Zum Inhalt der Seite

The new World - Utopia adventures

Ein Leben der Freiheit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Reise geht weiter

Die Truppe kam unter einer überwachsene und Teils eingefallenen Brücke zum stehen. Der Schweiß lief ihnen in kleine Tropfen von der Stirn. Usagi zog prompt seine rote Jacke aus und band sie sich um seine Hüfte. Mittlerweile hatten sich die dunklen Wolken gelichtet sodass die Sonne mit ihrer vollen Kraft durch das Blätterdach brach. „Verflucht“, kam es von Joi die ihre Haare mit einen Band nach hinten zog. „Wo ist Ikiru?“ Die anderen ließen ihre Blicke durch die Gegend schweifen. Die Mutanten Kinder scheinen sie losgeworden zu sein, doch weshalb plötzlich Ikiru verschwunden war wusste keiner. „Sie war doch direkt hinter dir“, schnaufte Ringo, die sich zu Usagi auf dem Boden gesellte. Nur ein paar Handbreite weiter floss ein Bach an ihnen vorbei an dem Reo seine Flasche auffüllte. „Ist das Wasser gut?“, fragte Usagi den Weißhaarigen. „Ich hoffe doch aber ganz sicher bin ich mir nicht“, murmelte er zur Antwort. „Ikiru!“, schrie Joi in den Wald hinein. Nur das leise Echo ertönte in der Ferne. Sie war sich so sicher gewesen, dass Ikiru hinter ihr gewesen war. Wurde sie etwa von den Kindern mitgeschleppt? Wenn ja dann könnten sie sie nicht einfach in Stich lassen. Die Braunhaarige trat neben Reo und beugte sich zum Wasser runter. Leise plätscherte es vor sich hin während es rein und glänzend seinen Weg durch die Straße bahnte. „Wir gehen sie suchen.“ Ringo kuschelte sich an Usagi, der versuchte sie aufgrund der Hitze wegzuschieben. „Und wie willst du sie finden? Wir wissen doch gar nicht wo wir überhaupt sind.“ „Ohne Ikuji sind wir wirklich aufgeschmissen“, grummelte die Türkishaarige. Eine leichte Brise hatte sich verirrt und strich der Gruppe durch das Haar. Plötzlich ertönte ein Rascheln. Sofort zogen die Jungs ihre Waffen und versteckten die beiden Mädchen hinter sich. „Nanu? Wer seid ihr Zwerge denn?“ Ein Mann mit zotteligen blonden Haaren trat aus dem Schatten und grinste frech. „Das sollten wir wohl eher dich fragen“, bemerkte Reo achtsam. Der blonde musterte jeden von ihnen bis er schließlich kicherte und ebenfalls seine Waffe zog. „Wenn ihr schießt, schieße ich auch. Mein Name Ist Zokuto. Ich glaube ich kenne euch. Seid ihr nicht die Gesellen von Ikuji?“ Erschrocken sahen die vier aneinander an. „Ja“, antwortete Joi selbstsicher. „Und wo ist?“ „Naja weißt du…Ein Kreischer hat sie mitgenommen.“ Sofort verging dem Blonden das Grinsen und er sah die vier wütend an. „Wieso habt ihr Idioten nicht auf sie aufgepasst?“

„Hätten wir den vogel erschossen wäre sie vom Tokyotower geflogen. Da setzen wir doch lieber darauf, dass wir sie wiederfinden“, erklärte Reo, seine Waffe immer noch auf den Blonden gerichtet. „Typisch Mädchen. Da lässt sie sich doch tatsächlich von so nen Vogel verschleppen.“ Genervt steckte er seine Waffe wieder in den Hosenbund und ging an der kleinen Gruppe vorbei. „Wo willst du hin?“, fragte Usagi der ihn plötzlich das Messer an den Hals hielt. „Leg dich mit jemanden in deiner Größe an kleiner .Ich habe wichtigeres zu tun als mit dir zu spielen. Ich habe schließlich ihr Herz.“ Der Schwarzhaarige lies widerwillig von ihm ab. „Hey warte! Hast du ein Mädchen mit roten Haare gesehen?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Kann sein. So ein Mädel lief mit nen Typen durch den Wald.“ „Das ist sie!“, freute sich Joi und sprang voller Freude auf und ab. „Wir müssen los, wir müssen los!“ Eilig zog sie Ringo auf die Beine und rannte in Schlepptau mit Reo los. Usagi und Ringo liefen hinterher.
 

