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Advent, Advent...

...ein Lichtlein brennt.
von

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Erster Advent

Als Alfred erwachte und die Decke zur Seite schlug, bemerkte er ganz schnell, dass dies ein Fehler gewesen war, denn es war eiskalt in seinem Haus. Winter, wie er ihn hasste. Alles war grau, trüb und kalt. Besonders die Kälte störte ihn. In den, viel zu langen, Wintermonaten, verkroch er sich meist zu Hause, spielte irgendwelche Videospiele oder langweilte sich einfach nur.

Er mummelte sich schnell wieder in die Decke ein und beschloss vorerst liegen zu bleiben und sich zu überlegen was er machen sollte. Er überlegte lange hin und her, doch ihm sollte einfach nichts einfallen. Langsam erhob er sich nun doch und begann erstmal im ganzen Haus die Heizungen anzustellen. Plötzlich fiel es ihm ein! Er wusste, was er machen würde: Er würde heute spontan jemanden besuchen gehen und wen, dass wusste er auch schon ganz genau. Lachend machte er sich nun ans Frühstück. Das würde heute sicher ein Spaß werden.
 

Eben dieser jemand, hatte von seinem Glück noch gar keine Ahnung, er war völlig versunken in den Planungen für Weihnachten. Bei ihm zu Hause ging es drunter und drüber und das letzte was er gebrauchen konnte war Besuch. Überall verstreut lagen Zimtstangen, Geschenkpapier und Zettel mit Rezepten für ein mögliches Weihnachtsessen, er hatte schon vor einigen Wochen angefangen Geschenke zu besorgen und nun war es an der Zeit sie zu verpacken, wie er fand, selbst wenn es erst der erste Advent war.

Momentan huschte er hin und her zwischen Wohnzimmer und Küche, sein Mittagessen stand auf dem Herd und im Wohnzimmer verpackte er Geschenke, für die Länder die ihm in irgendeiner Weise etwas bedeuteten und das waren mehr als er selbst erwartet hatte.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Er stutzte. Wer konnte das sein? Er hatte niemanden eingeladen! Er schob schnell das Blech in den Ofen und machte sich mit geblümter Kochschürze auf den Weg zur Tür. Als er jedoch die Tür öffnete, wünschte er sich, er hätte diese Schürze schon vor Jahren in den Keller verbannt.

„Haaha!! Arthur! Du siehst wirklich gut aus!“ lachte ihn der Amerikaner auch sogleich an. Ja. Mit genau so einem Spruch hatte er gerechnet. Leise räusperte er sich und fragte dann mit einer zynisch angehauchten Stimme: „Was willst du denn hier, Alfred?!“ Der Amerikaner lachte erneut, legte einen Arm um den kleineren Engländer und betrat mit ihm das Haus. „Lass uns lieber drinnen weiter reden, draußen ist es so kalt.“ Er ließ Arthur wieder los, zog Schuhe und Jacke aus und schnappte sich ein Paar herumstehende Hausschuhe, die sowieso für ihn bestimmt waren, und zog diese an.

Arthur beobachtete das ganze einfach nur still, denn er würde Alfred jetzt sowieso nicht so schnell wieder los werden.

„Also, was willst du hier?“ wiederholte er seine Frage, diesmal etwas freundlicher. „Ach, Arthie…“ grinste der Amerikaner „Darf man dich nur noch mit Grund besuchen oder was?“ „Wäre nicht schlecht, dann hätte ich meine Weihnachtsplanungen vielleicht auf einen anderen Tag verschoben.“ Er maulte ein wenig, doch eigentlich war er glücklich Alfred zu sehen, er war einfach das wichtigste in seinem Leben, auch wenn er das nicht wusste, aber Arthur würde einen Teufel tun ihm das zu erzählen. „Ach nun hab dich nicht so, jetzt schon Weihnachtsplanung, ist doch völlig überflüssig, du hast noch viel Zeit.“ Alfred nahm Arthur an die Hand und zog ihn mit sich in die Küche, doch als er diese betrat bekam er einen Schock, denn alles war total unaufgeräumt und voll mit…Keksteig! Eigentlich war Arthur ein wirklich ordentlicher Mensch, dies passte also so gar nicht zu ihm.

