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Kuroshitsuji III - Trapped Souls

Broken Promise
von

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The "surprise" visit

Ein lautes, aber gleichzeitig müdes "Aua" durchdrang den Raum, in dem durch die warme Sommersonne eine große Hitze herrschte.

Das zierliche Mädchen hob langsam ihren Kopf. Sie war beim Lernen an ihrem Schreibtisch mal wieder eingeschlafen und blickte nun suchend durch den Raum. "17.50 Uhr", murmelte sie mit halb offenen Augen auf die Uhr schauend. Mit ihren Händen unter dem Kinn stützend dachte sie sich nur, wie typisch es doch sei, dass sie gerade bei Mathe eingeschlafen war; wäre es Englisch oder gar Geschichte gewesen, wäre dies sicherlich nicht passiert. Sie war schon immer sehr gut in diesen Fächern, doch seit dem sie den Anime "Kuroshitsuji" gesehen hatte, befasste sie sich viel mit der englischen Geschichte.
 

Während sie sich nun endlich aufrichtete und Richtung Fenster ging um es zu öffnen, flüsterte sie: „Hätte ich doch auch so einen Butler, dann könnte ich -". als ihr nun eine erfrischende Brise durch das geöffnete Fenster entgegen kam hielt sie inne. Ihre langen blonden Haare schwangen durch den kühlen Luftzug gleichmäßig um ihr blasses Gesicht und ihre grünen Augen leuchteten durch die hellen Sonnenstrahlen noch mehr als sie es eh schon taten. Eine einsame aber sanfte Stille durchdrang den Raum. Die Pflanzen, die im hellen Jugendzimmer standen, neigten sich, je nach dem wie der Wind ins Zimmer wehte in eine andere Richtung. Das einzige Geräusch, dass den Raum erfüllte war das Ticken der Uhr. Doch diese idyllische Stille sollte nicht lange anhalten.
 

Ein lautes "Wums" durchdrang nun den Raum und ein Junge kam in den Raum geschossen. Er war für seine 15 Jahre recht klein und sah ziemlich jung aus, was die Narben und schrammen an Knie und Armen nur unterstützen. Seine braune Mähne war ganz verwuschelt. Ein Raufbold eben.

„Jaden, man kann auch anklopfen und überhaupt was machst du eigentlich hier? Wollte deine Familie nicht in den Urlaub?!" , stieß das überraschte Mädchen hervor.

„Tja mein liebes Cousinchen, da deine Eltern ja geschäftlich verreist sind, haben sie uns kurzerhand gefragt, ob wir nicht auf dich aufpassen können, solange eure Famile noch kein neues Kindermädchen für die kleine Feé hat", sagte Jaden mit einem frechen Grinsen im Gesicht das immer breiter wurde. Das Mädchen, das bis gerade ebend noch leichenblass war, wurde nun knallrot, ballte die Fäuste und fuhr ihren grinsenden Cousin an:

„Ersteinmal bin ich eineinhalb Jahre älter als du, weshalb du mich gefälligst bei meinem Namen nennen sollst, und zweitens bist du hier wohl derjenige der 'nen Babysitter braucht!

Nur um eins klarzustellen, wir suchen eine neue Putzfrau und kein Kindermädchen und du verschwindest sofort aus meinem Zimmer!"
 

Mit diesen Worten schubste sie den Jungen, der sichtlich darüber verwundert war, wie laut seine Cousine werden konnte, aus dem Zimmer.

Doch bevor sie die Tür entgültig zuknallen konnte, schob er seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen.

„Wir sind heute wohl sehr mutig? Ich hätte lieber aufgepasst, was ich sage, denn... bei meinem "Butler". Bei diesem Wort zuckte Felizitas zusammen und riss die Augen auf. Nicht vor Angst oder Zorn, sondern vor Neid und Bewunderung. Die Cleaver's würden einen richtigen englischen "Butler" beschäftigen?

Sie war so neidisch, malte sich schon eine Zukunft mit ihrem Butler aus, den sie wohl nur in ihren Träumen haben würde. Doch dann besann sie sich wieder, nachdem Jaden sich laut räusperte. Sie versuchte nun gegenüber ihrem kleinen Cousin gelassen zu wirken und meinte nur kühl:

„Ach einen Haushälter habt ihr nun also? Verantwortungslos meiner Meinung nach. Das Personal von heute ist doch einfach viel zu schnell überfordert und bei deiner Familie -" Sie konnte kaum ihren Satz beenden, da hatte Jaden die Tür auch schon aufgestoßen. Überrumpelt von dieser plötzlichen Wendung konnte er sie nun leicht überwältigen und zu Boden zwingen. Er kniete über ihr und sein Kopf war nun genau über den ihren. Seine kalten blauen Augen schauten nun in ihre sanften grünen. Er wirkte plötzlich viel größer. Oder war "mächtig" das richtige Wort?
 

