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Texas

Kanada, USA
von

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Texas

„Matthew, du musst sofort herkommen, es ist ein Notfall! Ein nationaler Notstand!“

Das Handy in der rechten Hand, die linke noch immer einen tropfnassen Teller haltend, stand Kanada vor dem Waschbecken in seiner Küche und schloss für einen Moment die Augen, bevor er antwortete. Bis zu Alfreds Anruf war der Tag so friedlich verlaufen.

„Alfred, ganz ruhig. Was ist passiert?“

Die Antwort kam prompt.

„In einer Stunde soll ich bei meinem Präsidenten sein und ich kann Texas nicht finden.“

Kanada seufzte tief, stellte den Teller neben dem Waschbecken ab und trocknete die nasse Hand an seiner Jeans. Dieses Gespräch hatten sie bereits zu oft geführt.

„Schon wieder?“, fragte er schlicht, bevor erneut die Stimme seines Bruders aus dem Lautsprecher ertönte.

„Mach mir keine Vorwürfe, sondern komm her und hilf mir suchen!“

„Hast du im Bad nachgesehen?“, schlug Matthew vor und hoffte, dass die nationale Krise damit zu einem Ende kam und er um die Fahrt zu Alfreds Haus herum kam.

„Selbstverständlich, aber dort war nichts.“

„Was ist mit dem Wäschekorb? Letztes Mal hast du Texas in deiner Hemdtasche vergessen und beinahe gewaschen.“

„Da habe ich zuerst nachgesehen, aber es war nicht da. Genauso wenig wie auf dem Fernseher, neben dem Kühlschrank, auf meinem Nachttisch, oder im Geschirrspüler.“

Kanada blinzelte verwundert und zog gleichzeitig den Stöpsel aus dem Waschbecken.

„Warum sollte Texas im Geschirrspüler sein?“

„Frag nicht, sondern hilf mir lieber“, brummte Amerika und Kanada gab seufzend nach.

„Ich bin in einer Viertelstunde bei dir.“, sagte er und hob seinen Schlüsselbund vom Küchentisch.
 

Kanada wusste, dass es manchmal nicht einfach war, eine Nation zu sein. Es war nicht damit getan, sein Land im Ganzen zu repräsentieren, manche Dinge – und niemand wusste, warum dies so war – verlangten eine ganz eigene, persönliche Stelle am Körper ihrer Nation. Wenn man bei Amerika blieb, so war es kein Geheimnis, dass dessen Abstehende Haarsträhne für die Stadt Nantucket stand, Florida - Matthew errötete heftig bei diesem Gedanken - Florida war offensichtlich und Texas hatte sich, warum auch immer, in Alfreds Brille manifestiert. Dumm nur, dass dieser dazu neigte, seine Brille an den unmöglichsten Orten abzulegen und dort zu vergessen.

Kanada wusste nicht, wie viele Stunden seines Lebens er damit zugebracht hatte, nach Amerikas Brille zu suchen, anstatt sich um seine eigenen Regierungsgeschäfte zu kümmern. Es machte die Brüder nervös, dass sie nicht wussten, was genau geschehen würde, falls Amerika die Manifestation seines zweitgrößten Bundesstaates tatsächlich verlieren sollte. Angenehm wären die Konsequenzen für Amerika sicherlich nicht.

Kanada parkte seinen grünen Ford Falcon direkt vor Amerikas Haus und drückte den Knopf auf dem Zündschlüssel erst, als er bereits den halben Weg zur Haustür hinter sich gebracht hatte. Mit etwas Glück würde sein Besuch nicht viel Zeit in Anspruch nehmen und er konnte weiterhin seinen freien Tag genießen.

Nachdem er geklingelt hatte, vergingen nur Sekunden, bis die Tür aufflog und er seinem aufgebrachten Bruder gegenüberstand. Kanada fiel es bei dessen Anblick schwer, nicht laut los zu lachen.

„Matthew, gut das du da bist. Mein Boss bringt mich um, wenn ich ohne Texas bei ihm erscheine“, begann Alfred und zog Matthew am Arm ins Haus und durch den Flur ins Wohnzimmer. „Er hat gesagt, dass er mich nicht mehr ernst nimmt, wenn er noch einmal das Pentagon nach Texas absuchen lassen muss und ich glaube, diesmal war es sein Ernst.“

„Alfred...“, versuchte Matthew es, ohne dass sein Bruder ihm Gehör schenkte.

„Ich meine, er ist in dieser Hinsicht nicht so kleinlich wie mein letzter Boss, der war wirklich wütend, wenn irgendetwas mit Texas war“, fuhr dieser fort. „Das eine Mal, als sein Hund damit weggelaufen ist und es im Garten des weißen Hauses vergraben hat...“

„Alfred?“, unterbrach Kanada ihn und Amerika wirbelte herum.

„Was?!“

„Halt einfach kurz still.“

„Hä?“

Noch immer, nur mühsam ein Lachen unterdrückend, streckte Matthew beide Hände nach seinem Bruder aus, nahm ihm die Brille von der Stirn und platzierte sie vorsichtig auf dessen Nase.

„Besser?“, fragte er schmunzelnd.

Dieser tastete peinlich berührt nach den Drahtbügeln an der Seite seines Kopfes und murmelte ein undeutliches „Danke“.

Kanada lächelte belustigt.

„Gern geschehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-08-30T21:25:43+00:00 30.08.2011 23:25
Das Pentagon nach Texas absuchen ... ich hab den ganzen Tag nicht so gelacht XD

Auch sehr schön geschrieben. Es wirkte auch nicht gequetscht wegen der kleinen Anzahl an Wörtern.
Ein toller OS mit viel Herz :D

lg
Sebe
Von:  blooodymoon
2010-11-14T13:16:50+00:00 14.11.2010 14:16
echt super,
ich lach mich schrott
in hetalia, wurde aber mit den statten nie erwähnt oder,
ich bezweifel es auch das körperteile statten resapieren, es gibt ja das land und das land und die personen
aber auf die idee muss man erstmal kommnen,
echt super lustig
Von:  NukeUke
2010-11-09T17:12:52+00:00 09.11.2010 18:12
Yeah... Kanada hat einen Ford Falcon!

x33
Und die FF ist einfach nur drollig!
<33
So dumm ist einfach unser Lieber Ami <33
Aber dafür lieben wir ihn!
U:U

Süüüüß~~
Von: abgemeldet
2010-11-09T14:41:14+00:00 09.11.2010 15:41
Damn, das ist so...so...so süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!!!! *fangirlgequietsche* Armes Texas, wird ständig verlegt XD Aber als Brillenträgerin (bzw. Kontaktlinsenträgerin meistens) weiß ich, was für ein hartes Schicksal man als Chaot mit so einer Brille hat- die macht sich eigenständig! *seufzt tief*
Anyways, Matthew und Alfred sind eines der süßesten Brüderpaare, die Hetalia zu bieten hat, finde ich *_* Gut geschrieben, was sehr amüsant und flüssig zu lesen!^^
Lg,
Reena


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