Zum Inhalt der Seite

Mission: Rettet die Prinzessin!

4 Jugendliche erleben ihr ganz besonderes Abenteuer
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Opfer müssen erbracht werden

„Guten morgen“, weckten diesmal die Mädchen die Herren. Verschlafen sahen diese sie an. Die Nacht war sehr erholsam in den Zelten gewesen. Alle hatten das Gefühl, nun ausgeruht genug, besonders aber in der Lage zu sein, die Hexe zu vernichten. Mit diesem Gefühl setzten sie sich anschließend auf ihre Pferde und ritten los

Sobald sie ihren nächtlichen Rastplatz verlassen hatten, fing sie die Kälte wie ein Mantel wieder ein. Sofort kuschelten sie sich noch enger in den wärmenden Schutz ein. Unbeirrt blieben sie aber auf ihrem Weg. Die Bäume wurden wieder mehr. Die Kälte nahm zu. Egal, wie weit sie noch entfernt waren, diese Kälte zeigte nicht das Geringste an Menschlichkeit, welche im Innersten der Hexe geblieben sein konnte.

Gegen Mittag machten sie eine kleine Rast. Bis jetzt waren ihnen weitere Gefahren erspart geblieben, doch sie wussten, die Hexe würde ihnen bestimmt noch weitere Steine in den Weg legen. Sie rechneten mit allem.

In der Pause sprachen sie über ihre weitere Vorgehensweise und wie sie der Hexe gegenüber treten wollten. Auch die Eule lauschte dem Entstehen des Planes interessiert.

Plötzlich sahen sie eine schwarze Krähe über sie hinweg fliegen. Überrascht sahen alle ihr nach. Da sie sich aber auf einem Baum niederließ, machte sich keiner von ihnen weitere Gedanken darüber. Einzig und allein die Eule sah ihr ein wenig zu, bevor sie sich an die Gruppe wandte.

„Wie kalt ist euch?“ wollte sie von allen wissen.

„Sehr kalt. Aber warum fragst du?“ stellte Tatjana die Gegenfrage.

„Ist euch kälter, als noch vor ein paar Minuten?“ fragte die kleine Azubi-Fee weiter.

„Wenn du so fragst... ja, eigentlich schon“, antwortete Tatjana auf die Frage.

Diese Antwort gefiel der Kleinen gar nicht. Noch immer starrte sie die Krähe förmlich an. Diese hielt ihrem Blick stand. „Wir haben Besuch! Reitet weiter und macht einen neuen Plan!“, forderte sie alle auf. Sofort verwandelte sie sich in ihre Fee-Gestalt.

Die Gruppe verstand nicht, was los war. Sie dachten noch nicht einmal daran, dass die Hexe sie in Form der Krähe besucht haben könnte. Hilflos musste die kleine Fee mit ansehen, wie das schwarze, fliegende Tier sich erhob und im Sturzflug auf den Boden sank. Doch dort kam es nicht in Form der Krähe an, sondern verwandelte sich in eine junge, hübsche Frau. Sie trug ein schwarzes Kleid, hatte schwarze Haare und auf ihren Lippen breitete sich das bösartigste Lächeln aus, das man je gesehen hatte.

Bereit für einen Wettstreit ihrer Kräfte, stand sie da. Azubi-Fee stellte sich schützend vor ihre Freunde. „Ich sagte, ihr sollt weiter reiten!“ schrie sie alle an.

„Macht euch keine Mühe, ich bekomme einen nach dem andern. Also könntet ihr auch gleich da bleiben und mir diesen Umstand ersparen euch suchen zu müssen!“

„GEHT!“, schrie die kleine Fee wieder, und diesmal schaffte sie es, dass sich die Gruppe in Bewegung setzte.

Sie sprangen auf die Rücken ihres jeweiligen Gaules und ritten, so schnell sie die Beine der Pferde trugen, davon.

„Sieht so aus, als ob nur noch wir beide übrig wären, Eure Scheußlichkeit!“ forderte die kleine Fee die böse Hexe schon fast heraus.

„Aber nicht mehr lange!“ schrie diese zurück. Sie wedelte mit ihrem Zauberstab und schoss Energiestrahlen auf die Fee. Diese konnte aber gut ausweichen. Die fehlschlagenden, tödlichen Geschosse schlugen in die herumstehenden Bäume ein. Funken sprühten, Feuer entzündete sich. Aber das kleine Zauberwesen gab sich nicht so schnell geschlagen. Als sie sich vor einem der Strahlen versteckte, verlor die böse Hexe sie aus den Augen. Diese Zeit nutzte die kleine Zauberin wiederum für sich. Sie witschelte und wedelte mit ihrem Zauberstab umher und schleuderte Zauberstrahlen zurück. Diese bewirkten, wenn sie die Person trafen, dass diese sofort für 100 Jahre schlief.
 

„Seid ihr sicher, dass wir Azubi-Fee wirklich allein lassen sollten?“, stellte Andreas die Frage, welche allen im Kopfe schwirrte. Unsicher sah er alle an.

„Die Kleine verschafft uns die Zeit, die wir brauchen, um das Schloss und so meine Prinzessin zu finden. So lasst uns weiter reiten und hoffen, dass die Fee uns genug Zeit verschafft“, antwortete der Prinz.

„Wie kann man nur so herzlos sein. Azubi-Fee hat auch Gefühle und die böse Hexe scheint stark zu sein. Ich denke, wir sollten zurück reiten.“ Tatjana wurde es mit den blöden Antworten des Prinzen zuviel. Er konnte zwar nett sein, doch Azubi-Fee, welche sich schon so tapfer für sie eingesetzt hatte, so zu behandeln, war zuviel.

„So meinte ich das nicht. Ich hab doch nur Angst um…?“ entschuldigte sich der Prinz schon wieder.

Durch ein Kopfnicken verstand Tatjana seinen Standpunkt. Sie wollte gerade ansetzen, ihm darauf zu antworten, als ein Riesenknall zu hören war. Gleich darauf konnte man verkohltes Holz riechen. Doch der Kampf schien noch nicht vorbei zu sein. Wieder drangen laute Explosionen an die Ohren der Gruppe. Ihre Augen nahmen den aufsteigenden Rauch wahr. Ihr Herz klopfte wie wild.

In Angst versetzt ritt die Gruppe weiter. Doch ihre Gedanken versammelten sich bei der kleinen, tapferen Azubi-Fee.
 

„Du bist gut. Aber ich bin besser!“ schrie die Hexe. Wieder schickte sie der Fee einen netten, energiegeladenen Gruß. Diese wich aber aus. Sie schlug sich tapfer.

Sie schickte ihr dafür gleich einen Schlafbringenden Gruß zurück. Erbittert schauten sie sich kurzzeitig in die Augen und merkten beide, dass ein Aufgeben der Anderen sehr unwahrscheinlich sein würde.

Also beschossen sie sich weiter gegenseitig mit ihren Waffen.

„Ich kriege dich, Fee. Und dann hole ich mir deine Freunde!“, schrie die Hexe wieder.

„So schnell nicht!“

Die Hexe schoss mit ihrem Arm hervor, streckte den Zauberstab hinaus und ließ den kräftigsten aller energiegeladenen Strahlen auf die Fee zurasen.

Erschrocken über diese Wucht, wich die Fee nur noch aus. Sie achtete nicht mehr wohin, Hauptsache weit weg. Sie schaffte es auch. Doch ihr näher kommendes Ziel wurde ihr zum Verhängnis....

Der starke Energiestrahl schlug in einem Baum ein und brachte ihn zum explodieren. Es zerriss ihn in tausend kleine Stücke.
 

Tatjana, Corinna, Lukas, Andreas und auch der Prinz erschraken sehr. Sie zuckten nicht nur zusammen, der Schreck ließ sie sogar fast vom Pferde fallen.

Traurig sahen alle zurück. Sie sahen die Rauchwolken in den Himmel aufsteigen. Sie rochen das verbrannte Holz. Aber sie hörten auch das grässliche, furchtbare Lachen der Hexe.

Die Augen eines jeden füllten sich mit Tränen. Aber sie wussten, wenn sie umkehren würden, würden sie sich in Gefahr begeben und das Opfer von Azubi-Fee wäre vielleicht umsonst gewesen. Schweren Herzens wandten sie sich ab und ritten weiter. Erst, wenn sie die Prinzessin befreit hatten, konnten sie sich damit beschäftigen. Vorher durften sie sich das nicht leisten.

Wieder merkte die Gruppe, dass sie sich ein großes Stück dem Schloss genähert haben mussten. Dies zeigte sich durch aufsteigenden Nebel, der sich wie ein Schutzmantel um sie legte. Er war mannshoch, dicht, und doch konnten sich die Gruppenmitglieder sehen, als ob er nicht existieren würde. Auch den Weg und die Bäume konnten sie erkennen; einfach alles was wegbegleitend wuchs.
 

„Siehst du, ich habe doch gesagt, dass ich besser bin“, sagte die Hexe selbstgefällig. Dann verwandelte sie sich wieder in die Krähe und flog auf, um die Gruppe zu verfolgen. Sie stieg in Höhe der Baumkronen und versuchte die Menschen zu finden. Doch der Wald war zu dunkel. Außerdem näherten sich die Menschen ihrem Unterschlupf, das hieß dass der Nebel einsetzte. Auch er erschwerte ihr die Sicht.

„Egal, die kriege ich auch noch. Außerdem habe ich was ich wollte. Dieses kleine schwirrende Ding macht mir keine Sorgen mehr!“ So entschied sie, zurück zum Schloss zu fliegen.

Durch ein Fenster schwirrte sie in den Thronsaal ein. Dort verwandelte sie sich. „Diese kleine Fee habe ich aus dem Weg geräumt. Wie wollen mich also diese Menschen jetzt noch aufhalten? Oder dich befreien? Menschen haben keine Magie, auch dein geliebter Prinz besitzt keine!“ Sie lachte und setzte sich wieder auf ihren Thron.
 

„Wartet mal. Ich glaube, wir sollten rasten. Wir müssen unseren Plan noch einmal durchdenken. Die Krähe, ich meine, die Hexe, kennt den alten schließlich zu gut!“ schlug Lukas vor. Alle waren einverstanden.

Sie stellten sich zusammen und beratschlagten sich so leise, wie es nur ging. Sie wussten nicht, ob die Hexe nicht wieder zuhören würde. Daher wollten sie auf Nummer sicher gehen.

Schnell waren sie sich über ihre weitere Vorgehensweise im Klaren.

„So wollen wir es wirklich machen?“, stellte der Prinz die letzte Frage. Alle stimmten zu. „Eine Sache noch. Die Feenkönigin meinte, dass es möglich sein könnte, dass das Schloss von einem Zauber unsichtbar gemacht wird. Sie gab mir einen Zauber, den ich anwenden sollte, sobald ich denke, dass wir nah genug dran sind. Ich glaube, es ist soweit...“, erklärte Corinna der Gruppe.

Alle nickten. Corinna hatte mit ihren Ahnungen meistens Recht, dass wusste Tatjana nur zu gut aus ihrer langen Freundschaft.

Corinna zog ihren Zauberstab aus ihrer Satteltasche und verstreute wieder etwas Feenstaub darüber. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Sie begann zu witscheln und wedeln und sagte den Spruch auf:
 

„Das Schöpferische ist so klar,

dass es für alle unsichtbar.

Das Licht, das uns im Geist erhellt,

leuchte uns jetzt unverstellt.“
 

Blitze und Funken sprühten aus dem kleinen, dünnen Zauberstock. Sie bahnten sich ihren Weg durch den dichten Nebel und erhellten ihn wenige hundert Meter vor ihnen stark. Lichtkreise flogen. Ein Hochhaus hoher Wirbel entstand. Er wirbelte immer schneller und wurde immer dichter. Plötzlich stand ein steinernes, graues Mauerwerk da. Es wurde größer. Es wurde beeindruckender. Es wurde zu einem Schloss. Es wurde zu dem Schloss der Hexe, das sie schon seit Tagen gesucht hatten. Was aber alle wunderte war, dass das Schloss dem des Königs so stark ähnelte, dass man meinen konnte, man wäre bei der Fee und dem König angelangt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück