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Why can't I just love?

von

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29. Juni & 30. Juni

Ich wollte mich mal bei euch bedanken <3

Eure Kommentare freuen mich wirklich, vor allem weil ich dachte, nachdem ich soo lange nichts mehr hochgeladen habe, wird die FF eh niemanden mehr interessieren...

Aber ihr schreibt wirklich liebe Kommis, die mich motivieren, weiterzumachen..

Danke! ♥

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29. Juni
 

Heute habe ich einen sehr netten Anruf bekommen. Und mit diesem kam eine ganz erschreckende Erkenntnis: Ich bin single! Wer hätte das gedacht? Aber mal von Anfang an.

Ich war gerade von der Schule wieder da und saß vor dem Fernseher. Da hörte ich auf einmal unser Telefon klingeln, woraufhin ich erst einmal schreiend vom Sofa fiel. Es kommt schließlich fast nie vor, dass wir mal einen Anruf bekommen, da darf man sich schon mal erschrecken. Und ich sowieso.

Bereits, als ich den Hörer abnahm, war die Begrüßung äußerst freundlich.

»Tobias Ge-«

»Du verdammtes Arschloch!!«, brüllte mir auf einmal der Apparat entgegen.

»Wer ist da...?« fragte ich, während ich prüfte, ob meine Ohren bluteten (falls sie überhaupt noch da waren).

Ein kurzer Moment Stille. Die Ruhe vor dem Sturm.

»Deine Freundin, verdammt nochmal!!«, war die schrille Antwort, »du hast dich seit zwei Wochen nicht gemeldet! Auf den Tag genau! Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?!«

»...Ich glaube nicht, dass wir uns kennen?« Wer zur Hölle war dieses...Wesen da am Telefon? Und seit wann hatte ich denn bitteschön eine Freundin?!

»Hier ist Melanie, du Volltrottel!«

Oh. Ohhh! Achja, die. Ach Gottchen, die hatte ich ja ganz vergessen. Oder wohl eher verdrängt...

»Achso«, erwiderte ich auf höchstem kommunikativem Niveau, so wie es eben für mich üblich ist.

Ich hörte nur schweres Atmen. Doch dann fing sie wieder an zu reden, und sie klang wie der Teufel persönlich: »Du Arsch! Es ist aus! Ich mach' Schluss!«, kreischte sie und legte schließlich auf.

Erschüttert legte ich den Hörer zur Seite. Ich konnte gar nicht richtig begreifen, was gerade geschehen war. Melanie hatte Schluss gemacht. Wahrscheinlich würde ich sie nie wieder zu Gesicht bekommen. Das... das ist...

»Yeeaaaaaaah!!«, schrie ich durch das ganze Haus.

Meine Mutter war natürlich mal wieder auf hundertachtzig, weil ich sie und ihren Freund bei was auch immer (will ich gar nicht wissen) gestört habe, aber das war es mir Wert.
 

30. Juni
 

Heute habe ich wieder einen Anruf bekommen. Als das Telefon geklingelt hat, bekam ich so ein ungutes Gefühl. War das mein Sportlehrer, der wegen der Entschuldigung mit meiner Mutter sprechen wollte? Der braungebrannte Schönling? Oder gar Melanie, die mich zurück wollte?

Ich schluckte, nahm aber schließlich doch all meinen Mut zusammen und griff nach dem Hörer.

»Tobias Gerst?«, fragte ich vorsichtig und hielt das Telefon vorsichtshalber schon mal auf Sicherheitsabstand von meinem Trommelfell.

»Hey, Tobi, ich bin's!«

Wer ist »ich«? Wer glaubt, mich so gut zu kennen, dass er keinen Namen zu nennen braucht? Und wer zur Hölle gibt mir Spitznamen?!

»Oh, hi!«, rief ich fröhlich, damit mein Gegenüber nicht merkte, dass ich nicht den geringsten Schimmer hatte, mit wem ich da eigentlich sprach.

»Da du wahrscheinlich nicht den geringsten Schimmer hast, mit wem du hier eigentlich sprichst: Hier ist David.«

»Kannst du Gedanken lesen?«, fragte ich fasziniert.

David lachte. »Nein, du bist einfach nur leicht zu durchschauen.«

»Oh.«

Hm. War das jetzt eigentlich etwas Neues?

»Weißt du, ich hab mich gefragt«, fing David an, »ob du vielleicht Lust hast, heute ins Kino zu gehen? Mit mir?«

Mein Herzschlag wurde etwas schneller. Kino mit jemandem, den ich mag? Bei dem ich nicht schnell wegrennen muss und schließlich auf der Frauentoilette lande? Bei dem Gedanken machte sich ein warmes, schönes Gefühl in mir breit und ich fing an, zu lächeln.

»J-ja, klar. Gerne.«

»Super! Wir sehen uns dann in einer Stunde, ja?«

Nachdem wir auch den Treffpunkt und ausgemacht hatten, stellte ich das Telefon zurück auf die Station und starrte es für eine Weile an. War das gerade wirklich passiert? Ich ging einfach mal davon aus, dass ich nicht halluzinierte und machte mich auf zu meinem Zimmer, um mich umzuziehen. Als ich den Inhalt meines Kleiderschranks betrachtete, fragte ich mich, was David wohl zum Anziehen hatte. Ob er auch privat in Röcken herumlief? Ich seufzte. Das würde auf jeden Fall interessant werden.

Aufgeregt verließ ich das Haus und als ich dann schließlich an einer großen Kreuzung war, kam mir eine Frage in den Sinn, die mich bezweifeln ließ, ob dieses Treffen eine gute Idee war: Wo ist das Kino doch gleich? Völlig hilflos stand ich einfach an der Kreuzung und wartete. Worauf eigentlich? Einen Geistesblitz, ein vom Himmel fallendes Navigationssystem oder- ...Aksel?

Äh, Moment. Selbstverständlich habe ich dort an der Kreuzung nicht auf Aksel gewartet. Der wäre der Letzte, der mir geholfen hätte. Aber... ja, wie soll ich sagen. Er ist gerade hier. Ich sehe ihn vom Fenster aus, er steht auf dem Bürgersteig. Wobei »stehen« eher relativ ist. Genauer gesagt schwankt und torkelt er nämlich.

Oh.

Jetzt ist er umgefallen.
 

Später
 

Ich sitze in meinem Zimmer, es ist etwa drei Uhr morgens und ich bin hellwach. Mein Bett ist gerade eh belagert und vielleicht kann ich mir so eine Nacht auf unserer alten Couch sparen. Na, wer liegt da wohl in meinem Bett? Der liebe Herr Nikolai, Aksel. Jetzt nichts falsches denken. Er ist ja vor unserem Haus einfach so auf dem Bürgersteig umgekippt und irgendwie hat es mich gestört, ihn so hilflos vor meinem Haus liegen zu sehen. Ich meine, ihm hätte da sonst was passieren können. Und bevor er auf offener Straße vergewaltigt wird, habe ich ihn lieber zu mir ins Haus gebracht. Das war eine ganz schön schwierige Angelegenheit, der Kerl ist viel schwerer, als er aussieht! Ich habe ihn dann an den Beinen hinter mir hergezogen. Auch die Treppe hoch. Er scheint das relativ gut überstanden zu haben. Ein paar blaue Flecke hat er vielleicht abgekriegt, aber naja...

Aksel scheint einfach nur betrunken zu sein. Und zwar so richtig. Er hat nämlich eine Fahne, die schon fast mein ganzes Zimmer erfüllt hat. Wunderbar. Hm, vielleicht war er ja auf einer Party und hat sich nun verlaufen? Ja, ich schätze mal, so wird das gewesen sein. Ist aber eigentlich auch egal, das wichtigste ist, dass er jetzt in meinem Bett liegt und seinen Rausch ausschläft. Oh man, das wird bestimmt ein böses Erwachen morgen. »Ich lag im Bett von der Schwuchtel«, dieser Satz verfolgt ihn bestimmt erstmal eine Weile.

...Moment, was war das? Ich habe gerade irgendeine Stimme gehört! Oh Gott, oh gott, was, wenn das ein Einbrecher ist?! Hhhhe. Ich hyperventiliere. Hhhe... ich willl noch nicht sterben!

Oh. Okay, Fehlalarm. Das war nur Aksel. Er scheint im Schlaf zu reden...aber sehr leise. Ich gehe mal näher ran. Nicht, dass ich neugierig wäre!

»T...To...«

Okay, irgendetwas mit »To«. Hm, Totem oder so? Träumt er von Indianern? Oder irgendwas in der Richtung von »Tod«. Würde auch irgendwie zu ihm passen.

»Tobias...«

Wawawawas?! Warum träumt er ausgerechnet von mir?! Und dann auch noch mit dieser zufriedenen Stimme... Oh Gott, das ist zu viel. War es schon vorher so heiß hier drin? Und worüber wollte ich eigentlich vorher schreiben..? Achja, der Kinobesuch! Da ist nichts besonderes passiert (nicht so wie jetzt gerade) aber es war schön und-

Woah, Aksel umklammert mich gerade. Seine Arme sind um meinen Brustkorb gelegt und... waaah, ich komme nicht von ihm los, er drückt zu fest. Und er murmelt schon wieder meinen Namen. Was Alkohol so alles mit einem machen kann, gruselig. Aksel ist ja fast wie ein kleines Kätzchen...verstörende Vorstellung.

