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Seven Days

VanVen
von

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II

Halloooooo. Ich hab's endlich geschafft, dieses Kapitel fertigzustellen :3 Leider muss ich auch sagen, dass es beinahe 6000 Wörter hat xD Wobei ich echt keine Ahnung habe, wie die zusamengekommen sind...Na ja...hoffentlich liest es dennoch jemand :)

Ein RIESIGER Dank geht übrigens an Fascination, die mir mit einigen sehr guten Ideen für dieses Kapitel zur Seite gestanden hat :3
 

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Tag II - Eislaufen und andere Schwierigkeiten
 

Der nächste Morgen sollte kein schöner werden, denn Ven erwachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen. Er gab ein extrem unzufriedenes Geräusch von sich und drehte und wandte sich, bis er es schaffte, sich aufzusetzen. Sein Kopf dröhnte und er griff sich mit den Händen an die Schläfen, blinzelte mehrfach, um etwas erkennen zu können.

Er blickte auf seine Matratze und sah, dass Steine auf ihr lagen…Steine? Er wandte seinen Blick rasch zu seiner Linken und erkannte Vanitas, der auf seinem Bett saß und ein Kieselsteinchen in der Hand hielt, gerade in Abwurfposition. „Hast du eigentlich nen totalen Schaden?“, fragte Ven viel zu ruhig und erhielt als Antwort ein Schulterzucken, was ihn umso mehr ärgerte.

„Zumindest biste jetzt wach, oder?“ Ven empfand dies zwar als eine recht dämliche Antwort auf seine Frage, beließ es aber dabei, denn er hatte definitiv zu starke Kopfschmerzen, als dass er bereit wäre, zu streiten.

„Wie spät isses überhaupt?“, fragte er genervt und hatte schon vergessen, dass er doch eigentlich jede mögliche Minute außerhalb dieses Zimmers verbringen wollte – was musste es auch so gemütlich und schön warm sein?

„Recht spät schon. Halb neun, mein ich. Bin extra um den Block gelaufen, um ein Paar Steine zu sammeln“. Ven dachte einen Moment lang nach und ließ dann ein unliebsames Geräusch verlauten. „Halb…neun…HAST DU DEN KNALL NOCH NICHT GEHÖRT?!“ Bei seinem Glück war jetzt die gesamte Nachbarschaft wach.

Vanitas grinste ihn nur an – Vens Meinung nach ein gehässiges Grinsen –, schien sich aber dennoch keiner Schuld bewusst. „Ich weiß nicht, was du damit meinst“, war die knappe Antwort und Ven wurde immer wütender. Er unterdrückte die Wut jedoch so gut es ging und versuchte, sich zu beruhigen.

Sein Magen knurrte und augenblicklich sank seine Laune noch ein Stück. Er beschloss, es zu ignorieren und machte es sich wieder gemütlich. Halb neun, also wirklich.

„Dir ist aber schon klar, dass ich noch mehr Steine gesammelt habe, oder?“. Ven erwiderte nichts darauf und zog einfach die Decke über den Kopf. So würde es schon nicht sonderlich wehtun. „Als wär ne Decke ein Hindernis.“ Und das war der Moment, in dem das Fass überlief. Ven saß von einem Moment zum anderen aufrecht, stand mehr oder weniger elegant auf und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Du willst ernsthaft Streit, oder?“. Wenn es so früh war und Ven gleichzeitig Hunger hatte, war nicht mit ihm zu spaßen. Dennoch schien Vanitas das alles für extrem lustig zu halten. „Och, ich hab sowieso selten jemanden zum streiten – also warum nicht?“, dabei wich das Grinsen nicht von seinem Gesicht. Ven beschloss, sich das nicht länger bieten zu lassen und drehte sich zur Tür, um das Zimmer zu verlassen.

„Ach, nun komm schon. Du bist echt richtig langweilig. Jetzt sei doch nicht – HEY!“ Vanitas schien gar nicht begeistert, als Ven einfach den Raum verlassen und die Tür lautstark hinter sich zugezogen hatte. Anscheinend mochte er es nicht, wenn man ihn ignorierte.

Ven war das jedoch vollkommen egal und er stolzierte – wohlgemerkt jedoch leise – die Treppenstufen hinunter und wunderte sich nur in Maßen darüber, dass er Roxas und Sora am Küchentisch sitzen sah. Ersterem fielen bei Vens Anblick beinahe die Augen aus. „Du, wach? Jetzt? Wirst du krank?!“, obwohl es ernst gemeint klang, antwortete Ven mit einem verärgerten Blick. „Ja, und mit der Krankheit muss ich ein Zimmer teilen“, erwiderte er schroff und extrem genervt, ließ sich dann ebenfalls am Tisch nieder und stoppte seinen Kopf, der Richtung Tischplatte raste, nicht im Geringsten.

Der laute Aufprall störte ihn nicht; Kopfschmerzen hatte er sowieso vorher schon gehabt. Ven ignorierte die Tatsache, dass er wenige Sekunden später einen Sitznachbarn hatte, und nahm sich vor, den ganzen Tag so liegen zu bleiben. Das wurde jedoch vereitelt, da ihm, gerade als er fast eingenickt war, ein Mal kräftig auf den Hinterkopf geschlagen wurde.

Er wartete einige Sekunden, um die Situation zu realisieren und riss dann seinen Kopf nach oben. „Hast du irgendwie eine Macke?“, wollte er entnervt wissen, doch Vanitas schien sich keinerlei Schuld bewusst, was Ventus umso wütender machte. Er wollte es dabei belassen und es sich wieder gemütlich machen, als er doch eine Antwort erhielt.

„Am Essenstisch schläft man nicht“. Er glaubte, falsch zu hören. Meinte der das jetzt ernst? Anscheinend ja, und es gefiel Ven nicht, ganz besonders, als sich auch noch sein Bruder einmischte. „Nun, da muss ich ihm Recht geben. Außerdem solltest du frühstücken, finde ich“. Ven rollte mit den Augen, schmierte sich dann jedoch ein Marmeladenbrot und biss hinein; zugegebenermaßen schmeckte es nicht schlecht, dennoch besserte dies seine Laune nur mäßig.

