Nachsitzen
Weiter gehts!
"Na toll jetzt darf ich heute auch noch nachsitzen" meckerte Usagi während sie mit ihren Freundinnen in der Cafeteria saß und in ihr Pausenbrot biss. "Ich verstehe das nicht, eigentlich hab ich ihn für cool gehalten!"
"Er ist sehr eigen was seinen Unterricht betrifft, das Thema nimmt er wirklich ernst." entgegnete ihr Rei. "Jetzt mal ehrlich, Rei wieso ist er so ein Spiesser? Ich meine es ist ihm bestimmt auch schon mal passiert. Ausserdem ist Romeo und Julia soooo langweilig" beschwerte sich Usagi. Die Mädels schauten sie verwundert an.
"Ach jetzt komm schon so schlimm wirds nicht, ausserdem wirst du immerhin unter seiner Aufsicht stehen" zwinkerte sie Makoto an. Darüber hatte sie noch garnicht nach gedacht. Verdammt. Usagi wurde auf einmal knallrot und schrie auf: "BITTE WAAAS?"
"Ähmm Mamoru hat diese Woche Aufsicht was das nachsitzen betrifft" Rei wunderte sich ein kleinwenig über die Reaktion ihrer neuen Freundin. "Ist das ein Problem für dich?" sie musterte Usagi eindringlich. "Ähmm nein...wer muss noch nachsitzen?" wollte sie wissen.
"Ich glaub nur du bist dran... bis jetzt" entgegnete ihr Amy trocken. "Was? Leute bitte ihr müsst bei mir bleiben" flehte Usagi. "Was auf keinen fall. Ich hab keine Lust heute länger zu bleiben. Es ist so ein schöner Tag" sagte Minako. Die anderen Mädchen stimmten dem zu.
"Ihr seid so fiess!" Usagi schaute beleidigt in die Richtung des Lehrertisches sie zuckte unwilkürlich zusammen als ihr Blick den von Mamoru traf. Er schaute sie an. Sie spürte wie ihr Gesicht tomatenrot wurde.
"Du schaffst das schon. Mein Cousin ist garnicht mal so übel Usa. Versprochen!" Rei lächelte sie an und dann verabschiedete sie sich schon einmal von den Mädchen um in ihr Klassenzimmer zu kommen.
DIe anderen Mädchen taten es ihr gleich nur Usagi nicht, die blieb noch sitzen und schaute stur auf ihr Pausenbrot. Oh Mann, wie soll ich das bloß überleben. Ich krieg doch kein Wort raus wenn er in meiner Nähe ist, dachte sich Usagi. Plötzlich bemerkte sie das jemand vor ihr stand. Sie schaute auf um dann in die schönsten blauen Augen zu sehen die sie jemals in ihrem Leben gesehen hatte. Mamoru stand vor ihr. Genau vor ihr. Sie stand ruckartig auf.
"Ähmm.....Entschuldigung" sie schaute ihn kurz an und huschte dann schnell an ihm vorbei. Mamoru Chiba schaute diesem wunderbaren Wesen hinterher. Moment mal? Wunderbares Wesen? Was dachte er gerade? War er denn mittlerweile von allen guten Geistern verlassen? Sie war doch schliesslich seine Schülerin! Er schüttelte diese Gedanken über sie ab und ging zur nächsten Unterrichtsstunde.
