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von

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Unerwarteter Besuch

Bevor Jeal etwas sagen konnte, legte Iz seinen Zeigefinger auf dessen Mund. Sie saßen auf ihrem Bett, der Dämon an die Wand gelehnt und seinen Freund zwischen den Beinen.

Iz war dem Thema Akatash den ganzen Tag erfolgreich aus dem Weg gegangen. Immer, wenn jemand davon angefangen hatte, verließ er entweder kommentarlos den Raum oder strafte denjenigen mit tödlichen Blicken. Vor allem Leinem versuchte es immer wieder.

Und auch jetzt wollte er davon nichts hören. Er wollte nur dort sitzen und Jeal bei sich haben.

"Wir reden morgen", sagte er also ruhig und nahm den Finger wieder weg, küsste Jeals Haarschopf.

"Ok", antwortete der Mischling leise und schmiegte sich noch mehr an den Großen.

Den Start ins neue Leben hatten sich beide anders vorgestellt. Vielleicht war es auch etwas zu sehr durch die rosarote Brille gewesen.

Noch immer dachte Iz auch darüber nach, was Jeal alles zugestoßen war bei den Uree. Und ob er es nachsehen sollte.

Jeal und Akatash – zwei große, unangenehme Themen. Themen, denen er sich noch nicht stellen wollte.

Stattdessen fing er an über des Mischlings Brust zu streicheln. Er wusste schon, wie er sich ablenken konnte.
 

Etliche Räume weiter saß Wanavan an seinem Schreibtisch und war wie schon so oft in irgendwelche Unterlagen vertieft, über alle möglichen Wesen. Leinem war bei ihm und langweilte sich. Er lag auf dem Sofa und sah zur Decke hinauf.

Die Sonne ging schon unter und als es Wanavan anstrengte zu lesen machte er eine Handbewegung durch den Raum. Der Reihe nach zündeten sich Kerzen an, ziemlich viele in der Anzahl. Leinem schreckte davon hoch.

"Ey, kannst du mich mal vorwarnen?", sagte er genervt und stand auf. Er ging zu seinem Bruder und setzte sich neben die Unterlagen auf den Schreibtisch.

Wanavan seufzte.

"Leinem, du darfst das nicht lesen."

"Mach ich doch garnicht", motzte dieser und verschränkte die Arme. "Mir ist langweilig, die Turteltauben sind bestimmt wieder am rummachen, also kann ich nur dich nerven."

Das Kommentar seines jüngeren Bruders blieb aus, er hatte einfach keinen Nerv auf ein Streitgespräch mit Leinem. Der heutige Tag war schon anstrengend genug gewesen.

"Ich dachte", plapperte der Kleinere weiter, "Iz würde mehr ausrasten. Laf Jeal hat ihn wohl gut im Griff, nicht wahr?"

Wanavan nickte nur, schrieb nebenbei, weil Leinem tatsächlich nicht auf die Blätter sah.

"Findest du es nicht unfair, dass du ihn Jahrzehnte lang bearbeitet hast und Laf Jeal nur so kurze Zeit brauchte, um ihn Handzahm zu machen?"

"Nein", kam prompt als Antwort. "Ganz zu schweigen davon, dass Iz noch lange nicht handzahm ist und es auch nie sein wird, bin ich froh, dass er zu Jeal gefunden hat."

"Jaja", sagte Leinem und grinste. "Du bist bestimmt sowas von eifersüchtig."

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als es an der Tür klopfte. Fast reflexartig sah Wanavan an die Wand, um zu sehen wie spät es war. Doch natürlich hang dort keine Uhr, sie waren hier nicht in der Menschenwelt. Trotzdem wusste er, dass es reichlich spät für Besuch war. Seine beiden Sklaven kamen auch sonst nie so spät.

"Herein", sagte er laut. Der Einladung folgend streckte Qentu den Kopf zu ihnen ins Zimmer.

Das Gottwesen sah ihn verwirrt an. "Was möchtest du? Ist alles ok?"

Der Sklave nickte. "Ja, Herr, an der Tür sind zwei Männer, die mit Euch sprechen wollen."

Wanavan stutzte. "Lass sie rein und bring sie her."

Erneut nickte Qentu und schloss wieder die Tür.

"Wer kommt denn jetzt noch, erwartest du wen?", fragte Leinem.

"Das Gleiche wollte ich dich auch gerade fragen...", bekam er als Antwort. "Geh bitte vom Tisch runter, vielleicht ist es jemand wichtiges."

Schon rutschte der Kleinere vom Tisch, lehnte sich stattdessen an die Wand dahinter.

Kurz danach klopfte es erneut, doch diesmal wartete keiner auf das obligatorische 'herein'.

Zuerst betrat jemand den Raum, den man auf den ersten Blick in die Familie Wanavans stecken würde. Jedoch nur auf den ersten Blick. Denn außer den weißen Haaren und Augen hatte dieser Mann wenig gemeinsam. Hinter ihm dackelte ein Uree her – Kamar.

Wanavan kannte das andere Gottwesen nur zu gut. Der Empfang wurde also wenig herzlich.

"Was willst du hier?", fragte er, versuchte trotz allem den genervten Unterton zu überspielen.

Der ungebetene Gast setzte sich auf einen der Plätze vor dem Schreibtisch, Kamar auf den Stuhl daneben.

"Aber Wanavan", begann der für Leinem völlig Fremde, "begrüßt man denn so alte Freunde?"

"Das beantwortet meine Frage nicht", kam nur zurück.

Leinem musterte den Fremden und versuchte sein Gesicht irgendwie zuzuordnen. Doch er kannte ihn schlichtweg nicht. Aber dass Kamar bei ihm war, konnte ja nichts gutes bedeuten.