„Mein Name ist Ikiru“, stellte sich die Rothaarige vor, doch der Fremde schien ihr nicht zuzuhören. Als dieser zuvor bemerkt hatte das sie nicht diejenige war, die er suchte, hatte er sich schweigend zurückgezogen und sich auf einen Baumstumpf gesetzt. „Wen suchst du denn?“ Der schwarzsilberhaarige schwieg sie weiter an ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Ikiru war ein wenig enttäuscht, dass er nicht mit ihr Reden wollte, ließ sich jedoch vom Schweigen nicht beirren und plapperte einfach weiter. „Danke, dass du mir geholfen hast. Es wäre wirklich schief gegangen wenn du mir nicht geholfen hättest.“ Sie trat zu ihm und setzte sich ebenfalls hin. Seine Augen verschwanden hinter seinen Haaren welche wie ein Schleier sein Gesicht versteckten. Etwas schien ihr an ihn merkwürdig zu sein. Er wirkte alles andere als Glücklich darüber ihr geholfen zu haben, er wirkte eher traurig. Ikiru wusste nicht wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie hatte die Truppe verloren, wurde von einem Fremden gerettet mit dem sie nicht reden konnte und nun wusste sie nicht einmal wo sie war. Durch das Blätterdach entdeckte sie den blauen Himmel von der die Sonne auf sie herunter strahlte. Auf einmal spürte sie wie jemand ihre Haare berührte. Hastig wandte sie ihren Blick zu den Fremden Mann, der sich in die entgegengesetzte Richtung gedreht hatte. Hatte sie es sich nur eingebildet? Dann stand der Mann auf, räusperte sich kurz verlegen und verabschiedete sich mit einer leichten Handbewegung. „Wo willst du hin?“, rief Ikiru ihn nach und rappelte sich auf. „Irgendwo hin“, murmelte er als Antwort was Ikiru jedoch nicht richtig verstand. „Sag mal, wieso redest du nicht mit mir?“ es schien als wäre er kurz zusammen gezuckt doch das war so unmerklich geschehen, dass sich Ikiru gar nicht sicher war es überhaupt gesehen zu haben. „Du bist nicht sie.“

„Hast du dein Mädchen verloren?“ Mitleid überkam die Rothaarige, die versuchte etwas über den Fremden herauszufinden, doch ehe sie weiter reden konnte, sprangen plötzlich die anderen aus dem Gebüsch. Wie versteinert blieb der Fremde mitten im gehen stehen. Usagi und Reo hielten sofort die Waffen auf ihn. „Wer bist du?“, fragte Reo mit fester Stimme, die Waffe an die Schläfe des Fremden haltend. Es war dem Mann sichtlich unangenehm zwischen so vielen Leuten zu sein. „Wah! Wer ist das, wer ist das? Wie heißt du? Willst du bei uns mitmachen? Woher kommst du? Woher hast du die Klappe?“, durchlöcherte Ringo den Schwarzsilberhaarigen und hüpfte neugierig um ihn herum. „Ringo!“ Joi zog das aufgedrehte Mädchen zurück. „Wenn er reden will, dann redet er. Du kannst doch nicht jeden ausquetschen den du siehst.“ Beleidigt blies Ringo die Wangen auf und verkroch sich grummelnd hinter Usagi.