Der Engländer entledigte sich zwischenzeitlich seiner Schürze und warf diese achtlos auf einen Stuhl. Alfred hatte er den Rücken zugedreht, so kam es für ihn sehr überraschend, als sich dessen Arme um seinen Körper schlangen. Es war zwar nichts neues das Alfred ihn umarmte, denn er war oft zu Besuch und hatte scheinbar auch öfter das Bedürfnis Arthur zu umarmen, doch für diesen kam es immer wieder überraschend. Doch diese Umarmung war anders. Sie war anders als die anderen. Sie war anders, weil dieses mal irgendwie viel mehr Gefühl dahinter lag.

Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Arthurs Wangen. Er wusste gerade wenig damit umzugehen, noch weniger damit, dass der sonst so laute Alfred auf einmal gänzlich verstummt war. Dieser eben genannte bettete den Kopf auf der Schulter des Blonden Engländers und schloss für einen kurzen Moment die Augen, ehe ihm bewusst wurde, dass er diesen Moment viel zu sehr genoss. Er wusste, dass das alles kein Stück mehr auf Brüderlicher Liebe bewahrte, doch es war ihm egal. Er wusste nicht, wie Arthur sich fühlte, doch er wusste, dass dieser nicht abgeneigt war.

Auch der Kleinere von beiden machte sich in diesem Moment so seine Gedanken. Er war sich nicht sicher, wie dieser Moment auf Alfred wirkte und was dieser wirklich über ihn dachte, doch fragen konnte er ja schlecht.

Irgendwann räusperte er sich vernehmlich. Alfred zuckte auf. Wollte Arthur das etwa nicht? Nein. Dann hätte er schon etwas dagegen getan. „Entschuldige aber…du solltest mich loslassen, sonst brennen mir die Kekse noch an.“ „Wäre doch nichts neues bei dir…“ murmelte der Amerikaner, eher liebevoll als böse, gegen den Hals des Engländers.

Er streichelte über seinen Bauch und ging mit ihm langsam Richtung Tisch. Arthur wehrte sich nicht, wusste er doch einfach nicht, was jetzt auf ihn zukommen sollte. Er war viel zu neugierig Alfred jetzt zu stoppen.

Eben dieser junge Mann drehte Arthur in seine Armen umher und drückte ihn sanft gegen die Tischkante. Nun war es wohl nicht mehr möglich noch wegzulaufen, denn der Amerikaner war um einiges stärker als er, doch Arthur war sich sicher, dass dieser ihn auch loslassen würde, wenn er es sagen würde, Alfred war ja schließlich nicht bösartig.

Eine Hand legte sich an die Wange des Engländers und das Gesicht des Amerikaners kam ihm um einiges näher, sodass ihre Lippen nur noch einige Millimeter trennten.

Einen Moment lang hielten sie beide, gespannt wer sich zuerst trauen würde, den Atem an, aber schließlich war es doch wieder der Amerikaner, der sanft die Lippen auf die des anderen drückte. Dieser schloss die Augen und genoss einfach dieses Gefühl, von Alfred geküsst zu werden, jedoch nicht ohne zu erwidern.

Der Kuss war eher schüchtern und hielt auch nicht sehr lang, doch das reichte vorerst um ohne ein Wort alles zu klären, was zwischen den beiden stand.

Als sie sich von einander lösten, hatte jeder von ihnen ein kleines Lächeln auf den geküssten Lippen.

Langsam befreite sich der Engländer aus der Umarmung des Amerikaners und schritt auf den Backofen zu, doch als er hinein sah, war es sowieso zu spät.
 

„Na super, jetzt sind mir die Kekse doch angebrannt!“



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