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Mein Tagebuch

OS-Reihe zum Thema "Was geschah davor?"
von

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Shippou

Liebes Tagebuch,

Die letzten Tage waren wirklich aufregend!

Mama und Papa haben mit mir endlich mal einen Ausflug gemacht, durch den ganzen Wald! Nicht immer nur durch die nähere Umgebung, die ich mittlerweile genauso gut kenne wie unsere Höhle.

Da gab es so viel zu sehen!

All die verschiedenen Pflanzen. Mama hat mir gesagt, dass einige davon giftig sind und dass ich sie auf keinen Fall essen darf, weil ich sonst krank werde.

Und Papa hat gesagt, dass ich mich in solche dichten Giftkräuter werfen soll, wenn ich mich verstecken muss, weil sie so stark riechen und damit meinen Geruch überdecken.

Meine Eltern passen wirklich immer sehr gut auf mich auf und bringen mir alles bei, was ich später mal brauchen kann, wenn ich losziehe, um mein eigenes Leben zu führen. Aber bis ich das tun werde, wird noch eine Ewigkeit vergehen, schließlich bin ich noch ein Kind und führe Tagebuch.

Wir sind am ersten Abend an den Fluss gekommen und haben dort auch übernachtet. Als es dunkel wurde, waren überall so leuchtende Käfer. Glühwürmchen nannte Mama sie. Die waren wirklich schön! Sie waren die einzige Lichtquelle in dieser Nacht, weil der Mond nicht zu sehen war und durch ihr Licht hat das Wasser wirklich geglitzert.

Ich konnte gar nicht aufhören, mir dieses Schauspiel anzusehen! Aber irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen.

Am nächsten Morgen hat Mama mir wie jeden Morgen mein Frühstück gemacht. Papa und sie hatten schon gegessen, als ich noch geschlafen habe. Wir sind dann im Fluss spielen gewesen. Das war ein Spaß!

Anschließend sind wir ganz schnell durch den Wald gelaufen, damit der Wind uns wieder trocknet. Bis wir auf eine große Wiese gekommen sind. Überall waren Blumen.

Papa meinte, dass er erst nachschauen geht, ob die Lichtung sicher ist und dass ich mich dann austoben kann. Mama hat mich in der Zeit ganz nah bei sich in den Schatten der Bäume gehalten. Ich wollte am liebsten sofort loslaufen und spielen. Einen Schmetterling hatte ich auch schon ins Auge gefasst und den Blick nicht mehr von ihm abgewendet. Und kaum das Papa gesagt hat, dass ich spielen gehen könnte, gab es für mich kein Halten mehr.

Ich bin auf den Schmetterling losgestürmt und hab versucht, ihn zu erwischen. Aber er war verdammt schnell und ich konnte ihn einfach nicht erwischen. Spaß gemacht hat es mir trotzdem, mich immer wieder anzupirschen und das kleine Tier anzuspringen. Wenn ich es erwischt hätte, hätte ich es nicht umgebracht oder so, natürlich nicht. Ich wollte es mir nur gerne genauer ansehen. Der Schmetterling war so schön! Er hatte gelbe Flügel, aber nicht so leuchtend wie die Sonne oder eine Blume, sondern heller.

Einmal, als ich mich in der Luft überschlagen habe, habe ich einen Blick auf meine Eltern erhascht. Papa hatte einen Arm um Mama gelegt und sie haben beide zufrieden und glücklich ausgesehen. Das hat mich dazu angetrieben, noch hartnäckiger zu jagen.

Als die Sonne langsam unterging, rief Papa nach mir, weil es Zeit war, weiterzugehen und einen Unterschlupf für die Nacht zu suchen.

Wir haben eine kleine, leere Höhle gefunden, in der wohl recht lange niemand mehr gewohnt hat. Sie roch nur nach Erde und Stein, keine Spur von einem anderen Lebewesen.

Papa und ich haben Holz gesammelt, damit wir ein kleines Feuer machen konnten, um wilde Tiere abzuhalten. Die kommen nämlich nicht näher ran, wenn sie Feuer sehen, weil sie wissen, dass das gefährlich für sie sein kann.

Ich durfte das Holz mit meinem Fuchsfeuer anzünden, aber ich glaube, dass Papa es heimlich selbst gemacht hat. Ich kann mein Kitsunebi noch nicht lange genug halten, um Holz anzuzünden. Ich hab mich trotzdem gefreut, dass ich dabei helfen durfte.

In dieser Nacht hab ich wirklich gut geschlafen. Ich hab mich zwischen meine Eltern gekuschelt und mich wieder wie ein winziger Welpe gefühlt.

Der zweite Morgen war anders als der erste. Mama hat mir wieder ein Frühstück gemacht, aber Papa war nirgendwo zu sehen. Mama sagte, dass er etwas nachsehen gehen wollte und wir ihn auf dem Weg treffen würden. Ich denke, er hat die Gegend schon mal auf ihre Sicherheit überprüft, damit ich sofort spielen kann und nicht wie am Vortag auf der Wiese so lange warten muss. Das ist wirklich lieb von ihm.

Nach meinem Frühstück sind Mama und ich dann auch losgegangen. Und dann kam wohl das Allerbeste an dem Ausflug. Wir sind aus dem Wald rausgegangen und über die Berge geklettert!

