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Tiefpunkt

von

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Ein bedeutender Schritt

So, hier das nächste Kapitel :)
 

@StellaxD: Nun ein paar Kapitelchen wird es schon noch geben. Aber wirklich nur noch ein paar ... wenn ich bedenke, dass ich erst vorhatte eine 5 Kapitel lange Story zu machen ... und nun, siehe was daraus geworden ist :'D
 

Aber wenn man Rans Verhalten im Auge behält, kann man sich - denk ich mal - selbst ausmalen wie lange es noch ungefähr gehen wird.
 

_________________________________________________________________________________
 

„Bitte, hör damit auf.“

Ran erschrak und erwachte aus dem Zustand, in den sie sich hineingeflüchtet hatte. Noch immer hielt sie Shinichi umklammert und noch immer hatte sie ihm nicht ins Gesicht geblickt.

Doch als sie den Klang seiner sonst so festen Stimme hörte, drängte es sie zu ihm aufzuschauen. Aber sie konnte dagegen ankämpfen.

Es war kaum ein Flüstern und trotzdem hatte Ran jedes einzelne Wort verstanden.

Was hatte dieser flehende Ton zu bedeuten?

Ran brach er fast das Herz.

„Ich…ich ertrage das nicht mehr länger. Tag für Tag sehe ich wie du dich quälst, muss mitansehen wie du dich immer mehr kaputtmachst...“

Langsam beugte er sich zu ihr herunter und legte seine Hände auf Rans Schultern. Sanft begann er sie von sich wegzuschieben. Seine Berührung brachte Rans Herz zum Flattern. Dennoch wehrte sie sich nicht dagegen und ließ seine Beine los.

Warum sagte er so etwas?

Sie dachte zunächst, er würde es dabei belassen. Doch dann nahm sie aus den Augenwinkeln wahr wie er ebenfalls auf die Knie ging. Ran erstarrte. Nun saßen sie sich direkt gegenüber. Noch immer hielt er sie an den Schultern fest.

Augenblicklich hörte sie auf zu schluchzen. Es wurde zu einem leisen Atmen, ihre Tränen rollten nun ohne Laut über ihre nassen Wangen.

Im nächsten Moment sagte keiner etwas. Ran lauschte dem Geräusch des Regens, der allmählich an Stärke verlor.

Das Schweigen war ihr nicht unangenehm aber sie wusste, dass es in diesem Moment falsch war. Ein klein wenig genoss sie sogar diese Zweisamkeit. Shinichi war bei ihr und er machte keine Anstalten diese Zweisamkeit zu zerstören. Er ließ sie nicht alleine.

Bedeutete das, dass er ihr bereits geantwortet hatte?

Sie wusste es nicht. Die Ahnungslosigkeit und Verwirrtheit hatten sie noch nicht losgelassen.

Aber was hatte seine Reaktion denn dann zu bedeuten? Seine Stimme, die voller Schmerz war und mit der er diese Worte ausgesprochen hatte … was verbarg sich dahinter?

„Ran…“

Sie hörte deutlich, dass Shinichi sie ansprach doch sie brachte es nicht fertig zu reagieren. Wie gelähmt starrte sie auf den Boden und vermied es in sein Gesicht zu schauen.

Warum nur?

„Ran.“

Warum sagte er so etwas? Was hatte es zu bedeuten? Was nur?

„Ran!“ Er hatte seine Lautstärke deutlich erhöht.

Einen Augenblick lang schüttelte er sie an den Schultern und schaffte es somit sie aus ihrer Starre zu lösen. Wegen der plötzlichen Bewegung, schaute Ran erschrocken auf und blickte nun Shinichi direkt an.

Dieser schien das auszunutzen und hielt mit beiden Händen ihren Kopf fest, sodass sie sich nicht mehr wegdrehen konnte.

„Bitte, sieh mich an.“, flüsterte er.

Und das tat sie auch. Wenn es auch zum Teil gezwungenermaßen war.

Jetzt konnte sie sehen, was sein Gesicht ausdrückte. Und was sie dort sah, versetzte ihr einen Stich.

„Hör bitte endlich damit auf! Ich weiß doch genau was deine Art ist, mit negativen Gefühlen und Gedanken umzugehen. Aber jetzt ist genug. Ich will nicht mehr sehen wie du leidest. So kann das doch nicht ewig mit dir weitergehen!“

Bei diesen Worten durchfuhr sie zuerst der Schreck.

