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Harry Potter und die weiße Schlange

von

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Der Schlangentanz

10. Der Schlangentanz
 

„Harry!“, rief Ginny und ließ sich aufgeregt neben ihren Freunden fallen. „Na fertig mit Schoßhündchen spielen?“, fragte Ron murrend und blickte seiner kleinen Schwester entgegen. Seitdem er erfahren hatte, dass Ginny mit Draco zusammen war, schien ihm jede Methode Recht zu sein, ihr zu zeigen, dass er ganz und gar nicht damit einverstanden war. Womöglich überlegte er jede Sekunde, die er zur Verfügung hatte darüber nach, wie er die Beziehung zwischen den beiden schnellst möglich beenden konnte. Ginny steckte ihm die Zunge raus und ließ ihn dann links liegen. Schnell wischte sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hatte keine Lust sich mit ihrem Bruder zu streiten. Zumindest nicht jetzt, wo es wichtigere Dinge gab. „Ist Laila bei euch gewesen?“, fragte sie unvermittelt und sah sich hoffend in der Runde um. Doch hier war sie auch nicht. „Nein. Ich habe sie schon seit Zaubertränke nicht mehr gesehen. Wieso fragst du?“, schaltete sich Hermine in das Gespräch ein und blickte sie fragend an. Ginny spürte, wie jemand an den Tisch trat. „Weil sie bei uns auch nicht ist.“, sagte eine raue, aber bekannte Stimme. Harry wandte sich zu seinem Bruder um und legte die Stirn in Falten. Sollte das etwa bedeuten, dass zusätzlich zu dem schrecklichen Vorfall mit Cho nun auch noch Laila in Gefahr schwebte? „Wir sollten sie suchen. Vielleicht ist sie noch irgendwo auf dem Schulgelände.“, sagte Ron. Die anderen nickten schnell. Sie sahen das genauso. „Ich denke das ist die beste Lösung.“, antwortete Tobias und fuhr dann fort: „Ich und Draco werden euch begleiten. Es ist unsere Pflicht sie zu suchen. Schließlich ist sie unsere Mitschülerin. Ihr werdet Hilfe brauchen, wenn ihr etwas zugestoßen sein sollte. Außerdem glaube ich kaum, dass Draco es zulassen wird, dass Ginny allein geht.“.
 

Und damit hatte er auch Recht. Als Draco erfahren hatte, dass Ginny sich mit den anderen auf die Suche nach Laila begab, war er sofort dabei. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass sie in eine prekäre Situation kommen würde und ihr etwas zustieß. Die Sache mit der Ravenclaw war schon schlimm genug. Gemeinsam machte sich die Gruppe auf den Weg. Doch die stundenlange Suche auf dem Hogwartsgelände war erfolglos. „Haltet mich für verrückt…“, sagte Tobias, fuhr sich mit den schlanken Fingern durch das schwarze Haar und blickte in die Richtung des dunklen Waldes. „Wir haben überall gesucht. Jeden Klassenraum haben wir durchkämmt und sogar Geheimgänge entdeckt, von denen sicher nicht einmal Dumbledore etwas weiß. Und doch haben wir sie nicht gefunden. Wenn wir noch irgendwo Glück haben sollten, dann dort.“, fuhr er fort und zeigte auf die bedrohlich wirkenden Äste. Hermine stieß seufzend die Luft aus. „Der Wald ist riesig. Wir sollten Hagrid fragen ob er uns begleitet. Zumindest wäre es vielleicht ratsam, wenn wir uns aufteilen.“, sagte sie und legte den Kopf leicht schief. „Sie hat Recht. Draco und ich übernehmen den westlichen Teil. Ron und Harry, ihr könntet vielleicht in die entgegen gesetzte Richtung gehen. Und ihr Mädchen sagt dem Wildhüter bescheid. Vielleicht kann er mit den Zentauren reden. Sie sind die Hüter des Waldes und wissen es sicherlich, wenn sich hier etwas tut. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier. Dann wissen wir, ob jemand Erfolg hatte.“, schlug Tobias vor. Nickend stimmten alle zu und schwärmten dann aus.
 

„Hagrid bist du da?“, fragte Hermine leise und klopfte an der großen Tür der Wildhüterhütte. Knarrend öffnete sie sich. „Hermine? Is´ ja schön, dass ihr mich mal besucht. Dürft ihr denn schon wieder raus? Hab gehört, dass es Probleme gegeben hat bei euch da oben.“, sagte er und ließ die beiden Mädchen ein. „Wir haben uns raus geschlichen.“, antwortete Hermine und erklärte dem Wildhüter dann den Ernst der Lage. „Natürlich helfe ich euch. Ich und Fang werden euch zu den Zentauren bringen, dann könnt ihr mit denen reden. Die sind mir sowieso noch was schuldig. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen.“, sagte er und schnappte sich seine Jacke. „Was zum Teufel ist das denn?“, fragte Ginny und starrte auf das azurblaue, kopfgroße Ei, das sich darunter befunden hatte. „Ach das… das ist nichts.“, sagte er leise und gab schließlich unter Hermines warnenden Blick nach. „Na gut. Es ist n´ Greifen-Ei. Aber erzählt es nicht weiter, okay?“, sagte er und bedeckte es mit einem großen, blauen Taschentuch mit weißen Punkten. Hermine und Ginny verdrehten wissend die Augen. Natürlich würden sie nichts sagen, aber sie wussten schon, wie das wieder enden würde, wenn irgendjemand das in den falschen Hals bekam. Man hatte es an Norbert gesehen und an Seidenschnabel. Beide hatten sie in einer Nacht und Nebelaktion retten müssen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Bombe platzen würde. Und als ob Fang die Gedanken der beiden Mädchen erraten hatte, heulte er auf.
 

„Kannst du mir mal sagen, was meine Schwester nur an diesem Idioten findet? Da war mir sogar Michael lieber. Und den habe ich eigentlich auch schon gehasst.“, fluchte Ron und kämpfte sich mit Harry durch das Unterholz. „Keine Ahnung, aber sie ist alt genug. Außerdem sollte das jetzt nicht unser Problem sein. Wir müssen Laila finden.“, antwortete er und blieb plötzlich stehen. „Alles in Ordnung?“, fragte Ron und schloss zu seinem besten Freund auf. Das Stechen, das sich gerade noch in Harrys Kopf ausgebreitet hatte, verschwand so schnell wie es gekommen war. „Ja alles klar.“, antwortete der Junge der überlebt hatte. „Es war nur so ein kurzer, stechender Schmerz in meiner Narbe.“, fuhr er fort und griff sich an den Kopf. „Meinst du, er hat wieder etwas angestellt?“, fragte Ron und sein Gegenüber zuckte mit den Schultern. Wer wusste schon, was der dunkle Lord tat. Sicherlich nichts Gutes so viel stand fest. Seine Narbe schmerzte immer, wenn etwas geschah. Etwas Schlimmes. Er wollte gerade wieder etwas sagen, als er eine Bewegung im Gras bemerkte. Harry konzentrierte sich auf die Stelle. Was zum Teufel war das nur? Auch Ron hatte es mitbekommen und richtete seinen Zauberstab auf die schlängelnden Bewegungen. „Warte.“, sagte Harry und zischte dann etwas in Parsel. Die Bewegung riss ab, als dachte der Verursacher über die Worte nach. Plötzlich setzte sie sich wieder in Gang und bewegte sich zielstrebig auf sie zu. „Harry was ist das?“, fragte Ron wieder und ließ dann den Zauberstab sinken, als er die roten Augen und die weiße Haut erblickte. „Das ist die Schlange von Laila. Das heisst, dass sie hier irgendwo sein muss. Los, wir gehen zurück zum Treffpunkt. Wir werden Hagrids Hilfe brauchen.“, sagte Harry schnell und hob das edle Tier vom Waldboden hoch.
 

„Ich habe zwar keine Ahnung, weshalb sie sich so mit den anderen versteht, doch das ist ihre Sache.“, sagte Draco. Seit sie losgegangen waren, debattierte er mit Tobias darüber, weshalb Laila, als Slytherin, sich so gut mit den anderen Schülern – besonders den Gryffindors – verstand. Debattieren bedeutete, dass Tobias ihm schweigend zuhörte und er die ganze Zeit nur redete. Schließlich seufzte Tobias genervt auf und wandte sich zu seinem Bruder um. „Weißt du was? Ist mir egal. Besonders jetzt, wo du mit einer Gryffindor zusammen bist, solltest gerade du dich über so etwas schon gar nicht mehr aufregen. Meinst du nicht auch?“, sagte er und damit war das Gespräch fürs erste beendet. Draco schluckte sich eine weitere Bemerkung herunter und sah sich dann um. „Du magst sie oder?“, fragte Draco und registrierte zufrieden die unbeholfene Geste seines Bruders. Er hatte voll ins Schwarze getroffen. „Kann ich dir nicht verübeln. Sie ist nett und unkompliziert. Außerdem scheint sie Schlangen genauso zu lieben wie du. Obwohl … manchmal glaube ich, dass irgendetwas an ihr seltsam ist. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, hatte ich das Gefühl sie zu kennen. Komisch oder?“, sagte er und blieb dann seufzend stehen. „Es ist hoffnungslos. Wir sollten zurück kehren und auf die Mädchen warten. Sicherlich haben sie mit den Zentauren mehr Glück. Wir finden sie so nie. Der Wald ist viel zu groß.“, sagte Draco schließlich. „Sagst du…“, antwortete Tobias und zeigte lächelnd gerade aus.
 

„Hey da seid ihr ja!“, rief Ron und winkte Hagrid und den Mädchen entgegen. Sie warteten bereits seit einer halben Stunde. Während Ron ungeduldig auf und ab gegangen war und die verrücktesten Spekulationen über Lailas Verschwinden angestellt hatte, hatte sich Harry auf einen der großen Steine nieder gelassen und ihm dabei zugehört. Einige der Erklärungen waren recht absurd, andere erschreckend in Betracht zu ziehen. Was war, wenn sie entführt worden war. Oder sie vor Angst in den Wald gerannt war? Vielleicht war sie Zeuge der Tat geworden und hatte die Angreifer verfolgt? War sie der Angreifer? Crystall hatte sich auf Harrys Schoß zusammen gerollt und genoss die Sonnenstrahlen. Seit sie losgegangen waren hatte Harry der Schlange keine Informationen mehr entlocken können. Zumindest schien die Schlange nichts zu wissen. Sie fragte nur immer wieder, wo ihre Herrin war. „Und habt ihr etwas erreicht?“, fragte Harry hoffnungsvoll. Hermine schüttelte den Kopf. „Nein. Die Zentauren haben keine Veränderungen in ihrem Wald bemerkt. Sie haben uns jedoch angeboten noch einmal alles zu durchsuchen. Sie waren für ihre Verhältnisse diesmal auch sehr nett zu uns. Sie haben sich sogar gleich auf den Weg gemacht und uns versprochen sie heil zurück zu bringen, falls sie sie finden. Das haben wir Hagrid zu verdanken.“, sagte sie und lächelte dem Halbriesen entgegen. Der errötete leicht und blickte dann neugierig zu Harry. „Na da laus mich doch einer der Affe. Was hast du denn da? Ich dachte die Rasse sei ausgestorben! Und dann auch noch ein Albino.“, sagte er und zeigte auf Crystall. „Das ist doch Lailas Schlange oder?“, fragte Ginny und ließ sich von ihrem Bruder berichten, was geschehen war.

„Hey Leute!“, rief Tobias, der mit Draco zu der Gruppe gerannt kam. Sie waren völlig außer Atem. „Seht mal, wen wir gefunden haben!“, rief Draco triumphierend. „Damit haben wir sicher eine Spur zu…“, fuhr er fort und brach prompt ab. Irritiert blickte sich die Gruppe an. In den Händen von Tobias lag … Crystall.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2011-07-06T18:43:15+00:00 06.07.2011 20:43
Klasse Kapitel.
Erst waren es zwei schwarze Schlangen und jetzt sind es zwei weiße.
Da bin ich ja mal gespannt, was es mit den Schlangen aufsich hat.
Vielleicht ist es ja Voldi und er ist einmal weiß und das anderemal schwarz.
Bin auch gespannt, was mit Laila ist.
Danke für deine ENS. Hab mich sehr gefreut, dass es weiter geht.


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