„Ist alles ok Ikiru?“, fragte die Braunhaarige die junge Frau, die bisher den Blick nicht von dem Mann abwenden konnte. „Eh? Ja, alle ok. Nun nimmt schon die Waffen runter.“ „Kennst du den Kerl?“, hakte Reo nach doch Ikiru schüttelte den Kopf. Die Rothaarige trat erneut zu den Fremden, der seinen Blick immer noch auf den Boden heftete. Es schien als wolle er es um jeden Preis verhindern, dass man ihn ansehen konnte. „Kannst du mir verraten wie du heißt?“ Schweigen. Langsam wurde Ikiru ungeduldig und die Tatsache, dass er andauernd wegsah ließ sie auch nicht unberührt. „Guck mich doch mal an!“ Sie nahm das Gesicht des Fremden in ihre Hände und zwang ihn sie anzusehen. Schrecken lag in seinen Augen. „Wie heißt du?“, fragte sie erneut aber diesmal eindringlicher als zuvor. „S-Seinan“, stammelte er und wich schließlich einen Schritt zurück. Mit einer Hand hielt er sich die Stelle wo zuvor Ikiru ihn angefasst hatte. Kam es ihr nur so vor oder war er etwas rot geworden? „Ok Seinen. Ich heiße Joi. Das dort ist mein Freund Reo, daneben Ringo mit ihren Boyfriend Usagi und das vor dir ist, wie du bereits weißt, Ikiru. Sie ist gerade vor ein paar Minuten zu uns gestoßen. Die Fragen ist nun…“ „Willst du uns beitreten? Willst du? Willst du? Willst du?“ Erneut funkelten die Augen der Türkishaarigen gierig und ließen nicht eine Sekunde aus um ihn unter die Lupe zu nehmen. „Ich kann nicht“, murmelte Seinan und setzte sich wieder hin. „Wieso nicht?“ Enttäuschung lag in Ringos Augen, was Usagi gar nicht zu gefallen schien. Besitzergreifen legte er seine Arme um ihre Hüfte und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Hahaha. Angst vor Konkurrenz Usagi?“, lachte Reo und schlug seinen Freund auf die Schulter. „Ich bring Unglück.“ Ikiru hockte sich vor ihn um ihn zu verstehen. „Niemand bringt Unglück Seinan. Wenn man jemanden Unglück bringt dann nur sich selbst. Lass dich von ein wenig Pech nicht unterkriegen!“, grinste Ikiru aufmuntert, doch das schien den Neuen nicht zu überzeugen. „Ist es auch Pech wenn um einen herum seine Leute sterben?“ Sofort verschwand das grinsen. „Redest du deswegen mit Niemanden mehr?“ Nun mischte sich Reo ein. „Oh man, dich muss es echt erwischt haben. Aber keine Sorgen. Wir haben schon eine Chaotin in der Truppe. Glaub mir, wir überleben selbst wenn wir vor den Teufel höchst persönlich stehen, was wohl nicht mehr sehr lange dauern dürfte. Unsere Freundin wurde von nen Kreischer verschleppt, du könntest dein Unglück also absagen wenn du uns hilfst!“ Joi lächelte zustimmend zu. „Wir schaffen das schon Seinan.“
 