„Sei nicht so vorlaut mein liebes Cousinchen", stieß Jaden fast schreiend hervor. „Auch wenn ich dein kleiner Cousin bin, bin ich doch immernoch ein Mann", und bei diesen Worten wanderte seine Hand über Felizitas schmalen Bauch. Mit seiner anderen Hand umklammerte er nun die Handgelenke des Mädchens, denn sie war kurz davor ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Felizitas fing nun langsam an zu zittern. Sie war ja einiges von Jaden gewöhnt aber so hatte sie ihn noch nie erlebt. Seit wann war er nur so...besitzergreifend?
 

Doch bevor sie weiter über das Verhalten ihres "Frühreifen Cousin" wie sie ihn in Gedanken betitelte, nachdenken konnte, schloss sie nun schlagartig ihre Augen, denn der Junge kam ihrem Gesicht immer näher. "Pass ja auf Feé-chan" flüsterte er ihr ins Ohr. „Denn wenn du nicht artig bist dann -"

Ein lautes Klopfen durchdrang nun den Raum. Langsam öffnete das erschrockene Mädchen ihre Augen. Und sie konnte ihnen kaum trauen. In der Tür die nun sperrangelweit offen war, stand ein großer schlanker Mann mit einem Monokel auf der Nase. Er trug ein weißes Hemd, darüber einen schwarzen Frack und um seinen Hals hatte er eine schwarze Krawatte gebunden.
 

"Die typische Kleidung eines vornehmen englischen Butlers", dachte sich Felizitas während sie ihn weiter musterte. Als sie nun an seinem Gesicht ankam erstarrte sie leicht, denn die hellbraunen Augen des scheinbar vornehmen Mannes blitzten sie wie Katzenaugen an. Für einen Moment dachte sie wirklich von funkelnd gelben Augen beobachtet zu werden, doch hatte sie keine Zeit sich weiter darüber Gedanken zu machen, denn der stille Besucher räusperte sich jetzt laut hörbar. „Mein Herr, ich habe ihr Gepäck wie befohlen in das von Ihnen gewünschte Zimmer gebracht", sagte er mit einer ruhigen und gelassenen Stimme.
 

Und nun meldete sich auch Jaden, der immernoch über dem erstaunten Mädchen kniete zu Wort: „Sehr gut Léonard ich bin hier für heute auch fertig, bitte geleite mich aus dem Zimmer."

„Wie sie wünschen", entgegnete er und mit diesen Worten betrat er langsam den Raum, trat bis zu Jaden vor und reichte ihm eine Hand. Jaden gab ihm erfreut seine Hand und während er sich sachte hochziehen ließ, grinste er frech zu Felizitas hinunter. Als er nun stand legte er seine andere Hand auf die Schulter des Mannes und sagte: „Darf ich vorstellen, Léonardo Hodgson, mein persönlicher "Butler". Und schon wieder lief es Felizitas bei diesem Wort vor Neid eiskalt den Rücken hinunter. Warum hatte ihr nervtötender Cousin nur solch ein Glück einen eigenen Butler haben zu dürfen? Doch bevor sie sich weiter darüber aufregen konnte riss sie wieder etwas aus ihren Gedanken. Diesmal war es eine Hand die in einem weißen Samthandschuh steckte. Der Butler der Cleaver's wartete darauf, dass Felizitas nach ihr griff um sie hochzuziehen. Sie zögerte kurz, doch streckte ihm dann ihre entgegen, als im selben Moment die Hand des Butlers weggeschlagen wurde.
 

„Das ist wirklich nicht nötig Léonard", brachte Jaden fast zischend aus seinem noch breiter grinsendem Mund hervor. 'Die Vorbereitung des Abendessens wartet."

„Sehr wohl" und mit diesen Worten verließen beide, vorran der Spross der Cleaver's das Zimmer.

Felizitas die es nicht für nötig hielt den beiden hinterher zuschauen richtete sich nun seufzend auf, nicht wissend ob sie Jaden um seinen Butler nun bewundern oder ob sie ihn für sein hochnäsiges Verhalten lieber verachten sollte. Was sie wusste war, dass die kommenden Tage ganz und gar nicht einfach für sie werden würden. Sie ging langsam zu ihrem Bett und ließ sich hinauffallen. „18.10 Uhr" murmelte sie nun verträumt vor sich hin, während sie wieder, der noch herrschenden Stille lauschte.



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