Wir waren nicht weit vom Wald weg, ich konnte die Bäume immer noch sehen und die Vögel hören, aber es war trotzdem total toll!

Mama hat ihre Hände immer so gehalten, dass sie mich sofort auffangen konnte, falls ich gefallen wäre. Das hat mich ein bisschen gestört, schließlich bin ich zwar noch ein Kind, aber kein wehrloses Baby mehr. Ich hab ihr das gesagt und sie hat gelacht, mir durch die Haare gestrichen und gemeint, dass ich recht hätte, dass ich schon ein recht großer Junge wäre.

Sie hat mich trotzdem immer genau im Blick gehalten, falls ich doch mal rutschen sollte. Ob alle so besorgte Mütter haben? Oder passt nur meine Mama immer so gut auf mich auf?

Ich bin richtig stolz auf mich, weil ich nicht ein Mal gefallen bin, ich bin weder gestolpert noch hab ich sonstwie den Halt verloren. Mama hat mir auch gesagt, dass sie stolz auf mich ist und mich ganz fest an sich gedrückt.

Egal wie groß ich auch einmal sein werde und wie weit ich auch weg gehen werde, ich werde meine Eltern bestimmt ganz oft besuchen und meine Mama immer umarmen.

Kurz bevor wir wieder in den Wald gegangen sind, haben wir dann auch Papa wieder getroffen und ich habe ihm ganz stolz davon erzählt, wie gut ich klettern kann, obwohl ich es bislang sehr selten gemacht habe. Er hat sich auch darüber gefreut und meinte dann, dass es Zeit wäre, wieder nach Hause zu gehen. Aber Mama und Papa haben mir versprochen, dass wir bald wieder so einen Ausflug machen werden. Ich freue mich wirklich schon darauf.

Am Nachmittag hat sich der Wald dann plötzlich verändert. Die ganze Zeit über habe ich den Vögeln lauschen können, aber die waren plötzlich alle still. Überhaupt war der Wald ganz still, das leise Rascheln der Hasen im Unterholz war weg.

Papa und Mama haben sich aufmerksam umgesehen. Dann meinte Mama, dass Papa und ich schon mal vorgehen sollten und dass sie uns zuhause treffen würde. Sie ist im Dickicht verschwunden, noch ehe ich etwas sagen konnte und Papa hat mich auf den Arm genommen und ist mit mir weitergegangen. Ich habe gefragt, wo Mama denn hingeht und er meinte, dass sie nur etwas zu essen suchen würde.

Das war gestern. Jetzt sind Papa und ich schon seit einem Tag wieder zuhause und Mama ist noch nicht wieder da. Sie muss ganz schön weit gegangen sein, um etwas zu essen zu finden. Bestimmt möchte sie etwas ganz besonderes für uns machen, als Abschluss von diesem besonderen Ausflug.

Ich freu mich schon darauf, dass Mama wiederkommt. Papas Frühstück hat nämlich nicht besonders gut geschmeckt, aber sag ihm das nicht, ich will ihn ja nicht traurig machen.

Ich schreib dir morgen wieder

Shippou



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yvibel
2015-03-02T17:06:32+00:00 02.03.2015 18:06
Ach wie knuffig. Schon wieder so ein schön beschriebener Tag eines Kindes. Sowas liebe ich. hehe
Und Shippou als kleiner Fuchs ist da irgendwie ganz besonders niedlich.^^ Jaja, die Kleinen haben noch keine Sorgen, können spielen und mit den Eltern kuscheln, die immer aufpassen, dass ja nichts passiert. Da is es noch einfach einen kleinen Fuchs mit Glühwürmchen und Schmetterlingen zu begeistern. *g*
Es ist einfach alles spannend. Nur der Schluss is ja dann doch traurig, so ein schöner Tag oder zwei ja eigentlich mit so einem tollen Ausflug und dann is die Mama weg. Armer kleiner...*seufz*
Aber trotzdem ein schöner Tagebuch-Eintrag von dem Kleinen.
Freu mich schon auf den nächsten!^^
Yvi
Von:  Hotepneith
2012-05-17T10:17:53+00:00 17.05.2012 12:17
Ohje.
So ein schöner Ausflug, so ein begeisterter kleiner Junge - und dann der Abschluss...
Da Shippous Mutter im Canon nicht vorkommt und auch sein Vater ja dann umgebracht wird, lässt sich erahnen, warum Mama so lange braucht, um zurückzukehren, zumal, wenn der Wald sich vor ihrem verschwinden derart verändert hat.
Du hast auch hier sehr schön die Sichtweise eines kleinen Kindes genommen, das von den Gefahren rund um ihn keine Ahnung hat und eigentlich die Welt nur als großen Spielplatz ansieht. Irgendwie auch sehr kitsune-mässig.

bye

hotep

Von:  Yommy
2012-05-04T14:17:59+00:00 04.05.2012 16:17
Sehr süß das mit den Ausflügen. Hoffentlich ist Shippos Mutter nix passiert. Hab die Story nicht mehr ganz so im Kopf, wie sie im Manga ab lief. Die Mutter von Shippo kam glaube ich gar nicht drin vor, ich frage mich wie sie wohl ausgesehen hat.


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