„Und … was … soll das heißen…?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

Sollte sie etwa wieder gehen? Und das nun endgültig?

Darauf blickte Shinichi sie entsetzt an. Ihre Frage schien ihn erschüttert zu haben.

„Was das heißen soll? Verdammt nochmal! Sag mir was ich tun kann! Was soll ich tun damit du wieder lachst…?“

„Was…du… tun sollst? Wieso…du?“

Völlig perplex starrte sie Shinichi an. Was wollte er damit sagen?

Dieser atmete scharf aus und runzelte die Stirn.

„Mensch, Ran…du bist manchmal so mühselig, weißt du das? Jetzt hör mir mal zu. Ist dir eigentlich in irgendeiner Weise klar, dass du nicht allein mit deinem Leid bist? Ist dir das vielleicht einmal in den Sinn gekommen!?“ Er war aufgewühlter denn je.

Ran schwieg darauf und starrte Shinichi nur verwirrt an.

Sie war nicht alleine mit ihrem Leid? Ging es denn noch jemandem schlecht? Litt Shinichi gerade?

„Glaubst du etwa, mich lässt das völlig kalt? Als ich vorhin bei dir war…hast du mir da etwa nicht zugehört?“

Ran dachte darauf an die Zeit zurück wo sie in ihrem Zimmer waren. Sie versuchte sich an Shinichis Worte zu erinnern. Was hatte er nochmal gesagt?
 

„Warum mich das …!? Sag mal, was sind das eigentlich für Fragen!? Natürlich interessiert mich das! Ich bin in den letzten Wochen wegen deinem Verhalten fast wahnsinnig geworden! Ich habe mich jeden Tag gefragt, was dich so sehr herunterziehen könnte, habe mir immer wieder überlegt, wie ich an dich herankommen sollte. Ran, du sahst fast aus wie eine Tote! Und du glaubst im Ernst, mich sollte das nicht interessieren?! Was denkst du eigentlich von mir!?“
 

Ihre Augen weiteten sich ein wenig, während sie sich einen Reim auf seine Worte machte. Shinichi beobachtete ihr Mienenspiel.

„Verstehst du es endlich?“

Sie zögerte mit ihrer Antwort. War es wirklich so? Hatte sie ihn richtig verstanden?

„Du … machst dir … Sorgen…?“

Es kam ihr so seltsam vor. Wenn es wirklich so war, warum hatte sie dann die ganze Zeit etwas anderes gedacht?

Shinichi seufzte müde.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du das nicht wirklich glauben kannst.“, sagte er und ließ ihren Kopf wieder los. Ihr Blickkontakt blieb jetzt auch so erhalten.

Jetzt verstand Ran es. Offenbar hatte er noch immer nicht richtig bemerkt, dass sie aus seinem alltäglichen Verhalten gewisse Schlüsse gezogen hatte.

„Das ist auch nicht … verwunderlich.“, sagte sie. Ihre Stimme war entsetzlich rau vom vielen Schreien und Weinen.

„Warum, Ran!?“, rief er darauf verzweifelt, versuchte sich aber dann wieder zu fangen. Ein paarmal atmete er durch und fuhr dann mit ruhiger und sanfter Stimme fort, „Ich bitte dich noch einmal. Erzähl mir was in letzter Zeit in dir vorgegangen ist.“

Ran spürte wie er seine Hand auf ihre legte. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Durch seine Berührung umfing sie auf einmal tiefe Geborgenheit und ein tröstendes Gefühl durchströmte ihren frierenden Körper.

Seine Hand war so wunderbar warm im Gegensatz zu ihrer. Für einen Moment blieb ihr Blick an ihr hängen.

„Ist das in Ordnung für dich?“, fragte Shinichi sie vorsichtig.

War es nun an der Zeit? Sollte sie sich nun endgültig öffnen? Aber was war, wenn es wieder ein schlechtes Ende nahm?

Andererseits … alles wies darauf hin, dass Shinichi es wirklich ernst nahm und tatsächlich für sie da sein wollte. Diese Tatsache brachte sie fast wieder zum Weinen. Allerdings nicht aus Trauer.

Und jetzt hatte sie es schon so weit geschafft. Wer wusste schon wann es wieder so einen Moment geben würde?

So schnell würde keiner mehr kommen.

Geschlagen sah sie auf und schaute in Shinichis tiefe blaue Augen.

„Okay…“, hauchte sie.

