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Five Days

Wie fängt der Morgen für GazettE an?
von

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Morning Disasters


 

Five Days - Morning Disasters

Starring the GazettE
 

1. Ruki


 

Langsam bewegte sich der Sekundenzeiger auf die 12 zu.

Fast wie in Zeitlupe berührte er sie und gab damit den Startschuss, den Tote aufwecken konnte.

Murrend und genervt von dem piependen Ton, bewegte sich etwas unter dem Berg von Kissen.

Die Augen gewöhnten sich nur langsam an das Licht, das die Sonne in das Schlafzimmer warf und so den Sänger von der japanischen Band

"the Gazette" zusätzlich weckte.

Ruki warf einige der bunten Kissen aus dem Bett und blinzelte erst mal, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen.

Seine Augen waren noch etwas verquollen von seinem tiefen Schlaf.

Er hatte etwas Fürchterliches geträumt, aber er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.

Etwas schlaftrunken stellte er seinen Wecker aus und setzte sich langsam auf, und hoffte etwas wacher zu werden.

Natürlich hätte er sich als Erstes einen Kaffee gemacht, aber da er am vorigen Tag vergessen hatte einzukaufen, war er wohl genötigt, sich ohne Kaffee zu vergnügen.
 

Er schwang seine Beine über, die Bett kante und begegnete mit weit aufgerissenen Augen, das Chaos in seinem Schlafzimmer.

//vielleicht sollte ich mal wieder aufräumen// dachte er und stand endgültig auf.

Der Schrank protestierte mit einem quietschenden Geräusch als Ruki ihn öffnete.

Sich am Bauch kratzend überlegte der blonde Sänger, was er anziehen wollte und schnappte sich vorweg eine frische Boxershorts.

Nach Langem hin und her entschied er sich für ein schwarzes Hemd und eine einfache Jeans, die an manchen Stellen ausgefranst war.

Mit der Kleidung bewaffnet marschierte er ins Badezimmer und legte diese auf einen kleinen Wäschekorb um dann seiner allmorgendlichen Notdurft nach zugehen.

Noch immer Müde gähnte er. Das war aber auch jeden Morgen dasselbe.

Da ging er schon abends früh genug ins Bett, aber am nächsten Morgen war er noch immer Müde.

Irgendwas schien da nicht so zu laufen, wie es sollte.

Nach dem Er seiner Blase Erleichterung schaffte, stellte er die Dusche an und prüfte mit der linken Hand, die Temperatur des Wassers.

Er hatte irgendwann mal sich angewöhnt, dies zu tun, nachdem er immer einen Schock bekommen hatte, wenn er einfach so unter die Dusche ging und das Wasser anstellte, aber anstelle schönem, angenehmen Wasser, Eiskaltes auf seinen Körper traf.

Als das Wasser eine angenehme Temperatur erreicht hatte, entledigte er sich seinem Schlafanzug und trat unter das Wasser und seufzte wohlig schnurrend auf, als das warme Wasser seinen Körper berührte.

Schnell griff er zu seinen Lieblingsduschgel und tat etwas auf seine Handfläche um sich dann damit einzuschäumen. Es roch angenehm nach Vanille, nicht so, wie man es manchmal irgendwo roch. So aufdringlich. Dieses Duschgel mochte er sehr, weil es nicht zu stark roch, sondern Milde.

Er achtete darauf das alles schön ein geschäumt war und tat sich noch etwas von dem Duschgel ins Haar.

Ruki liebte es, wenn sein Haar auch besonders gut roch, aber, wer tat das nicht?

Nachdem er fertig war, wusch er alles gründlich aus, stellte das Wasser ab und angelte nach dem Handtuch, das an der Seite an einem Hacken hing.
 

Schnell rollte er sich in das viel zu große Handtuch und war, mal wieder, genervt das beim Duschen die Spiegel immer beschlagen.

Aber dafür hatte er eine Waffe! Seinen Föhn!

