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Diary of Melina

anything but ordinary
von

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fall in love with a lie.

James musste wohl erkannt haben, dass meine Gesichtszüge immer weicher und nachgebender wurden, denn er grinste schief und griff nach meiner Hand. "Okay, also kommst du mit zu mir, ich dusche schnell und dann überlegen wir was wir machen ?", eigentlich war das eine Frage, doch sie hörte sich nicht danach an, so wie er es sagte. Es war mehr eine Einladung, die man nicht abschlagen konnte. Ich nickte also widerwillig. Und doch lächelte ich. Ein ehrliches Lächeln. Nicht das, was er sonst bekam. "Wir könnten doch auch noch eine Runde durch den Park gehen, das Wetter ist zu schön um drinne zu hocken", sagte ich leichthin. "Nein!", sagte James eine Spur zu schnell und eine Spur zu aggressiv. Das musste er auch in meinem Gesicht gelesen haben, denn sofort lächelte er wieder und drückte meine Hand "Nein. Ich bin schon mindestens ne Stunde gelaufen, ich schaff keine 10 Meter mehr", gab er grinsend zu und zog mich bereits in die Richtung aus der ich kam. Ich sah ihn von der Seite an. Er verbarg etwas vor mir. Das konnte ich ihm ansehen. Aber vorallem gefiel mir nicht die Leichtigkeit, mit der er mich belog. Wir waren gerade aus dem Park draußen, da kramte James die Schlüssel seiner Aufreißerkarre heraus und schloss sie auf. Eine Gänsehaut bedeckte meine Arme. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass das Auto hier nicht gestanden hatte, als ich gekommen war. Wenn er aber schon eine Stunde gejoggt war, dann passte das nicht. "Du kannst auch hinterherlaufen, Mel", zog er mich auf, er saß bereits im Chevy und lehnte sich auf den Beifahrersitz, um mir die Tür aufzustoßen. Ich lächelte, behielt den Gedanken jedoch im Hinterkopf. Die ganze Fahrt über wurde ich das unwohle Gefühl nicht los, dass James weitaus mehr war, als dass, was er von sich preisgab. "Du denkst nach", stellte er fest und bog ab, in Richtung Claridge´s. "Und du hast ein gutes Gedächtnis", erwiderte ich lächelnd und sah ihn an. Sein Blick wurde unendlich warm und es dauerte lange, bis er wieder auf die Straße sah. Es gab manchmal Menschen, mit denen es gut tat, zu schweigen. Ein entspanntes, friedliches Schweigen. Kein unangenehmes Schweigen. James war einer dieser Menschen, mit denen man wunderbar schweigen konnte. Wir redeten den Rest der Fahrt nicht, ehe wir auf dem Parkplatz hielten. Wir gingen durch den Eingang durch die Empfangshalle, in den Aufzug. "Ich bin enttäuscht von dir", durchbrach er unsere Stille und sah mich an. "Warum? ", fragte ich ehrlich und sah seine Augen belustigt aufblitzen. "Ich dachte, du würdest dich bereit erklären, mit mir zusammen zu duschieren", wieder einmal wanderte sein Blick über meinen Körper, der jedoch heute weitaus bedeckter war. Und es auch bleiben würde. " Träum weiter ", lachte ich und stieg aus, als die Türen des Aufzugs aufgingen. Ich konnte sein Grinsen praktisch in meinem Rücken spühren. Vor seiner Zimmertür drehte ich mich rum und wartete, dass er aufschloss. Drinnen warf er seine Jacke auf das Sofa und legte sein Handy auf den Tisch. "Du kannst dich überall umschauen. Auch im Bad", er grinste erneut," nein im Ernst, machs dir gemütlich", er verschwand durch eine Tür und ich hörte kurz darauf Wasser plätschern. Amüsiert lächelnd schaltete ich den Fernseher an und zappte durch das Programm. Plötzlich piepste es. Ich sah hinter mich auf den Tisch und sah James Handy blinken. Eigentlich bin ich ein sehr seriöser, geheimnisliebender Mensch, doch ich kam nicht umhin, die Sms zu lesen.

"James. Du solltest sie wegbringen, nicht ausführen. Wir hätten dich echt brauchen können ! xoxo Stace" Meine Finger wurden feucht, als ich las. Ich verstand das alles nicht. Was hatte James wirklich mit mir vor? Wer brauchte ihn ? Wer war wir ? Und was hatte Stacy mit all dem zu tun. Ich wusste, dass James mir nichts sagen würde. Stacy würde keine Antwort erwarten. Es würde also nicht auffallen, wenn ich die Sms löschte. "Du guckst Gossip girl ", er stand plötzlich hinter mir, nur eine Jogginghose an. Und ein Handtuch um seine Schultern. Ich musste grinsen. "Ja, ich mag die Serie", lächelte ich und machte ihm neben mir Platz. "Okay, wie wäre es, wenn wir uns Pizza kommen lassen und ein paar DvD´s gucken?", schlug er vor und ich nickte begeistert "Gute Idee. Ich hab furchtbaren Hunger", gestand ich theatralisch und beugte mich über ihn, um nach dem Telefon zu greifen. Als ich mich zurücklehnte, hielt er mich fest. Ich wandte ihm mein Gesicht zu und fand in seinem eine Sanftheit, die ihm beinahe eine Blöße gab. Sein Blick zwang mich ihn anzusehen. Ich rief mir die Sms zurück ins Gedächtnis und wand mich aus dem Bann, der uns umgab. Er überging mein Verhalten und kramte ein Prospekt hervor. Ich gab ihm das Telefon und ließ ihn bestellen. Er bedeutete mir mit einem Blick, in der Schublade neben dem Fernseher nach einer DvD zu suchen. Man würde nicht übertreiben, wenn man sagte, dass er ein ganzes Archiv besaß. Die Schublade war voll von den Klassikern und Geheimtipps der letzten Jahre. Ich durchwühlte das Fach, bis "Pride and Prejudice", in meinen Händen lag. "Den hier", ich drehte mich zu James und wedelte mit der DvD. Ich stand auf und hielt sie ihm hin. "Auja, ich liebe Schnulzen", gab er gespielt begeistert von sich, grinste dennoch und bereitete den Film vor.Ich nahm eine Decke, kuschelte mich hinein und zog meine Beine an. Dann setzte er sich neben mich und legte den Arm um mich. Ich wollte meinen Kopf an ihn lehnen, mich an ihn schmiegen. Nur für ein paar Stunden all meine Zweifel vergessen und mich dieser unbedeutenden Sache hingeben. "Du hast was in mir verändert", sagte er plötzlich und drückte mich an sich. "Wenn wir hier so liegen dann habe ich das Gefühl das es so sein könnte. Das es zu mir passt". Ich dachte kurz über seine Worte nach und war wie zerissen. Ich wusste, dass er log. Und ich wollte ihm das hier doch glauben. Vielleicht war es genau die Lüge, die ich in diesem Moment brauchte. Lächelnd legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und zog die Decke mit meiner Hand über seine Brust.



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