So kam es das der junge Mann sie also begleitete, zwar sich nicht in die Gruppe intrigierte aber dennoch nicht mehr alleine durch die Weltgeschichte reißen musste. Es gingen Stunden ins Land, welche sie damit verbrachten orientierungslos durch die Wildnis zu irren, ab und zu sich auszuruhen und sich darüber zu beschweren wer auf die idiotische Idee gekommen war einfach hinter diesen blöden Vogel her zu laufen. Joi und Ringo zankten sich unentwegt, da die Türkishaarige ein sehr wehleidiger Mensch war und den ganzen Tag lang nur jammerte. „Du verwöhnst deine Freundin zu sehr“, warf Joi Usagi vor der sie ein wenig perplex ansah. „Sie könnte niemals in der Welt hier draußen alleine überleben. Sie ist so hilflos wie ein kleines Kind!“ Schwer beleidigt fauchte Ringo sie wie eine Wildkatze an. „Und du hängst nur über deine dämlichen Bücher! Es ist doch deine Schuld, dass wir uns verlaufen haben. Wärst du nicht in die Fallen gesprungen wären wir jetzt noch auf dem richtigen weg!“ Sofort ging das Gegackere zwischen den beiden weiter. Reo versuchte indessen irgendetwas Essbares zusammen zu kratzen was sich später als ungenießbare Pilze und Kräuter heraus stellte. Angewidert verzogen die Mädchen das Gesicht. „Hast du nichts Besseres gefunden?“, fragte Joi und knabbert demotiviert auf einem Blättchen herum. „Tut mir leid, der nächste Laden liegt dreihundert Kilometer von uns entfernt und leider hatte ich kein Benzin mehr“, entschuldigte sich der Weißhaarige mit einen Grinsen.

Seinan saß schweigend neben ihnen, doch rührte nichts von dem Essen an. „Willst du nicht auch was?“, fragte Ikiru und hielt ihn einen Pilz hin. Er schüttelte verlegen den Kopf.

„Sag mal Usagi, wieso trägst du diese Maske?“ Neugierig wandte die Rothaarige ihren Blick nun zu Usagi. „Wer weiß ob hier giftige Gase in der Luft sind. Ich gehe lieber auf Nummer sicher.“ „Und wieso gibst du sie nicht deiner Freundin?“ Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. „Sie mag sie nicht.“

„Ihr seid schon echt merkwürdige Kauze, hihihi.“ Als Ringo mitbekam wie die beiden sich unterhielten, klammerte sich die Türkishaarige von hinten an Usagi und blickte Ikiru über die Schulter an. „Das ist mein Freund!“, grummelte sie während der Schwarzhaarige nach Luft rang. „Ist ja gut, ich hatte nicht vor ihn dir auszuspannen“, versuchte Ikiru sie zu beruhigen. „Das haben die anderen Mädchen auch gesagt.“ „Du verstehst das Falsch meine Liebe.“ Langsam hockte sie sich neben Ringo, sah sie mit romantischem Blick an und streichelte dem Mädchen über die Wange. Sofort lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. „Ich liebe nur dich.“ „Kyah! Lass mich in Ruhe!“, schrie Ringo mit hochrotem Kopf auf und lief schließlich, mit den Armen wild durch die Gegend fuchtelnd, zu Joi.“Ringo-chan du bist gemein, weißt du das? Ich gestehe dir meine liebe und du weist mich so zurück.“ Gespielt sah sie sie traurig an. Joi konnte sich vor Lachen kaum noch auf dem Baumstamm halten. Seinan beobachtete achtsam das Treiben der Gruppe. Es war selten, dass man so aufgeweckte Menschen vor sich hat. Er fühlte sich sichtlich unwohl in der Gegenwart von den anderen. „Na komm Seinan, lach doch mal!“, spornte Reo den Schwarzhaarigen an, doch dieser sah prompt wieder in die Ferne. „Lass ihn in Ruhe, Reo. Wenn er nicht reden will dann will er nicht.“ Die Rothaarige hockte sich neben den Neuling und Grinste ihn breit an. Nun wusste der Schwarzhaarige gar nicht mehr wo er hingucken sollte, bis er schließlich einfach in ihre Augen sah. Als die Blicke der beiden sich trafen, verschlug es Ikiru komplett die Sprach woraufhin sie anfing vor sich hin zu stottern und sie es nun war, die den Blick vermied. Ikiru hatte noch nie so durchdringende und gleichzeitig traurige Augen gesehen wie seine. Er hatte nicht solche giftigen blauen Augen, wie Usagi sondern eher das graublau von Eis. Ein Blau, dass die Trauer in ihm perfekt widerspiegelte. Joi bemerkte die beiden und lächelte beherzt. Sowie es aussah schien sich dort etwas anzubahnen, doch sie schwieg lieber darüber und wandte heimlich ihren Blick zu Reo, der lachend seinen Arm auf Usagis Schulter gelegt hatte und über die verschiedenste Dinge plapperte. „Ringo fühlt sich vernachlässigt“, grummelte die Türkishaarige, die noch immer hinter der Braunhaarigen hockte und die jeweiligen Kumpanen beleidigt musterte. „Hey, hey Joi. Lass uns auch Spaß haben“, raunte sie zu dem Mädchen in einen hoffnungsvollen Ton. „Und was willst du machen? Es ist schon spät ich werde langsam müde.“ Bei dem Wort müde, blickten die anderen zu ihr auf. „Du hast recht. Es ist wir schon dunkel und so langsam sollten wir uns schlafen legen“, bemerkte Reo der ein zustimmendes nicken von Usagi ergatterte. „Seht ihr, der Kerl hier versteht mich, hahaha.“ „Aber ich will noch nicht! Ich will Spaß haben!“, jammerte sofort Ringo, die sich Usagi an den Hals schmiss.