„Und, was machen wir heute so?“, kam es dann von Seiten Soras und dass er dabei nicht nur zu Roxas blickte, sondern in die gesamte Runde, Vanitas also angeschlossen, passte Ven weniger als gar nicht. Niemand antwortete, also übernahm Ventus das. „Ich werd definitiv noch ne Weile schlafen müssen, sonst fall ich in drei Stunden um“, meckerte er, sein Plan wurde jedoch vereitelt.

„Wo denn? In meinem Zimmer sicher nicht“ – „Dann schlaf ich halt im Flur“ – „Dann tret ich absichtlich auf dein Gesicht“ – „Dann schlaf ich halt…vor der Haustüre“ – „Da mach ich das Gleiche“ – „Dann fahr ich halt verdammt noch Mal wieder nach Hause, wo ich meine Ruhe habe!“

Einen Moment Schweigen, dann ein Duell zwischen Sora und Vanitas. „Könntest du aufhören, meine Gäste zu vergraulen?“ – „Würde dein Gast nicht in meinem Zimmer schlafen, gäbe es das Problem gar nicht“ – „Du könntest auch ab und zu Mal nett sein, dann würde dich vielleicht auch mal jemand leiden können“.

Schweigen. Ven überlegte. Zuerst, ob das nun gesessen hatte, und dann, ob er jetzt wohl wirklich auf der Straße schlafen müsste. „Nö, kann ich nicht“ – „Schön“ – „Schön“.

Und damit schien die Diskussion wohl beendet. „Ich hätte nicht mitkommen sollen“, murmelte er sich selbst zu. „Dann könnte ich jetzt noch geschätzte vier Stunden in meinem gemütlichen, warmen, eigenen Bett liegen und hätte meine Ruhe“.

Die Stimmung war alles andere als gut und frühstücken tat schon lange keiner der Anwesenden mehr. Sora und Vanitas warfen sich hin und wieder immer noch unzufriedene, beinahe streitsüchtig wirkende Blicke zu, sagten jedoch beide kein Wort. Nach einiger Zeit wurde Ven das dann doch zu bunt.

„Okay, jetzt ernsthaft. Ich werde jetzt meine Sachen packen und gehen. Ich hab echt keinen Bock mehr und dass ihr euch meinetwegen so schief anguckt, vor allen Dingen, während ich dabeisitze, geht mir ebenfalls tierisch auf die Nerven“; mit diesen Worten erhob er sich, zog eine mehr als nur unglückliche Schnute und machte sich auf den Weg zur Treppe.

Wieso hatte er noch mal eingewilligt? Ach ja – Bruderliebe. Er machte ein unzufriedenes Geräusch, stampfte die Treppe hinauf, ignorierend, dass er nicht bei sich zuhause war, trat in Vanitas Zimmer, platzierte sich vor dem Schrank und wollte gerade die Türe öffnen, als er ein Geräusch hörte, sich umdrehte und eine Viertelsekunde später an den Schrank gedrückt wurde.

„Um das mal klarzustellen. Du wirst dieses Haus mit deinen Sachen bis in fünf Tagen abends nicht verlassen. Dafür sorge ich, und wenn es das Letzte ist, was ich tue“. Ven wurde erst jetzt bewusst, dass Vanitas’ und sein eigenes Gesicht nur wenige Zentimeter voneinander getrennt waren und er durch das Flüstern dennoch nur gerade so verstand, was sein Gegenüber sagte.

„Sei nicht albern und lass mich los“, beklagte er sich mit gefestigter Stimme, war jedoch innerlich weniger mutig als er klang; genau genommen nämlich gar nicht. Vanitas dachte jedoch nicht daran, dem Folge zu leisten. „Das kannst du vergessen, und zwar gewaltig. Du wirst verdammt noch Mal weder im Flur, noch auf der Straße, noch bei dir zuhause schlafen, bis diese gottverdammte Woche vorbei ist, denn sonst kassiere ich den Ärger mit meinem Bruder, deinem Bruder, meinen Eltern und deinen Eltern und falls du die unsinnige Vermutung hegst, dass ich darauf Lust habe, verrate ich dir sehr gerne, dass dem keineswegs so ist und dass ich notfalls mit Hammer und Nägeln die Zimmertüre und die Fenster verriegle, bis die Woche vorbei ist“.

Ven unterdrückte den Drang, zu schlucken, jedoch stand nun pure Panik auf seinem Gesicht geschrieben. Er war schon froh, dass er nicht zitterte oder zusammenzuckte, bei jedem Wort, das Vanitas sprach.

„Und jetzt starr mich verdammt noch mal nicht so an, sonst überlege ich mir noch mal, ob ich dich nicht doch aus dem Fenster schmeißen soll“, mit diesen Worten wurde er losgelassen und Vanitas ließ sich auf sein Bett fallen und wirkte, als sei nichts geschehen. Ven blieb vor dem Schrank stehen, starrte Löcher in die Luft und überlegte, was genau gerade passiert war.

Er ließ sich auf sein provisorisches Bett fallen. „Ich hab aber keinen Bock mehr auf dich“, erwiderte er schlussendlich doch. Das hätte er vielleicht besser nicht sagen sollen.

„Was bitte?“ – „Ich sagte, dass ich keinen Bock mehr auf dich habe“. Schweigen. Nun hatte Vanitas wohl realisiert, dass Ven das ernst gemeint und auch überhaupt tatsächlich wirklich gesagt hatte. Er stand auf und ging zu dem Blonden rüber. Ven hatte sich jedoch abgewandt und merkte dies nicht. Ihm wurde erst bewusst, welch einen Fehler er mit dieser Aussage gemacht hatte, als er an den Schultern gepackt wurde und er Vanitas’ Stimme viel zu nah an seinem eigenen Ohr hörte.

„Das interessiert mich überhaupt nicht. Du wirst nichts Dummes anstellen und damit ist die Diskussion beendet“. Ven reagierte nicht und nach einigen unglaublich stressigen Sekunden wurde er endlich losgelassen. Statt jedoch wieder zu seinem eigenen Bett zu gehen, machte Vanitas es sich im Schneidersitz auf der nebenliegenden Matratze gemütlich. Ven gefiel das überhaupt nicht, doch er bewegte sich gar nicht erst und versuchte, es zu ignorieren.

„Jetzt mach irgendwas!“, wurde er dann angemeckert, verstand die Aufforderung aber nicht ganz. „Bitte?“ – „Ich sagte, du sollst was machen!“ – „Und was?“ – „Das interessiert mich nicht. Irgendwas Spannendes halt.“ Ven richtete sich auf und blickte Vanitas einige Sekunden schweigend an. „Willst du mich jetzt auf den Arm nehmen?“ Ein Augenrollen reichte ihm als Verneinung.

„Ich bin doch nicht dein Entertainer; und ne Puppe ganz sicher auch nicht. Ich lass mich nicht von dir rumschubsen und handel dann nach deinem Belieben“; dabei schmollte er ungewollt und wandte den Blick ab. „Abgesehen davon hab ich überhaupt keine Ahnung, was ich machen könnte.“

Er merkte erneut nicht, dass Vanitas’ Gesicht zu nah an seinem Ohr hing, bis etwas hineingeflüstert wurde: „Also ich hätte da eine Idee“. Ven fuhr zusammen, ließ einen sehr mädchenhaften Schrei los und wollte schon das Zimmer verlassen, bemerkte aber mit einem Griff zur Klinke, dass die Tür abgeschlossen war und der Schlüssel nicht steckte.

//Beruhig dich, Ven. Das ist alles nur ein schlechter Witz. Er ärgert dich nur-//. Die Vorsätze von Beruhigen gingen jedoch flöten, als er eine Hand an seiner Schulter spürte, zur Seite sprang und erneut schrie. „Pack mich nicht an, man!“; normalerweise hätte er über diesen durchaus dämlichen Reim gelacht, aber jetzt gerade war ihm dazu gar nicht zumute.

„Mach diese Tür auf und lass mich raus!“, beschwerte er sich lautstark und mit viel zu hoher Stimme, machte bei jedem Schritt, den Vanitas auf ihn zukam, selbst einen nach hinten, und merkte zu spät, dass er dabei irgendwann stolpern und rücklings auf das Bett seines Zimmermitbewohners fallen sollte.

Bevor er reagieren konnte, wurde er von oben breit angegrinst und beim Versuch, schnell aufzustehen, schaffte er es gerade so, auszurutschen und sich auf die Nase zu legen. Es war ihm in dem Moment auch ziemlich egal, wie dämlich das aussah; alles, was er wollte, war, diesen Raum zu verlassen, und zwar jetzt!

„Reg dich ab, man. Du siehst echt dämlich aus, wenn du so von einer Stelle zur nächsten fällst“. Ven baute sich vor Vanitas auf und fing an, loszumeckern. „Ach ja! Ich geb dir gleich dämlich! Lass mich verdammt noch mal raus, du, du, du…“, er überlegte einen Moment, „…Ekelpaket“. Eigentlich hatte er Perversling sagen wollen, aber dann hätte er sicherlich Streit kassiert.

„Nö.“

Ven glaubte, nicht richtig zu hören. „Bitte was?“ – „Nö“. Das wurde ihm jetzt zu blöd. Er trat auf die Türe zu und bevor Vanitas realisierte, was geschah, brüllte Ven los: „HILFE! ICH WERDE GEFANGENGEHALTEN!“; dabei schlug er mehrmals gegen die Türe und machte ein Paar ungut klingende Ausrufe. Sekunden später hörte er polternde Schritte, die die Treppe raufstürmten, und er wurde angeschrieen.

„Hast du nen Dachschaden?! Mach doch nicht aus einer Mücke einen Elefanten!“ – „Eine MÜCKE?! Das hier ist Freiheitsberaubung!“ Die beiden wollten gerade weitermeckern und –diskutieren, als sie unterbrochen wurden. „VANITAS! VENTUS! Macht gefälligst sofort die Türe auf und hört auf mit dem Mist!“

Ven wollte sich beschweren, dass das doch alles gar nicht seine Schuld war, doch Vanitas war schon auf die Türe zugetreten, hatte sie geöffnet und Ven spürte eine Sekunde später den Schlüssel gegen seine Stirn fliegen. Eigentlich hätte er etwas erwidert, aber die Tür flog auf und Sora lief geradewegs in ihn hinein.

Ven stolperte zurück und wurde auch schon angemeckert. „Was veranstaltet ihr hier eigentlich?“ – „Wir veranstalten gar nichts!“, beklagte Ven sich nun lautstark. „Ich werde hier gefangen gehalten!“ Das mit der Belästigung ließ er lieber weg. „Aha…ihr könntet aufhören zu streiten und euch fertig machen“. Ven gefiel das nicht.

„Fertig machen…wofür genau?“, fragte er deswegen vorsichtshalber noch einmal nach und klang dabei nicht sehr begeistert. „Für’s Eislaufen. In ner halben Stunde anständig angezogen unten sein; und keine Widerrede.“ Damit verließ er den Raum und zog Roxas hinter sich her, schloss die Türe und urplötzlich herrschte Totenstille.

Eislaufen? Hatte er das richtig verstanden, ja? Eislaufen? Ven gefiel das nicht. „Na dann lauft ihr mal schön Eis“, meinte Vanitas gelassen, doch als hätte er es geschrieen, kam eine Antwort von außerhalb des Zimmers. „Und du kommst mit, Vanitas! Sonst erzähl ich Mum und Dad, dass du meine Gäste belästigst!“. Ven empfand dies als keine sonderlich harte Drohung, doch Vanitas schien das zu tun, denn prompt blickte er drein, als habe man ihn verprügelt.

„Ich hasse Eislaufen“, beschwerte er sich. Ven selbst hatte es noch nie gemacht, also sollte Vanitas seiner Meinung nach mal ganz den Mund halten. Ven blieb in der Mitte des Zimmers stehen, bis er – wieder mal – angemeckert wurde. „Sag mal, hast du für die Sommerferien eingepackt oder was?“, er fuhr herum und sah, dass Vanitas in Klamotten rumwühlte. Ven merkte, dass es seine waren.

„Weg von meinen Sachen!“ – „Stell dich nicht so an“. Der Schwarzhaarige richtete sich auf und kramte in seinen eigenen Sachen, obwohl er sich augenscheinlich schon etwas parat gelegt hatte. „Also…ist nicht böse gemeint oder so, aber du hast dir da schon was hingelegt“ – „Das weiß ich, aber wenn ich schon mitgehen muss, werde ich dich Trottel mit ins Verderben reißen. Und ohne angemessene Sachen wird mein Bruder dich niemals mitnehmen.“

Ven schwieg. Was sollte er auch schon groß erwidern. Er reagierte lediglich, als ihm einigen Kleidungsstücke zugeworfen wurden, die er auffing und genauer betrachtete. Irgendwie passte es zu Vanitas, dass sein Kleiderschrank aus schwarzen und roten Klamotten bestand. Das Problem war, dass Ven lieber Farben wie blau, gelb oder grün trug. Er wollte allerdings nicht wählerisch sein, schnappte sich neben den geliehenen Sachen – bestehend aus Schal, Pullover und Handschuhen – noch eigene Kleidungsstücke dazu, um sein Outfit zu vollenden, und verließ damit den Raum, um ins Badezimmer zu gehen.

„Hey, hey! Vergiss es, ICH gehe jetzt ins Badezimmer“, wurde er angemeckert, als er schon drinnen war und die Kleidung auf ein Schränkchen neben dem Waschbecken hatte fallen lassen. Er ignorierte den Ausruf, zuckte jedoch zusammen, als Vanitas eiskalt trotzdem den Raum betrat. „Ähm…raus?“, beschwerte Ven sich, erhielt jedoch keine Antwort.

Sie schwiegen und starrten sich an, wartend, dass einer nachgab. Natürlich war es Ven, der im Endeffekt mit den Augen rollte und den Raum verließ, nur um sich neben der Tür niederzulassen und dort zu warten. So würde es schneller gehen. Er wartete und wartete, und nachdem es ihm doch zu lange dauerte, meckerte er lautstark rum, was für eine Diva Vanitas doch sei.

Daraufhin dauert es nur noch fünf Minuten, bis Vanitas – dick in warme Sachen eingepackt – aus der Tür trat und – Ven demonstrativ ignorierend – die Treppe hinunter ging. Ven rollte erneut mit den Augen und betrat das Badezimmer, um sich selbst anzuziehen. Im Gegensatz zu seinem Zimmernachbarn brauchte er nur knappe zehn Minuten, bis er das Bad wieder verließ und den Weg die Treppe hinunter antreten konnte. Unten wurde natürlich schon auf ihn gewartet.

„Na endlich, da bist du…Moment Mal. Hey, Vanitas, ist das nicht dein Pullover?“; Sora beäugte Ven beinahe wie einen Schwerverbrecher. „Wär schon möglich, warum?“, und die Antwort klang so schneidend, dass Ven es für besser gehalten hätte, hätte Sora geschwiegen. „Normalsterbliche dürfen den doch nicht mal anfassen – und er darf ihn anziehen? Wer bist du, und wo ist mein Bruder hin verschwunden?“ – „Ach, lass mich in Ruhe. Ich nutze nur die Gelegenheit, zuzusehen, wie drei statt zwei dauerhaft auf ihrem Gesicht landen, beim verzweifelten Versuch, anständig Eiszulaufen“.

Ven hielt dies für eine schlechte Ausrede, allerdings war ihm klar, dass sie teilweise stimmte. Er würde sicherlich eine Million Mal hinfallen, und das gefiel ihm gar nicht. Er zog sich seine Schuhe und seine Jacke an, betete, dass alles gut enden würde, und verließ als Erster das Haus. Die anderen folgten und nach einigen Metern ging Ven langsamer, um ganz hinten gehen zu können.

Er hatte da keine Lust drauf. Gar keine Lust. Wer war eigentlich auf diese dämlich Idee gekommen…und warum? Er sagte jedoch nichts und betrachtete während ihres Fußmarsches die nähere Umgebung. Vor sich hörte er zwei Schnattertanten, die anscheinend kein Problem mit der Situation hatten, und wo Vanitas war, wollte er nicht wissen; wahrscheinlich irgendwo neben ihm oder so.

Selbstverständlich rannte er erstmal in seinen Bruder hinein, als sie dann doch endlich an der Eislaufhalle ankamen, und das ärgerte ihn so sehr, dass er augenblicklich noch weniger Lust aufs Eislaufen hatte. Er sagte jedoch nichts und die einzigen Worte, die er bis kurz vor der Eislauffläche verlauten ließ, waren die, mit denen er seine Schuhe ausleihen musste. Während sich alle die Schuhe anzogen, wurde Ven etwas bewusst: Er hatte keine Lust darauf.

Er zwang sich jedoch zu schweigen und stolperte als Letzter auf die Eisfläche, ließ jedoch nicht vom Rand ab, an dem er sich festhalten konnte. Er beobachtete Sora und Roxas, die zwar beide ein bisschen stolperten, sich aber aneinander festhielten und anscheinend eine Menge Spaß hatten. „Und dafür musste ich jetzt mitkommen?“, hörte Ven, drehte sich vorsichtig und blickte nach unten, um zu Vanitas zu schauen, der es sich auf der Eisfläche im Schneidersitz gemütlich gemacht hatte.

„Du wirst dir eine Blasenentzündung zuziehen“; ein Augenrollen war die Antwort. „Danke für die Fürsorge, Mutter, aber ich kann auf mich aufpassen“ – „Hattest du schon mal ne Blasenentzündung? Ich schon. Tut weh wie sonst was und du musst alle halbe Stunde aufs Klo. Vor allen Dingen im Kino voll uncool.“

Vanitas stand daraufhin auf, wohl nicht wegen der Blasenentzündung, sondern seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen eher, damit Ven den Mund hielt. Der hielt sich immer noch am Rand fest und merkte zu seiner Verwunderung, dass Vanitas dasselbe tat. Ven hätte zu gern über den beinahe ängstlichen Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen gelacht, aber er riskierte nicht, dann Streit zu bekommen.

„Kannst es wohl auch nicht sonderlich gut“, meinte er deswegen nur leicht höhnisch und grinste breit. Die Antwort war ein strafender Blick. „Halt dich geschlossen, man. Ich kann das tausend Mal besser als du“. Die Aussage wurde jedoch von Vanitas’ merkwürdigem Gestrampel widerlegt, als er versuchte, zu stehen, ohne sich festzuhalten.

„Ja, das sieht man“, erwiderte Ven monoton und unterdrückte es mit aller Macht, zu lachen, was man anscheinend merkte, denn er wurde böse angeguckt. „Ich kann das!“, wurde er angefaucht und damit ließ Vanitas den Rand mit einer halben Drehung vollkommen los, strampelte wie blöd rum, fand kurz halt, grinste überlegen, rutschte vorwärts und kippte mit einem sehr mädchenhaften, lauten Schrei – wohlgemerkt immer noch wie bescheuert strampelnd und die Arme hin und her werfend – vornüber.

Ven guckte einen Moment wie ein Auto – nur nicht so schnell – und lachte dann lauthals los. Vanitas versuchte, sich wieder aufzurappeln, jedoch ohne Erfolg. Ven musste unterdessen umso mehr lachen, da Vanitas aussah wie ein Fisch auf dem Trockenen, nur nicht ganz so zappelig. „Hör auf zu lachen und hilf mir, verdammt!“

Ven hörte zwar nicht auf zu lachen, ließ aber von der Mauer ab, schlitterte ein bisschen, schaffte es aber, nicht zu fallen, und reichte Vanitas eine Hand. In dem Moment, als der Schwarzhaarige zugriff, wurde Ven klar, dass das nicht gut gehen würde, doch es war zu spät, zu reagieren, da er fast schon von selbst zog.

Zuerst sah es aus, als würde alles gut gehen – dann schlitterten sie beide, klammerten sich aneinander und fielen demnach auch beide hin, Ven natürlich zuerst. Das einzige Gute war seiner Meinung nach, dass sie beide neben- und nicht aufeinander fielen, und dass sie sich nicht verletzt hatten – bis auf ein oder zwei blaue Flecke vielleicht.

Sie starrten sich an, ließen einander nach einigen Sekunden perplex los, setzten sich beide auf und waren sich einig: „Ich hasse Eislaufen“. Sie schwiegen und blieben einige Zeit so sitzen. „So viel zum Thema, eine Blasenentzündung wäre so schrecklich“, meinte Vanitas dann plötzlich, um vom Thema abzulenken, und tatsächlich stand Ven prompt auf.

Der Schwarzhaarige rollte mit den Augen, richtete sich aber nach einigen Anfangsschwierigkeiten auch auf und beschloss, sich wieder am Rand festzuhalten. „Ich hasse Eislaufen…über alles“, meckerte er lautstark und zog eine beleidigte Schnute. „Du hast es ja gar nicht wirklich versucht. Ein bisschen geprotzt, ja, aber dem Sport hast du keine Chance gegeben“, meinte Ven gelassen, ignorierend, dass er selbst ebenso seinen Hass gegenüber dem Eislaufen bereits kundgetan hatte.

„Halt den Mund und mach es besser“, war die Erwiderung und damit lehnte Vanitas sich gegen den Feldrand und beobachtete Sora und Roxas mit verächtlichem Blick – Ven persönlich hätte ihn eher als neidischen Blick bezeichnet, aber das sagte er lieber nicht laut.

Er hampelte ein bisschen rum, schaffte es aber, auf der Fläche Halt zu finden und einige Meter vorwärts zu tun, ohne hinzufliegen. Er war zwar nicht ganz sicher auf den Beinen, aber es ging noch. Er machte ein Paar Schritte nach vorn und dann wieder Richtung Rand und gerade, als er dachte, er könnte es, stellte Vanitas ihm ein Beinchen und lachte schon, bevor Ven hingefallen war – was allerdings eine Sekunde später doch geschah.

„So kennt man dich, Vanitas. Immer drauf, hm?“ Ven vernahm eine ihm unbekannte Stimme und richtete sich so schnell es ging wieder auf. Ihn starrten zwei Typen an, die beide mindestens anderthalb Köpfe größer waren als er selbst. „Oh, du musst dann Roxas sein? Ich bin Terra“, meinte der Brünette grinsend und hielt Ven seine Hand hin.

„Nee, nee, Roxas macht sich gerade da hinten nen schönen Tag mit meinem verdammten Bruder“, Vanitas schien immer noch extrem unfroh darüber, dass er hatte mitkommen müssen, „das da ist Ventus, falls es dich interessiert“. Terra legte den Kopf schief, guckte kurz perplex, grinste dann aber wieder. „Na gut, dann halt Ventus. Trotzdem hallo“.

Ven schüttelte also die Hand des Brünetten und auch die seines Begleiters, welcher allerdings eher weniger gesprächig schien. „Oh, das ist Riku. Er ist immer noch sauer, weil ich ihn hierhergeschleppt habe – und das, obwohl er grandios im Eislaufen ist. Aber du kennst das ja; Winterzeit, Dates, und dann muss man halt neuerdings wohl auch Eislaufen können! Und es alleine zu lernen macht keinen Spaß, findest du nicht?“

Ven gefiel es nicht, dass das Grinsen förmlich auf Terras Gesicht klebte. Nein, fand er nicht. Er hatte nämlich keine Ahnung, was dieser ‚Dates’-Wink heißen sollte. Er fragte allerdings lieber nicht nach, denn dann könnte er sich sicher eine Rede über Dates und Mädchen anhören, die ihn sowieso nicht interessieren würde – bringen würde es ihm nämlich sowieso nichts. Abgesehen davon schmerzten nun seine Knie und sein Gesicht, da er auf Ersteren aufgekommen war und auf Letzterem den Sturz abgebremst hatte.

„Hey, was ist los? Siehst irgendwie nicht allzu fröhlich aus. Und deine Nase leuchtet so“, spottete nun Vanitas und da reichte es Ven. Er sprang beinahe den einen Meter zu Vanitas rüber und wollte ihn gerade würgen, als er von diesem Riku zurückgehalten wurde. „Das war ne weise Entscheidung“, kam es daraufhin nur monoton und Ven blickte nur böse drein.

Er hatte jetzt endgültig genug und das machte er auch klar. „Ich hab keinen Bock mehr. Ich gehe jetzt“. Leider wurde sein Plan vereitelt. „Was, gehen? Ven! Du gehst nirgendwohin!“ Ach, hatte sein Bruder auch den Rückweg von der Eisfläche gefunden. „Du lernst jetzt Eislaufen!“; bevor Ven reagieren konnte, wurde er an seinem Arm auf die Fläche gezogen, schlitterte, wurde jedoch gehalten und fiel deshalb nicht.

„Bist du wahnsinnig?! Mir tut sowieso schon alles weh!“, brüllte er unterdessen und versuchte, sich loszuwinden. Nach einer mindestens zweiminütigen Himmelfahrt endeten sie wieder am allseitsbeliebten Rand, wo anscheinend die vier anderen Anwesenden gerade eine Menge zu lachen hatten. Ven hatte es jedoch nur auf einen abgesehen.

„Haha, Vanitas, du hast was zu lachen. Nach einem Meter hinfliegen aber lachen, wenn ich ein bisschen hin und her schlittere! Das sind die Richtigen! Mach es doch besser!“ Angesprochener blickte zwar böse, erwiderte aber nichts.

„Ihr könnt das echt alle nicht?“, kam es plötzlich von Seiten Rikus, der nun den Kopf schiefgelegt hatte. „Sagt mal…warum seid ihr eigentlich hier, wenn ihr überhaupt keine Lust dazu habt?“; dabei blickte er Ven und Vanitas an. Die warfen sich einen Blick zu und schwiegen schulterzuckend. Riku und Terra schienen das für besonders lustig zu halten, Sora und Roxas verstanden den Witz nicht und Ventus und Vanitas blickten beide ziemlich beleidigt und unzufrieden aus der Wäsche.

„Das frag ich mich auch“, antwortete Letzterer dann. „Aber wenn ihr es doch schon so draufhabt, dass ihr hier lacht, dann könnt ihr ja auch mal was präsentieren“, und damit ließ er sich wieder auf den Boden sinken und machte eine einladende Handbewegung. „Du willst ja nur abschauen, damit du nächstes Mal nicht wieder sofort hinfliegst!“, murmelte Ventus, doch Vanitas hatte es gehört.

„Erstens: NEIN. Zweitens: Es wird kein zweites Mal geben. Drittens: Du hast hier erstmal gar nichts zu melden.“ Und damit hatte eine weitere Diskussion begonnen. „Ach nein? Ich finde, ich habe weitaus mehr Autorität als du!“ Die Antwort darauf war ein gehässiges Lachen. „Ja, total. Und meine Oma ist der Weihnachtsmann.“

Den beiden fiel gar nicht auf, dass die anderen vier Anwesenden sich langsam aber sicher wieder auf das Eis verzogen. In Soras und Roxas’ Fall ein bisschen unbeholfen, in Terras Fall ein wenig ungeschickt und in Rikus Fall, als hätte er nie in seinem Leben etwas anderes gemacht.

„Ach ja? Dann sag ihr mal, sie soll sich ein bisschen anstrengen, damit ich nächstes Mal das Richtige geschenkt bekomme!“ Diese Aussage war nach Vanitas’ Auffassung so dämlich, dass er erstmal sprachlos war. „Da hab ich’s dir aber gegeben.“ Ven grinste triumphierend, allerdings nur, bis er merkte, dass er inzwischen gar nicht mehr beachtet wurde.

Er drehte sich um und sein Blick fiel auf den Talentiertesten unter ihnen allen. Ven ließ sich auf den Boden sinken und, er wusste nicht wieso, aber es war so, ihm passte es nicht, dass er und Vanitas – welcher für ihn nicht als vollwertige Person zählte – zu dumm zum Eislaufen waren.

„Ich hasse Angeber“, hörte er von seiner rechten Seite aus und wandte seinen Blick zu Vanitas. „Du wolltest, dass er präsentiert…“ – „Hab ich jemals was davon gesagt, dass er das länger als zehn Sekunden zu machen braucht?“ Nun, das war wohl ein Argument.

„Am besten stell ich ihm ein Beinchen, wenn er vorbeikommt“, murmelte Vanitas und Ven unterdrückte den Drang, zuzustimmen; das wäre gemein. „Gib’s zu, du hast einen Moment auch drüber nachgedacht“; Ven schwieg. Nein, er würde nicht zustimmen.

„Du bist ja nur neidisch, weil du es am schlechtesten kannst“, stichelte er deswegen. „Bitte? Du bist ja wohl sehr viel schlechter als ich, also wirklich“ – „Nein, eigentlich eher weniger. Du bist nach zwanzig Zentimetern hingeflogen – und das auch noch voll unelegant“ – „Na und, dann bist du halt leer unelegant gefallen“ – „…“ – „…“ – „Hä?“

Vanitas schlug sich eine Hand vor die Stirn. „Wenn ich voll unelegant hingefallen bin, bist du es eben leer unelegant“. Ven schwieg einen Moment. „…das war voll…unlustig“ – „Nein, es war leer unlustig“ – „Halt dich geschlossen jetzt!“ Und schon schwiegen sie wieder, ihre Brüder und Kumpanen beobachtend.

„Ich kann’s trotzdem viel besser als du“; diesmal stichelte Vanitas. „Kannst du nicht“ – „Oh doch“ – „Eher nicht“ – „Eher wohl“. Ven hatte keine Lust mehr. „Beweis es“, meinte er deswegen gelassen. „Was?“ – „Beweis es“ – „Eigentlich ist es unnötig, Offensichtliches zu beweisen, aber egal; wie?“ Ven überlegte einen Moment.

„Wir starten an jeweils gegenüberliegenden Seiten und wer zuerst am elegantesten in der Mitte ankommt, hat gewonnen. Ohne hinfallen, natürlich!“ – „Klingt fair.“ – „Gut, aber da es ohne eine Wette langweilig wäre, suchen wir beide etwas aus, für den Falle, dass wir gewinnen“. Beide schwiegen kurz, sich etwas aussuchend. „Okay“ – „Okay“ – „Und?“ – „Wenn ich gewinne, bist du für den Rest der Woche mein persönlicher Sklave – Na, nennen wir es Butler. Wobei, ein Nettes „Ja, Master?“ zur rechten Zeit ist nie verkehrt.“ Ven zog unelegant eine Augenbraue hoch und hielt das für einen schlechten Witz. „Und das meine ich ernst“.

Ven schluckte und überlegte. Theoretisch hatte er nichts zu verlieren, so schlecht, wie Vanitas war. „Na gut…wenn ich gewinne…dann lässt du mich den Rest der Woche so lang schlafen wie ich will – und dass auch wann ich will! Ohne kurz Mal aufwecken oder ähnliches! Und auch am Küchentisch!“ Vanitas schien zu zögern, doch dann wurde ihm klar, dass dies scheinen würde, als hätte er Angst, zu verlieren. „Na gut, wieso nicht. Du wirst eh verlieren“.

Sie pfiffen ihre ’Freunde’ zu sich herüber und erklärten den Plan. Zuerst wurden sie skeptisch beäugt, dann jedoch gaben sich die neuen Schiedsrichter zufrieden und nickten nur. Vanitas und Ventus hatten zwar schon Probleme damit, sich auf die jeweils gegenüberliegende Seite des Eislauffeldes zu begeben, doch war das für keinen der beiden ein Grund, auch nur nahezu aufzugeben.

Sie machten sich an ihren Startpositionen etwas locker – wenn man das bei ihnen so nennen konnte – während die ’Schiedsrichter’ die Mittellinie markierten, indem sich Roxas und Sora auf genau dieser gegenüber stellten. Sie hielten es zwar immer noch für eine dumme Idee, aber was wollte man machen.

Vanitas und Ventus fixierten sich mit einem bösen Blick, der Bände sprach, und ’stürmten’ los, als das Startsignal gegeben wurde – was konnten sie froh sein, dass außer ihnen allen gerade niemand da war! Es dauerte zwar etwas, aber nach ein Paar Metern wurden sie beide sicherer und ihre Geschwindigkeit nahm zu. Was ihnen jedoch zu spät auffiel: Sie waren wirklich genau gegenüber voneinander gestartet und rasten damit geradewegs aufeinander zu.

Sie versuchten beide gleichzeitig zu bremsen, sahen dabei unglaublich blöd aus – Riku und Terra brüllten schon los vor lachen – und krachten doch ineinander – und zwar genau auf der Mittellinie. Sie schlitterten ein wenig, versuchten dabei, sich gegenseitig wegzudrücken, und fielen schließlich aufeinander – Vanitas als Erster.

Sowohl ihr Tumult als auch das Gelächter verebbten abrupt und die beiden starrten sich schweigend an. Keiner sagte etwas und in Ventus stieg ein merkwürdiges Gefühl auf. „Kannst du jetzt mal aufstehen?“; er sprang beinahe auf und suchte Halt, schaffte es, sich zu fangen, und schüttelte seinen Kopf, um ihn freizubekommen. Das war…merkwürdig gewesen…sehr merkwürdig.

Vanitas hatte sich inzwischen auch aufgerichtet und hatte auch seinen Sarkasmus sofort wiedergefunden. „Also, so doof, wie du guckst, gestehst du dir gerade selbst ein, dass ich gewonnen habe; gib’s zu!“ Ven schien jedoch nicht an einer Diskussion interessiert, schwieg, und machte sich auf den Weg, das Feld zu verlassen. „Sind wir jetzt beleidigt? Ach komm schon, du hättest doch ahnen müssen, dass-“ – „Nein, ich bin nicht beleidigt. Und gewonnen hast du nicht mal wenn man dir aus Sympathie – wer auch immer die haben würde – Sonderpunkte gäbe. Vergiss es.“ Alle starrten Ven an, der drehte sich aber dennoch nicht um und verließ schließlich doch das Eislauffeld.

Das war…sehr merkwürdig gewesen. Er zog sich die Schuhe aus, gab sie zurück und verließ die Halle schnellen Schrittes. Nach kurzem Überlegen beschloss er, hier draußen zu warten, auch wenn es kalt war; er war ja relativ dick angezogen. Einer seiner drei Begleiter – sein Bruder höchstpersönlich – trat früher zu ihm als erwartet – nämlich nach nur knapp einer Minute.

„Alles klar? Hast du dir wehgetan oder warum bist du so plötzlich abgehauen?“; Ven schwieg auf diese Frage, da er keine Antwort darauf wusste. Warum war er gegangen? Vielleicht wollte er Ruhe, vielleicht wollte er auch einfach nur raus. So langsam trudelten auch Sora und Vanitas ein, wobei Letzterer Ventus vehement ignorierte, was diesem jedoch nur Recht war. Roxas und Sora warfen sich skeptische Blicke zu, hielten es jedoch für besser, nichts zu sagen.

Die vier schwiegen den gesamten Heimweg über, wodurch es wie Stunden schien, bis sie endlich ankamen. Ven stürmte ohne ein weiteres Wort die Treppe hinauf, was zwei verwunderte und eine genervte Person zurückließ, was ihm jedoch egal war. Er betrat das Badezimmer, fand sich innerhalb von einer Sekunde vor dem Waschbecken wieder und betrachtete unzufrieden sein Spiegelbild.

„Du bist…ein Trottel, Ven“, murmelte er sich selbst zu. „Ein riesiger Volltrottel. Deine Dummheit sollte schon wehtun, echt…“ Zwar motivierte es ihn nicht, sich selbst runterzumachen, aber zumindest hatte er etwas zu tun und konnte sich – wenn auch nur kurzzeitig – von der Situation ablenken.

Auf Dauer würde ihn das aber auch nicht weit bringen, weswegen er beschloss, seine Selbstmitleidsmine erstmal abzulegen und sich umzuziehen; hier drinnen war es mit den doch recht dicken Klamotten definitiv zu warm. Er betrat also Vanitas’ Zimmer, welches zum Glück momentan frei von ’Mitbewohnern’ war, und kramte in seinem Teil des Schranks herum, nachdem er ihn vorsichtig geöffnet hatte und sicher sein konnte, dass ihm nicht wieder Unmengen von Wäsche entgegen fallen würden.

Er kramte sich einige etwas kühlere Kleidungsstücke aus dem Schrank, mit denen er wahrscheinlich auch schlafen würde, und trat wieder den Weg ins Badezimmer an. Dort angekommen wagte er es erst gar nicht, einen Blick in den Spiegel zu werfen, sonst würde er wahrscheinlich wieder in Selbsthasstiraden verfallen, und das wollte er vermeiden. Er beeilte sich also damit, sich umzuziehen, nahm seine abgelegte Kleidung und verließ den Raum, nicht jedoch, ohne beinahe in Vanitas reinzulaufen.

Eben jener sah aus, als wolle er meckern, als er Vens Gesicht sah, schien er seine Meinung jedoch zu ändern. „Alles okay bei dir?“; Ven wäre im Normalfalle bei dieser Frage – aus Vanitas Mund in fast besorgter Tonlage! – aus allen Wolken gefallen, aber jetzt konnte er nichts anderes tun als gleichzeitig zu nicken und den Kopf zu schütteln, was eine sehr kreisende Kopfbewegung erzeugte. „Ja oder nein, sprich dich aus! Du bist irgendwie so weiß im Gesicht…aber mit so einem ungesunden Grünschimmer“.

Vanitas’ Art, Leute aufzumuntern, gefiel Ventus ganz und gar nicht; wirklich nicht. „Mir…geht’s gut“, murmelte er nur, wandte den Blick ab, ging an Vanitas vorbei und betrat ihr momentan geteiltes Schlafzimmer. Natürlich würde sein Mitbewohner nicht allzu schnell nachgeben, aber als Ven die getragene Wäsche genauso wie die vorige zusammengeknüllt an sein ’Bett’-Ende fallen ließ, war ihm das reichlich egal.

„Ich meins ernst…du siehst echt ungesund aus…wenn du umkippst, kriege ich den Ärger!“; Ven ließ sich auf die Matratze fallen, zog die Decke an sein Kinn, schloss die Augen und murmelte: „Ist mir egal jetzt…lass mich schlafen!“ Dabei ignorierte er die Tatsache, dass es eigentlich viel, viel zu früh zum schlafen war, gekonnt. „Hey, es ist erst…hey! Hörst du mir zu?!“

Erneut hatte Ven keine Lust zu antworten; er wollte einfach etwas Ruhe zum nachdenken. Dass er jedoch nach einigen Sekunden einschlief, war nicht geplant gewesen…
 

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Mwahaha...Applaus erstmal, wer bis hierhin gekommen ist.

Dass das Kapitel so "plötzlich" endet hat zwei Gründe. Der Erste ist, dass es sonst einfach zu lang geworden wäre, der Zweite wird im nächsten Kapitel gelüftet ;3
 

Grüße,

Valenfield



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ZucChini
2011-01-19T17:49:23+00:00 19.01.2011 18:49
deine FF is ya mal der hammer!!
*____*
und ich musste an einigen stellen auch dezent schmunzeln!! :DD
schreib schön weiter, ya? :3
*rumhibbel*
Von:  VoidGear
2011-01-09T13:46:22+00:00 09.01.2011 14:46
Awww, das ist der hammer x3
Ich hab mich bei einigen stellen vlt kaputt gelacht!
Echt, super tolles Kapi, freu mich auf die weiteren!
Von:  Hide-Behind
2011-01-09T01:47:53+00:00 09.01.2011 02:47
das war ein klasse Kapi deine geschichte ist echt spannend freu mich schon aufs nächste Kapi.
oh Vanitas hört sich nun das erste mal besorgt an interesant und was ven wohl hat?
entweder er ist krank oder ihm geht es bei denen einfach nicht gut.
manchmal könnte ich vani köpfen aber gerade das benehmen macht ihn so passend für die geschichte und dein vani gefällt mir
Von:  Fascination
2011-01-09T00:07:11+00:00 09.01.2011 01:07
Du kannst echt lange Kapitel schreiben.. Respeeekt ö___ö
Wie du weißt, find ich die Geschichte bisher klasse, aber ich wollte auch mal so cool sein& ein Kommentar schreiben x)) yay.

&Danke für den Dank - Oder einfach: BITTE, Gern geschehen :D:)

Freu mich schon auf's nächste Kapitel - Ich steh dir immer zur Verfügung, du ! =D


Von:  BattleUsagi
2011-01-08T19:12:43+00:00 08.01.2011 20:12
sehr schön, ich mag die Geschichte, auch wie Vanitas reagiert, bin mal gespannt was er machen wird X3
mach weiter so*knuff*


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