Er scheint nicht vor zu haben, loszulassen. Mein Herz pocht gegen meine Brust, mein Atem wird schwer. Was soll ich jetzt machen? Ich bin ganz nervös. Klar, ich könnte mich einfach losreißen. Aber irgendetwas in mir will das nicht. Was ist das für ein komisches Gefühl? Warum fühlt es sich gut an, wenn Aksel mich in seinem Rausch umarmt? Es sollte mir doch eigentlich furchtbar unangenehm sein, vor allen Dingen, weil ich ihn doch eigentlich hassen wollte!

Oh, er lässt los. Schade. Ähm, ich meine... juhu! Ist er wach? Ja, seine Augen sind offen. Hey, moment, was macht er-...!!
 

Noch etwas später
 

Ich sitze gerade auf der Couch im Wohnzimmer. An schlafen ist jedoch nicht zu denken. Mein Herz pocht immer noch hart gegen meine Brust, sodass es sich fast anfühlt, als würde es jeden Moment herausspringen, und mir ist schrecklich heiß. Als Aksel wach wurde, ist etwas ziemlich komisches passiert. Er sah mich an und legte seine Hand an meinen Nacken. Er schaute mir tief in die Augen, und je länger er mich ansah, desto schmerzhafter wurde mein gegen die Brust hämmerndes Herz. Es fühlte sich schrecklich und doch gleichzeitig wundervoll an. Und auf einmal kam Aksel näher. Als nur noch weniger Zentimeter unsere Gesichter trennten, schloss er seine Augen. Er kam näher und ich wich aus Angst und Verwirrung immer weiter zurück. Unsere Nasenspitzen berührten sich schon fast – und da fiel Aksel aus dem Bett. In einer seltsamen (und höchstwahrscheinlich sehr schmerzhaften) Pose lag er neben mir. Da wurde mir klar, was gerade fast passiert wäre und ich rannte aus dem Zimmer. Ja, und hier bin ich jetzt, ganz allein, auf der Wohnzimmercouch. Mir ist immer noch ganz wirr im Kopf. Wollte Aksel mich wirklich...? Nein, nein, das kann doch gar nicht sein. Es ist bestimmt nur der Alkohol. Ja, ganz bestimmt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ayalaana
2014-05-12T19:16:34+00:00 12.05.2014 21:16
Ich musste auch erst zwei mal lesen, bis mir einfiel, dass Tobi ja die ganze Zeit zu Hause sitz und schreibt, während wir lesen. Und das mit Aksel passierte, als er über den Kinobesuch schrieb. Verzwickt ^^ Aber gut gemacht.
Zu Mel... Gott sei Dank hat das nun ein Ende. Zeit wurde es, obwohl man ja nicht viel von ihr gelesen hat. Im Weg war sie trotzdem.
Zu David muss ich sagen, dass ich es etwas schade finde, dass er so ausgelassen wird. Ich meine, er ist Tobis erste wirkliche Bezugsperson. Er hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.
Die Ereignisse überschlagen sich. Nun liegt Aksel ja momentan noch immer in Tobis Bett. Der arme Junge. Tobi mein ich. Was soll er jetzt bloß von all dem halten?
Ich wollte noch sagen, dass ich es toll finde, dass er David als "normal" ansieht, obwohl dieser für Tobi doch total fremdartig sein müsste. Wer nicht mal weiß, was metrosexuell ist...
Von:  Yeliz
2012-02-23T02:30:04+00:00 23.02.2012 03:30
Haha.v Ich dachte erstmal : Höö? Was ist denn jetzt mit David, aber dann hab ich es erst gecheckt :D

Ich bin jaa total überwältigt :D

Der Aksel :D Nice! Gute Kapitel. Ach Tobi... Mehr Selbstbewusstsein bitte! ^^
Von:  JamieLinder
2012-01-30T19:28:24+00:00 30.01.2012 20:28
Ich bin verwirrt...War Tobias jetzt mit David im Kino oder... hat er ihn vergessen und hat Aksel geholfen ?! ö_ö
Wenn er David vergessen hat dann...dann....böser Tobias. ><

Oh...Da war ja noch wer.XD
Na wenigstens ist er sie los. :'D
Ich freu mich echt für ihn, dieses merwürdige Mädchen los zu sein...xD



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