Während die anderen sich dazu ergaben, eine geeignete Schlafposition zu suchen, starrten sich Ikiru und Seinan immer noch an. „A-Also dann. Wir sollten uns dann wohl auch schlafen legen“, flüsterte die Rothaarige, versuchte das der junge Mann vor ihn den Blick abwand und sie endlich frei war. Endlich traf dieser Moment ein und Ikiru konnte sich in aller Ruhe hinlegen. Es war für sie ein anstrengender Tag gewesen weshalb sie auch prompt einschlief.
 

Allein das, fast niedergebrannte, Feuer erleuchtete in matten Schein die Umgebung und zeichnete die Kammeraden, die eingemummelt in ihren Decken am Boden lagen, als kleine schwarze Knäul ab. Langsam aber sicher hatte sich die Kälte ihren Weg gebahnt bis in die Knochen der Leiber. Wie oft hatte ich schon dieses Bild gesehen, junge Personen die eingekuschelt dalagen doch mein Blick blieb unvermindert an den Körper direkt vor mir hängen, dessen leisen Atemzüge die Stille durchbrach. Das rote Haar hatte sie aus ihren Zöpfen gelöst und die Decke bis zu den Ohren hochgezogen. Sie war ihr so ähnlich, dass ich mich fürchtete in ihren Augen zu verlieren. Es war als wäre sie die Wiedergeburt. Dieselben Augen, die alles Neue mit einer ungebundenen Neugier betrachteten, dass feuerrotem Haar das nun ihr Gesicht umrahmte. Ich wusste genau was passieren würde wenn ich in dieser Truppe verweilen würde. Wie damals hockte ich mich neben dem kleinen Bündel. Ich habe zwar nicht ihr Gesicht gesehen aber befürchtete genau die sanften Lippen zu erblicken, dich ich auch zuvor bei ihr so geliebt hatte. Vorsichtig nahm ich eine Strähne in meine Hand und für einen Augenblick, auch wenn er noch so kurz war, nahm ich den Erdigen Geruch wahr, der mein Gemüt ein wenig beruhigte. Hastig ließ ich von der Strähne ab. Es wurde Zeit zu verschwinden, also verschmolz ich mit dem Schatten der Dunkelheit, wie ich es schon so oft getan hatte und machte mich erneut auf den einsamen Weg.
 

