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愛 & 痛み (Liebe & Schmerz) – Wenn Liebe wehtut

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß das ich hier ewig nichts hochgeladen hab und hab auch keine Ahnung ob das hier überhaupt noch jemanden interessiert. Ich lade trotzdem einfach mal ein neues Kapitel hoch, vielleicht interssiert es ja noch wen ;)

Viel Spaß mit dem Kapitel ^w^ Komplett anzeigen

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Pain

Warum Reita, warum siehst du sie so an und mich nicht? Was hat sie an sich, was ich nicht habe? Findest du mich etwa hässlich? Warum vögelst du sie nur mich nicht? Siehst du nicht, dass ich mich bis über beide Ohren in dich verschossen hab und mich am liebsten jede freie Minute von dir vögeln lassen würde? Nein natürlich nicht, du hast nur SIE im Kopf...SIE die dein Herz hat, was ich niemals besitzen werde..

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Durch diese trüben Gedanken bekam ich auch nicht mit, wie du mit ihr den Proberaum betrittst und uns alle mit einem, wie immer wenn du mit ihr zusammen bist, freundlichen lächeln begrüßt. Als ich dann deine Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich unweigerlich zusammen. Wieso musstest du mich jetzt auch noch anfassen? Jede kleinste Berührung von dir zerstörte mein eh schon geschundenes Herz nur noch mehr. War es das was du wolltest? Das ich endgültig an meinen Gefühlen für dich zerbreche? Auf deine Frage hin ob alles okay mit mir ist, nickte ich nur und versuchte dann vom Thema abzulenken, indem ich verschlug, dass wir nun endlich mit den Proben beginnen sollten. Je eher wir mit den Proben anfangen würden, desto eher konnte ich hier wieder verschwinden und mich zu Hause in meinen Bett verkriechen, sodass ich dich nicht mehr sehen musste, wie du mit ihr glücklich warst.
 

Deinen verwirrten Blick ob meines plötzlichen Themenwandels ignorierend, stand ich auf und ging hinüber zu meinem Mikrofon, damit wir mit den Proben anfangen konnten. Mir war egal, was du in diesem Moment von dir dachtest. Ich wollte nicht, dass du noch weiter in meinen Wunden herum bohrst. Aus den Augenwinkeln sah ich wie du seufzend zu deinem Bass hinüber gingst und anfingst diesen zu Stimmen. Nachdem auch Uruha, Aoi und Kai zu ihren Instrumenten gegangen waren, fingen wir mit den Proben an.
 

Nach fast 3 Stunden harten Proben und einer kleinen Pause zwischendurch, beendete Kai die Proben. Sofort packte ich meine Sachen zusammen und wollte dann gleich verschwinden, als ich deine Hand um mein Handgelenk spürte, die mich zurückhielt und mich wieder zusammen zucken ließ. Merkte er denn nicht, was er mir mit seinen Berührungen antat? Natürlich nicht...
 

„Was willst du?“, fuhr ich ihn an, worauf er mein Handgelenk sofort wieder los lies. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihn so anfahren würde. Na ja Pech gehabt. Ich wusste zwar selbst nicht, woher ich diese Selbstsicherheit gerade nahm, aber eigentlich war das ja auch egal. Als keine Antwort mehr von dir kam, drehte ich mich einfach ohne ein weiteres Wort um und verschwand. Viel länger hätte ich es in seiner Nähe auch nicht mehr ausgehalten. Der Schmerz in meiner Brust wurde mit jeder Minute, die ich in deiner Nähe verbringen musste nur noch schlimmer und irgendwann wurde es so schlimm, dass ich beinahe keine Luft mehr bekam. Ich wusste nicht, wohin mich das ganze noch führen sollte. Am liebsten würde ich dir ja überhaupt nicht mehr unter die Augen treten, aber wie sollte ich das machen? Wir waren immerhin in einer Band und da sah man sich ja gezwungenermaßen auch jeden Tag. Aber aus der Band aus zu steigen kam für mich überhaupt nicht in Frage. Dafür liebte ich die Band und die Musik viel zu sehr. Also blieb mir nichts anderes übrig, als dir so gut es eben ging aus dem Weg zu gehen und irgendwie mit den Schmerzen in meiner Brust fertig zu werden, auch wenn es schwer war.
 

Seufzend machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte keine Lust dir und deiner Freundin nochmal über den Weg zu laufen, nur weil ich jetzt so herum trödelte. Als ich zu Hause angekommen war, schmiss ich meine Schuhe und meine Jacke in die nächste Ecke und ließ mich dann auf meinem Sofa nieder. Bei der Unordnung die seit Wochen in meiner Wohnung herrschte, machte das eh nichts mehr aus, ob die Schuhe jetzt an ihrem eigentlich Platz standen oder nicht. Eigentlich hielt ich meine Wohnung ja immer sauber und ordentlich, aber seit ich von dir und deiner neuen 'Freundin' gehört hatte, war mir das scheiß egal geworden. Du warst aus der Band eh immer derjenige, der am meisten bei mir war. Wann Uruha, Aoi und Kai das letzte Mal bei mir waren, wusste ich nicht mehr. Also warum sollte ich dann Ordnung halten? Mich störte das Chaos in meiner Wohnung immoment genauso wenig, wie ich dich sehen wollte. Es spiegelte wenigstens das Gefühlschaos in meinem inneren wieder, was in letzter Zeit immer schlimmer geworden war.

Vielleicht sollte ich einfach mal anfangen einen neuen Song zu schreiben? Vielleicht konnte ich mich ja so wenigstens etwas von meinen trüben Gedanken und von meinen Gefühle für dich ablenken. Erneut seufzend stand ich auf und ging mir Zettel und Stift holen, ließ mich damit dann wieder auf dem Sofa nieder und fing einfach an zu schreiben. Das würde wohl wieder einer der vielen Songs werden, die ich wegen dir schreibe, aber wohl niemand zu Gesicht bekommen würde.
 

~*~*~
 

Das, was ich erst bemerkte, nachdem ich dich verletzt hatte, war,

dass ich nach der Anzahl deiner Fehler suchte, während ich lieber dich hätte ansehen sollen.

Die Tage waren mit kleinen Lügen voll gestopft, um Misstrauen auszutauschen.

Unsere Herzen kennen den Sinn dessen, warum wir uns verloren haben. Der zweite Winter kommt zum Stillstand.

Du bist ratlos, denn du kannst den Morgen nicht sehen.

Du erhobst deine Stimme und weintest.

Ohne dass ich Worte finden konnte, sammelte ich deine fallenden Tränen auf.

An den Tagen, in denen wir von der Einsamkeit eingehüllt wurden,

Wir suchten nach Verständnis. Immer wieder. Ich erinnere mich noch einmal gut daran.

Es war keine Lüge, als ich sagte, dass es sich wie die Ewigkeit an fühlte. Ich werde ganz sicher bei dir bleiben.

Ich brauche solche Dinge wie ein „Ich liebe dich“ nicht mehr,

wenn du nur für immer bei mir bist.

Ich möchte von dir, der du weintest bis deine Stimme heiser wurde, zerbrochen werden.

Ich sagte die Worte vom Anfang bis zum Ende zu dir,

damit mich deine Arme nicht loslassen.

Derselbe Traum, der an deiner Seite war, rafft uns beide dahin.

Die kleinen Lügen ändern ihre Gestalt und lösen sich in weißem Atem auf.

Damit ich den Sinn dessen, warum wir uns verloren haben, nicht vergesse, wird mein Herz wieder und wieder zerstört.

Ich lasse das „Lebewohl“ hier zurück und gehe los.

Es wird nicht mehr geschehen, dass ich dich wieder aus den Augen verliere.

Um uns von unserer Liebe zu überzeugen, haben wir beide die Traurigkeit gesehen.

Selbst wenn das „wir“ morgen verschwunden ist, ist es in Ordnung, nicht mehr zu weinen.

Eines Tages werden wir zwei Menschen sein, die aneinander vorübergehen wie die Jahreszeiten.

Selbst wenn Nächte kommen werden, in denen du vor Traurigkeit erstarrst… Vergiss es nicht!

Es gibt kein Ende

in dem tiefen Traum.
 

~*~*~
 

Nachdem ich den Text zu Ende geschrieben hatte, lass ich mir das geschriebene noch einmal durch und setzte den Namen noch über den Text. 'Pledge'. Mir gefiel das, was ich geschrieben hatte, sodass ich überlegte den anderen diesen Songtext zu zeigen. Es musste ja keiner Wissen, dass dieser Song eigentlich dir gewidmet war, Reita. Als du mir wieder in den Sinn kamst, wurde ich sofort wieder traurig und die Schmerzen in meiner Brust, die ich für den Moment verdrängt hatte, kamen mit einem Schlag wieder, sodass mir einen Moment die Luft weg blieb. Verdammt...irgendwas musste ich doch dagegen machen können? Vielleicht sollte ich auch einfach anfangen Tagebuch zu schreiben? Dann konnte ich mir wenigstens alles was mich bedrückte von der Seele schreiben. Zwar half mir das Songtexte schreiben auch dabei, meine Gefühle und die damit verbundenen Schmerzen wenigstens für einen Moment zu verdrängen, aber vielleicht würde es mir ja wirklich besser gehen, wenn ich einen Ort hatte, wo ich das Geschehene mit dir und der Band und alles niederschreiben konnte. Ich beschloss mir gleich eins besorgen zu gehen.
 

Eine Stunde später saß ich wieder mit einem Schwarzen Buch, wo mit goldener Schrift Tagebuch drauf stand, und einem Stift auf meinem Bett und überlegte, wie ich anfangen sollte. Ich beschloss einfach mal los zuschreiben, hatte bei dem Songtext eben ja auch gut geklappt.
 

Liebes Tagebuch,

ich weiß mittlerweile echt nicht mehr weiter. Aber das sieht man wohl schon daran, dass ICH, ausgerechnet ICH, Tagebuch schreibe. So verzweifel war ich also schon...

Na ja wenn ich jetzt schon ein Tagebuch führe, dann fange ich am besten mal ganz von vorne an. Seitdem ich Reita das erste Mal gesehen hatte, war mir bewusst, dass er anders als die anderen war. Und das hatte sich in all den Jahren in den ich ihn jetzt schon kannte auch bewahrheitet. Im Laufe der Jahre hatte ich bemerkt, dass ich mehr als nur Freundschaft für ihn empfand, aber ich hatte es ihm nie gesagt, da ich wusste das er Hetero war. All die Jahre hatte ich es geschafft die Gefühle für ihn so gut es ging zu verdrängen, aber seitdem er seine Freundin, die mir zu allem Übel auch irgendwie noch ähnlich sah, mit zu den Proben gebracht hatte, war es mit jedem Tag schlimmer geworden. Mir wurde jedes mal schlecht, wenn ich sah wie glücklich er mit ihr war. War es egoistisch von mir, wenn ich ihr jedes mal die Pest an den Hals wünschte? Ja, aber das war mir egal. Ich wollte doch nur glücklich sein, ich wollte nicht mehr weiter mit diesen Schmerzen in meiner Brust leben müssen...

Verdammt jetzt weine ich auch noch, was hatte Reita nur mit mir angerichtet?
 

Ruki
 

Schluchzend legte ich das Buch an die Seite und vergrub mein Gesicht in meinem Kopfkissen. Jetzt wo das ganze nochmal hochgekommen war, ging es mir wieder verdammt schlecht. Unaufhörlich liefen mir die Tränen über die Wangen. Meine Brust schmerzte. Wie lange sollte ich das noch aushalten? Ich wusste, dass wenn nicht bald irgendwas passieren würde, dass ich dann noch an meinen Gefühlen zerbrechen würde...
 

Irgendwann hatte ich mich in den Schlaf geweint. Aber ich schlief nicht gut, hatte Alpträume in denen ich dir immer wieder meine Liebe gestand, du mich jedoch nur abwertend ansahst, mich als 'Schwuchtel' bezeichnest und mich auslachtest. Das war einer der Gründe, die mich davon abhielten, dir die Wahrheit zu sagen. Was war, wenn du in Wirklichkeit auch so reagieren würdest? Ich würde daran kaputt gehen, wenn du mich mit diesen kalten, abwehrenden Augen ansehen würdest und mich als 'Schwuchtel' bezeichnen würdest, wie du es jedes mal in meinen Alpträumen tatest. Da schwieg ich doch lieber.
 

~*~*~
 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde und mein Spiegelbild im Spiegel betrachtete, erschreckte ich mich vor mir selbst. Ich sah schrecklich aus. Meine Haare standen zu allen Seiten ab, die Schminke hatte sich vom ganzen weinen über mein ganzen Gesicht verteilt und meine Augen waren vom vielen weinen gerötet. Angewidert von mir selbst wandte ich meinen Blick ab und stieg unter die Dusche um mich wenigstens wieder etwas Alltags tauglich zu machen. Du musstest schließlich nicht sehen, wie schlecht es mir wirklich ging.
 

Nachdem ich eine Stunde unter der Dusche gestanden hatte und einfach nur das warme Wasser genossen hatte, stieg ich aus der Dusche, zog mich wieder an und machte meine Haaren notdürftig. Darauf mich richtig zu stylen hatte ich jetzt keine Lust, also ließ ich es bleiben. Außer Proben stand heute sowieso nichts an. Seufzend setzte ich mir eine meiner Sonnenbrillen auf und machte mich dann auf den Weg zu unserem Proberaum. Ich hatte keine Lust darauf, dich gleich wieder zu treffen. Allein bei den Gedanken daran, wurde der Schmerz in meiner Brust wieder größer. Ich versucht ihn weitestgehend zu ignorieren und setzte meinen Weg fort.
 

Im Proberaum angekommen, bleib mir die Luft weg, als ich dich sah, wie du SIE in die Kissen unseres Sofas drücktest, und wild mit ihr am rummachen warst. Sofort drehte ich mich auf den Absatz um, rannte vorbei an den anderen dreien, die gerade auf den Weg zu unseren Proberaum waren. „Ruki, was?“, riefen sie mir hinterher, ich jedoch ignorierte es und rannte einfach. Ich wollte hier einfach nur noch weg. Wollte diese Bilder aus meinen Gedanken verdrängen, die sich immer wieder vor meinen inneren Augen abspielten. Ich sah immer wieder wie du sie in die Kissen gedrückt und sie so verlangend geküsst hattest, als ob du sie jeden Moment vögeln wollen würdest. Ich rannte einfach, achtete nicht darauf wohin ich lief. Rempelte dabei wohl mehrere Menschen an, die mir daraufhin beschimpften, aber mich interessierte das nicht. Irgendwann konnte ich nicht mehr und sank schwer keuchend auf den Boden. Die Bilder in meinem Kopf schnürten mir immer mehr die Luft ab und ich schrie. Schrie all den Schmerz raus, der mir auf der Seele brannte. Es war so unendlich befreiend...
 

Wie lange ich da auf den Boden saß und einfach nur verzweifelt in der Gegend herum starrte und unaufhörlich Tränen über meine Wangen liefen, wusste ich nicht. Ich hatte auch nicht mitbekommen, dass es mittlerweile angefangen hatte zu regnen und ich total durchnässt war. Zitternd stand ich auf, schlang die Arme schützend um meinen Oberkörper und wankte nach Hause. Ich beeilte mich nicht. Warum sollte ich auch? Zu Hause würde mich sowieso nur die leere, kalte Wohnung erwarten und krank werden würde ich wohl sowieso, also war es jetzt auch egal. Ich wollte sogar krank werden, so musste ich wenigstens nicht zu den Proben kommen und konnte mich in meinem Bett verkriechen und musste dich und das Flittchen an deiner Seite nicht sehen...

Nachdem ich noch eine Stunde durch den Regen gewankt war, kam ich dann zu Hause an. Der Regen war immer mehr geworden, aber es interessierte mich nicht. Drinnen entledigte ich mich gleich meiner nassen Klamotten und rubbelte mich notdürftig trocken und verzog mich dann unter meine Bettdecke. Ich dachte gar nicht daran jetzt warm duschen zu gehen, nachher bleib ich dann doch gesund und das wollte ich nicht, ich wollte nicht zu den Proben. Wollte dich nicht sehen und schon gar nicht dieses Flittchen an deiner Seite.
 

Ich beschloss noch einen Eintrag in mein Tagebuch zu machen, da ich wusste, dass ich jetzt sowieso nicht schlafen können würde. Dafür war ich viel zu aufgewühlt.
 

ICH HASSE DIESES FLITTCHEN AN SEINER SEITE!
 

Und wie ich sie hasse. Am liebsten würde ich sie ganze viele, schmerzhafte Tode sterben lassen. Wie konnte sie es nur wagen, sich vor meinen Augen so an dich heran zuschmeißen?! Ich werde diese Bilder nicht mehr los...sehe immer wieder das Bild vor mir, wie du sie in das Sofa gedrückt und sie verlangend geküsst hast. Dieses Bild hat sich fest in meinen Gehirn gesetzt. Ich würde es wohl nie wieder loswerden, solange dieses Flittchen an deiner Seite war.

Wegen dir war ich stundenlange durch den immer stärkeren Regen gewankt. Wegen dir würde ich wohl krank werden, aber das war mir egal. So musste ich dich und dieses Weibstück wenigstens nicht mehr sehen. Ich wäre so oder so, die nächsten Tage nicht zu den Proben gegangen. Denn wenn ich das tun würde, dann könnte ich für nichts garantieren, dass ich ihr nicht 'ganz' aus versehen ein Messer in die Brust rammen würde. Ich wusste, dass das nicht erlaubt war und eine Straftat war, aber das wäre mir in diesem Moment wohl egal. Sie sollte mir wohl besser nicht mehr unter die Augen treten...

Vielleicht sollte ich jetzt etwas versuchen zu schlafen, obwohl ich weiß, dass ich das sowieso nicht können werde. Versuchen konnte ich es ja wenigstens.
 

Gute Nacht, Ruki
 

Mit Tränen in den Augen legte ich das Buch zur Seite und zog die Bettdecke über seinen Körper und schloss die Augen. Sofort tauchte mir wieder das Bild vor meinem inneren Augen auf, was mich wieder die Augen öffnen ließ. Mit leeren Blick starrte ich an die Decke. Ich wusste nicht mehr weiter...
 

Der Schmerz in meiner Brust, war einfach zu groß.

Der Schmerz drohte mich zu über mahnen.

Ich wusste nicht, wie lange ich diese Schmerzen noch aushalten würde.
 

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So das wars dann fürs erste ^^

Ich hoffe euch hat es gefallen und bis zum nächsten Kapi x3

Fear

Die Zeit bis zum nächsten Morgen ging schleppend vorbei. Mir persönlich kam es wie Jahre vor. Ich hatte die ganze Zeit wach gelegen, denn Schlafen hatte ich nicht können. Jedes mal wenn ich meine Augen geschlossen hatte, waren mir wieder diese Bilder vor meinem inneren Augen aufgetaucht. Irgendwann hatte ich es einfach aufgegeben schlafen zu wollen und hatte mich mit meiner Bettdecke vor den Fernseher im Wohnzimmer verkrümelt, wo ich jetzt immer noch zusammengekauert und völlig übermüdet saß. Aber schlafen wollte und konnte ich trotzdem nicht. Gelangweilt schaltete ich durch die Programme, wo zu dieser Zeit so gut wie nur Pornos liefen und das war etwas, was ich jetzt so gar nicht gebrauchen konnte. Das würde nur gewisse Wünsche in mir hervorrufen, die sowieso niemals Realität werden würden. Also schaltete ich lieber wieder aus und starrte einfach die Decke mit leeren Blick an. Irgendwann stand ich dann wieder auf und holte mein Tagebuch, um einen erneuten Eintrag zu machen. Es tat gut das alles aufschreiben zu können.
 

Morgen~
 

ich hab die ganze Nacht kein Auge zugetan. Jedes mal wenn ich versucht hatte zu schlafen, waren mir wieder diese Bilder vor den inneren Augen aufgetaucht, sodass ich beschlossen hatte, gar nicht zu schlafen. Da ich heute eh nicht vorhatte zu den Proben zu gehen, war es also auch völlig egal ob ich übermüdet war oder nicht. Wirklich gut geschlafen, hatte ich ja in letzter Zeit sowieso nicht. Und das alles nur wegen dir. Ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas mal passieren würde, aber so konnte man sich irren. Sonst hatte ich schließlich nicht wirklich viel mit Liebe am Hut gehabt, aber wie sollte ich das auch, wenn ich schon seit Jahren in dich verliebt war? Irgendwie war es ja schon erbärmlich, dass ich mich nicht traute dir meine Gefühle zu gestehen, aber ich hatte einfach Angst vor deiner Reaktion, wusste ich schließlich das du Hetero bist und mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen nichts anfangen kannst. Also schwieg ich lieber. So wie ich dich kannte, hattest du noch nicht einmal bemerkt, dass ich mehr für dich empfand, als man für seinen besten Freund eigentlich empfinden sollte. So warst du schon immer und wenn sich daran was geändert hätte, dann hätte ich das ja mitbekommen.

Aber mal ehrlich...ich wusste doch wie du tickst Reita, wie konnte es da passieren, dass ich mich ausgerechnet in dich verlieben musste? Mir hätte doch klar sein müssen, dass ich niemals eine Chance bei dir haben werde und trotzdem habe ich mich in dich verliebt. Ich war ein liebeskranker Volltrottel...

Um nochmal auf meinen letzten Eintrag zurückzugreifen, so langsam aber sicher merke ich, dass ich krank werde. Mein Hals tut mir schon ziemlich weh und auch meine Nase fängt an zu laufen. So musste ich dich wenigstens die nächsten Tage nicht sehen und konnte vollends in Selbstmitleid versinken. Das war auch nicht das wahre, oder? Nein, nicht wirklich, aber wenn ich dich jetzt sehen müsste, dann würde ich bestimmt irgendetwas machen, was ich nachher bereuen würde. Also war es doch ganz gut, dass ich krank geworden bin. Gott sei Dank hatte es gestern angefangen zu regnen.

Na ja ich denke ich werde mir jetzt erst mal was zu Essen machen, mein Magen knurrt schon die ganze Zeit. Zwar hatte ich nicht wirklich Hunger und ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt einen Bissen herunter bekommen würde, aber ein Versuch war es wert.
 

Ruki
 

Erst nachdem ich mir das geschriebene nochmal durchgelesen, merkte ich, dass ich anfing dich direkt anzusprechen, Reita. Du würdest es doch sowieso nie zu lesen bekommen, also warum widmete ich dir dann diese Tagebucheinträge? Seufzend schmiss ich das Buch neben mir aufs Sofa und ging dann rüber in die Küche. Es brachte doch eh nichts, wenn ich mir da jetzt weiter Gedanken drüber machte. Als mein Blick aus dem Küchenfenster glitt, sah ich das es immer noch am regnen war. Irgendwie spiegelte das Wetter immoment meine Launen wieder. Ich war aber froh, dass jetzt nicht die Sonne schien, dass hätte meine Laune wohl noch weiter heruntergezogen, als sie sowieso schon war. Kopfschüttelnd wandte ich meinen Blick ab und durchsuchte meinen Kühlschrank und die Schränke nach etwas essbaren. Ich entschied mich schließlich für Instand-Nudeln.
 

Die hälfte der Nudeln hatte ich aufgegessen, die andere ließ ich einfach stehen. Das Schlucken tat weh und ich hatte sowieso das Gefühl, dass mir das bisschen was ich jetzt gegessen hatte wieder hochkommen würde. Also ließ ich es lieber ganz bleiben. Den restlichen Vormittag verbrachte ich in meinem Bett und starrte einfach nur ausdruckslos die Wand an. Jedenfalls solange bis mich mein Telefon, dass schrill klingelte, dabei störte. Ich konnte mir schon denken, wer das war und worum es ging. Seufzend stand ich auf und ging dran. Einen Moment überlegte ich einfach so zu tun als ob ich es nicht gehört hatte, aber ich wollte mir dann doch nicht noch mehr Ärger einhandeln, als ich sowieso schon hatte. Gerade als ich zum sprechen ansetzen wollte, wurde ich von unserem Bandleader zusammengestaucht.
 

„WO ZUM TEUFEL BIST DU? BEWEG SOFORT DEINEN ARSCH HIERHER! WIR WOLLEN PROBEN! VERDAMMT, RUKI WAS IST LOS MIT DIR? ERST HAUST DU GESTERN OHNE EIN WORT ZU SAGEN AB UND JETZT TAUCHST DU ERST GAR NICHT AUF! GIBT ES DAFÜR AUCH EINE VERNÜFTIGE ERKLÄRUNG?!“ Warum

war mir klar gewesen, dass der andere so reagieren würde und sauer war? Ich wartete ab, ob von Kai noch etwas kam, bis ich erneut zum sprechen ansetzte. Wobei meine Stimme eher einem flüstern glich. „Bin krank. Komme also nicht.“ Nachdem ich das gesagt hatte, legte ich sofort wieder auf. Ich hatte keine Lust jetzt weiter mit dem anderen zu reden und ihn alles erklären zu müssen. Von meinen Gefühlen sollte niemand wissen. Punkt. Mir egal, dass das noch Ärger geben würde.
 

Ich fühlte mich elend. Ich wusste nicht genau, ob es jetzt mehr daran lag, dass ich krank war oder wegen den Schmerzen in meiner Brust, wobei ich eher zu letzterem tendiere. Gerade als ich mich wieder in mein Bett verziehen wollte, hörte ich das an meiner Tür Sturm geklingelt wurde. Konnte man denn nie seine Ruhe haben?! Und vor allem wie hatten sie es geschafft so schnell hier so sein? Schließlich hatte ich gerade erst aufgelegt. Na ja, wahrscheinlich hatten sie sich schon vorher auf den Weg zu mir gemacht, bevor Kai mich angerufen hatte. „Verdammt Ruki, mach diese beschissene Tür auf, wir wissen das du da bist.“, wurde mir durch die Tür entgegen geschrieen. Moment mal 'wir'? Hieß das etwa, dass er, wegen dem es mir so schlecht ging, jetzt auch mit hier war? Nein...ich werde diese Tür garantiert nicht aufmachen. Ich will nicht, dass er mich in diesen Zustand sah. Mir ging es ihm wegen ihm ja schon schlecht genug, da musste ich ja nicht unbedingt noch herausfordern, dass das noch schlimmer wurde.
 

„RUKI!“, ich versuchte die Stimmen meiner Freunde und Bandkollegen zu ignorieren und verzog mich unter meine Bettdecke und drückte mir mein Kopfkissen auf die Ohren. Sie sollten mich in Ruhe lassen. Ich wollte doch einfach nur alleine sein und meine Ruhe haben. Warum verdammt noch mal verstand das niemand?! Ich konnte ja irgendwo verstehen, dass sie sich Sorgen machten, aber sie mussten mich auch verstehen, dass ich alleine sein wollte.
 

„WENN DU NICHT SOFORT DIE TÜR ÖFFNEST DANN TRETE ICH SIE EIN!“, wurde mir wütend von den Bassisten entgegen geschrieen. Seine Stimme ließ mich zusammenzucken und verzweifelt aufschluchzen. Es tat weh so von ihm angeschrieen zu werden. Als von mir immer noch keine Regung kam, hörte ich wie meine Wohnungstür mit einem lauten Krachen zu Boden ging. Ich schluckte schwer und verkroch mich nur noch tiefer in mein Bett. Ich wollte ihn jetzt nicht sehen. Je näher die Stimmen der andere kam, desto größer wurde der Schmerz in meiner Brust und desto mehr zitterte ich. So bekam ich auch nicht mit, wie unserer Bandleader den anderen 3 anwies im Wohnzimmer auf ihn zu warten, damit er erstmal alleine mit mir sprechen konnte.
 

Als ich hörte wie die Schlafzimmertür geöffnet wurde, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass sich jetzt ein Loch auftat, in das ich mich verziehen konnte, sodass ich mit keinen von ihnen reden musste. „Ruki?“, fragte die Stimme unseres Leaders jetzt leiser, als gerade eben noch am Telefon. Er machte sich anscheinend doch Sorgen. Ich gab ihn jedoch keine Antwort. Von mir hörte man nur ein leises aufschluchzen. Ich hoffte, dass sie das nicht gehört hatten. „Weinst du?!“ Natürlich hatten sie es gehört. Es war so klar gewesen, dass sie das hören mussten.
 