"Ich bin wegen zweierlei Sachen hier", erklärte das Gottwesen. "Einmal wegen meinem Schützling Kamar. Mir ist zu Ohren gekommen, dass dein lieblings-Killer vorhat, ihm zu nahe zu treten."

Wanavan sah seinem Gegenüber verächtlich an.

"Er hätte auch gute Gründe dafür. Tut mir Leid, was Iz macht oder nicht, liegt nicht in meiner Macht."

Kamar hatte also kalte Füße gekriegt. Obwohl er vor Iz so getan hatte, als wüsste er von nichts und sicher war, dass Jeal den Mund halten würde – der Tualeg war Telepath, man konnte vor ihm nichts geheim halten.

"Ihr müsst mich aber schützen", sagte er Uree und blickte Wanavan fast flehend an, "ich habe immerhin Familie und mein Bruder braucht mich."

Wanavan sah ihn an, mit einem ebenso verächtlichen Blick wie bei dem anderen Gottwesen.

"Das, lieber Kamar, hättest du dir vorher überlegen müssen. Denn Iz ist es völlig egal, ob du eine Familie hast. Mich schmerzt es nur um deinen Bruder, der nicht weiß, welche Spielchen du treibst und der dich wohlmöglich im Glauben daran verliert, dass du ein guter Kerl warst."

Wanavan stand auf.

"Und jetzt geht, ich will euch nicht in meinem Haus haben."

Kamar, der allen drei Gottwesen hier im Raum unterstellt war, musste tun, was ihm gesagt wurde. Innerlich fluchend verließ er den Raum.

Der andere Gast jedoch, blieb ungerührt sitzen.

"Wenn dein Kuschel-Killer ihn anfässt, wird er schneller hingerichtet als dass du deine manipulativen Finger da reinstecken kannst", sagte er und lächelte kühl.

"Du solltest auch gehen", ist alles, was Wanavan antwortete.

"Hast du vergessen, dass ich wegen zwei Sachen hier bin?"

Fast schon neckend sah der Gast das Gottwesen an.

"Ich brauche die Unterlagen von Iz. Alle."

Wanavan hob eine Augenbraue. "Wofür?"

Das Lächeln aus dem Gesicht des fremden Gottwesens verschwand nicht. "Das hat dich nicht zu interessieren. Ich bin zwei, drei Ränge über dir, Wanavan. Wenn ich sage spring, musst du fragen 'wie hoch?'"

Leinem konnte sich das nicht mit anhören.

"Hallo, was bildest du dir ein du Arsch? Wana war Richter und im hohen Rat, was willst du Mikrobe ihm sagen, was er zutun hat?!"

Doch Wanavan hob die Hand, damit sein Bruder schwieg.

"Ich werde sie dir zukommen lassen...", sagte er und setzte sich wieder. Es war schon erniedrigend, dass gerade dieser Kerl ihm Vorschriften machen konnte.

"Nein", antwortete eben dieser, "Ich kenne deine Masche. Ich werde gleich morgen jemanden hierher schicken, der sie sich holt. Du lässt gern mal ein paar Sachen verschwinden."

Mit den Worten erhob er sich.

"War schön, dich wieder zu sehen. Grüß Temion und Merender von mir." Er blickte zu Leinem. "Und erzieh mal deine restliche Familie, ihr scheint noch immer nicht gelernt zu haben, was eure Eltern euch einzuprügeln versuchten."

Dieser Satz war wie ein Startschuss für Leinem. Er war auf direktem Weg zu dem Kerl, um ihn selbst mal was einzuprügeln, doch Wanavan konnte ihn rechtzeitig festhalten.

Der Fremde konnte über dieses Bild nur lachen und verließ den Raum.

"Wer war das?!", spie Leinem sofort raus.

"Xai", antwortete sein Bruder knapp.

"Oh ja toll und was fällt dem ein hier so reinzumaschieren und erst Kamar in Schutz zu nehmen und dann dir Befehle zu erteilen?"

Wanavan seufzte. "Ich weiß es nicht, vielleicht bedeutet es garnichts. Er kann unsere Familie nur nicht leiden. Er wollte sicherlich nur, dass wir uns aufregen."

"Das hat er geschafft!"

Leinem riss sich von seinem Bruder los und verließ ebenfalls das Zimmer. Wanavan wusste, dass er Xai und Kamar nicht hinterherlaufen würde, also beließ er es dabei.

Aber was wollte er mit Iz' Unterlagen? Dort stand nichts Neues, alles war schon mehrmals durchgecheckt worden. Denn es gab immer irgendwen, der versuchte Wanavan einen Strich durch die Rechnung zu machen und seine Schützlinge doch noch hinter Gitter zu bringen.

Was also stand darin, was Xai wissen wollte?

Auch er verließ nach einigen Minuten den Raum und ging zu seinem Archiv. Dank seiner enormen Lebensspanne waren hier Akten über Akten, doch trotz dieser Masse wusste er ganze genau, wo die gesuchten finden würde.

Er griff nach einem Kartonähnlichen Behälter, stellte diesen auf den Tisch in der Mitte des Raumes und setzte sich. Der Karton war randvoll, doch das schreckte das Gottwesen nicht ab.

Was auch immer Xai zu finden hoffte, er würde es vor ihm finden und wenn es sein musste verschwinden lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-05-29T14:43:20+00:00 29.05.2011 16:43
Awwww Wanavan kann so süß sein~
*rumquiek*
*smile*
Aber auch sehr schön das nu noch n Arsch bei is XD
Sonst wird es ja Ödeee~
*grinsel*
Echt geil geworden wie immer ;3


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