu meiner Schwester?", es wäre ja nicht überraschend geweßen. "Na ja, ich wollte zu euch beiden", auch, dass er so antworten würde war Saori schon klar geweßen. "Ausrede", dachte sie sich sicher, "das sagt er, damit ich mich nicht vernachlässigt fühlre, aber ich weiß schon längst, dass ich aus dieser 'Freundschaft' verdrängt werde und immer uninteressanter auf ihn wirke". "Ach so? Dann komm rein", Saori gewährte ihm einen leicht unfreundlich wirkenden Einlass. Naoki schien leicht verwirrt über ihre störrische Laune. Es hinderte ihn jedoch nicht daran ihre Erlaubnis anzunehmen und ins Haus zu kommen. "Ist alles okay?", wollte er wissen. "Klar, alles okay", grummelte sie. "Aber vor einer Weile..zwei Wochen, schätze ich, hast du immer gelächelt, wenn ich euch besucht habe. Wo ist das süße Lächeln hin? Ich habe dich schon länger nicht mehr lächelnd gesehen", bemerkte Naoki und Saori errötete. Hatte er wirklich behauptet, Saori habe ein süßes Lächeln? "Itsuka hatte neulich schon erwähnt, dass du ihr aus dem Weg gehst. Was ist los mit dir?", und schon wieder erwähnte er sie. Es störte Saori. Immer dieses Gefühl, dass Itsuka ihm viel mehr bedeutete, immer wichtiger wurde, als Saori es für ihn war. Es ließ sie wütend werden, innerlich brennen. Ja, sie war eifersüchtig. Eifersüchtig auf diese so besonders vertraut wirkende Beziehung zwischen ihrer Schwester und ihm. "Nichts besonders wichtiges", murmelte Saori beleidigt. Die röte in ihrem Gesicht verschwand wieder. "Komm schon, erzähls mir", Naokis smaragdgrünes Auge blickte in ihres. Es war so eine wunderschön leuchtend reine Farbe. Es war, als würde er versuchen in ihre Gedanken zu dringen, als würde er versuchen heraußzufinden was sie bedrückte. Saori wich seinem Blick aus. In ihrem Bauch kribbelte es. "Es ist nichts", wiederholte sie leise, "Übrigends, meine Schwester ist nicht zuhause. Willst du immernoch da bleiben?". "Klar will ich trozdem da bleiben. Dann unternehmen wir halt mal wieder was zu zweit. Aber wo ist sie denn eigentlich?". "Sie ist mit diesem Kenta unterwegs soweit ich weiß. Keine Ahnung warum die beiden plötzlich ab und zu abhängen...ich kann ihn ja nicht wirklich leiden, aber es ist ja ihre Sache. Sie wird schon wissen was sie tut". Plötzlich zeigte sich Erschrockenheit in Naokis Gesicht. Erschrockenheit und vielleicht auch ein Funken Wut? "Was ist? Warum guckst du plötzlich so?", wollte Saori wissen, obwohl sie sich schon denken konnte was los war, und es nervte sie. "Ist das nicht logisch?", doch, für Saori war es logisch, zumindest dachte sie das, "Kenta ist ein Dreckskerl! Ich will nicht, dass sie mit ihm zutun hat! Alles was er im Kopf hat ist Sex und Herzen brechen! Er ist wohl so ziemlich der schlimmste Kerl, dem ich je begegnet bin!". Ja, auch wenn Saori so etwas erwartet hatte, so überaschte sie es doch, dass er alles so aggressiv herauß schimpfte und auch wenn sie es eigentlich nicht vor gehabt hatte konnte sie es sich einfach nicht verkneifen eine bestimmte Frage zu stellen: "Wärst du auch so sauer, wenn ich mit ihm unterwegs wäre?". "Was ist das denn für ne Frage!? Natürlich wäre ich das du Dummkopf! Ich will nicht, dass ihr etwas mit ihm zu tun habt! Er hat wirklich nichts gutes im Sinn also wehe du fängst nun auch noch an mit ihm abzuhängen! Denk nicht mal dran Saori!". Saori erschrak. Es war erschreckend, dass Naoki in der Lage war sie wegen solch einer Frage so anzumaulen. Jedoch löste es kein verängstiges oder unwohles Gefühl in ihr aus - im Gegenteil. Saori war glücklich. Vielleicht war sie doch nicht so unwichtig, wie sie es die ganze Zeit vermutet hatte. Man konnte es ihm nämlich in diesem zornigen Blick deutlich ansehen, dass er es ernst meinte, ja, dass er wirklich besorgt um sie war und nicht wollte, dass sie verletzt wurde. Saori erlaubte sich ein kleines Lächeln, welches Naoki zu überraschen schien. Der zornige Blick verschwand. Seine smaragdgrünen Augen schimmerten wieder unschuldig und wirkten überrascht und zugleich verwirrt. "Warum lächelst du jetzt?", wollte er wissen, wobei die Verwirrung in seiner Stimme deutlich hörbar war. "Ach...na ja...es ist schön zu wissen, dass du dich so sehr um mich sorgst". Naoki seufzte. "Ernsthaft? Ist das nicht offensichtlich? Natürlich sorge ich mich um dich, das solltest du wissen, Saori! Oder hattest du wieder angefangen zu denken du seist unwichtig?". "Ähh...ach was! Nein!", flunkterte sie und wandte ihren Blick ab. Ab diesem Moment war ihr schon klar, dass Naoki sie durchschaut hatte. Leider erkannte er solche Lügen immer. Plötzlich spürte Saori seine warmen Hände an ihren Wangen, die ihr Gesicht so zu ihm drehten, dass sie gezwungen wurde ihn anzusehen. Naokis Gesicht kam ihrem näher und näher, sodass ihre Nasenspitzen nicht mehr weit voneinander entfernt waren. Das grüne Auge blickte sie an, während das andere vom dunkelgrauen Pony verdeckt blieb. "Saori..du bist nicht unwichtig..du wirst nie unwichtig für mich sein. Wir sind Freunde und werden es auch immer bleiben. Ich bin immer für dich da und wenn es etwas gibt, was dich belastet dann sag es mir einfach. Ich werde alles mögliche tun um dir irgendwie zu helfen. Und vergiss nicht, denk nie wieder, dass du unwichtig bist. Das ist einfach Schwachsinn, okay?", Naoki sprach ruhig und leise zu ihr und blickte ihr tief in die Augen. Es brachte Saoris Herz zum Raßen. Tausende Schmetterlinge tobten in ihrem Bauch oder vielleicht war es doch ein kribbelndes, rießiges Feuerwerk? Ihre Wangen erröteten, während sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. Naoki ließ sie wieder los und entfernte sich von ihr. "Ich hoffe das ist nun endgültig geklärt", meinte er und fing wieder an zu lächeln, so wie er es immer tat. "J-Ja ist es...und..äh..dasselbe gilt für dich..a-also ich meine...wenn du Probleme hast dann..kannst du immer zu mir kommen ich werde dir helfen...ich bin immer für dich da", antwortete Saori leise, wobei sie leicht ins stottern kam. Es war ihr ein wenig peinlich. Endlich konnte sie sich wieder glücklich fühlen und war erleichtert. "Danke", Naoki nickte und lächelte weiter. "Okay ich denke wir haben jetzt lang genug im Gang herum gestanden. Gehen wir in dein Zimmer?", wechselte er dann das Thema. "Klar", Saori lief in Richtung ihres Zimmers und Naoki folgte ihr. "Ach ja, tut mir leid, dass ich dich so angeschimpft habe. Ich wollte nicht so laut werden", entschuldigte Naoki sich auf dem Weg. "Macht nichts. Ist schon okay. War ja auch irgendwie blöd von mir so zu denken. Ich werd´s nicht mehr tun, versprochen", Saori kam an ihrem Zimmer an und öffnete die Tür.
 

Gerade in diesem Moment fiel Naoki erst auf, dass er noch nie Saoris Zimmer betreten hatte. Er war schon oft im Haus der Familie Kireda geweßen, doch nie hatte er ihr Zimmer gesehen. Meistens war er in der Küche, wenn er mal beim Abend- oder Mittagessen dabei war. Oft war er auch im Wohnzimmer oder er verbrachte Zeit in Itsukas Zimmer. Dann war er auch mal öfters bei Yasuo um ihn ein wenig zu nerven, aber nie hatte er Saoris Zimmer betreten. Es ließ ihn ein wenig neugierig werden. Welchen Geschmack für Inneneinrichtung hatte Saori wohl? War es ein süßes oder eher cooleres Zimmer? War es ein typischer Mädchenraum? Hingen dort Poster und wenn ja von wem oder was? Holz- oder Teppichboden? Naoki ging in das Zimmer und suchte die Antworten auf seine Fragen. Schon auf den ersten Blick sah er, dass es ein sehr schön eingerichtetes Zimmer war. Irgendwie passte es zu Saori. Poster hingen dort keine. Die Wand war magenta-lilafarbig bestrichen. An einigen Stellen befanden sich hellere Streifen, auf denen Kirschblüten aufgedruckt waren. Der Boden war mit dunkelholz bedeckt, was gut zu dem dunkelholz Möbeln passte. Im Zimmer stand ein Doppelbett aus schwarzem Metall. Es wirkte majestätisch. Naoki setzte sich dort und gönnte sich einen Blick in den großen Blumengarten. Es war ein märchenhafter und bezaubernder Anblick. Ein Garten, der aus einem fantasievollen Bilderbuch stammen könnte, aus einem Märchen. "Saori? Habe ich eigentlich schon eimal gefragt wer sich um den Garten kümmert?", wollte Naoki wissen. "Nein hast du nicht. Meine Mutter kümmert sich um den Garten. Warum wolltest du das wissen?", stellte Saori als Gegenfrage und setzte sich zu ihm. "Nur deine Mutter? Na ja, weil ich wissen wollte wer in der Lage ist sich um so einen großen Garten mit diesen Mengen an Pflanzen zu kümmern. Es scheint jeder dieser Blumen wirklich gut zu gehen ich hab noch nie entdeckt, dass eine verwelkt war". "Meine Mutter liebt das Gärtnern eben. Manchmal helfen Itsuka und ich ein wenig, aber eigentlich sind es ihre Mühen und ihre liebevolle Arbeit, die diesen Garten so erblühen lassen", erzählte Saori, "Er ist wirklich schön, nicht? Als ich für eine lange Zeit bei meinem Onkel lebte habe ich diesen Garten richtig vermisst. Mein Onkel ist nicht gerade wirklich jemand, der sich Zeit für Blumen und solche Natur Sachen nehmen würde. Er verbringt nicht viel Zeit außerhalb des Hauses und lebt alleine. Ich denke es hat ihm gut getan, dass Itsuka und ich eine Weile bei ihm lebten. Jedenfalls...ich kann mich noch an einen Garten der Nachbarn erinnern..er war sehr schön und ich denke er hat mir manchmal ein wenig Heimweh genommen, weil er mich an diesen Garten hier erinnerte. So fühlte ich mich etwas heimischer". "Ach ja..stimmt, du hattest ja schon einmal erwähnt, dass du einmal bei deinem Onkel gelebt hattest", Naoki stellte keine weiteren Fragen, denn er erinnerte sich daran, dass sie beim letzten mal nicht gerade positiv auf Fragen wie "warum hast du denn für eine Weile bei ihm gelebt?" reagiert hatte. Es würde ihm wohl noch eine längere weile ein Rätsel bleiben. "Ich würde gerne mehr erzählen aber..ich hatte ja auch schon erwähnt, dass ich mich