Im Schrank ruhte diese Waffe und wartete nur so auf ihren neuen Einsatz. Ruki nahm ihn aus eben diesem Schrank, der zwischen Dusche und Waschbecken stand, und stöpselte ihn ein.

Auf Stufe 2 stehend föhnte er erst den Spiegel.

Wie oft hatte Aoi ihn dafür ausgelacht? Oft genug, dass es ihm nun egal war.

Er konnte zusehen, wie der Spiegel wieder frei wurde und lächelte seinem Spiegelbild entgegen, als er genug freihatte, um sich zu stylen, föhnte er nun seine Haare.

Das ein zigste was ihn nach dem Föhnen störte war, das seine Haare dann superfluffig waren.

Es war schwer sie dann zu bändigen. Uruha fand es allerdings toll das Ruki nachdem Föhnen, so Fluffige Haare hatte.

Aber der Sänger hatte einer andere Waffe dagegen. Ein Glätteisen. Reita meinte immer, dass so was nur Mädchen benutzen.

Nur dass alle wussten, dass der Bassist selbst eins hatte und es "Hottie" nannte. Ruki stellte den Föhn ab, nachdem seine haare trocken und fluffig wurden.

Schnell stöpselte er den Föhn aus und packte ihn zurück und holte das Glätteisen heraus, das genau daneben lag.

Föhn und Glätteisen hatten eine enge Beziehung zueinander und hatten viel gemeinsam.

Zum Beispiel Ruki's Haare.

Das Glätteisen war nun eingestöpselt und konnte nun aufheizen.

In der Zeit trocknete sich der Blonde ab und zog sich an, dabei entdeckte er einen kleinen blauen Fleck, als er sich seine Boxer short anzog, der ihm vorhin beim Duschen nicht aufgefallen war.

//Woher der schon wieder ist?// fragte er sich und beachtete den Fleck danach nicht weiter. Das schwarze Hemd wollte erst nicht so, wie es sollte, aber nach einigen Kraftausdrücken gelang es Ruki das Hemd zu bändigen.

Die Hose spielte da schon eher mit und war nicht so kompliziert.

Jetzt fiel Ruki auf, das er die Socken vergessen hatte. So was Dummes aber auch!

Allerdings machte er sich kein Stress, immerhin brauchte er ja nur ins Schlafzimmer, an seinen immer mies gelaunten Schrank gehen und welche aus der Schublade nehmen.
 

Das Glätteisen hatte eine kleine LED anzeige, die einem zeigen sollte, wann es bereit war.

Mit einem Styling Kamm bewaffnet und dem Glätteisen, machte sich Ruki ans Werk.

Strähne für Strähne glättete er sie und legte das Glätteisen ab und zu zur Seite, um einige Haar Partien zurecht zu stylen.

Dafür brauchte er knapp eine halbe Stunde, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen!

Zufrieden mit sich und dem Glätteisen, legte es am Waschbecken ab, damit es abkühlen konnte.

War es doch zu heiß für den Föhn. Das konnte Ruki den beiden nicht zumuten, oder mehr dem Föhn.

Noch mal ins Schlafzimmer marschierend, holte sich der Sänger die benötigten Socken und ignorierte den meckernden Schrank.

Er konnte ohne hin kein Wort verstehen.
 

Schnell waren seine kleinen Füße bekleidet und so konnte seine Reise in die Küche fortgesetzt werden, aber erst dort fiel ihm erneut ein, dass er ja nicht einkaufen gewesen war.

Sprich, es war auch kein essen da!

Wenn jemand fragen sollte, wieso, konnte er es schnell beantworten.

Immer wenn seine Lieben Bandkollegen da sind, hat Reita nichts Besseres zu tun, als die Küche zu plündern, oder Kai in die Küche zu schicken und diesen Plündern zu lassen, um es dann nicht zu essen.

Vielleicht sollten sie sich angewöhnen, bei Reita ihre Spielabende zu machen, dann hatte der Sänger die Chance dem Bassisten alles weg zu mampfen.

So verließ der Sänger nun die Küche und schnappte sich nur schnell seine umhänge Tasche, die im Wohnzimmer im Sessel lag und ging zur Tür.