Darauf verzog sich Shinichis Mund zu einem Lächeln, welches Wärme und Erleichterung ausstrahlte. Es sah so aus, als würde eine große Last von ihm fallen.

„Dann schlage ich vor, dass du dir erst einmal trockene Sachen anziehst. Du musst doch entsetzlich frieren.“, sagte er und umschloss demonstrativ einer ihrer eisigen Hände mit den seinen.

Ran nickte unbeholfen, da sie sich nicht sicher war wie sie sich nun verhalten sollte.

Shinichi erhob sich und zog Ran somit mit sich. Er griff hinter ihr nach dem Türgriff und ließ anschließend die Türe ins Schloss fallen. Mit der anderen Hand hielt er immer noch die von Ran umschlossen.

Für einen Moment kam diese ins Grübeln. Ihr kam die ganze Situation irgendwie bekannt vor…

Shinichi führte sie durch seine Behausung bis zum Bad.

„Warte hier. Ich hole dir etwas zum Anziehen.“, sagte er und ließ ihre Hand los. Danach entfernte er sich mit schnellen Schritten von ihr.

Ran sah ihm nach und empfand einen Hauch von Einsamkeit, als sie nicht mehr seine Wärme spüren konnte. Sofort bekam sie Sehnsucht nach ihm. Er konnte manchmal so fürsorglich sein.

Warum musste sie nur so viel wegen ihm leiden?

Zitternd umschlang sie ihren Oberkörper. Sie brauchte Wärme. Seine Wärme.

„Bald wird dir wieder warm.“, drang Shinichis Stimme in ihr Ohr, als hätte er ihre Gedanken gehört.

Erschrocken sah sie auf und musterte anschließend den Klamottenstapel, den er ihr in die Hände drückte.

„Im Bad findest du Handtücher zum Abtrocknen. Die Sachen werden dir mit Sicherheit zu groß sein. Aber immer noch besser als zu frieren. Wenn du fertig bist … du findest mich im Wohnzimmer.“ Er sah sie mit einem vielsagenden Blick an.

Ran nickte schüchtern und begab sich zögernd ins Badezimmer, wo sie die Tür abschloss.

Im nächsten Moment kam ihr das idiotisch vor. Als ob Shinichi einfach so herein kommen würde.

Als nächstes war sie damit beschäftigt ihre nassen Sachen auszuziehen. Sie spielte sogar mit dem Gedanken gleich ein Bad zu nehmen. Allerdings wollte sie Shinichis Geduld nicht überstrapazieren, also beließ sie es lieber dabei.

Mit nichts als ihrer Unterwäsche an der Haut, griff sie nach dem obersten Handtuch eines Stapels und hüllte ihren Körper damit ein. Ein paar Sekunden genoss sie die Wärme, die ihr dadurch gegeben werden konnte und begann dann anschließend sich von der Nässe des Regens zu befreien.

Unwillkürlich kam ihr die Erinnerung in den Sinn, wo sie ebenfalls in diesem Raum gewesen war und sich umgezogen hatte. Damals hatte sie krampfhaft versucht Shinichi völlig auszublenden um dann anschließend zu verschwinden. Das Bild ließ sie in ihrer Bewegung innehalten.

Eine sehr düstere und unerträgliche Erinnerung. Und was war jetzt?

Ran schüttelte ihren Kopf, mit dem Sinn, dass sich ihre Gedankengänge somit veränderten. Jetzt war es anders, eine völlig neue und getroste Situation. Auch wenn sie noch keine endgültige Erleuchtung hatte, so hatte sie zumindest die Hoffnung darauf. Und auch die Hoffnung auf Besänftigung, nach der sie sich so sehr sehnte.

Nachdem sie alles vollbracht hatte, betrachtete sie sich im Spiegel. Shinichis Sachen – bestehend aus einer Jogginghose und einem T-Shirt – waren, genau wie er es prophezeit hatte und was offensichtlich war, viel zu groß für sie. Doch sie konnte sich glücklicherweise die Hose so zurechtmachen, dass sie in der Lage war zu laufen. Das wichtigste war aber, dass ihr endlich warm war und sie nicht mehr am ganzen Körper schlotterte.

Um Shinichi nicht noch länger warten zu lassen, klaubte sie hastig ihre Sachen zusammen und hängte sie zum Trocknen auf.

Wie lange würde sie wohl hierbleiben?