nicht mehr richtig an diese Zeit erinnere...ich weiß nicht mehr wie lange ich dort lebte...ich weiß nicht mal mehr wie alt ich war und wie lange es her ist", Saori seufzte und wirkte betrübt. "Saori kann es sein....dass als du dort warst irgend etwas schlimmes passiert ist und du deswegen die meisten Details vergessen hast?", Naoki wollte keine unangenehmen fragen stellen, doch diese war einfach aus ihm herausgeplatzt. "Hm? Ich..weiß nicht", antwortete sie anscheinend leicht verwirrt und fasste sich an ihre Stirn, "Aber irgendwie habe ich das Gefühl, als wäre damals irgendwas passiert...ich hatte dieses Gefühl schon öfter deswegen habe ich Itsuka mal gefragt..aber sie meint es wäre Einbildung sie wüsste nicht, dass irgend etwas geschehen wäre und wir hätten eine schöne Zeit bei unserem Onkel gehabt". Saori seufzte. "Trozdem werde ich einfach dieses Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmt". Könnte es wirklich jemals etwas geben, was Itsuka vor ihrer jüngeren Schwester verschweigen würde? Naoki dachte nach. Sein gedankenversunkener Blick wanderte durch den Teil des Gartens, den man durch das Fenster betrachten konnte. Seufzend erhob Saori sich und lief ans Fenster. "Aber vielleicht ist es ja wirklich Einbildung". Ihre blassen Finger fuhren über den silbernen Griff des Fensters, ehe sie ihn nach oben zogen und sie das Fenster einen Spalt weit öffnete. Es ließ einen frischen Sommerduft in das Zimmer fließen. Nach kürzester Zeit roch es nach Flieder und Lavendel. Friedliches gezwitschere eines Vögelchens, welches auf dem Dach herumhüpfte, drang ins Zimmer. "Vielleicht", vermutete Naoki und ließ sein Blick erneut durchs Zimmer wandern. Bald entdeckte er das Bild auf der dunkelholz Kommode und stand rasch auf um es näher zu betrachten. Das Bild hing in schwarzem Rahmen und zeigte zwei kleine Mädchen. Wahrscheinlich waren sie neun oder zehn, vielleicht auch elf. Sie standen vor einem großen Kirschblütenbaum, der mit bunten Laternen geschmückt war. "Hey...das...bist du und Itsuka nicht wahr?", vergewiserte Naoki sich, während ihn ein seltsames Gefühl überfiel. "Ja klar", antwortete Saori und drehte sich zu ihm. "Wo...wart ihr auf diesem Bild?", Naoki bemerkte schnell, wie sich die Lautstärke seiner Stimme verringerte. Immer mehr fühlte es sich so an, als hinge ihm ein Kloß im Hals. Das Blickfeld verschwamm, wurde immer dünkler. "Weiß ich nicht mehr. Seltsam. Kageri hat nämlich genau dasselbe gefragt, als sie sich das Bild angesehen hat. Sie meinte es erinnerte sie an ein Fest, dass sie als Kind oft besucht hatte". Richtig, das Volksfest im Nachbarsort, daran hatte auch Naoki sofort gedacht. Nicht nur das dieses Bild wirklich so aussah, als wäre es an diesem Ort geschossen worden, nein, da gab es auch noch etwas anderes, was dafür sorgte, dass Naoki beinahe das Gleichgewicht verlor. Kopfschmerzen begannen sich in seinen Schädel zu bohren und düstere Bilder begannen ihn heimzusuchen. Diese beiden Mädchen...nein, eines dieser beiden Mädchen, die so glücklich auf diesem Foto wirkte hatte ihm schon so oft Albträume bescherrt und als Naoki anfing das zu begreifen wurden all diese Bilder in seinem Kopf klarer.
 

"Blut hat so eine schöne dunkelrote Farbe, findest du nicht auch?", leuchtend rote Augen starren ihn mit furchteinflößendem Lächeln an. Das wunderschöne Gesicht des Kindes ist blutbefleckt, genauso wie ihr langes, schwarzes Haar. In diesem verfluchten Garten stinkt es nach Eisen und Angst. Warum hat sie das getan? Das Mädchen beginnt zu grinsen, entblößt ihre schrecklich spitzen Eckzähne, die denen eines Raubtieres gleichen. "Warum siehst du mich so an, Naoki? Warum weinst du? Hast du etwa Angst?", warum hört sich ihre Stimme in diesem Moment so kalt an? Es ist nicht die liebevolle und sanfte Stimme, die Naoki sonst immer hört und kennt. Sie macht ihm angst und ist ihm fremd. Ihr Blick bleibt duster, während das dunkelrote, frische Blut weiterhin ihren ganzen Hals herabläuft und das zuvor strahlend weiß geweßene Kleid beschmutzt. Was soll er tun? Wird sie ihn auch töten? Sein Blick wandert immernoch wild hin und her. Auf dem Boden liegt die Frau, die doch immer so nett zu ihm geweßen war. Ihr Hals brutalst zerfetzt und zerfleischt, als hätte sich ein Tier von ihr ernährt. Blut lief in die Ritzen der orangebräunlichen Terassenfließen und wanderte diese wie ein kleiner entstehender Fluss entlang. "Du brauchst doch keine Angst zu haben. Ich bin satt, auch wenn es gar nicht soo lecker war", sie spricht zu ihm, als wäre es etwas ganz normales einen Menschen zu töten und dessen Blut zu sich zu nehmen. Naoki versteht es nicht. Die Tränen hören einfach nicht auf seine Wangen herabzufließen. Er hatte seine Nachbarin und dieses plötzlich furchteinflößend wirkende Mädchen wirklich gemocht. "Warum bist du so!? Warum hast du das getan!? Ich dachte wir wären Freunde, aber mit einem bösen Menschen will ich nicht befreundet sein!", Naoki weiß nicht was er sagt, weiß nicht was er tut. Die Worte fließen aus seinem Mund, ehe er überhaupt die Zeit dafür findet über das, was er sagt nachzudenken. Es sind Worte, die seine Angst und Verzweiflung ausdrücken. Worte, die seine Enttäuschtheit ausdrücken. Er ist doch noch ein Kind und schon muss er solch eine grausame Tat, die auch noch durch seine Freundin verursacht wurde, mit ansehen. "Ich mag dich nicht mehr, hörst du!? Ich hasse dich!", schreit er in seinem verwirrenden Gefühlschaos das unheimliche Mädchen an, welches kurz darauf ihren Blick senkt und letztendlich sogar komplett zusammenbricht. Naoki will wegrennen, doch seine Beine lassen es nicht zu. Wie eine Statue steht er an diesem Ort und weint Tränen der Furcht und Verzweiflung. "Um Himmels Willen! Naoki!", nicht einmal diese Stimme kann ihn in diesem Moment beruhigen. Yumiko rennt so schnell wie sie kann zu ihrem Sohn und überprüft ihn genaustens. "Hast du dich verletzt!? Geht es dir gut!? Was ist hier passiert!?". Selbst wenn er ihr eine Antwort geben wollte, so wäre er zu dieser Zeit nicht in der Lage. In seinem Kopf herrscht ein Chaos, genauso wie in seinem Herzen. Dieser Tag ist eindeutig der schlimmste seines Lebens, welches zuvor doch so spaßig und schön geweßen war.
 

"Naoki! Wach auf!", als Naoki seine Augen öffnete fand er sich in Saoris Armen wieder. Was ist passiert? War er zusammengebrochen und bewusstlos geworden? Wie viel Zeit war vergangen? "Naoki!", erneut rufte Saori seinen Namen. "Was ist los mit dir? Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht...geht´s dir gut?". Sprachlos sah er sie an, blickte in ihre besorgt wirkenden Augen und stellte etwas fest, was sein raßendes Herz beruhigte. Saori war es nicht geweßen. Das Mädchen aus seinem Traum war nicht sie geweßen. Sein Traum, seine verlorene Erinnerung an den Mord der damaligen Nachbarin, bei der nur er den Mörder je gesehen hatte. Trozdem war es furchteinflößend wie ähnlich Saori diesem Mädchen geweßen war. Sie hätten Zwillinge sein können. Doch da war eine Sache, eine einzige Sache, die Naoki versicherte, dass sie es nicht geweßen war: diese Augen. Augen, die all ihre Unschuld beweißten. Augen, die nie in der Lage geweßen wären einen Menschen einfach so aus Lust zu töten. Saori war eine freundliche Person, ein unschuldiger und sanfter, liebevoller Mensch. "Mir..geht es gut..", flüsterte Naoki leise und ließ seinen schmerzenden Kopf wieder an diese weiche Stelle fallen, auf der er die ganze Zeit gelegen hatte. Saori erötete. "A-Achso....und..i-ist es bequem?", murmelte sie und blickte leicht zur Seite. "Hm? Ja, ziemlich", antwortete Naoki leise, ohne überhaupt nachzudenken wo er gerade lag. "A-Achso? Liegst du schön weich?", fragte sie leicht stotternd. Naoki nickte. "Oh...a-also Itsuka meinte ja immer, dass meine Brüste so klein wären, dass man sie gar nicht spüren könnte!". "..Was?", Naoki öffnete seine Augen und blickte nach oben, direkt in Saoris errötete Gesicht. "Da hat sie unrecht. Die sind wirklich ziemlich bequem". "D-Du! Naoki du bist ein Idiot! Wie kannst du bei sowas einfach ganz ruhig liegen bleiben und sowas sagen?", schimpfte Saori, wohl leicht überrascht darüber, dass Naoki so gelassen reagierte und einfach seinen ersten Gedanken aussprach. "Ist´s so unangenehm? Dann geh ich runter", bot Naoki an. "A-Ach mach doch was du willst, Idiot!". "Dann bleib ich liegen", nicht einmal eine Sekunde hatte er sich Zeit gelassen um sich zu entscheiden. "Du bist wirklich unverbesserlich..warum hab ich mir überhaupt Sorgen um dich gemacht? Dir scheint´s ja gerade Pudelwohl zu gehen", grummelte Saori, worauf Naoki nur grinste. Ja, Saori war es wirklich nicht geweßen. Saori war kein Mörder. Obwohl dieser Fakt für Erleichterug sorgte, gab es noch die ein oder anderen Dinge, die ihn bedrückten. Wer war das Mädchen aus dieser Szene seiner Vergangenheit, die er vergessen hatte, weil sie so verstörend für ihn geweßen war? Und warum hatte Naoki sich von anfang an bei Itsuka so vertraut gefühlt? Noch immer tat er das, nun, da er das Bild der beiden gesehen hatte, sogar noch mehr. Aber warum? Naoki war sich sicher, dass er die beiden schon einmal vor langer Zeit getroffen hatte, doch er wusste, dass Saori ihm nicht antworten konnte und irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass dieses furchteinflößende Mädchen seines Traumes irgendetwas mit Saori zu tun hatte. Die ganze Zeit über hatte Saori in Kyoto gelebt, doch an diese eine Zeit, in der sie mal außerhalb dieser Stadt war konnte sie sich nicht erinnern und sie fühlte sich noch immer unwohl, wenn sie darüber sprach. "Saori?". "Was ist?". "Kann ich noch ein wenig so liegen bleiben? Ich hab kopfschmerzen und außerdem bin ich auch ein wenig müde". "Wie gesagt...m-mach doch was du willst", die Nervösität und Verlegenheit war ihr durch ihre stotternde Stimme deutlich anzuhören. Vermutlich war sie einem Jungen schon länger nicht mehr so nahe geweßen. Naoki lächelte etwas. "Cool danke. Aber sobald es dir zu nervig oder unangenehm wird sag lieber bescheid". "Mach ich". Naoki schloss die Augen und dachte weiterhin nach. Er wusste, an wen er sich wenden musste, um etwas zu erfahren: Itsuka. Mit ihr musste er sowieso noch ein Wörtchen reden. Die Sache mit Kenta gefiehl ihm überhaupt nicht und das sollte sie auch erfahren, denn Kenta war wirklich kein guter Kerl und Naoki hatte gedacht, dass Itsuka das auch gewusst hätte. Vielleicht wusste sie es und gab ihm trozdem eine Chance? Doch Naoki wollte es nicht zulassen und er würde es auch nicht zulassen. Er würde verhindern, dass Kenta ihr zu nahe kommt und wieder irgendwelche dummen Dinge planen würde, um ihr das Herz zu brechen.



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