Schnell zog er sich seine Schuhe an und verließ die Wohnung, um zu dem ausgemachten Treffpunkt von Kai und den anderen zu gehen.

Wie jeden Morgen. Außer sonntags, da blieb er natürlich zu Hause.
 


 

2. Aoi
 

Das kleine silberne Handy, das auf dem Nachtisch lag, riss den Schwarzhaarigen - etwas unsanft - aus seinem Schlaf.

Aoi rieb sich über die Augen, während er verschlafen nach dem lauten etwas griff, um den Anruf anzunehmen.

„Guten Morgen, du Schlafmütze! Hier ist dein persönlicher Weckdienst“, lachte Ruki dem Gitarristen ins Ohr, was diesen grinsen ließ.

„Dir auch einen guten Morgen, Ruki. Und vielen Dank, für den Weckdienst, auch wenn ich das nicht nötig habe.“

Es war schon manchmal witzig, wie seine Bandkollegen ihn auf die einigen Male, als er verschlafen, hatte ansprachen.

Aber was konnte er den schon dafür, er hatte einfach einen gesunden Schlaf!

Ruki erinnerte den Gitarristen noch mal daran, zu dem Treffpunkt zu kommen, wenn er fertig war.

Der Sänger war bereits auf dem Weg und hatte Langeweile, deswegen spielte er Weckdienst.

Nach dem Sie aufgelegt hatten, stand Aoi auf und schnappte sich seine Klamotten, um dann schnell ins Badezimmer zu gehen.
 

Er beeilte sich immer sehr im Badezimmer, um dann noch seine Lieblingsserie sehen zu können.

Es war vielleicht ein wenig albern, dass er so was sah, aber er liebte nun mal diese Serie. Auch wenn es eine Kinderserie war.

Reita und Uruha machten sich darüber lustig, dass er sogar einige Kuscheltiere der Figuren aus der Serie hatte, aber er störte sich nicht daran.

Was war den an der Serie auszusetzen?

Außerdem verstand er nicht, wieso Reita sich so darüber lustig machte.

Er selbst hatte sich doch mit Hello Kitty fotografieren lassen, also durfte er, Aoi, auch die Serie sehen.

Aber so wie er den Bassisten kannte, würde dieser mit Sicherheit etwas anderes sagen. So war er einfach.

Dies war aber jetzt egal, und Aoi vollzog sein Ritual im Badezimmer.

Und das sehr schnell, nachdem er mal auf die Uhr gesehen hatte.

Schnell sprang er unter die Dusche, wusch sich in Rekordzeit und sprang fast fünf Minuten später wieder aus der Dusche.

Darauf bedacht sich gründlich abzutrocknen, sah er noch mal zur Uhr, die auf einem kleinem Badezimmer Schränkchen stand.

Gut, er hatte noch etwa zwanzig Minuten, dies sollte reichen, um sich anzuziehen und sich die Haare zu stylen.

Aoi zog ein schwarzes T-Shirt an, mit einem interessanten Muster, dazu zog er dann eine Jacke an, die dazu auch passte.

Seine Hose war ebenfalls schwarz.

Die Haare hatte er schnell zurechtgemacht.

Was war schon dabei? Föhnen, kämmen und dann etwas hoch stecken.

Schnell schminkte er sich noch dazu und dann war es auch schon Zeit für seine Serie!
 

Im Wohnzimmer setzte er sich in seinem Lieblingssessel und stellte erst den Fernseher, dann den Sender ein.

Er hatte bereits etwas von dem Intro verpasst, was ihn eine kleine Schnute ziehen ließ.

Es war vielleicht kindisch, aber er brauchte die komplette Serie für seinen Morgen, das bedeutete auch das Intro!

Aber was konnte er jetzt schon machen?

Aoi musste jetzt damit zurechtkommen. Er musste es ja auch, wenn sie auf Tour waren.

Da war seine Nachbarin dann so nett, ihm die Folgen, die er nicht sehen konnte, aufzunehmen.

Wenigstens ein Trost.

Als das Intro vorbei war, passte er umso besser auf.

Man hätte fast glauben können, er wolle bis an den Fernseher robben, so sehr beugte er sich zu dem Bildschirm vor.

Es war den anderen (vielleicht mit Ausnahme von Reita) fraglich, wie ein erwachsener Mann, so sehr eine Kinderserie lieben konnte.

Aber sie würden es wohl nie verstehen und das konnte Aoi recht sein.

Das ist genau so, wie Uruha's Vorliebe für kleine Enten.

Nur war das wieder ein anderes Thema.

In der heutigen Folge war Hello Kitty eine Prinzessin.

Immerhin hieß die Folge ja auch "Kitty-Röschen" und die Folge war eine andere Version von "Dornröschen".

Aoi hatte sie schon mal gesehen, aber fand sie nach wie vor, sehr gut.

Gespannt verfolgte er die Handlung und lachte an den Stellen, die witzig waren.

Irgendwann sah er auch mal auf die Uhr und erschrak.

Er hätte schon längst am Treffpunkt sein müssen! Aber keiner der anderen hatte sich gemeldet!

Zum Glück war die Folge rechtzeitig zu Ende, sodass er es vielleicht doch noch schaffen könnte, bei den anderen zu sein, ohne dass Kai ernsthaft böse werden, könnte.

Er schaltete alles aus und nahm seine Tasche und zog sich im Flur die Schuhe an, bevor er die Wohnung verließ und die Tür abschloss.

Auf dem Weg zu dem Treffpunkt traf er noch Reita, welcher ihn nur angrinste und mit einem „Deine Serie, oder?“, begrüßte.

Aoi streckte ihm die Zunge raus und gemeinsam setzten sie ihren Weg fort.
 

Aoi fiel auf, das Reita kein Tuch über der Nase trug, und fragte bei ihm deswegen nach.

„Die sind alle in der Wäsche, glaub ich zumindest.“

„Du wäscht deine Wäsche selbst, oder? Dann müsstest du es doch wissen!“, bemerkte Aoi.

Der Bassist sah kurz zu dem Schwarz haarigen und murmelte etwas, das nach; „Nein, meine liebe Mutter wäscht sie für mich.“ klang.

Dass lies den Älteren auflachen.

So war es dann doch noch bestätigt worden, das Reita auch noch ein Kind war.

Besser noch ein Kind im erwachsenen Alter, als ein Kind, das sich wie ein Erwachsener benahm.

Reita schnaubte beleidigt, aber lachte kurz darauf mit.

Jetzt wussten beide wieder, wieso sie so gut befreundet waren.

Sie waren beide ein wenig kindisch, oder vielleicht ein wenig mehr ...
 

3. Kai


 

Wie konnte er das jetzt beschreiben?

Ratlosigkeit? Ja, das war es.

Und das bei ihm? Unvorstellbar!

Kai stand in seiner kleinen, recht Modernen, Eingerichte Küche und überlegte, was er als Überraschungsfrühstück zubereiten könnte. Aber ihm fiel nichts ein!

Das war schlimm. Sehr schlimm.

Nicht dass sein Morgen schon so oder so, schrecklich angefangen hatte.
 

~*~
 

Als sein Wecker geklingelt und er dann aufstehen wollte, nachdem er ihn ausgestellt hatte, trat er auf seine Uhr, die wohl am Abend davor, den Weg auf seinen Nachttisch nicht gefunden haben musste.

Er quietschte auf, weil es boshaft wehtat.

Todes blicke auf die Uhr werfend, legte er sie auf den Nachttisch und machte sich mit der Kleidung, die er sich auch bereits am Abend zurechtgelegt hatte, auf den Weg ins Badezimmer. Dort war alles für eine halbe Stunde sicher.

Kai sah einmal auf die Uhr und bemerkte das nun Ruki und Uruha nun wach sein würden. Er hoffte das Sie später pünktlich, bei ihrem Treffpunkt ankommen würden. Er wusste ja, wie die anderen sein konnten. Besonders Aoi war in letzter Zeit schwierig.

Der schwarz haarige Gitarrist sah jeden Tag sich eine Kinderserie an, und kam dadurch des Öfteren mal zu spät.

Kai hatte bisher auch nichts groß dazu gesagt. Er fand es etwas niedlich. Aoi war und bleibt wohl immer ein klein wenig kindisch. Aber das machte ihn sympathisch.

Nicht weiter darüber grübelnd zog sich Kai aus und stellte die Dusche an.

Das Wasser schien an diesem Morgen besonders lange zu brauchen, um sich zu erwärmen.

Kai wurde schon ungeduldig, weil er langsam anfing zu frieren, doch das Wasser wurde dann doch mal Wärmer.

Zufrieden mit sich und der gehorsamen Dusche, stellte er sich unter das Wasser. Er griff zu seinem Duschgel und schäumte sich ein, dann zum Shampoo um seine Haare ebenfalls einzuschäumen. Er ließ es einige Minuten in den Haaren einwirken, und als er es ausspülen wollte, gurgelte es in den Wasserleitungen. Fragend sah er auf die Duschbrause, als sie kein Wasser mehr auf ihn prasseln lies.

Na wunderbar, hätte er gern gesagt, doch er war zu verwundert, um etwas zu sagen.

Kai drehte an den Wasserhähnen und nichts geschah.

Wieder ein Gurgeln, aber kein Wasser. Er überlegte, woran es liegen konnte, das er nun nicht weiter Duschen konnte.

Ihm fiel ein, dass es bei ihm in der Straße eine Baustelle war. Vielleicht hatten die Arbeiter eine Wasserleitung getroffen?

Aber so früh waren die Bauarbeiten noch nicht zugange, und wenn es so wäre, hätte es vor einigen Tagen schon kein Wasser mehr gegeben. Kai wollte gerade aus der Dusche raus, um zu sehen, wie es am Waschbecken mit dem Wasser aussah, als es wieder anfing zu gurgeln und ein Schwall dreckiges Wasser aus der Brause auf ihn traf.

Nun hatte er zwar kein Schaum mehr im Haar, aber er konnte noch mal von neu anfangen zu duschen.

Das Wasser stank grässlich! Wie eine Müllkippe.
 

Natürlich wusste er nicht, wie es auf einer Müllkippe roch, aber er stellte es sich so vor. Frustriert stieg er aus der Dusche und zog seinen Bademantel an.

Prüfend stellte er den Wasserhahn an.

Zwar kam jetzt kein dreckiges Wasser mehr, aber er traute dem ganzen nicht, zu Recht.

Keine Minute später war das Wasser, anscheinend noch dreckiger.

Nun konnte er nicht mal mehr Duschen, aber so konnte er auch nicht zu den anderen gehen.

Er musste unbedingt Duschen!

Kai kramte sein Duschzeug zusammen, sowie Kleidung und nahm sich eins der flauschigen Handtücher aus dem Schrank und ging damit zu seinen Nachbarn.

Sie waren es inzwischen gewohnt, das Kai des Öfteren mal bei ihnen vor der Tür stand. Aber meistens war es wegen Zucker, Misu paste oder Wattestäbchen.

Nicht wegen ihrer Dusche.

„...und dann kam nur noch ...schmutz wasser? Ist ja grausig!“, kam es schockiert von seiner Nachbarin. Sie hielt sich die ganze Zeit die Nase zu, da Kai wirklich mal nicht gut roch, mit seinem neuen Eau de Toilette.

„Da vorne ist das Badezimmer. Ich wollte gerade Kaffee aufsetzten, möchtest du, nach dem Duschen eine Tasse mit uns Trinken, oder hast du keine Zeit?“, fragte der Mann der jungen Japanerin. Kai fand schon immer das die Zwei gut zusammenpassten.

Er war groß (was wunderlich war, denn Japaner waren meist kleiner. Da war er ein Riese!), hatte rötlich gefärbte Haare und war immer Top angezogen.

Außer jetzt, da er wohl noch seine Schlafkleidung trug. Oder eher, Schlafanzug. Mit Tausenden kleinen Herzchen. Das wirklich Albern aussah, wie Kai fand.

Sie wiederum war bereits angezogen und trug einen schwarzen Wollrock, eine braune Strumpfhose und eine weiße Bluse, wo sie eine Wolljacke, in derselben Farbe wie der Rock, trug. Ihre Schwarzen Haare hatte sie mit Nadeln nach oben gesteckt und sah bildhübsch aus.

Kai wurde neidisch. Er wollte auch eines Tages, eine so hübsche Frau kennenlernen.

Er stellte sich in Gedanken vor, wie seine Nachbarn sich trennen und er mit ihr zusammenkäme. Obwohl, lieber doch nicht. Was wenn sie schräge Macken hätte? Nein, so perfekt war sie nun auch wieder nicht, stellte Kai für sich fest.

Ihm wurde bewusst, das er von zwei verwirrten Augen paaren angesehen wurde, da er noch nicht geantwortet hatte. „Nein, geht leider nicht. Ich muss heute pünktlich aus dem Haus. Ein andermal gerne“, er wurde ein wenig rot, da seine Antwort bestimmt einige Minuten später, als die Frage kam. Was konnte er schon dafür? Er war Kai! Er darf das.

Mit seinem Duschzeug in der einen und dem (superflauschigen!) Handtuch in der anderen Hand und seiner Kleidung über der Schulter, ging er nun ins Badezimmer und schloss hinter sich ab.

Dieses Badezimmer war auf jeden Fall, hübscher eingerichtet als seines.

In seinem Badezimmer standen nur seine Waschmaschine, ein Schrank für die Handtücher und ein kleiner Wäschekorb für die Schmutzwäsche.

Keine Deko, keine Blumen. Nichts ... doch ein paar Haare, die er eigentlich jeden Morgen nach dem Duschen und Föhnen wegfegt. Aber an diesem Tag wohl mal nicht, da sein Badezimmer bei ihm unten durch war.

Das Badezimmer seiner Nachbarn wiederum sah aus, wie aus einem Katalog. War es bestimmt auch. Nicht mehr weiter auf die Einrichtung achtend, legte er seinen Bademantel zur Seite und ging unter die Dusche.
 

Es dauerte etwas, bis er den Gestank los war, aber das warten und schrubben war es wert!

Gut riechend, und frisch angezogen, stand er nun vor seinen Nachbarn und bedankte sich für die Nutzung ihrer Dusche.

„Ach, Yutaka, du weißt, wenn was ist, kannst du rüber kommen. Wofür hast du uns als Nachbarn?“, sagte die junge Frau und lächelte ihn an.

Nachdem sie sich voneinander verabschiedet haben, betrat Kai wieder seine Wohnung.
 

~*~
 

Und nun stand er in seiner Küche und wusste nicht, was er machen sollte.

Er hatte zwar alles an Zutaten da, aber keine Ahnung was er damit anfangen soll.

Nach einer weiteren gefühlten halben Stunde sah Kai mal geistesabwesend auf die Uhr.

Wenn er pünktlich sein wollte, musste er nun los gehen.

Er seufzte und entschloss sich, kein Frühstück zumachen, die anderen würden es überleben.

Die Tasche war schnell gepackt und die Schuhe schnell angezogen, so wie seine Jacke auch.

Seine Wohnungstür schloss er schnell noch ab und die Treppen ging er fast schon springend hinunter. Draußen war es noch etwas kühl, aber es störte ihn nicht.

Ihn konnte jetzt nichts mehr nerven. Oder hatte er sich zu viel in Sicherheit geglaubt.

Mit einem lauten reißen, riss der Träger seiner Tasche ab und sie fiel ihm von der Schulter.

„Kami-Sama! Was hast du heute gegen mich?“, fragte Kai in den Himmel und schnaubte, als er seine Tasche auf den Arm nahm. Dies sollte wirklich kein besonders guter Morgen sein, an den er sich erinnern wollte.



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