Mit klopfendem Herzen begab sie sich dann in Richtung Wohnzimmer und als sie Shinichi auf dem Sofa sah, bekam sie es ein wenig mit der Angst zu tun. Bei der Türe blieb sie stehen. Es roch angenehm nach Tee und Ran erkannte zwei dampfende Tassen auf dem Tisch, die Shinichi wohl zubereitet hatte. Dieser schien sie im nächsten Moment zu bemerken und blickte auf.

„Setz dich zu mir.“, sagte er einladend und lächelte.

Ran gab sich darauf einen kleinen Ruck und ging die letzten Meter zum Sofa. Shinichi musterte kurz sein zusammengestelltes Outfit, das sie am Körper trug.

„Ich hoffe, dass das so okay ist.“

„Ähm, ja … danke.“, flüsterte sie verlegen und setzte sich neben ihn, darauf bedacht ein wenig Distanz einzuhalten. Auch wenn sie wollte, unterdrückte sie es zu nahe bei ihm zu sitzen. Aus Erfahrung wusste sie, dass sie das nur ablenken würde.

Eine Weile blieb es still und Ran war sich bewusst, dass es nun an ihr lag, wie sich jetzt alles entwickelte. Shinichi drängte sie nicht und durchlöcherte sie nicht mit Fragen, sondern schien geduldig darauf zu warten, dass sie anfing. Und dafür war Ran ihm dankbar.

Sie starrte auf die vollen Teetassen, als sie anfing zu erzählen.
 

„Es … es fing damit an, dass ich alleine in den Beika-Park ging…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-07-06T12:04:54+00:00 06.07.2011 14:04
Danke für die Info^ ^

Ich fand dieses Kapitel wieder wunderbar. Was soll ich noch schreiben? I-wann wiederholt man sich nur noch xD
Ich freue mich immer, wenn du ein neues Kapitel postet.
Deine FF gehört zu meinen Favoriten. Weiter sooo! C:
Von:  -Ciel_Phantomhive-
2011-07-06T10:46:35+00:00 06.07.2011 12:46
Ich stimme meinen Vorgängern zu~
Du hast wirklich eine super FF zustande gebracht und freu mich genauso wenn ich lese, das du ein neues Kappi veröffentlich hast <3
also wie schon gesagt ^^ des Kappi is auch wieder toll ^^ und endlich wird Ran wieder wie sie immer ist. Stark und Selbsbewusst. Nun ja aber sie ist auf dem besten Weg schon ma dahin ^^ also ich bewunder wie du schreibst~
Ich schreibe ja selbst FF's und bin nicht mal annährend so gut -.-' Kannst dich ja ma i-wann selbst von überzeugen XD drei habe ich hier schon im Mexx ^^ Nun ja jedenfalls wie immer total toll <3
Schreib schnell weiter!!!!

Lg.

-Ciel_Phantomhive-
Von: abgemeldet
2011-07-04T21:30:04+00:00 04.07.2011 23:30
Tolles Kapitel. Hoffen wir, dass Ran nicht zögert und alles wieder ruiniert. Und hoffen wir, dass beide endlich ihre Gefühle eingestehen. Beide sind doch eigentlich so kompliziert *lach*

Mir ist da leider ein kleiner Fehler aufgefallen, der mir sofort ins Auge gesprungen ist: „Und … was … soll das heißten…?“, fragte sie mit zittriger Stimme. --> Das heißten, muss wohl heißen sein.

Ansonsten ist mir nichts aufgefallen. Wollte nur mal kurz Bescheid geben ^^

Bin auf jeden Fall auf das nächste Kapitel gespannt ^^

LG
abgemeldet
Von: abgemeldet
2011-07-04T17:26:27+00:00 04.07.2011 19:26
HAllo!! Es wird mal langsam Zeit dass ich meine Finger dazu bringe hier etwas niederzulegen. Du hast einfach nur ein riesen Lob verdient!!!
Deine FF ist einfach nur Hammer. Ich freue mich jedesmal innerlich wenn ich die Startseite bei den DC.fics aufrufe und dann "Tiefpunkt" lese^^
Du hast einen klasse Schreibstil und wie du diese düstere Stimmung rüberbringst...-*GÄNSEHAUT-FEELING* MAch weiter so !! Ich will wissen wie es endet !! Ich kanns kaum erwarten das nächst Kapitel zu lesen. Bitte mach schnell weiter ! Schöne Grüße und Danke für diese tolle fanfic . ;)
LG schulu *



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