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Happy

Eine Kaibabrüder-Oneshot-Sammlung
von

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A Toy Story (Dark - Mokubas p.o.v.)

Nii-samas neues Spielzeug.

Ich mag es nicht. Es ist mir unheimlich.

Eigentlich ist es nur ein Experiment. Vielleicht auch ein ziemlich übler Scherz.

Mir kommt es jedenfalls wie einer vor.
 

Warum kann er es nicht im Labor lassen?

Oder wenigstens im Büro?

Warum muss er es mit nach Hause bringen?

Warum muss es immer bei ihm sein?

Warum sieht er es so oft an?

Warum nimmt er es sogar mit in sein Zimmer?

Warum...
 

Warum macht er sich damit über mich lustig?
 

Wahrscheinlich merkt er nicht, dass ich dieses Spielzeug nicht hier haben will.

Ich traue mich einfach nicht, es ihm zu sagen.

Vor allem, weil er so gern damit spielt.
 

Es sieht lebendig aus, aber das ist es nicht.

Ganz sicher nicht.

Nii-sama quält es so gerne.

Das würde er doch nie mit einem echten Menschen machen.

Nie.

Er spielt nur. Tut keinem was. Ganz sicher.

Wirklich!
 

Es fängt schon am Morgen an. Beim Frühstück. Dann bedient es uns.

Es ist so programmiert. Wenn Nii-sama oder ich ihm etwas sagen, dann tut es das.
 

Es ist nicht lebendig.

Es gehorcht, weil es so programmiert ist.
 

Nii-sama hat seinen Spaß.

Seine Augen funkeln immer so.

Immer dann, wenn das Spielzeug auf ihn hört.
 

Es ist nur ein Spielzeug.

Es ist nicht echt.
 

Wenn ich aus der Schule komme, ist es meistens daheim. Alleine.

In ihm ist gespeichert, wann ich zurück bin.

Es macht mir jedes Mal die Tür auf.

Nimmt mir die Jacke ab.

Hat schon Mittagessen gekocht.

Den Tisch gedeckt.
 

Es ist nur ein Spielzeug.

Nur ein Computer auf zwei Beinen.

Ein Gag.
 

Nii-sama kommt meistens erst spät am Abend.

Ich bin dann schon lange auf meinem Zimmer. Habe auf ihn gewartet.

Oft kommt er noch zu mir um mir Gute Nacht zu sagen.

Zum Glück ohne das Spielzeug.

Ich will es nicht in meinem Zimmer.
 

Vorgestern ist Nii-sama nicht gekommen.

Gestern auch nicht.

Heute morgen hat er gesagt, dass es schon fast Mitternacht war, als er wieder daheim war.
 

Ich weiß nicht, ob er die Wahrheit sagt.
 

Heute war ich eher zuhause als sonst.

Ich habe die Tür alleine aufgeschlossen. Alleine meine Jacke aufgehängt.

Kein Spielzeug.

Das Essen stand noch auf dem Herd.

Draußen hat es geregnet.

Ich war alleine. Es war nicht da. Also habe ich es gesucht. Und gehofft, dass es nicht kaputt gegangen ist. Sonst wäre Nii-sama vielleicht traurig. Er mag es schließlich.

Auf dem Balkon in Nii-samas Zimmer habe ich es gefunden.

Es war ganz nass.
 

Am meisten hasse ich, dass es so aussieht wie Nii-sama.

Nur die Haare sind etwas heller.

Die Augen auch.

Schimmern wie Metall.

Wahrscheinlich sind sie auch aus Metall.
 

Es hat mich nicht gehört.

Saß weiter auf dem Balkongeländer und hat nach oben in den Himmel geschaut.

Warum hat es das gemacht? Ist das seine Aufgabe, wenn niemand da ist? Hat Nii-sama es dazu programmiert?

Vielleicht war es wirklich kaputt...

Also habe ich die Balkontür aufgemacht.

Es hat den Kopf gesenkt und mich angesehen.

Durch den Regen auf seinem Gesicht saß es aus, als würde es weinen.
 

Aber ein Cyborg - oder was es auch ist - kann doch nicht weinen.

Nein, das war der Regen.

Ganz sicher.

Oder?
 

"Sie sind schon zurück, Sir?"
 

Ich habe genickt.

Da ist es aufgestanden.
 

"Gehen Sie besser hinein. Ihr Bruder wird nicht wollen, dass Sie sich erkälten."
 

Wir sind in die Küche gegangen.

Dort gab es heißen Kakao und später Mittagessen.
 

Es isst nicht.

Ich habe es jedenfalls noch nie essen sehen.
 

Jetzt sitze ich in meinem Zimmer und warte, dass Nii-sama kommt.

Es ist schon fast 1 Uhr. Er arbeitet viel zuviel.

Die Haustür ist zu hören.

Aber es kommt niemand zu mir.

Leise schleiche ich mich zur Treppe.

Hocke mich hin und beobachte.
 

Nii-sama ist da.

Er sieht seinem Spielzeug zu, wie es seine Jacke an die Garderobe hängt.

Sein Blick ist seltsam...

Ein kurzes Fingerschnipsen.

Das Spielzeug erstarrt kurz.

Dann dreht es sich um und geht zu ihm. Nii-sama zieht langsam sein Hemd aus. Packt das Spielzeug und presst es gegen die Wand.
 

Meine Hände krallen sich immer fester an das Treppengeländer.

In meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen.

Ich habe dieses Grinsen lange nicht mehr gesehen.

Ich dachte, ich muss es nie wieder sehen...
 

Nii-sama lacht leise, dann küsst er das Spielzeug.

Auf den Mund.
 

Es wehrt sich nicht.

Natürlich nicht.

Es ist ja nicht echt.

Es wurde programmiert zu gehorchen.
 

Aber man küsst doch nur Menschen auf den Mund, die man mag.

Eine Maschine kann man doch nicht mögen.

Man kann doch keine Maschine küssen!
 

Mir wird irgendwie übel.

Ich stehe auf und schleiche mich zurück in mein Bett.

Schaue nur noch ein letztes Mal zurück.
 

Das Spielzeug schließt die unechten Augen.

Wieder sind seine Wangen nass.
 

Aber diesmal regnet es nicht.
 


 

- ENDE -



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-08-09T13:49:02+00:00 09.08.2013 15:49
Hey ^_^

OS zu den Kaibas – hört sich sehr gut an :D
ich freu mich drauf.

Ja, ja, Kinder merken so was immer sehr schnell, wenn irgendetwas nicht ganz koscher ist und mit dem “Spielzeug” von Seto scheint wirklich was nicht zu stimmen, wenn es traurig sein kann und sich den Himmel bei Regen ansieht. Was meintest du damit, das Kaiba spaß daran hat es zu quälen?

Was dieser Cyboc wohl für Kaiba ist wenn er ihn Küsst?

Mir hat die Geschichte gefallen :D

CuCu Jyorie



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