Ich spürte wie sich jemand zu mir auf das Bett setzte. Ich hoffte nur, dass es nicht Reita war. Vorsichtig lugte ich unter meiner Bettdecke hervor und war verdammt erleichtert, dass Kai der einzigste war, der gerade bei mir im Zimmer zu sein schien. „Was ist lost mit dir, Ruki?“, fragte Kai erneut nach und streckte die Hand nach mir aus, was mich jedoch gleich zurückweichen ließ. Ich wollte jetzt nicht angefasst werden. Nicht von Kai, nicht von Uruha und Aoi und schon gar nicht von Reita.
 

Als ich in die Augen des Drummers blickte, sah ich wie er mich besorgt musterte. „Ich bin nur krank, sonst ist alles okay...“, nuschelte ich leise in meinen imaginären Bart und starrte an ihm vorbei an die Wand. „Ruki...das glaube ich dir nicht...man sieht dir doch an, dass es dir nicht gut geht. Also sag mir was los ist...“, erwiderte er mit ernster Stimme und sah mich mit verschränkten Armen an. Doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich konnte ihn das nicht sagen. Dann würde es auch nicht mehr lange dauern, bis es Reita dies auch erfahren würde, da ich ja nicht wissen konnte, ob einer der anderen am lauschen war.
 

Kai zog mir die Bettdecke vom Körper und zog mich einfach in seine Arme, ignorierte dabei vollkommen meine Proteste. Ich versuchte mich gleich wieder aus seinem Griff zu befreien. Warum verstand er nicht, dass ich dies gerade nicht wollte? Aber als ich merkte, dass Kai mich nicht so schnell wieder loslassen würde, seufzte ich und ließ mir die Umarmung gefallen. Was anderes blieb mir ja sowieso nicht übrig. „Ich erkenn dich nicht wieder, Ruki.“, flüsterte Kai irgendwann in die Stille hinein, die zwischen uns entstanden war. Ich gab ihn darauf jedoch keine Antwort. Was sollte ich ihm auch groß sagen?! ‚Du Kai ich hab mich in unseren Bassisten verliebt, obwohl der Stockhetero ist. Lächerlich, oder?’ Nein, dann würde ich mich selbst total lächerlich vor ihm machen.
 

Ich seufzte und überlegte in der Zwischenzeit, wie ich die anderen wieder los wurde, ohne ihnen sagen zu müssen, was mit mir los war. Uruha und Aoi wieder loszuwerden sollte nicht so schwer sein, aber bei Kai und Reita sah das schon anders aus. Kai bemutterte uns immer, wenn wir krank waren oder es uns nicht gut ging und Reita war mein bester Freund, der eigentlich immer bei mir war, wenn ich krank war. Ach man, das war doch zum verzweifeln. Was sollte ich denn jetzt nur tun?! Wenn Reita bei mir bleiben würde, dann würde ich mich wohl irgendwann nicht mehr zurückhalten können und wenn Kai bei mir bleiben würde, dann würde er mich so lang ausquetschen bis ich ihm sagen würde was mit mir los ist.
 

Kai bemerkte wohl, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders war und stand dann auf. Daraufhin sah ich ihn fragend an, doch Kai schüttelte nur den Kopf und verließ das Schlafzimmer. Aus dem Wohnzimmer drangen Stimmen die am diskutieren war. Ob Kai wohl dabei war die anderen nach Hause zu schicken? Dann konnte er gleich mit verschwinden und ich hatte wieder meine Ruhe. Aber ich wusste, dass er das sowieso nicht tun würde und bei mir bleiben würde. Nach einer Weile kam er wieder zu mir und ich sah ihn an. „Die anderen sind weg. Jetzt können wir in Ruhe reden.“
 

Warum war mir das klar gewesen?! „Nein. Außerdem wüsste ich nicht worüber wir reden sollten. Es ist doch alles in Ordnung, außer das ich krank bin.“ Ich hoffte, dass er mir das glauben würde. Kai sah mich Kopfschüttelnd an und ließ sich dann wieder neben mir nieder. Natürlich glaubte er mir das nicht. „Und warum bist du dann gestern so Hals über Kopf aus dem Proberaum geflüchtet?“, fragte er mich leise und streichelte durch meine Haare, bevor er weitersprach. „War es weil Reita mit seiner Freundin im Proberaum rumgemacht hat? Du bist in ihn verliebt, hab ich Recht?“
 

Ein Schlag mitten ins Gesicht hätte nicht heftiger sein können. Geschockt sah ich ihn an. Woher wusste er das? Ich hatte nie jemanden was davon gesagt, dass ich in unseren Bassisten verliebt war. Hatte ich mich echt so auffällig benommen? „D-Das stimmt...nicht...“, hauchte ich fassungslos und rückte soweit zurück, dass Kai mich nicht mehr berühren konnte. Eher würde ich sterben wollen, als das ich vor Kai zugeben würde, dass ich in Reita verliebt war. Kai seufzte schwer und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. „Deine Reaktionen sagen was anderes, kleiner...“
 

Wortlos drehte ich mich von Kai weg und zog mir wieder die Decke über den Kopf. Ich wollte da jetzt nichts mehr zu sagen. Denn ich wusste, dass jedes Wort sowieso überflüssig gewesen wäre. Kai wusste es eh schon, auch ohne dass ich ihm meine Zustimmung gegeben hatte. Nach einer Weile war ich dann eingeschlafen, was Kai gemacht hatte, nachdem ich mich weggedreht hatte, wusste ich nicht, war mir aber ehrlich gesagt, in diesem Moment, auch egal. Ich hoffte nur, dass ich jetzt nicht wieder Albträume haben würde.
 

Als ich ein paar Stunden später, ohne Albträume, wieder wach wurde, hörte ich klappern aus der Küche und eine Stimme die mit wem am Telefon redete. Kai war also noch da und schien zu telefonieren. Was war, wenn er Reita angerufen hatte und ihm sagen würde, dass...? Nein, diesen Gedanken wollte ich lieber nicht zu Ende führen. Das würde nur noch mehr Kopfschmerzen verursachen, als ich sowieso schon hatte. Irgendwie nervte es mich jetzt doch, dass ich krank war, aber na ja ich war ja selbst Schuld daran.
 

Seufzend stand ich langsam auf. Als ich stand musste ich mich allerdings sofort wieder setzen, da sich alles hatte angefangen zu drehen. Ich war wohl zu schnell aufgestanden. Nach einer Weile ging es allerdings wieder, sodass ich aufstehen konnte, ohne die Gefahr zu laufen wieder hinzufallen. Dennoch fühlte ich mich total schlapp und ausgelaugt. Gerade als ich mein Schlafzimmer verlassen wollte, kam Kai mir entgegen und drängte mich mit den Worten „Du gehörst ins Bett.“ wieder ins Bett und deckte mich zu. Ich hasste es, wenn man mich so bemutterte, wie Kai es gerade tat. Jedenfalls bei Kai, bei Reita würde das ganze ja vielleicht noch anders aussehen. Aber auch nur vielleicht.
 

Irgendwie störte es mich, dass sich meine Gedanken die ganze Zeit um unseren Bassisten drehen. „Ich geh dir noch was gegen Grippe von mir zu Hause holen. In deinem Medizinschrank herrscht ja gähnende Lehre, Ruki.“, erwiderte er streng, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Eigentlich wollte ich keine Medizin nehmen, dass würde ja heißen, dass ich schneller wieder gesund werden würde. Aber das sollte ich ihm besser nicht auf die Nase binden. Nachher hieß es noch, ich würde die Band nicht ernst nehmen.
 

Als Kai dann erstmal verschwunden war, er hatte ohne zu verfragen meinen Schlüssel mitgenommen, stand ich wieder auf. Ignorierte dabei, dass mir wieder schwindelig geworden war und ging rüber ins Wohnzimmer, um mir mein Tagebuch zu holen, dass ich zum Glück vorhin so hingelegt hatte, dass es keiner hatte finden können. Immerhin waren Reita, Uruha und Aoi eben im meinem Wohnzimmer gewesen und das hätte unter Umständen ziemlich peinlich enden können, wenn einer der drei das Tagebuch gefunden hätte. Es wusste schließlich keiner, dass ich seit kurzem eins hatte. Nachdem ich mich wieder ins Bett verkrümelt hatte, machte ich mich seufzend daran einen erneuten Eintrag zu schreiben.
 

Das Leben hasst mich!

Verdammt...kann man nie seine Ruhe haben? Nachdem Kai mich heute Mittag angerufen hatte, sind gleich alle meine restlichen Bandmitglieder bei mir aufgelaufen. Auch du Reita und du warst in dem Moment, derjenige den ich gar nich hatte sehen wollen. Zum Glück musste ich das auch nicht, da Kai gemerkt hatte, dass ich eigentlich keinen sehen wollte. Er selbst war zwar hier geblieben, aber die anderen waren wenigstens weg. Mit Kai konnte ich gerade noch so vorlieb nehmen. Es war ja irgendwie schon lieb von ihm, dass er sich so um mich kümmerte und mich wieder gesund pflegen wollte.

Aber dennoch...es gibt eine Sache die mir Sorgen bereitet. Kai hat herausgefunden, dass ich in dich Reita verliebt bin. Was soll ich nur machen, falls er dir das sagen sollte? Dann konnte ich mich wohl gleich von meinem Leben verabschieden. Denn bevor ich zulassen würde, dass du von meinen Gefühlen mitbekommst, würde ich lieber sterben. Es war mir peinlich, dass ich mich ausgerechnet in dich verliebt hatte. Außerdem hatte ich Angst vor deiner Reaktion.

Was sollte ich denn jetzt machen? Kai würde bestimmt keine Ruhe geben, bis ich ihm bestätigt hatte, dass ich mich in dich verliebt hatte. Scheiß Situation.

Ich glaube ich höre jetzt auch mal lieber auf, ich hab keine Ahnung wann Kai wiederkommt, mit den Medikamenten die er für mich holen wollte. Schließlich wollte ich nicht, dass jemand herausfand, dass ich Tagebuch schrieb. So kann ich auch nicht sagen, wann genau mein nächster Eintrag kommen wird.
 

Ruki
 

Kurz nachdem ich mein Tagebuch so an die Seite gepackt hatte, dass es keiner finden konnte, kam Kai wieder zu mir ins Schlafzimmer und drückte mir dann gleich die Medikamente und einen Tee in die Hand. Puh, das war knapp gewesen. Ich hatte echt Glück gehabt, dass er nicht eher wieder gekommen war. Seufzend nahm ich die Medikamente, damit er Ruhe geben würde. Aber ich konnte nicht verhindern, dass ich mein Gesicht verzog. Medizin war schon was widerliches. Eigentlich hasste ich es sie nehmen zu müssen, aber manchmal ging es ja nicht anders. Gerade als ich einen Schluck von dem Tee nehmen wollte, erhob Kai wieder das Wort, sodass ich mich, bei dem was er sagte, an dem Tee verschluckte und anfing heftig zu husten. DAS konnte doch jetzt nicht sein ernst sein, oder?! „Ruki, ich hab eben mit Reita geredet.“
 

~*~*~

So das wars dann auch schon wieder, bis zum nächsten Kapitel <3

Confusion

[Gerade als ich einen Schluck von dem Tee nehmen wollte, erhob Kai wieder das Wort, sodass ich mich, bei dem was er sagte, an dem Tee verschluckte und anfing heftig zu husten. DAS konnte doch jetzt nicht sein ernst sein, oder?! „Ruki, ich hab eben mit Reita geredet.“]
 

Geschockt sah ich Kai an, als ich mich von meinem Hustenanfall soweit wieder beruhigt hatte. Wie konnte er mir das nur antun?! „DU HAST WAS?“, schrie ich den anderen an, der mich daraufhin jedoch nur ruhig ansah. „Beruhig dich Ruki, ich hab ihn nichts von deinen Gefühlen erzählt.“ Und DAS sollte ich ihm jetzt glauben?! Lächerlich. Dennoch versuchte ich mich zu beruhigen. Mir war gerade unerträglich heiß. Ich hatte Angst, dass Reita nun von meinen Gefühlen für ihn Bescheid wusste, auch wenn Kai mir vergewissert hat, dass er ihm nichts gesagt hatte. „Er versteht nicht, warum du ihn nicht sehen willst. Ich hab ihn aber gesagt, dass er da selber mit dir drüber reden soll, Ruki.“
 

Ich soll mit Reita über meine Gefühle reden?! Da konnte ich mir ja gleich die Kugel geben. „Er würde es doch sowieso nicht verstehen.“, erwiderte ich daraufhin nur und drehte Kai den Rücken zu. Er sollte ruhig merken, dass ich da jetzt nicht weiter drüber reden wollte. „Ruki, denkst du so bekommst du ihn? Wenn du dich zu Hause verschanzt und keinen an dich reinlässt, dann wirst du ihn nie bekommen.“ Daraufhin drehte ich mich dann doch wieder zu ihm um und sah ihn an. „Er wird sowieso nie mir gehören, Kai. Du solltest genauso gut wie ich wissen, dass er Hetero ist und mit Männern nichts anfangen kann. Also wieso sollte ich mir so die Blöße geben und ihm sagen das ich ihn verliebt bin?“
 

Kai zuckte nur ratlos mit den Schultern. „Die Band würde aber darunter leiden, wenn du dich immer mehr von ihm zurückziehen würdest. Wir können es uns nicht leisten, dass ihr beiden immer wieder aneinander geratet oder du einfach abhaust, wie gestern, weil du mit deinen Gefühlen nicht klar kommst.“ Daraufhin sah ich ihn wütend an. Es war so klar gewesen, dass es ihm nur um die Band ging. Kai tat ja immer so auf fürsorglich, aber ich wusste, dass er das nur tat, damit wir schnell wieder gesund wurden und nicht zu lange ausfielen. Leader eben. „Verschwinde einfach.“, war das einzigste was ich dazu sagte. Es verletzte mich, dass es ihm nur um die Band ging und er sich nicht wirklich Sorgen um mich machte.
 

Doch Kai dachte wohl gar nicht daran jetzt zu verschwinden. Er blieb stur bei mir auf dem Bett sitzen. „Ich werde solange bei dir bleiben, bis Reita nachher da ist.“ Es fiel mir gerade verdammt schwer ruhig zu bleiben. Er hatte Reita wirklich gesagt, dass er vorbeikommen soll?! Werde ich hier eigentlich gar nicht mehr gefragt?! Ich fühlte mich von ihm gerade ziemlich hintergangen. „Ich komme auch ganz gut alleine klar. Ich brauche deine Hilfe nicht.“ Mit diesen Worten stand ich auf, ignorierte dabei das mir wieder schwindelig wurde, schnappte mir Kais Arm und zog ihn einfach hinter mir her. Kai aber befreite sich schnell wieder aus meinem Griff und blieb stehen. „Ruki, ich...“ Doch ich ließ ihn seinen Satz nicht zu Ende führen. So langsam war meine Geduld am Ende. „Nein Kai, ich will das du jetzt gehst. Es ist ja schön und gut, dass du mir helfen willst, aber ich weiß, dass du das sowieso nur tust, damit ich nicht zu lange ausfalle. Und jetzt GEH!“ Ich betonte das letzte Wort jetzt extra damit er merkte, dass ich es durchaus ernst meinte.
 

Kai sah mich verletzt an und ging dann einfach ohne ein weiteres Wort zu sagen. Na ging doch. Ich wusste zwar, dass das nicht ganz fair von mir war, dass ich ihm das so an den Kopf geworfen hatte, aber das war mir in diesem Moment recht herzlich egal. Ich wollte nur meine Ruhe haben. Seufzend ging ich wieder rüber ins Schlafzimmer und ließ mich wieder in meinem Bett nieder. Oh man ich sollte mich wirklich nicht so anstrengen, wenn ich krank war. Mein Kopf dröhnte gerade wieder wie sonst was, ich hätte liegen bleiben sollen. Aber na ja so musste mir wenigstens nicht mehr das Gelaber von Kai anhören. Das Reita nachher noch vorbei kommen wollte, ignorierte ich immoment noch gekonnt. Ich musste mich ja nicht unnötig verrückt machen. Seufzend schnappte ich mir mein Tagebuch, um das was eben passiert war und ich eben erfahren hatte, aufschreiben zu können.
 

Argh..

Ich hab beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass Kai so ein Arschloch sein konnte. Nachdem er vorhin mit den Medikamenten wiedergekommen ist, hat er mir gesagt, dass er mit dir geredet hatte. Ich könnte ihn dafür immer noch den Hals umdrehen, echt mal und jetzt kommst du nachher, wegen ihm, auch noch bei mir vorbei. Ich hab so Angst davor, dir gleich zu begegnen. Denn ich wusste nicht, ob Kai mir die Wahrheit gesagt hat und dir nichts von meinen Gefühlen für dich erzählt hat. Wenn er das getan haben sollte, dann habe ich sowieso ein Problem...

Ich weiß so langsam echt nicht mehr weiter. Was soll ich nur wegen dir machen?! Wenn das so weitergeht, dann zerbreche ich wirklich noch an meinen Gefühlen für dich...
 

Ruki
 

Seufzend packte ich das Tagebuch wieder in die Schublade meines Nachtschränkchen und starrte die Decke an. Ja, wenn nicht so langsam etwas passieren würde, dann würde ich wohl wirklich an meinen Gefühlen für ihn zerbrechen. Aber ich würde mich total lächerlich vor Reita machen, wenn ihm sagen würde, was ich für ihn fühle. Außerdem wollte ich ihm seine Beziehung nicht kaputt machen. Ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass er traurig war und es ihm schlecht ging und vor allem wollte ich nicht, dass er unglücklich war. Da nahm ich doch lieber in Kauf, dass ich selber unglücklich war. Es graute mir davor, in sein unglückliches Gesicht sehen zu müssen, wenn seine Freundin ihn wegen mir verlassen würde. Dann würde ich ihn wohlmöglich auch noch als meinen besten Freund verlieren und das war es etwas, was ich auf keinen Fall riskieren wollte.
 

Bevor ich da weiter drüber nachdenken konnte, was ich jetzt wegen Reita machen sollte, wurde ich von einem Klopfen an meiner Schlafzimmertür unterbrochen. Mir rutschte das Herz wortwörtlich in die Hose und ich fing an zu schwitzen. Mir war wieder unerträglich heiß. Das konnte nur Reita sein. Als von mir keine Reaktion auf das Klopfen kam, öffnete er einfach die Tür und kam hinein, sah mich direkt besorgt an. Ich jedoch hatte meinen Blick abgewandt, konnte ihn einfach nicht ansehen. Viel lieber tat ich so, als ob ich schlafen würde. So konnte ich der Auseinandersetzung mit ihm wenigstens noch etwas aus dem Weg gehen. Auch wenn ich wusste, dass ich mich davor wohl nicht ewig drücken konnte. Ich hörte wie Reita seufzte und das Schlafzimmer erstmal wieder verließ, damit ich weiter ‚schlafen’ konnte. Vermutlich war er rüber ins Wohnzimmer gegangen, denn im nächsten Moment, hörte ich wie Stimmen aus meinen Fernseher kamen. Und jetzt?! Jetzt war ich Reita zwar erstmal wieder los, auch wenn er sich nur ein paar Meter weiter im Wohnzimmer aufhielt, aber er würde wohl nicht eher wieder verschwinden, bevor ich mit ihm geredet hatte.
 

Nachdem ich noch eine Weile liegen geblieben war und so getan hatte, als ob ich schlafen würde, entschied ich mich doch dafür zu Reita rüber zu gehen. Irgendwann musste ich schließlich eh mit ihm reden. Es brachte mir ja irgendwie auch nichts, wenn ich das noch weiter hinaus zögern wurde. Also stand ich vorsichtig auf, sodass mir nicht gleich wieder schwindelig wurde und ging dann leise rüber zu Reita ins Wohnzimmer. Bevor ich jedoch das Wohnzimmer betrat atmete ich noch mal tief durch. Irgendwie hatte ich Angst, aber ich musste das jetzt durchziehen. „Hey.“, murmelte ich also leise, nachdem ich das Zimmer dann doch betreten hatte und ließ mich auf dem Sessel nieder. Reita selbst saß auf meinem Sofa. Ich wollte mich jetzt lieber nicht zu nah neben ihn setzen, denn ich wusste ja immer noch nicht, ob Kai mir wirklich die Wahrheit gesagt hatte.
 

Reita sah mich mit einem Blick an, denn ich nicht definieren konnte. Was sollte mir dieser Blick gerade sagen?! Wusste er etwa...? „Ruki...ich versteh dich nicht mehr. Du ziehst dich in letzter Zeit ganz schön vor mir zurück, warum machst du das?! Was habe ich dir getan?! Hab ich irgendetwas falsch gemacht?! Ich dachte wir wären beste Freunde und könnten über alles reden.“ Aua, seinen verletzten Blick daraufhin zu sehen, versetzte mir einen ziemlichen Stich in meinem Herzen. Es war doch nicht meine Absicht gewesen ihn mit meinem Verhalten zu verletzen, aber was hätte ich tun sollen?! Wenn ich weiterhin wie früher mit ihm umgegangen wäre, obwohl er jetzt die Freundin hat, dann wäre das auf Dauer auch nicht gut gegangen und hätte diesem ‚Flittchen’ irgendetwas angetan. Und da er trotz allem, was in letzter Zeit passiert war, noch mein bester Freund war, wollte ich ihm das ersparen, auch wenn ich ihm nicht erzählen konnte, warum ich mich so von ihm zurückgezogen habe. Es ging ja schließlich um ihn.
 

Aber was sollte ich ihm jetzt sagen?! Die Wahrheit war ausgeschlossen, aber wenn ich ihn anlügen würde, dann würde er das sofort merken. Er kannte mich schließlich. „Nein...du hast nichts falsch gemacht Rei...“, murmelte ich leise in meinen imaginären Bart und schloss einen Moment meine Augen. ‚...ich bin der jenige der einen Fehler begangen hat, indem ich mich in dich verliebt habe...’, vervollständigte ich meinen Satz gedanklich, was ich ihm aber natürlich nicht sagte. Als ich meine Augen wieder öffnete, fuhr ich erschrocken zusammen, als ich auf einmal direkt in die brauen Augen des Bassisten sah und seine Hände auf meinen Oberschenkeln spürte. Ganz schlechte Idee, Reita, ganz schlecht. Lass mich los, lass mich sofort los, sonst kann ich mich gleich nicht mehr beherrschen. Die Stellen wo seine Hände auf meinen Oberschenkeln lagen brannten, als ob ich da kochend heißes Wasser drüber bekommen hätte und mein Herz schlug mir so hart gegen die Brust, dass ich Angst hatte, das Reita das hören konnte.
 

„Was ist es dann Ruki? Sag es mir.“, murmelte er leise und streichelte mir leicht mit seinen Händen über meine Oberschenkel. Wusste er eigentlich, was er mir damit in dem Moment antat?! Ich konnte mich sowieso schon fast nicht mehr beherrschen und dann kam er mir auch noch so nah?! Am liebsten würde ich ihn mir jetzt schnappen und....STOP! Den Gedanken sollte ich lieber nicht weiter ausführen, sonst mache ich das nachher wirklich noch. „Rei...ich...“ Ich brach wieder ab, da mir das sprechen gerade mehr als schwer fiel und wand meinen Blick ab. Was sollte ich jetzt nur sagen?! Wie kam ich aus dieser Situation wieder heraus ohne das ich ihm sagen musste, was ich für ihn fühle?! Sollte ich einfach schweigen?! Aber mal ehrlich, das wäre verdammt auffällig, wenn ich das machen würde. Dann würde Reita ja gleich merken, dass er derjenige war, warum ich mich immer mehr zurückzog.
 

Reita merkte wohl, dass ich nicht gewillt war weiterzusprechen, denn er zog mich einfach zu sich in die Arme und drückte mich fest an sich. Beinahe schon verzweifelt krallte ich mich an den anderen fest und schluchzte auf. Verdammt, eigentlich hatte ich doch vor ihm keine Gefühle zeigen wollen. Aber jetzt war es auch egal, immerhin konnte er das schluchzen unmöglich überhört haben. Ich wusste nicht, wie lange ich den Armen des anderen lag und mich bei ihm ausweinte, aber irgendwie tat es gut. „D-danke...“, hauchte ich noch leise und schlief dann langsam in den Armen des anderen ein. Das weinen hatte meinen sowieso schon geschwächten Körper nur noch mehr geschwächt. Ich war völlig fertig. Das Reita mich rüber in mein Schlafzimmer brachte, mich in mein Bett und sich dann einfach dazu legte, nachdem er sich bis auf die Shorts ausgezogen hatte, bekam ich nicht mit. Als er die Arme um mich legte, kuschelte ich mich unbewusst an ihn heran.
 

~*~*~
 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, erlitt ich einen halben Herzstillstand. Reita lag, fast nackt, dicht an mich gekuschelt, in meinem Bett. Er hatte die Arme fest um mich gelegt und drückte mich gegen seine Brust. Ich spürte an meinem Rücken, wie sich die Brust des Bassisten gleichmäßig hob und senkte. HILFE! Wenn ich mich nicht ganz schnell aus seinem Griff befreie, dann habe ich gleich ein kleines Problem, was für mich unter Umständen sehr peinlich enden würde. Ich wollte ihm nicht erklären müssen, warum ich erregt war. Was sollte ich ihm dann schon groß sagen?! ‚Ich bin erregt, weil ich mir vorgestellt habe, was du alles mit mir machen könntest.’ Das war auch nicht das wahre, schließlich könnte ich ihm dann auch gleich sagen, dass ich in ihn verliebt war.
 

So sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich nicht aus Reitas Griff befreien, weil sein Griff einfach viel zu fest war. Mittlerweile hatte ich wirklich ein kleines Problem. Ich war erregt, weil ich mir vorgestellt hatte, was Reita mit mir alles anstellen könnte. Ich hoffte nur, dass er jetzt nicht wach werden würde, sondern mich irgendwann einfach loslässt, damit ich aufstehen konnte. Möglichst bevor er wach wurde. Ich fühlte mich in seinen Armen gerade ziemlich unwohl, obwohl ich es auch irgendwie genoss. Ein ziemlicher Widerspruch ich weiß, aber egal. Meine Gedanken fuhren gerade sowieso Achterbahn, also war es wohl kein Wunder, dass da so was bei raus kam, oder?
 

Aber natürlich war das Glück nicht auf meiner Seite. Im nächsten Moment spürte ich, wie Reitas Griff sich um mich etwas lockerte und sich der andere aufsetzte. Warum hasste mich mein Leben so?! Warum konnte nicht einmal etwas so laufen, wie ich das wollte?! „Morgen.“, murmelte er leise und streckte sich. Ich jedoch gab ihn darauf keine Antwort. Dazu war ich gerade beim besten Willen nicht in der Lage. Was sollte ich jetzt bitte tun?! „Ruki, alles in Ordnung mit dir? Du bist so blass..“ Natürlich war nicht alles in Ordnung, du Idiot! Am liebsten hätte ich ihm diese Wörter jetzt an den Kopf geschmissen, aber ich hielt mich gerade noch zurück.
 

Ohne weiter über Konsequenzen nachzudenken, sprang ich auf und flüchtete rüber ins Badezimmer. Dort schloss ich sofort die Tür ab und ließ mich an ihr heruntergleiten. Ich schluchzte auf, mein ganzer Körper war am zittern. Wie lange sollte ich das noch aushalten?! Es wäre besser für mich gewesen, wenn ich gestern zu den Proben gegangen wäre, dann würde ich jetzt niemals in dieser Situation stecken. Aber konnte ich damit rechnen, dass es dazu kommen würde?! Nein, okay doch. Es hätte mir klar sein müssen, dass meine Freunde, vor allem Reita, dann vorbeikommen würden und sich um mich kümmern wollten. Ich blieb einfach auf den Boden sitzen und schluchzte immer wieder auf. Die Erregung klang immer weiter ab.
 

Wenn mich jemand fragen würde, wie lange ich da auf den Boden gesessen hatte, würde ich ihm sagen müssen, dass ich es nicht wusste. Aber es war mir auch egal. Ich wollte mein Badezimmer am liebsten gar nicht mehr verlassen. Jedenfalls nicht eher, bis Reita verschwunden war. Nach dieser Aktion konnte ich ihm doch unmöglich wieder in die Augen blicken, oder?! Jetzt im nachhinein war es mir das nämlich total peinlich, dass ich eben einfach so aus meinem Schlafzimmer geflüchtet war.
 

„Ruki? Bist du okay?“, hörte ich die Stimme des Bassisten auf der anderen Seite der Tür. Ich versuchte mich zu beruhigen. Reita sollte nicht merken, dass ich am weinen war. Es reichte schon, dass ich mich gestern Abend in seinen Armen ausgeheult hatte. „Ja. Ich komm gleich wieder raus.“, murmelte ich leise und richtete mich dann langsam auf. Am liebsten hätte ich mich sofort wieder auf den Boden sinken lassen, weil wir kurz schwarz vor Augen geworden war, aber ich riss mich zusammen und ging langsam rüber zum Waschbecken. Als ich meinen Blick hob und mein Spielbild im Spiegel sah, hätte ich schreien können. Ich sah wirklich schrecklich aus, sodass ich meinen Blick gleich wieder abwandte. Mein Anblick widerte mich selbst an. Seufzend huschte ich unter die Dusche.
 

Nachdem ich eine viertel Stunde unter der Dusche gestanden hatte, schnappte ich mir ein Handtuch und rubbelte mich damit trocken, band es mir danach um meine Hüfte. Im nächsten Moment stockte ich, als mit klar wurde, dass ich hier keine saubere Kleidung hatte. Das hieß also, dass ich so rüber ins Schlafzimmer musste und Reita mich wohlmöglich noch so sehen konnte. Na super. Aber mir blieb ja jetzt wohl nichts anderes übrig. Seufzend verließ ich, so leise wie möglich, das Badezimmer und ging rüber ins Schlafzimmer um mich anzuziehen. Gott sei Dank, war Reita nicht mehr dort, sodass ich mich in aller Ruhe anziehen konnte.
 

Seufzend ging ich dann rüber zu dem Bassisten in die Küche. Irgendwann musste ich ihm ja so oder so wieder unter die Augen treten. Dennoch sah ich ihn nicht an, als ich in die Küche kam und sagen tat ich auch nichts. Stumm lies ich mich auf einen der Stuhle nieder und seufzte. Reita hatte sich auch hingesetzt und schwieg ebenfalls. Die Stille die zwischen uns entscheiden war, war unangenehm. Aber ich wusste auch nicht, was ich hätte sagen sollen, also schwieg ich lieber. Wenn ich was sagen würde, dann würde mich der andere wahrscheinlich darauf ansprechen, dass ich eben einfach so in mein Badezimmer geflüchtet war und das wollte ich lieber vermeiden.
 

Irgendwann wurde Reita die Stille anscheinend zu unangenehm, denn er stand auf sah mich seufzend an. „Ruki...ich geh dann auch mal. Ich treffe mich gleich noch mit meiner Freundin.“ Für diese Worte hätte ich ihm am liebsten den Hals umgedreht, aber ich hielt mich gerade noch so zurück. Nickte daraufhin nur. Als ich sah wie Reita auf mich zu kam, schluckte ich schwer. Was kam jetzt?! „Bis dann, kleiner und werd schnell wieder gesund. Ich will den alten Ruki wieder haben.“ Nachdem er mir das gesagt hatte, drückte er mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann. Geschockt sah ich ihm hinterher. Hatte Reita mich gerade wirklich auf die Wange geküsst?! Die Haut, die er mit seinen Lippen berührt hatte, kribbelte immer noch angenehm warm. Sofort stürzte ich rüber ins Schlafzimmer, schnappte mir mein Tagebuch und ließ mich damit auf meinem Bett nieder. Okay, wo fing ich jetzt am besten an?!
 

Ich bin so durcheinander....was hat das alles nur zu bedeuten?!

So langsam verstehe ich gar nichts mehr und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Die Sache mit dir gestern Abend und heute Morgen hat mich vollkommen durcheinander gebracht...

Aber ich fange am besten mal ganz von vorne an. Nachdem ich nach meinen letzten Eintrag mein Tagebuch wieder an die Seite gepackt hatte, hatte ich darüber nachgedacht, was ich jetzt wegen dir machen sollte. Bis du dann wirklich auf einmal bei mir im Schlafzimmer gestanden hast. So feige wie ich war, hatte ich mich natürlich erstmal schlafen gestellt, bis mir dann irgendwann doch klar geworden war, dass du wohl nicht eher wieder verschwinden würdest, bis ich mit dir geredet hatte. Also war ich dann doch aufgestanden und war zu dir rüber ins Wohnzimmer gegangen.

Dann hattest du sofort angefangen auf mich einzureden, mich zu fragen ob du was falsch gemacht hast, weil ich mich so zurückzog. Dabei war ich doch derjenige, der alles falsch gemacht hatte, was man falsch machen konnte. Schließlich hatte ich mich in dich verliebt und nicht andersherum.

Als ich dann einen kurzen Moment meine Augen geschlossen hatte und sie dann wieder öffnete, warst du mir so nah, dass ich dachte mein Herz würde mir aus der Brust springen. Warum musstest du mir mit solchen Aktionen immer wieder vor Augen führen, dass ich dich nie haben konnte?! Es verletzte mich, auch wenn ich wusste, dass du gar nicht wissen konntest, was du mir mit solchen Aktionen antatest. Als du mich dann auch noch in deine Arme gezogen hast und mich an dich gedrückt hast, konnte ich einfach nicht mehr. Ich weiß nicht wie lange ich in deinen Armen gelegen und mich bei dir ausgeweint hatte, aber es tat auf jeden Fall gut, sodass ich schlussendlich noch in deinen Armen eingeschlafen war und du mich wohl rüber in mein Schlafzimmer gebracht und dich zu mir gelegt hattest. Aber das hatte ich schon längst nicht mehr mitbekommen.

Als ich dann heute morgen wach geworden war, hab ich wohl den Schreck meines Lebens bekommen. Wie kommst du auch auf die bescheuerte Idee, dich, fast nackt, neben mich in mein Bett zu legen und mich dann auch noch so dicht an dich heran zu ziehen?! Meine Gedanken waren in diesem Moment keineswegs jugendfrei. Ich hab mir vorgestellt, was du alles mit mir machen könntest, wenn du wach und nicht angewidert davon wärst einen anderen Kerl so anzufassen, wie du es wohl mit deiner Freundin tust. Das was ich mir da vorgestellt hatte, hat mich erregt, sodass ich in diesem Moment nicht in der Lage gewesen war, irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können. Nachdem du dann wach geworden warst und mich losgelassen hatte, sprang ich einfach auf und flüchtete rüber in mein Badezimmer, wo ich dann wieder weinend zusammengebrochen war. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal bereut, dass ich zugelassen hatte, dass ich krank geworden bin. Wenn ich zur Probe gegangen wäre, wäre es immerhin nicht so weit gekommen und ich würde jetzt nicht so in der Klemme stecken. Aber na ja, jetzt war es sowieso zu spät dafür, um es Rückgängig machen zu können.

Nachdem du dich dann bei mir erkundigt hattest, ob bei mir alles okay war, weil ich jetzt schon so lange in meinem Badezimmer war, stand ich dann wieder auf und ging duschen, da mich mein Anblick in dem Moment selbst angewidert hatte. Als ich mich dann wieder angezogen hatte, bin ich dann zu dir rüber in die Küche gegangen, wo wir uns dann die ganze Zeit angeschwiegen haben. Das Anschweigen zwischen uns war unangenehm gewesen. So weit war es jetzt also schon gekommen, dass wir noch nicht einmal mehr vernünftig miteinander reden konnten und uns nur am anschweigen waren. Daran Schuld war nur ich und meine dummen Gefühle für dich...

Aber der Höhepunkt war wohl eben, bevor du gegangen bist. Du hast mich doch tatsächlich auf die Wange geküsst...warum hast du das getan?! Die Stelle die du vorhin mit deinen Lippen berührt hast, kribbelt immer noch angenehm warm.
 

Ich bin so verwirrt, sorry falls es der Eintrag auch sein sollte...Ruki
 

~*~*~

So das wars dann auch schon wieder ^w^

diesesmal hat Reita auch mehr in das Geschehen mit eingegriffen XD

Ich hoffe es hat euch gefallen x3

Bis zum nächsten ^w^

Hate

Mittlerweile war ich wieder gesund. Die ganzen Tage die ich gebraucht hatte um wieder gesund zu werden, hatte ich größtenteils mit schlafen verbracht. Kai und Reita hatte ich seitdem nicht mehr gesehen und hatte auch nichts mehr von ihnen gehört. Kai war wohl noch sauer auf mich, weil ich ihm an den Kopf geworfen hatte, dass ihn nur die Band interessieren würde. Ich sollte mich dafür echt noch bei ihm entschuldigen, denn ich wusste, dass es nicht fair von mir gewesen war, dass ich ihm das vorgeworfen hatte. Reita hatte vermutlich wieder die ganzen Tage mit seiner Freundin verbracht. Allein der Gedanke an die beiden schmerzte. Wie sollte ich die Probe heute nur überleben ohne wieder irgendwas Dummes bzw. auffälliges zu machen?!
 

Im Moment saß ich noch in meiner Küche, mit einem heißen Kakao in der Hand, was essen konnte ich jetzt nicht, und starrte die Uhr an, die über meiner Küchentür hing. Nur noch eine Stunde bis zu den Proben. Nur noch eine Stunde bis ich Reita wieder sehen würde und gezwungenermaßen auch seine Freundin. Am liebsten würde ich mich weiterhin zu Hause verkriechen, aber das konnte ich nicht bringen. Sonst würde Kai mich wohl noch einen Kopf kürzer machen, als ich sowieso schon war. Und darauf konnte ich auch gut und gerne verzichten. Seufzend schlürfte ich meinen Kakao und versuchte nicht die ganze Zeit an die bevorstehende Probe zu denken. Mein Gott ich benahm mich wie ein liebeskranker Teenager, der nach langer Zeit seinen Schwarm wieder sah. Dabei war ich ein erwachsener Mann und sollte damit eigentlich umgehen können. Die Betonung liegt auf eigentlich. Vielleicht sollte ich bevor ich gehe noch einen Tagebucheintrag machen?! Ja, das war eine gute Idee. Sofort stand ich auf und ging rüber ins Schlafzimmer und ließ mich dort mit meinen Tagebuch auf dem Bett nieder.
 

In weniger als einer Stunde sehe ich dich wieder...

Ich weiß nicht ob ich mich jetzt freuen soll, dass ich dich wiedersehe oder nicht. Einerseits freue ich mich ja dich wieder zu sehen, denn wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann hab ich dich in den letzten Tagen ziemlich vermisst. Unglaublich wie sehr man einen Menschen lieben kann. Ich meine ich hatte dich nur ein paar Tage nicht gesehen und vermisste dich schon so Dolle, als ob wir uns Jahre nicht gesehen hätten.
 

Und jetzt, kurz vor der Probe, bin ich total nervös, sodass ich eben auch keinen Bissen herunterbekommen hatte. Was sollte das erst werden, wenn ich dich gleich wieder sehe?! Ich bin mir sicher, dass ich wohl kein vernünftiges Wort herausbekommen werde, wenn ich vor dir stehe. Aber wie sollte ich dir mein Verhalten, wo du vor ein paar Tagen bei mir warst, erklären?! Davor hatte ich ehrlich gesagt richtig Angst. Ich wollte schließlich nicht, dass du je etwas von meinen Gefühlen für dich bemerkst...
 

Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass du mich darauf nicht vor den anderen dreien ansprechen würdest. Hieß also für mich, so zur Probe kommen, dass wir gleich anfangen können, die Pause bei den anderen verbringen und nach der Probe sofort verschwinden, dass du gar nicht die Möglichkeit hast, mich alleine anzutreffen und mich auf mein Verhalten anzusprechen. Nur ob das wirklich so klappt, wie ich es mir vorgenommen hab?! So wirklich sicher war ich mir dabei ja nicht. Schließlich kannte ich dich ja. Ach man...warum konnte man die Gefühle für einen anderen Menschen nicht einfach abstellen?! Dann wäre alles wieder viel einfacher. Dann könnte ich dich auch wieder so behandeln wie früher, als meinen besten Freund. Aber leider war das ja nicht möglich...
 

Wenn ich jetzt einen Blick auf die Uhr werfen würde, dann würde ich wahrscheinlich sehen, dass ich so langsam los gehen sollte. Ich will nicht...aber ich wusste das ich muss. Also sollte ich lieber gehen. Schließlich wollte ich mir nicht noch mehr Ärger mit den anderen einhandeln, also ich sowieso schon hatte. Ich hatte ihre Nerven in den letzten Tagen, wo ich krank gewesen war, schon genug strapaziert.

Auf in die Höhle des Löwen...

Ruki
 

Seufzend legte ich mein Tagebuch wieder zur Seite und stand dann auf. Wenn ich nicht zu spät kommen wollte, dann sollte ich mich so langsam wirklich auf den Weg machen, was ich dann auch tat. Mit jedem Schritt den ich näher an das Gebäude der PSC kam, desto nervöser wurde ich. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern bis ich Reita wiedersehe. Ich hatte wirklich Angst. Das konnte ja noch was werden. Nach einer halben Stunde laufen war ich bei der PSC angekommen, wo ich dann auch gleich Uruha und Aoi stehen sah, die mal wieder am rauchen waren. Wie immer, es war schon fast ein Weltwunder wenn die beiden das nicht taten. „Ruuuuki~“, ertönte es dann gleich als die beiden mich entdeckt hatten. Im nächsten Moment hatte ich die beiden an meinen Hals hängen und wurde halb zu Tode geknuddelt. „Ao~i...Uru~ha...i-ich...krieg...keine L~uft...“ Daraufhin wurde ich sofort losgelassen und entschuldigend angeschaut. „Sorry kleiner...aber du hast uns in den letzten Tagen ziemlich gefehlt.“
 

In der Zeit die die beiden noch brauchten um aufzurauchen, unterhielt ich mich mit ihnen über die Tage die krank gewesen war. Dabei erfuhr ich, dass sich Kai und Reita übel gestritten haben sollen, sich das aber mittlerweile schon wieder geklärt hatte. Dennoch fragte ich mich, warum die beiden sich gestritten hatten. Ich war mir fast 100%-ig sicher, dass es etwas mit mir zu tun hatte. „Wisst ihr warum die beiden sich gestritten haben?“ Doch die beiden verneinten. „Ne sorry Ruki. Ich weiß nicht worum es ging. Sie wollten es uns auch nicht sagen, als wir nachgefragt hatten. Wenn du es wissen willst, musst du die beiden gleich selbst fragen. Vielleicht bekommst du ja heraus worum es ging.“, erwiderte Uruha und schmiss den Rest seiner Zigarette dann weg, als er sie aufgeraucht hatte. Aoi tat es ihm gleich. „Aber es schien wohl etwas mit dir zu tun zu haben, denn ich habe deinen Namen gehört, als wir den Proberaum betreten hatten. Die beiden hatten auch sofort aufgehört zu reden, bzw. sich anzuschreien. Irgendwie seltsam.“ Diese Worte von Aoi bestätigten meinen Verdacht nur noch. Ich musste unbedingt herausfinden worum es in dem Streit genau ging!
 

Sofort machte ich mich mit den beiden auf den Weg zu unserem Proberaum. Schon von weitem hörte man Geschreie. So viel dazu, dass die beiden das wieder geklärt hatten. Das hörte sich ganz anders an. „Die beiden streiten sich ja schon wieder.“, kam es seufzend von Aoi. Als wir drei dann den Proberaum betraten, verstummten Kai und Reita sofort wieder und richteten ihre Blicke auf uns. „Oh...hey...Ruki...wieder gesund?“, kam es nach einer Weile von Reita, nachdem wir uns in der Zwischenzeit angeschaut hatten und ich den Blick irgendwann abgewandt hatte, da ich seinem Blick nicht standhalten konnte. Auf seine Frage hin erwiderte ich nur ein leises „Hai“ und ließ mich dann auf dem Sofa nieder. Ich musste die beiden jetzt einfach auf den Streit ansprechen. „Sagt mal...habt ihr beiden euch gestritten? Das hat sich eben gewaltig danach angehört. Außerdem haben Uruha und Aoi eben auch erwähnt, dass ihr euch in den Tagen, wo ich krank gewesen war, auch schon mal gestritten habt...“ Auch Uruha und Aoi sahen die beiden Streithähne neugierig an, welche sich aber Zeit mit dem Antworten ließen.
 

„Ehm...na ja...es ist nicht wichtiges...“, kam es dann irgendwann ausweichend von Reita. Dass das nur ein hilfloser Versuch war, mir ja nicht die Wahrheit sagen zu müssen, war mir klar. „Super...dann kannst du es mir ja auch sagen, wenn es nichts ‚wichtiges’ ist.“ Ich wusste nicht, woher ich auf einmal die Selbstsicherheit gegenüber von Reita nahm, aber das war mir in diesem Moment auch recht herzlich egal. Vielleicht bekam ich ja so heraus, um was genau es bei ihrem Streit ging. Gut ich wusste, dass es etwas mit mir zu tun hatte, sonst würde Reita auch nicht so herumdrucksen, aber was genau war es?! Das wollte ich jetzt unbedingt wissen und ich würde auch nicht eher Ruhe geben, bis ich erfahren hatte worum es in dem Streit ging. Immerhin schien es ja wie gesagt um mich zu gehen und da hatte ich dann wohl auch ein Recht darauf zu erfahren worum es genau ging.
 

„Ich glaube wir...sollten mal alleine reden, Ruki...“. erwiderte Reita leise und sah mich bittend an. Es schien ihm wirklich wichtig zu sein mit mir alleine reden zu können, also stimmte ich zu. Auch wenn es mir nicht ganz geheuer war mit Reita alleine zu sein. Immerhin hatte ich genau das eigentlich vermeiden wollen, aber das war mir jetzt auch egal. Schließlich wollte ich wissen warum die beiden sich gestritten haben und vielleicht war das die einzige Möglichkeit was herauszufinden. Also musste ich wohl oder übel über meinen Schatten springen. Ich deutete den anderen dreien an, dass sie uns alleine lassen sollten, was sie dann auch gleich taten. Nachdem Uruha, Aoi und Kai den Proberaum verlassen hatten, sah ich Reita wieder an. „Und warum wolltest du jetzt mit mir alleine reden?!“ Neugierig sah ich ihn an. Wartete aber ab, bis er anfing zu reden. Er musste wohl erst die richtigen Worte finden.
 

„Kai...hat mir vorgeworfen, dass ich Schuld daran bin, dass du dich mit ihm gestritten hast...“, fing er vorsichtig an, sah mich dabei aber die ganze Zeit an. „...darf ich den Grund dafür erfahren?!“ Okay...das traf mich jetzt so unerwartet, dass mir einen Moment der Atem weg blieb. Dennoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Das wäre wohl ziemlich auffällig gewesen. Eine Ausrede musste her und zwar ganz schnell. Ich konnte ihm die Wahrheit einfach nicht sagen. „Ach...das...das war nur, weil es mich genervt hat, dass Kai mich so bemuttert hat...und dabei hab ich ihm halt vorgeworfen, dass ihn nur die Band interessieren würde...danach ist er einfach abgehauen und ich hatte seitdem nichts mehr von ihm gehört...“ Das war ja die Wahrheit und mehr musste er beim besten Willen nicht erfahren.
 

Reita sah mich kopfschüttelnd an. „Da musst du dich beim besten Willen nicht wundern Ruki, dass Kai sauer auf dich ist...wenn du mir so was vorgeworfen hättest, hätte ich wohl ähnlich reagiert...“ Seine Worte ließen mich schwer schlucken und meinen Kopf senken. Er hatte ja Recht... „Du solltest dich bei ihm entschuldigen, Ruki...das war falsch von dir. Immerhin seid ihr nicht nur Bandkollegen sondern auch Freunde. Genauso wie wir, Ruki...willst du mir nicht endlich erzählen, was dich so bedrückt? Warum du dein Verhalten mir gegenüber so verändert hast?!“ Verdammt, wie hatte er es geschafft unser Gespräch so schnell in eine andere Richtung zu lenken?! Und dann auch noch das Thema was ich eigentlich hatte vermeiden wollen. Was sollte ich Reita jetzt nur sagen?! Ich musste irgendwie versuchen, dass er mir glaubte, dass das gewesen war, weil ich krank war und dass es jetzt wieder anders werden würde. Auch wenn dieses Vorhaben für mich sehr schwer werden würde, mir blieb nichts anders übrig. Das ist immer noch besser als ihm die Wahrheit zu sagen. „Ehm...ich hab dir doch schon gesagt, dass ich das nur getan habe, weil ich krank war und es mir so scheiße ging.“ Was labere ich hier eigentlich für einen Müll?! Ich würde mir das, was ich gerade gesagt hatte, noch nicht einmal selbst glauben...also wieso sollte Reita es dann tun?!
 

„Ruki...für wie blöd hältst du mich eigentlich?! Denkst du ich merke nicht, dass du mir hier gerade was vormachst?!“ Verdammt...es war so klar gewesen, dass er mir das nicht glauben würde. Und jetzt?! Ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. „Ich mache dir nichts vor, Rei. Mir ging’s in letzter Zeit einfach nicht so gut und hab mich deswegen so zurückgezogen. Aber jetzt geht es mir wieder besser, wirklich.“ Dass es nicht so war, musste er ja nicht erfahren. Reita sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Er sah nicht so aus, als ob er mir das wirklich glauben würde. „Sicher?!“ Ich nickte. „Hab ich dich jemals angelogen? In all den Jahren, die wir jetzt Freunde sind, hab ich dich noch nie angelogen. Wir haben uns doch immer alles erzählt. Also warum sollte ich jetzt damit anfangen dich anzulügen?!“ Ich fühlte mich verdammt schlecht, weil das jetzt schon die zweite Lüge gegenüber Reita innerhalb von kürzester Zeit war und daran waren nur meine dämlichen Gefühle für ihn Schuld. „Okay, dann will ich dir das mal glauben. Aber wenn etwas ist, dann komm zu mir und rede mit mir, verstanden?!“ Ich nickte nur und stand dann auf und nahm ihn einfach in den Arm. So bleiben wir eine ganze Weile lang sitzen. Ich genoss es ihn einfach nur in meinen Armen halten zu können und seine Nähe zu genießen. Wer wusste wann so ein Moment wieder kommen würde? Also musste ich das ja wohl ausnutzen, wo ich mich jetzt schon so weit unter Kontrolle hatte.
 

Nach einer Weile wurden wir dann aber von den anderen dreien gestört, die wieder in den Proberaum kamen und endlich mit den Proben anfangen wollten. Schweren Herzens löste ich mich von Reita und stand dann auf um zu meinen Mikrofon zu gehen, damit wir anfangen konnten. Die anderen folgten meinem Beispiel. Die nächsten 3 Stunden probten wir. Es tat so gut endlich wieder unsere Lieder singen zu können. Ich befand mich, wie immer wenn ich am Singen war, in meiner Traumwelt. Gab mich völlig meinen Gefühlen hin, die mich übermahnten. Als das Lied ‚Reila’ kam, musste ich mich verdammt zusammenreißen, damit niemand der anderen merkte, wie nah mir dieser wirklich Song ging. Er erinnerte mich immer an Reita, was wohl auch daran lag, dass ich ihn damals mehr oder weniger für ihn geschrieben hatte. Das wusste aber keiner der anderen und ehrlich gesagt musste das auch keiner Wissen. Es sollte schließlich niemand mitbekommen, dass ich ziemlich starke Gefühle für unseren Bassisten hegte.
 

Nach den 3 Stunden Proben machten wir erst mal Pause. „Ich geh mir eben einen Kaffee holen.“, erwiderte ich und wollte dann den Proberaum verlassen, wurde aber von Reita aufgehalten. „Warte Ruki ich komme mit.“ Ich nickte daraufhin nur und verließ dann mit ihm den Proberaum. „Hast du Lust heute Abend mit mir was zu unternehmen? So wie in den guten, alten Zeiten?“, fragte er mich, nachdem wir eine Weile lang schweigend nebeneinander hergelaufen waren. Leise seufzte ich. Wenn ich jetzt verneinen würde, dann würde es ja sofort auffallen, dass ich ihn eben angelogen hatte. Ach man, scheiß Situation. Muss ich mich eben zusammenreißen und versuchen ihn wieder wie früher zu behandeln. „Gerne...was möchtest du denn machen?“ Daraufhin sah Reita mich überrascht an. Hatte er etwa nicht damit gerechnet, dass ich zusagen würde?! Tja, ich hab ja eigentlich auch nur zugesagt, da ich mich nicht verraten wollte. Ich denke mal, dass er mich testen wollte, ob ich ihm vorhin wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Zum Glück kannte ich ihn so gut, dass ich auf solche Versuche seinerseits nicht hereinfiel. In solchen Situationen war das wirklich verdammt praktisch, dass ich ihn so gut kannte.
 

„Mh magst du nachher einfach ein bisschen mit zu mir kommen? Dann können wir uns einfach ein bisschen unterhalten, was Essen und Trinken und zocken, so wie wir es früher fast jeden Tag gemacht haben.“ Warum sprach er mich jetzt eigentlich ständig auf die alten Zeiten an? Vermisste er den alten Ruki so sehr? Aber der alte Ruki, so wie er früher war, wird er wohl niemals wiederbekommen. Das wäre unmöglich mich ihm gegenüber so wie früher zu Verhalten. Das konnte ich nicht. So gut ich meine Gefühle Reita gegenüber im Moment auch im Griff hatte, ich wusste, dass sich das jeden Moment wieder ändern konnte. Aber das konnte ich Reita ja nicht sagen. Das hieß also eigentlich für mich, dass ich versuchen musste, wieder der alte Ruki zu sein, denn er so vermisste, wenn ich nicht wollte das er von meinen Gefühlen erfuhr?! Super...mir war bewusst, dass ich dies nicht lange durchhalten und ich irgendwann die Kontrolle über meine Gefühle verlieren würde...
 

„Ehm...Ruki?“ Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Reita stehen geblieben war und jetzt vor mir stand. „Alles okay bei dir? Du scheinst ziemlich in Gedanken zu sein.“ Leise seufzte ich und sah ihn an. „Ja ist alles okay, mach dir keine Sorgen. Ich hab nur gerade an früher gedacht.“ Das war ja sogar mehr oder weniger die Wahrheit. „Aber um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen...ja ich komme heute Abend zu dir. Wann soll ich denn da sein oder soll ich gleich nach den Proben mit zu dir kommen?“, fragte ich ihn dann auch gleich, ohne ihm auch nur die geringste Chance zu lassen antworten zu können. Reita war wohl etwas überrascht ob des unterwarteten Themenwechselns meinerseits, hatte sich aber Recht schnell wieder gefasst. „Ehm du kannst gleich nach den Proben mit zu mir kommen. Es würde sich für dich nicht lohnen erst nach Hause zu gehen. Kai wird die Probe heute wohl nicht so schnell beenden, da wir in den letzten Tagen ja nicht Proben konnten, weil du krank warst.“ Daraufhin nickte ich nur und holte mir dann endlich meinen heiß ersehnten Kaffee. Denn hatte ich gerade irgendwie verdammt nötig. Es war wirklich verdammt praktisch, dass die PSC ein Hauseigenes Starbucks hatte.
 

Als Reita sich auch seinen Cappuccino geholt hatte, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Proberaum. Dieses Mal schwiegen wir aber die ganze Zeit über. Das war mir auch ganz Recht. Ich hätte sowieso nicht gewusst, worüber ich hätte mit ihm reden sollen. Das war früher immer ganz anders gewesen. Früher hatten wir immer ein Thema gehabt, worüber wir reden konnten. Da hatte ich ihm immer von meinen Freunden, bzw. Bettgeschichten erzählt, ich hatte nämlich schon früh herausgefunden, dass ich mit Frauen überhaupt nichts anfangen konnte und er von seinen Freundinnen. Hatten uns über Sex unterhalten. Heute würde das nicht mehr möglich sein. Dafür war ich viel zu eifersüchtig auf die ganzen Tussis die ihn haben durften. Vor allem seine momentane Freundin, hasste ich über alles. Sie schien es sich wohl zur Aufgabe gemacht zu haben, mir vor Augen zu führen, was ich nicht haben konnte. Immerhin durfte sie Reita so anfassen, küssen und mit ihm rummachen wie sie wollte. Ich sollte da lieber nicht weiter drüber nachdenken, die Mordgedanken die ich gerade im Kopf hatte, sollte besser niemand erfahren. Wenn es danach ging, würde ich sie am liebsten einen qualvollen, schmerzhaften und langsamen Tod durchleben lassen...
 

Als wir wieder im Proberaum angekommen waren, ließ ich mich seufzend auf dem Sofa nieder und trank meinen Kaffee. Irgendwie war ich mir gerade nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war zuzustimmen. Was war wenn Reita mich darauf ansprechen würde, ob ich verliebt bin? Ich war mir eigentlich sogar ziemlich sicher, dass er das tun wird. Immerhin hatten wir da früher fast jedes Mal drüber geredet. Und Reita schien ja einen auf die guten, alten Tage machen zu wollen, was hieß, dass das da eigentlich auch zu gehörte, oder? Schwer seufzte ich auf, was die anderen dazu veranlasste sich besorgt bei mir zu erkundigen ob alles in Ordnung war. Daraufhin nickte ich und versicherte ihnen, dass alles okay sei. „Aber wenn was ist kannst du jederzeit mit einem von uns reden, ja? Wir haben immer ein offenes Ohr für dich und deine Probleme, falls du welche haben solltest.“ Dankend sah ich Uruha an, vom dem diese aufmunternden Worte gekommen waren. Als ich meinen Kaffee dann ausgetrunken hatte und Reita seinen Cappuccino, probten wir weiter. Kai hatte uns bevor wir weiterprobten unmissverständlich klar gemacht, dass wir jetzt noch einige Stunden proben würden, da wir noch einiges aufzuholen hatten, da ich ja krank gewesen war.
 

Nach den Proben ließ ich mich geschafft auf dem Sofa nieder. Mir kam es so vor, als ob Kai das extra gemacht hat und mich quälen wollte, weil ich ihn vor ein paar Tagen so verletzt hatte. Vielleicht sollte ich mich so langsam mal bei ihm entschuldigen? Sonst würden die Proben in den nächsten Tagen wohl nicht viel anders aussehen. Gerade als Kai den Proberaum verlassen wollte, konnte ich ihn gerade noch am Arm erwischen. „Du Kai kann ich kurz mit dir reden?“ Zu meiner Verwunderung schüttelte er den Kopf und befreite seinen Arm aus meinem Griff. „Sorry Ruki, aber ich hab noch was Wichtiges vor.“ Mit diesen Worten war er verschwunden und ließ mich einfach stehen. Was war bitte mit Kai los? So war er doch sonst nie drauf. Da hatte er immer ein offenes Ohr für uns gehabt. Wobei ich mir fast 100%-ig sicher war, dass es an mir lag. Mit Uruha und Aoi hatte er sich vorhin, in der Pause, ja normal unterhalten. Seufzend wandte ich mich den beiden zu. „Kann mir einer von euch beiden sagen, was mit Kai los ist? Sonst hat er doch immer Zeit für uns, egal ob er eine Verabredung oder sonstiges hat.“ Aoi und Uruha tauschten einen vielsagenden Blick aus, was mir natürlich nicht verborgen blieb und mich nur noch mehr verwunderte. Die beiden schienen wirklich zu wissen, warum Kai sich mir gegenüber so Verhalten hatte. „Du musst dich wirklich nicht wundern, dass Kai dich so abgewimmelt hat, Ruki. Es war nicht nett von dir, was du ihm an den Kopf geworfen hast.“ Ich habe es mir doch gedacht, dass es damit etwas zu tun hatte. „Ich weiß doch...und genau deswegen hatte ich ja mit ihm reden wollen. Eigentlich hatte ich vorgehabt mich bei ihm zu entschuldigen, aber er hat mir gar nicht die Möglichkeit dazu gelassen.“ Die beiden seufzten nur synchron auf und verließen dann mit den Worten „Seht zu, dass ihr das selbst regelt, wir sehen uns dann morgen.“ den Proberaum, sodass ich mit Reita alleine war.
 

Seufzend sah ich Reita an. „Tja Ruki du musst dich wirklich nicht wundern.“ Musste mir das jetzt jeder unter die Nase reiben?! Ich wusste doch selbst, dass es ein Fehler gewesen war, aber rückgängig machen konnte ich es jetzt auch nicht mehr. Auch wenn ich das gerne würde, es war nicht möglich. Also sollten sie mir damit nicht auf die Nerven gehen, ich würde das schon irgendwie wieder hinbekommen, wie wusste ich zwar noch nicht, aber mir würde schon noch was einfallen, wie ich Kai wieder besänftigen konnte. Die anderen musste mir einfach nur Zeit geben. „Können wir gehen?!“ Man merkte mir wohl an, wie sehr es mich nervte, dass jeder mich darauf ansprechen musste. Als ob das irgendetwas an der Tatsache ändern würde, dass Kai sauer auf mich war. Jeder andere hätte wohl ähnlich genervt in dieser Situation reagiert, da war ich mir sicher. Reita nickte auf meine Frage hin nur und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu ihm nach Hause. Ich war ja mal gespannt, was der Abend noch so mit sich bringen würde.
 

Bei Reita angekommen gingen wir gleich in seine Wohnung und entledigten uns dort unserer Jacke und unserer Schuhe. „Geh du schon mal ins Wohnzimmer. Ich komm gleich nach.“ Daraufhin ging ich in besagtes Zimmer und ließ mich dort auf dem Sessel nieder, auf den ich eigentlich immer saß, wenn ich bei ihm war. Nach kurzer Zeit kam er dann mit 1 Flasche Sake und 2 Gläsern zurück und ließ sich neben mir nieder. „Lass uns auf die guten, alten Zeiten anstoßen, Ruki.“ Gerade als er mir, ein Glas reichen wollte, klingelte es an seiner Haustür. Na super, wer war das denn jetzt schon wieder?! Konnte man nie seine Ruhe haben?! Ich konnte mir eigentlich sogar schon fast denken, wer Reita um diese Uhrzeit, außer mir, noch besuchen kommen konnte: Seine Freundin. Auf die hatte ich jetzt überhaupt keinen Bock. Sie würde mir nur wieder den Abend mit Reita kaputt machen.
 

Schwer seufzend stand er auf und ging die Tür öffnen, was ich meinen Augen ein verdammt großer Fehler war. Ich hatte mit meiner Vermutung, dass es Reitas Freundin war, die ihn besuchen wollte, nämlich Recht. Er kam gerade mit ihr im Arm zurück ins Wohnzimmer und sah so glücklich aus, dass mir übel wurde. Ich war wirklich ein verdammt schlechter bester Freund. Eigentlich sollte ich mich ja für ihn freuen, dass er endlich jemanden gefunden hatte, mit dem er glücklich werden konnte, aber dennoch wünschte ich mir, dass ich an ihrer Stelle sein konnte. Aber ich wusste auch, dass das niemals der Fall sein wird, weswegen ich Reita auch nie die Wahrheit über meine Gefühle erzählen werde. Ich wollte ihn schließlich nicht als Freund verlieren, wenn ich ihn dann schon nicht als meinen festen Freund haben konnte. Trotz allem fiel es mir schwer nicht einfach aufzuspringen und Reita von ihr wegzuzerren.
 

Mit Müh und Not hielt ich mich gerade noch so zurück, da es wohl doch reichlich komisch kommen würde. Dann konnte ich mir gleich auf die Stirn tätowieren lassen, dass ich Reita liebte. Die zweite Möglichkeit einfach zu verschwinden fiel auch weg, da das auch verdammt auffällig wäre, also blieb mir nur die dritte Möglichkeit, hier bei den beiden zu bleiben. Aber mal ganz ehrlich, was musste sie mir jetzt auch schon wieder vor Augen führen, was ich niemals haben konnte?! Ihr schien das echt Spaß zu machen, mir aber überhaupt nicht. Und warum verdammt nochmal konnte ich nicht mit Reita alleine sein?! Das wäre mir gerade eindeutig lieber. Schließlich muss ich mir so wieder das herumgeknutsche von den beiden angucken. Allein bei dem Gedanken daran, wurde mir noch schlechter, als mir sowieso schon war. Wenn sie vorhaben sollte mit Reita den ganzen Abend rummachen zu müssen, dann würde ich hier ganz schnell wieder weg sein. Schließlich musste ich mir das ja nicht antun. „Ich hab euch beiden noch gar nicht miteinander bekannt gemacht.“, riss mich Reitas Stimme aus meinen Gedanken und sah uns nacheinander lächelnd an.
 

An den Blicken die sie mir zuwarf, konnte ich sehen, wie wenig es ihr passte, dass ich hier war. So wie sie aussah und so wie sich aufgebrezelt hatte, konnte ich mir schon vorstellen, dass sie vorgehabt hatte Reita zu verführen. Jetzt war es doch gut, dass ich hier war. So konnte sie wenigstens ihren Plan nicht in die Tat umsetzen. So schnell würde ich jetzt aber nicht verschwinden, dass konnte die blöde Tussi vergessen. Ich musste es ihr bei Reita ja nicht noch einfacher machen. Mir passte es sowieso nicht, dass die beiden zusammen Sex hatten, aber ich konnte es Reita schließlich auch nicht verbieten. Dennoch glaube ich, dass sie ihn nicht wirklich liebt, sondern nur auf sein Geld und den Sex mit ihm aus ist. „Ruki, das ist Yui, meine Freundin und Yui das ist Ruki, mein bester Freund.“, stellte er uns dann gegenseitig freudestrahlend vor. Er schien die angespannte Stimmung zwischen uns beiden gar nicht zu spüren, was aber vielleicht auch besser so war. Es würde ihm bestimmt nicht gefallen, wenn er merken würde, dass wir uns nicht leiden können. Außerdem müsste ich ihm dann auch gezwungenermaßen sagen, dass ich in ihn verliebt bin. Also war es wohl besser, dass er es nicht bemerkte. Ich tat also so, als ob ich mich wirklich für ihn freuen würde und lächelte sie an. In diesem Moment kam es mir verdammt falsch vor. Aber was sein musste, musste nun mal sein. Es war einfach unfassbar. Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich Reita gegenüber mal so schlecht fühlen würde, wie jetzt gerade. Das konnte aber auch daran liegen, dass ich die Freundlichkeit gerade nur vorheuchelte. „Freut mich dich kennen zu lernen.“ Sie antwortete mir nur ein gepresstes, bemüht freundliches „Ganz meinerseits“.
 

Nachdem wir alle drei gemeinsam gegessen hatten, gingen wir rüber ins Wohnzimmer. Yui setzte sich, wie sollte es auch anders sein, direkt auf Reitas Schoß. Blöde Kuh. Mir war es während des Essens schon mächtig auf den Sack gegangen, dass die beiden nicht mal 5 Minuten die Finger voneinander lassen konnten und die ganze Zeit herumfummeln mussten. Meine Eifersucht konnte ich mit Müh und Not gerade noch im Zaum halten. Es hatte aber beim besten Willen nicht mehr viel gefehlt, bis ich ausgetickt wäre. Am besten wäre es, wenn ich jetzt einfach verschwinden würde. Ich wollte mir das rumgemache von den beiden nicht mehr länger mit angucken. Verhindern konnte ich es ja eh nicht, damit musste ich mich wohl oder über abfinden. „Du Rei...sei mir nicht böse, aber ich glaube ich gehe besser. Du scheinst ja gerade sowieso anderweitig beschäftigt zu sein.“ Darauf bekam ich schon keine Antwort mehr, da sie gerade dabei waren sich die Klamotten wortwörtlich vom Leib zu reißen. Laut krachend schmiss ich die Wohnungstür hinter mir zu und verschwand. Mir war in diesem Moment reichlich egal, was Reita nun von mir dachte, falls er es überhaupt mitbekommen hatte, dass ich gegangen war. Ich war einfach nur verdammt sauer auf Reitas Freundin, weil sie Reita vor meinen Augen verführt hat, Reita selbst weil er drauf eingegangen war, mich selbst weil mich das so verdammt störte und den Rest der Welt einfach so...demzufolge waren mir die Konsequenzen, die mein Handeln mit sich brachte auch vollkommen egal. „Arschloch.“ Oh ja das war Reita wirklich...merkte er nicht, wie sehr er mich verletzt hatte, dass er sich von seiner Freundin, vor meinen Augen, verführen lassen hat?! So wie es aussah nicht...
 

Nach etlichen Stunden, die ich wutentbrannt durch die Straßen Tokios gelaufen war, kam ich dann wieder zu Hause an. Jetzt hatte ich mich auch soweit wieder beruhigt, dass ich ohne die Gefahr zu laufen, meine Wohnung in Schutt und Asche zu verlegen, jenige betreten konnte. So wie ich mich kenne, wäre das nämlich sonst passiert, wenn ich eben direkt, nachdem ich Reitas Wohnung verlassen hatte, nach Hause gegangen wäre. Gut das ich mich erst mal abreagiert hatte. Ich wusste aber dennoch nicht, welches Gefühl mir gerade mehr zu schaffen machte. Die Eifersucht die ich bei jedem Gedanken an Reita und seine Freundin verspüre oder die Tatsache, dass ich ihn trotz allem vermisse. Aber irgendwie glaube ich, dass keins der beiden Gefühle überwiegt. Sie machen mich beide vollkommen fertig. Als ich dann einen Blick auf die Uhr warf, verriet diese mir, dass wir es bereits 1 Uhr morgens hatten, was mir aber recht herzlich egal war. Ich wollte und musste jetzt dringend noch einen Tagebucheintrag schreiben. Ich brauchte jetzt jemanden, dem ich meine ganzen Emotionen und Gefühle offen auf den Tisch legen konnte. Sofort ging ich rüber ins Schlafzimmer und ließ mich dort mit meinem Tagebuch auf dem Bett nieder. Nur wo fing ich jetzt am besten an?! Am besten wäre es ja, wenn ich ganz von vorne, also dem Zeitpunkt, nachdem ich heute Morgen das Haus verlassen hatte, anfangen würde.
 

Ich bin sauer, wütend, traurig...irgendwie alles zugleich und das lag alles nur an dir Reita...

Aber am besten ich fange mal an, nachdem ich heute Morgen das Haus verlassen hatte. Nach circa. einer halben Stunde laufen war ich beim Gebäude der PSC angekommen, wo ich direkt auf Uruha und Aoi traf, welche mal wieder am rauchen waren, so wie eigentlich fast immer, und haben mich halb zu Tode geknuddelt. Die beiden hatten mich wohl ziemlich vermisst, aber wenn ich ehrlich war, dann muss ich zugeben, dass ich sie auch vermisst habe. Genauso wie ich dich und Kai vermisst habe, auch wenn ich mit euch beiden im Moment nicht so dicke bin. Aber am meisten habe ich immer noch dich vermisst, was aber auch kein Wunder war, schließlich liebe ich dich ja.
 

Nachdem Uruha und Aoi mich dann wieder losgelassen haben, habe ich von ihnen erfahren, dass du dich mit Kai gestritten hast. Mittlerweile weiß ich auch, dass das an mir lag. Als ich dich dann im Proberaum auf den Streit angesprochen habe, weil ihr euch da schon wieder gestritten habt, so laut wie ihr beiden gestritten habt, weiß jetzt bestimmt die ganze PSC Bescheid, dass ihr Stress hattet bzw. habt, hast du mir sofort gesagt, dass es nichts wichtiges ist, aber das reichte mir nicht. Ich wollte die ganze Wahrheit wissen. Deswegen sagte ich dir, dass du mir ruhig sagen konntest was los war. Als du daraufhin mit mir reden wolltest, war ich dann doch etwas überrascht, stimmte aber zu, da ich ja den Grund für deinen Streit mit Kai wissen wollte. Jetzt im Nachhinein denke ich, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn ich nein gesagt hätte. Wir hätten einfach anfangen sollen zu Proben, weil dann es mir jetzt auch nicht so beschissen gehen würde. Es war blöd von mir gewesen zu glauben, dass du mich nicht wieder auf mein Verhalten in letzter Zeit ansprechen würdest.
 

Als du mich dann darauf ansprachst, dass Kai dir vorgeworfen hatte, dass du Schuld an unseren Streit bist, wusste ich im ersten Moment nicht, was ich sagen sollte. Darauf war ich beim besten Willen nicht vorbereitet. Das was ich dir daraufhin geantwortet hatte, war ja die Wahrheit, aber dennoch hatte ich dir etwas verschwiegen. Der Streit ging außerdem noch um meine Gefühle für dich, aber das hatte ich dir natürlich nicht sagen können. Kai hat mir gesagt, dass ich dir einfach sagen soll, was ich für dich fühle. Aber das konnte ich nicht tun. Ich würde mich dann doch eh nur vor dir bloßstellen. Das wollte ich mir beim besten Willen nicht antun. Es ging mir wegen dir schließlich schon beschissen genug. Deswegen werde ich das auch weiterhin bleiben lassen und weiterhin schweigen. Kai denkt immer, dass alles so einfach ist, aber das war es in dieser Situation beim besten Willen nicht. Schließlich warst bzw. bist du Stockhetero und nicht schwul. Das ist doch echt eine scheiß Situation...aber was musste ich mich auch gerade in den Kerl verlieben, der seine Betthäschen früher so oft gewechselt hat, wie andere ihre Unterwäsche?! Ich weiß ja, dass es seid du deine Freundin hast, nicht mehr so ist. Du scheinst sie wirklich zu lieben und ich wäre ein schlechter bester Freund, wenn ich mich nicht für dich freuen würde. Es ist ja nicht so, dass ich dir dein Glück nicht gönne, aber trotzdem bin ich auf sie Eifersüchtig.
 

Als du dann gesagt hast, dass du genauso reagieren würdest, wenn ich dir solche Worte an den Kopf geworfen hätte, musste ich erst mal schwer schlucken. Aber dir würde ich solche Worte niemals an den Kopf werfen, da brauchst du keine Angst haben. Dafür liebe ich dich einfach viel zu sehr, als dass ich das übers Herz bringen würde, dich so zu verletzen, wie ich es bei Kai getan hatte. Ich betone an dieser Stelle aber nochmal, dass das nicht meine Absicht gewesen war. Ich hatte einfach meine Ruhe haben wollen, nicht mehr und auch nicht weniger.
 

Mit deinen plötzlichen Themenwechsel von Kai und mir auf uns beide, kam ich im ersten Moment überhaupt nicht klar. Ich muss schon sagen...Respekt Reita. Es haben noch nicht wirklich viele geschafft, dass ich einen Moment sprachlos war. Ich hatte einfach nicht gewusst, was ich dir auf deine Frage hin hatte antworten sollen ohne mich zu verraten. Ich hatte dir dann versucht weiß zu machen, dass es nur gewesen war, weil ich krank gewesen war. Aber wenn ich ganz ehrlich bin...wäre ich an deiner Stelle gewesen, hätte ich mir das nicht geglaubt. Aber das hast du dann ja auch nicht. Dennoch habe ich versucht, dich weiter davon zu überzeugen, dass es so war. Ich hatte es dann ja auch mehr oder weniger geschafft. Trotz allem fühle ich mich verdammt schlecht, dass ich dich angelogen habe. Es war schon die zweite Lüge in kürzester Zeit...wie sollte ich mir das jemals wieder verzeihen?! Geschweige denn wie solltest du mir das verziehen, wenn du davon Wind bekommen solltest, dass seitdem Zeitpunkt, wo deine Freundin aufgetaucht war unsere Freundschaft nur noch aus Lügen aufgebaut bestand?! Ich könnte mir das niemals verzeihen, wenn unsere Freundschaft daran zerbrechen würde. Als meinen besten Freund wollte ich dich schließlich nicht verlieren. Aber ich hatte dir diese Lügen ja auch nur aufgetischt, weil ich nicht wollte, dass du unglücklich wirst, wenn du erfahren würdest, dass ich dich mehr liebe, als man seinen besten Freund eigentlich lieben sollte. Ich wollte gar nicht, weiter darüber nachdenken, wie oft ich dich dann noch anlügen muss...
 

Ich wünsche mir gerade wirklich die alten Zeiten zurück. Die Zeiten wo ich noch nicht in dich verliebt war. Da war alles noch viel, viel einfacher und ich brauchte auch keine Angst zu haben, dass du jemals von meinen Gefühlen erfahren könntest. Denn wenn das der Fall sein sollte, dann würden meine Tage wohl gezählt sein. Vielleicht sollte ich schon mal mein Testament schreiben?! Man wusste ja nie. Es konnte ja immer sein, dass du durch einen dummen Zufall was erfahren könntest...
 

Dennoch habe ich genossen, dass ich dich in den Arm nehmen konnte. Es war ein schönes Gefühl dich in meinen Armen halten zu können. Es war wirklich schön. Wenn das doch nur öfters so wäre. Aber ich weiß auch, dass das nur eine Wunschvorstellung von mir ist. Als wir dann von den anderen dreien, die endlich Proben wollten, gestört wurden, löste ich mich schweren Herzens von dir. Als wir dann das Lied ‚Reila’ spielten, musste ich mich ziemlich zusammenreißen, damit keiner von euch merkte, wie nah mir das Lied ging. Ich hatte das Lied damals für dich geschrieben, das wusstest du nicht, hab ich Recht?! Na ja, jetzt weißt du es. Jedenfalls indirekt. Schließlich wirst du das, was ich hier für einen Mist zusammenschreibe niemals zu lesen bekommen.
 

In der Pause, wo wir zusammen Kaffee bzw. für dich Cappuccino holen waren, hast du mich mit deiner Frage, ob wir heute was zusammen machen wollen, ziemlich überrascht. Dennoch hatte ich zugestimmt, weil ich wusste, dass ich versuchen musste dich wie früher zu behandeln, wenn ich nicht wollte dass mein Lügenhaus zusammenbrechen würde. Ich war mir zwar bewusst, dass dieses keineswegs einfach für mich werden würde, aber was sollte ich anderes machen?! Richtig, das was ich tat war, jedenfalls für mich, das einzige richtige. Ich werde die Vermutung nämlich nicht los, dass deine Frage ob wir heute nicht was zusammen unternehmen wollten, nur ein Test deinerseits war um mich zu testen, ob ich dir davor wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Es hatte schon seine Vorteile, dass ich dich so gut kannte, sodass ich gleich bemerkte wenn du mir etwas vormachen wolltest. Auch wenn ich mit meiner Vermutung vielleicht doch falsch lag...ich war lieber etwas vorsichtiger.
 

Als du dann vorgeschlagen hast, dass wir ja zu dir gehen und zocken konnten, erinnerte mich dies stark an die alten Zeiten. Immerhin hatten wir uns da fast jeden Tag zum zocken und reden getroffen. Irgendwie habe ich mich ja schon darauf gefreut, aber auch nur bis zu dem Zeitpunkt heute Abend, wo du mit deiner Freundin im Arm wieder in dein Wohnzimmer kamst. In dem Moment habe ich wirklich gedacht, dass es schlimmer nicht werden konnte, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Als du dann angefangen hast mit ihr vor meinen Augen rumzumachen, da habe ich die Kontrolle über meine Gefühle verloren und wollte einfach nur noch weg.
 

Und warum verdammt nochmal heule ich jetzt schon wieder?! Ich bin dank dir wirklich zu einer Heulsuse mutiert. Ich fühle mich schwach, allein wenn ich nur an dich denke. Ich will doch einfach nur wieder glücklich sein. Ist das denn zu viel verlangt?! Ich will dich einfach wieder als meinen besten Freund, nicht mehr und auch nicht weniger, ansehen können.. Früher...früher war alles besser gewesen. Da hatte ich dich wenigstens noch vernünftig angucken und mit dir reden können. Erinnerst du dich noch daran, wie wir stundenlang nebeneinander im Bett gelegen haben und uns über unsere Bettgeschichten, One-Night-Stands, Freundinnen bei dir und Freunde bei mir und über Gott und die Welt unterhalten haben?! Das waren noch schöne Zeiten. Heute wäre das, ohne dass ich auf diejenigen die dich haben konnten eifersüchtig war, nicht mehr möglich. Ich finde es wirklich sehr erstaunlich, wie sehr die Liebe einen Menschen verändern kann. Das beste Beispiel dafür war ich selbst. Ich hätte deine Freundin, Yui, am liebsten einen langsamen und qualvollen Tod erleiden lassen. Schreckliche Eifersucht!
 

Als Uruha mir angeboten hat, dass ich jederzeit mit ihm reden konnte, habe ich einen Moment mit dem Gedanken gespielt, ihm zu sagen, dass ich in dich verliebt bin. Aber ob das so eine gute Idee war?! Ich weiß zwar, dass ich ihm Vertrauen kann und er dir nichts sagen wird, wenn ich ihn darum bete, aber dennoch hatte ich bedenken es ihm zu sagen. Am besten ich ließ es mir nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen.
 

Heute bei den Proben war mir aufgefallen, wie schlecht Kai eigentlich auf mich zu sprechen war. Er hatte mir aber gar nicht die Möglichkeit gegeben mich bei ihm entschuldigen zu können. Denn als ich es machen wollte, hat er mich gleich abgewimmelt. Erst in diesem Moment ist mir wirklich bewusst geworden, wie sehr ich Kai verletzt hatte. Ich werde das auch noch bei ihm gut machen. Wie wusste ich zwar noch nicht wie, aber mir wird schon noch was einfallen. Ich wollte schließlich nicht dafür verantwortlich sein, dass wegen so einer Kleinigkeit unsere Freundschaft und wohlmöglich auch noch die Band zerbrechen.
 

Um nochmal zu dem heute Abend zurückzukommen...hast du überhaupt gemerkt, dass ich gegangen bin?! Ich glaube nicht. Du warst viel zu beschäftigt mit deiner Freundin. Ganz ehrlich ich hätte es besser gefunden, wenn wir alleine geblieben wären. Du hättest sie schließlich wieder wegschicken können. Immerhin sollte das doch eigentlich ein Abend zu zweit werden, oder?! Erst hatte ich ja vorgehabt zu bleiben, aber als ihr beiden dann angefangen habt rumzumachen, waren sämtliche Sicherungen bei mir durchgebrannt, was mich dann auch dazu veranlasst hat, deine Wohnung Hals über Kopf zu verlassen und wieder stundenlang durch die Straßen Tokios zu laufen, weil ich verdammt wütend auf dich gewesen war. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann bin ich das auch immer noch. Du trampelst ja wortwörtlich auf meinen Gefühlen herum. Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich in dich verliebt bin. Früher hätte ich es wohl auch nicht so toll gefunden, wenn du vor meinen Augen mit irgendeiner Tussi rumgeleckt hättest...
 

Ich habe mich heute Abend wie das dritte Rad am Wagen gefühlt...
 

So...so viel wie heute Abend hatte ich bis jetzt in keinem meiner Einträge geschrieben. Aber es war verdammt nötig gewesen, dass alles mal aufschreiben und sich von der Seele reden zu können. Ich könnte mich jetzt auch noch stundenlang weiter über deine Freundin und meine Gefühlswelt auslassen, aber das lasse ich lieber bleiben. Denn wenn ich mir das Ganze, was ich bis jetzt geschrieben habe nochmal durchlese, wird mir wieder bewusst, dass du das niemals zu lesen bekommen darfst!
 

Na ja, ich höre jetzt auch mal auf und versuche zu schlafen. Ich war mir zwar sicher, dass ich das sowieso nicht können werde, aber versuchen sollte ich es. Immerhin hatten wir Morgen wieder Probe und ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, da völlig übermüdet aufzukreuzen...

Ruki



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hikachan
2011-01-11T15:14:14+00:00 11.01.2011 16:14
Gott... Kou was hast du da nur wieder mit Ruki angestellt? XD
Q__Q
*mit riesiger Sehnsucht ausf nächste kapi wartet*

Xd
Von:  SashaNightray
2011-01-10T21:22:45+00:00 10.01.2011 22:22
3 Kapitel *_*
Ich find die Geschichte total toll.
Armer Ruki q.q
& Ich bin wahrscheinlich gleicher Meinung wie Ruki: Lass die Finger von deiner Freundin und schnapp dir Ruki, Reita! xD
Ich freu mich schon total auf das nächste Kapitel;*
Von:  -Luna-Fee-
2010-12-31T19:14:40+00:00 31.12.2010 20:14

hör sich sehr interessant an ich hoffe es geht schnell weiter

lg
ps noch einen guten rutsch ins neue jahr
Von:  Hikachan
2010-12-31T00:33:47+00:00 31.12.2010 01:33
o____o
nee-chan das is einfach spitzenklasse *__*


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