"Na dann viel Spaß beim Nachsitzen Usa!" riefen ihr Minako, Makoto und Amy zu immerhin wussten die drei ja das Usagi heimlich in ihren neuen Lehrer verliebt war, das war beim besten Willen nicht zu übersehen. "Ja toll, danke!" schnaubte sie verärgert ehe sie sich der geschlossenen Tür zuwandt. Oh Mann da mus sich jetzt rein gehen, dachte sich Usagi. Vorsichtig öffnete sie tür und guckte ins Klassenzimmer. Da saß er. Ihr Traummann. Lässig lehnte er am Lehrerpult und schaute sie an. "Komm rein, du bist schon spät dran" sagte er freundlich. "Ähmm ja" Usagi wanderte zu einem der vielen freien Plätze im Klassenzimmer sie entschied sich für die letzte Reihe. Warum auch immer. Langsam zog sie ihr Schulheft raus und begann damit darin zu blättern. "Ähmm ich mach dann mal Hausaufgaben, ja?" fragte sie zaghaft. "Nur zu" antwortete Mamoru knapp fügte dennoch hinzu: "Wenn du Hilfe brauchst sag bescheid, ok?" "OK Danke" mehr brachte sie einfach nicht raus. Sie war so nervös, dass sie anfing zu zittern. Hoffentlich merkt er es nicht, dachte sie sich während sie anfing die schwierigen Matheaufgaben zu lösen. Mamoru Chiba setzte sich an sein Pult und beobachtete dieses Mädchen dabei wie sie grübelnd vor ein paar Aufgaben hockte. Irgend etwas war faszinierend an ihr. Sie war überirdisch schön, hatte goldblondes Haar, himmelblaue Augen, wundervoll geschwungene volle Lippen, eine süße Stupsnase und eine so zarte jedoch weibliche Figur, dass er garnicht die Augen von ihr abwenden konnte. Auch wenn man unter dieser tristen und öden Schuluniform nicht viel erkennen konnte, so konnte er sich sehr gut vorstellen was sich darunter alles schönes verbarg. Mamoru musste so schnell wie möglich auf andere Gedanken kommen sonst konnte er wirklich für nichts mehr garantieren. Er konnte sich die Gefühle für dieses Mädchen einfach nicht erklären. Noch nie hatte er so etwas für jemanden empfunden. Gut er hatte natürlich schon die ein oder andere Liebesbeziehung hinter sich gebracht und sicherlich waren bei der ein oder anderen auch tiefere Gefühle im SPiel doch das jetzt was er in diesem Augeblick empfand als er Usagi Tsukino ansah, das kannte er noch nicht.
"Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte er und ging zu ihr um sich neben sie zu setzen. Sie schaute ihn mit großen Augen an.
"Ähmm...können Sie überhaupt Mathe?"
"Bitte?"
"Ich mein ja weil sie doch Literatur und Geschichte unterrichten?" sagte sie ernst. Bei diesen Worten fing er an zu lachen. Es war ein so herzhaftes Lachen was den ganzen Raum erfüllte. "Du bist ja komisch" sagte er.
"Wieso?" wollte sie wissen.
"Ich denke schon das ich Mathe kann Usagi" sagte er.
"Okay" Usagi wurde rot. Wie konnte sie auch bloß so eine dumme Frage stellen. Natürlich kann er Mathe. Immerhin ist er Lehrer und auch noch dazu hochbegabt.
"Ich hatte ja vergessen das Sie um einiges intelligenter sind als andere" fügte sie hinzu.
"Also...hat dir meine Cousine was über mich erzählt?" fragte er schelmisch.
"Ähh....ja aber nix schlimmes" stotterte sie.
"Das glaub ich auch nicht" er schaute sie geradewegs an. Usagi wurde nervös. Wieso schaute er sie denn so an. Hatte sie was im Gesicht hängen? Und kaum hatte sie das auch gedacht sprach sie es aus: "Hab ich was im Gesicht?"
"Was?
"Hab ich was im Gesicht?"
"Nein...wieso fragst du?"
"Weil Sie mich die ganze Zeit über so anschauen" Usagi hätte sich ohrgeigen
können.
"Wie schaue ich denn?" fragte er leise.
"Ich weiss nicht...." jetzt wurde auch ihre Stimme leise.
Langsam rückte er näher zu ihr. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Er roch so gut Usagi konnte nicht anders, sie atmete tief ein um sich seinen Geruch einzuprägen. "Nun ich weiss auch nicht....." sagte er leise während er in ihre Augen sah. In ihre großen blauen von dichten schwarzen Wimpern umrahmten blauen Augen. Er hatte große Mühe ihr zu widerstehen. Lange schauten sich beide einfach nur an. Bis er die Stille brach und sich räusperte und sagte: "Geh ruhig nach Hause. Wir sehen uns morgen. Geniesse den Tag"
"Aber was ist mit meien Aufgaben?" fragte sie.
"Mach sie ruhig zu Hause und nachsitzen musst du diese Woche auch nicht mehr, wenn du versprichst nicht mehr in meinem Unterricht einzuschlafen" er lächelte sie an.
"O..o..okay" sie stand auf und ging zur Tür. Dort angekommen drehte sie sich noch einmal zu ihm um, "Bis morgen" sagte sie,
"Bis morgen" antwortete er.
