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Der Weiße Tod

von

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Die Himmlische Versammlung

4. Die Himmlische Versammlung
 

»Wir haben ein Problem, wir müssen sofort ins Himmlische Reich...« ich erwachte, immer noch in meiner Engelsgestallt, in meinem Reich. Mirai und Daimoro starrten mich entgeistert an. »Was ist passiert? Wieso bist du plötzlich ein Engel, und warum willst du jetzt schon zu Gott, es ist noch viel zu früh, du hast immer noch nicht deine gesamten Kräfte unter Kontrolle, das heißt du bist entweder zu schwach, oder aber du bist so stark, das du alles im Universum auf einmal zerstören könntest.« begann Daimoro. Doch unterbrach ich ihn: »zu erst mal zu deiner Frage, warum ich ein Engel bin, muß ich dir sagen, das ich nun mal zum Teil ein Engel bin, da einer meiner Vorfahren einer war. Außerdem müssen wir zu Gott, es nützt alles nicht, der Erde droht eine neue unglaubliche Gefahr.« Ohne weiter auf ihre Widerworte zu achten, ließ ich meine Tarnungen fallen und wurde wieder der, der ich einstmals war, nämlich ich selbst, ich wurde wieder zum Menschen.

»Du willst doch nicht etwa so im Himmlischen Reich aufkreuzen?« erkundigte sich Mirai. »Wieso denn auch nicht? Das ist die Gestallt, mit der ich seit langem auf Erden wandle, die einzige Gestallt, mit der ich mich einigermaßen wohlfühle.« erwiderte Marcel, »und nun los, bringt mich hin, denn wir dürfen keine Zeit verlieren.« »Aber wir dürfen doch nicht mehr ins himmlische Reich, wird sind verstoßene...« Daimoro hatte angst bekommen, das konnte ich gut verstehen, »Ihr braucht keine Angst zu haben, mit mir an eurer Seite kann euch nichts geschehen, außerdem seit ihr doch rehabilitiert.«

Es überzeugte die zwei zwar nicht besonders, doch öffneten sie nun ein Portal zum Himmlischen Reich. Langsam und mäßig schritt ich nun durch dieses Reich, es sah aus, als wenn um uns herum nur Wolken wären, meine beiden Begleiter darauf angesprochen meinten, das dies deshalb so ist, weil die Menschen sich das Himmlische Reich so vorstellen würden. Doch nur jetzt und nur für mich würde das hier so sehen, damit ich mich einigermaßen heimisch fühle.

Viele der hier lebenden Engel und Dämonen staunten nicht, schlecht, als sie einen Menschen in Begleitung eines Engels und eines Dämon sahen. Das erstaunlichste daran war aber nun mal der Mensch, also ich, bei unserer kleinen Truppe. Seit Adam und Eva aus dem Paradies verbannt wurden, war ich wohl der erste Mensch, welcher Gottes Reich wieder betrat. Zudem befanden sich in meiner Begleitung, zwei als Ausgestoßene geltende. Kaum einer der Bewohner Gottes verstand zu diesem Zeitpunkt, was hier los war.

Langsam näherten wir uns einer Art Schloß in den Wolken, um den sich nun alles zu versammeln schien, da sie hofften, so eine Erklärung zu bekommen, was hier los war.

Kurz bevor wir das Schloß erreichen konnten stellten sich uns dann doch vier Engel in den Weg. Alle anderen schienen diesen vieren gegenüber Ehrfurchtsvoll zurückzuweichen, so auch meine beiden Begleiter, welche sich sowieso immer ein paar Schritte hinter mir hielten.

»Wer bist du, und vor allem wie kommt es, das du hier her kommst?« fragte mich der eine der vier Engel, welcher den Wortführer zu machen schien. »Wer ich bin geht euch nichts an, obwohl ihr es eigentlich wissen müßtest... Wie ich hierherkomme ist auch erst mal nebensächlich. Ich muß unbedingt mit dem Boss sprechen.« nun mischte sich ein anderer ein, »nix da, für Menschen ist der Boss nicht zu sprechen. Und nun wo du schon mal hier bist, müssen wir dir auch dein Gedächtnis nehmen, bevor wir dich wieder zurückschicken können.«

»Wenn ihr euch da mal nicht verschätzt, er hat ein Recht darauf zu ihm gebracht zu werden...« meinte Daimoro. »Ihr zwei haltet euch da raus... was macht ihr überhaupt hier, ihr seid doch verbannte, dürftet also gar nicht hier sein.« »Sie sind von Gott dazu auserwählt worden, mir alles beizubringen, was ich in meinem Amt zu tun habe. Und nun geht mir aus dem Weg, oder es hat euch vier mal gegeben.« »Was ereiferst du dich Mensch, wir sind die vier höchsten Engel, die Erzengel um genau zu sein. Und was bist du? Nur ein lausiger Mensch...«

Plötzlich tauchte etwas dunkles auf, eine Art Fleck der sich rasch zu vergrößern schien und vor dem alle Engel zurückwichen, jedoch nicht die Dämonen. Ich konnte mir also denken, wer jetzt erscheinen würde, nämlich das Böse in Person, Asmodis, oder wie er unter den Menschen eher bekannt war, der Teufel. Wie ich es mir gedacht hatte erschien kurze Zeit später aus der Dunkelheit eine unheimliche Gestallt. Sie war riesig, bestimmt an die vier bis fünf Meter groß. Sie war vollkommen Schwarz und doch schienen alle Rottöne sich in ihr zu vereinen. Das Gesicht, falls man es als solches bezeichnen konnte, sah irgendwie dreieckig aus und rechts und links der Stirn waren die beiden Hörner. Einer seiner Füße war ein Pferde-Fuß. Es war eindeutig, dieses Wesen war eine Laune der Natur, und konnte wirklich niemand anderes sein als Asmodis.

»Also wirklich, Michael, wie behandelst du nur den Auserwählten?« begann Asmodis. Der angesprochene Erzengel erkundigte sich darauf, »Welcher Auserwählte denn, und wo ist er?« »Sperr doch einfach deine Augen auf, wie denkst du, sollte ein einfacher Mensch, ohne euer Wissen oder zutun, hierher kommen? Ein solcher Menschling muß etwas besonderes sein, er muß auserwählt sein oder etwas in der Art. Und so einen Menschen, welcher sogar noch zum Teil ein Engel ist, seht ihr hier vor euch.« während Asmodis diese Worte sprach änderte sich seine Gestallt, er wurde Menschlicher, also schrumpfte er auf normal Menschliche Größe, hatte statt des Fells nun einen pechschwarzen Anzug an, auch der Pferdefuß wurde normal und der Schwanz, sowie die Hörner verschwanden. Nur das Gesicht schien weiterhin seine dreieckige Form beizubehalten, wenn auch schon mehr menschliche Züge vorhanden waren.

"Er ist zum Teil ein Engel? Wie kommst du denn darauf? Und wenn es so wäre, wäre dies erst recht ein Grund dafür, das ihm das Reich Gottes versagt bleibt. Das reichte mir, ja es war sogar schon zufiel, darum donnerte ich den Erzengel an, "Still, geh zu Gott und du wirst erfahren, das er mich schon erwartet, auch wenn er wahrscheinlich erstaunt sein wird, mich schon so früh zu sehen, da mein Training weder vollständig, noch abgeschlossen ist."

Wohl durch den Ton, mit welchem ich gerade gesprochen hatte eingeschüchtert, schrak der Erzengel zurück, doch fing er sich schnell wieder, »Was ereiferst du dich Mensch? Dir werde ich Manieren beibringen...« schon wollte Michael irgend etwas tun, wurde allerdings durch eine mir seltsam vertraut vorkommende doch unbekannte Stimme zurückgehalten.

»Halt ein, und laß meinen Gast hereinkommen. Lange genug habe ich auf ihn warten müssen. Und wenn er dazu noch schon jetzt kommt, so muß etwas unerwartetes geschehen sein.« Nun wo das geklärt schien, machten die vier Erzengel den Weg für mich frei, wollten aber nur mich durchlassen, nicht aber meine beiden Begleiter.

»Ihr bleibt hier. Über euer Schicksal werden wir später entscheiden...« »Nein sie kommen mit mir mit, denn Gott hat schon längst über ihr Schicksal entschieden.« »Ach und das wäre?« »Ihr Schicksal ist, das sie meine Lehrer wurden, mir alles zu zeigen, was ich in meinem neuen Amt können und wissen muß.« ohne weitere Widerworte abzuwarten, winkte ich die beiden mir zu folgen. Dieses mal wurden sie nicht aufgehalten, doch wurden ihnen zur Sicherheit einige Wächter mitgegeben.
 

Ich betrat nun einen unendlich großen Raum, der weder einen Anfang noch ein Ende zu haben schien. Hier war alles wie im Nebel getaucht, so das man trotz des unendlichen Raumes doch nicht weit sehen konnte. Und plötzlich materialisierte sich vor mir eine Gestallt, welche ein Greis zu sein schien, mit einem Bart, der bis zum Boden reichte, wenn nicht noch weiter. Sein Haar war Schneeweiß, wie ich es bisher noch bei keinem anderem Wesen gesehen habe. Ich verbeugte mich vor diesem ehrwürdigen Herrn, denn das wußte ich, dies war die Menschgewordene Gestallt Gottes. Einem Menschen Gegenüber, selbst wenn er wie ich, der Tod in Person ist, würde er sich nie in seiner wahren Gestallt, wie auch immer diese sein mochte zeigen.

»Lange Zeit habe ich auf dich gewartet, mein Sohn!« begann Gott mit wohlklingender Stimme zu sprechen. Ich konnte nicht sagen, ob es eine weibliche oder eine männliche Stimme war, aber wichtig war das sowieso nicht. Hinter mir konnte ich ein Gemurmel hören, die Engel und die Dämonen konnten einfach nicht glauben, das Gott zu einem Menschen ,mein Sohn' sagen würde. Noch weniger aber konnten sie sich vorstellen, warum er so lange auf mich gewartet haben sollte.

»Ich fühle mich geehrt, Herr, hier bei dir zu sein. Nicht jeder hat das Glück eine Audienz bei dir zu bekommen, und wir Menschen schon gar nicht. Aber das ist jetzt Nebensache..."



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