Es war mitten in der Nacht, als Joi aus ihren Schlaf schreckte. Verängstigt ließ sie ihren Blick durch die Gegend schweifen. Reo schlief laut grummelnd vor sich hin während er sich, schon komplett eingestaubt, auf den Boden wälzte. Ikiru hatte sich ganz unter ihrer Decke verkrochen, sodass nur die leisen Atemzüge davon zeugten, dass sie überhaupt noch am Leben war. Sie ließ den Blick zu Ringo schweifen, die eng an Usagi gekuschelt in Ruhe vor sich hin brabbelte wie ein kleines Mädchen. „fehlt nicht jemand?“, murmelte sie schlaftrunken bis sie schließlich bemerkte, dass der neue verschwunden war. Nun war sie aufmerksam geworden, stand mit wackeligen Beinen auf und sah in die Dunkelheit des Gestrüpps. Niemand zu sehen. „Ich glaubs nicht, der ist einfach weg. Vielleicht sollte ich die anderen wecken. Nein, wer weiß wie lange er schon weg ist, zumal ich ihnen nicht zumuten möchte in der Dunkelheit durch die Wildnis zu laufen. Aber Ikiru wir todtraurig sein. Was mache ich nur?“ Nicht wissend was sie nun machen soll, ließ sich Joi wieder neben Reo auf den Boden fallen. Das Feuer war nun komplett erloschen, sodass absolute Finsternis sie wie ein Mantel einhüllte und sie schließlich wieder in einen tiefen Schlaf fiel.
 

Am nächsten Morgen, wurden die anderen von der entsetzten Ikiru aufgeweckt, die Joi so lange an den Schultern schüttelte, bis dieser ganz übel wurde. „Bitte hör damit auf“, gluckste sie und wurde von der Rothaarigen wieder zu Boden gelassen. „Was ist denn los?“, murmelte Ringo die ihre Augen schläfrig rieb. Usagi gab ihr einen kleinen Gutenmorgenkuss auf die Wange. „Wach auf!“, pöbelte Ikiru, welche den laut schnarchenden Reo in die Rippen trat. „AU! Verflucht was zum!“ Hastig zog er die Waffe. „Was ist denn los Ikiru?“, fragte Joi nach und legte beruhigend ihre Hand auf ihre Schulter. „Was los ist?! Seinan ist verschwunden! Wir müssen ihn sofort suchen gehen!“ Noch immer schlaftrunken seufzte die Braunhaarige. „Ach, der Kerl war schon mitten in der Nacht verschwunden. Als ich aufgewacht war, war der schon weg.“ „und wieso…sagst du es nicht!?“ erneut schüttelte sie ihre Kameradin aufgebracht an den Schultern. „Wenn du mich weiter so schüttelst werde ich dich leider ankotzen müssen.“ Sie hielt sich eine Hand vor den Mund. „Hm?“ Ringo hatte sich nun aufgerichtet und lies ihren Blick durch das Lager schweifen. „Wo ist denn der Neue?“ Ikiru schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Hey, hätte ich es dir mitten in der Nacht erzählt, wärst du sofort hinter ihn her gerannt. Wir hätten uns verlaufen und den Kerl sowieso nicht wiedergefunden“, erklärte Joi sachlich und fing an ihre Sachen zusammen zu suchen. „Joi hat recht. Es wäre mal wieder in einer Katastrophe geendet, wären wir diesen Seinan gefolgt.“ „Wir sollten uns lieber auf Ikuji konzentrieren“, stimmte Usagi zu der sich verschlafen seine Kapuze ins Gesicht zog. Ringo schreckte auf. „Wah! Ikuji! Die habe ich ganz vergessen!“ „Ich bin sicher wir werden ihn wiederfinden, aber findest du nicht auch das wir lieber auf den Weg bleiben sollten?“ Widerwillig nickte Ikiru. Obwohl sie nur so wenig Zeit mit ihn verbracht hatte, kam es ihr so vor als kannten sie sich schon seit Monaten.

So entschloss sich die Truppe ihren Weg ohne weitere umschweife fortzusetzten, in der Hoffnung auf ein Zeichen, dass ihnen den Weg weisen würde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück