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Zweifle niemals an deinen Freunden!

Enthält Spoiler!
von

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Forever

Zwei Jahre
 

Was sind schon zwei Jahre? Ein Klacks oder doch mehr? Manch einer glaubt, zwei Jahre sind nichts besonderes. Jahre wie zuvor auch, die einfach aneinandergereiht vorbei ziehen, ohne große Besonderheiten, in die nur ab und zu ein aufregendes Erlebnis reinplatzt, welches einen aus seiner alltäglichen Routine rausreist, dann aber wieder schnell in Vergessenheit gerät.
 

Ja, manch einer denkt auf diese Art und Weise, aber für einen bestimmten Menschen sind zwei Jahre eine lange, harte und vor allem zähe Zeit gewesen. Es war eine Zerreisprobe seiner Nerven. Lange hatte auf diesen Moment gewartet, in dem er ihnen, seinen Freunden, nein, seiner Familie wieder gegenüber stehen würde, immer wieder verfolgt von den eigenen, andauernd mehr werdenden und zweifelnden Gedanken.
 

63113852 Sekunden hatte er gebangt und gelitten, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war aus drei Tagen zwei ganze Jahre zu machen, in denen sie sich nicht gesehen und nicht miteinander gesprochen hatten, in denen sie keinen Kontakt hatten und in denen sich jeder so verdammt verändert hatte, dass es fast schon unheimlich war. War es wirklich die richtige Entscheidung gewesen?

1051896 Minuten musste er Tag und Nacht an sie alle denken und hoffen, dass es allen gut ging, dass keiner von der Marine gefangen genommen wurde, dass sich keiner ernsthaft verletzt hatte oder gar getötet wurde. Diese Gedanken verfolgten ihn von den frühen Morgenstunden an, über den ganzen Tag verteilt, bis hin zu seinen traumlosen Nächten, die er alleine verbracht hatte. Hatte er richtig gehandelt?
 

17530 Stunden hatte er daran gedacht, ob es sich gelohnt hatte zwei Jahre ihrer gemeinsamen, immer lustigen und abenteuervollen Reise zu opfern für… . Ja für was denn eigentlich? Letzt endlich hatte er ja die Entscheidung getroffen und wusste nicht einmal genau den Grund dafür. Er hatte sich von erfahrenen Piraten sagen lassen, dass sie alle zu schwach wären und es in der Neuen Welt nicht schaffen würden, wenn sie nicht alle hart an sich arbeiten und stärker, viel stärker, werden würden. Ohne diese Vorraussetzungen würden sie alle schon vor der ersten Insel ins Verderben stürzen. Er hatte sich einfach darauf eingelassen, ohne seine Freunde auch nur gefragt zu haben. Normalerweise hatte er immer seinen eigenen Kopf und verfolgte seine Ziele selbstständig, nur mit Hilfe seiner Crew. Aber jetzt hatte er sich einlullen und anderen für sich bestimmen lassen, was denn nun das beste für sie wäre. War es das wirklich wert gewesen?
 

730 Tage rund um die Uhr hatte er trainiert. Trainiert, um seine Freunde zu beschützen. Um sie vor Gefahren in der neuen Welt zu bewahren. Um ihnen immer und überall helfen zu können. Jetzt war er mit seiner Kraft am Ende. Er konnte nicht mehr. Er musste sich selbst eingestehen, dass auch er einmal eine Pause brauchte. In den Momenten, in denen er nicht trainierte, kamen ihm Zweifel auf, ob es richtig war seine Freunde, die immer für ihn da gewesen waren und ihm immer geholfen hatten, einfach so allein zu lassen. Ohne ihn, ohne ein anderes Crewmitglied. Allein auf sich gestellt in die einsame, trostlose und gefährliche Welt zu schicken, in der man sich nur auf sich selbst verlassen und niemandem trauen konnte. Jeder konnte einen umbringen oder einfach der Marine ausliefern, wenn man im falschen Augenblick nicht aufpasste…und das hatte er wirklich zu gelassen. Konnte er sich einen guten Käpt´n nennen?
 

104 Wochen hatte er sich auf das Wiedersehen mit seiner Familie vorbereitet. Sich gefragt, ob sie ihn verstehen und vor allem, ob sie ihm verzeihen würden. Er hatte Angst. Furchtbare Angst abgewiesen zu werden, nicht wissen zu würden, was er tun sollte, nach all dem dann doch allein gelassen zu werden, so wie er es mit ihnen getan hatte. Es wäre sogar verständlich, wenn sie ihn ignorieren oder verlassen würden. Schließlich hatte er damals für sie entschieden, dass sie sich nicht mehr sehen durften. Sie konnten in diesen entscheidenden Augenblicken entscheiden, was mit ihm und seiner Zukunft passieren würde, ob sie zusammen weitersegeln oder doch auf sich alleingestellt durch die Welt ziehen würden. Schließlich war er von ihnen abhängig. Ohne sie würde er keine Lust mehr haben der nächste Piratenkönig werden zu wollen oder das One Piece zu finden. Ohne sie würde er aufgeben. Werden sie sich letzt endlich richtig entscheiden?
 

Nun nach 24 Monaten war es endlich so weit, in wenigen Augenblicken würde er ihnen gegenübertreten müssen. Hier auf der Thousand Sunny, ihrer gemeinsamen Heimat, auf der sich alle wohl, stark und wie eine Einheit fühlten. Ein lauer Herbstwind fegte über das Deck und versetzte das Schiff in ein leichtes Schaukeln. So fühlte er sich auch jetzt. Ihm wurde ganz flau im Magen, alles begann sich um ihn zu drehen, er stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er saß regungslos in seiner Kajüte, seinen Strohhut neben sich auf seiner Hängematte liegend und starrte auf die sanfte Bewegung der Wellen, die leise, in einem unbestimmten Rhythmus gegen das Bullauge schwappten. Sollte er jetzt da raus gehen und sich stellen? Hatte er den Mut dazu? In dem Moment anscheinend nicht, zumindest fühlte er sich so.
 

Durch ein lautes Rums und plötzlich anfangendes Stimmengewirr wurde er aus seiner Starre gelöst. Sein Herz setzte in diesem Moment aus, sein Atem ging ganz flach. Plötzlich verstummten die Stimmen. Die Sonne verschwand schon fast am Horizont und warf ein dämmriges Licht durch das kleine Fenster. Er lauschte…lauschte nach den Stimmen, die er gerade noch vernommen hatten. Er hört ein lautes Klingeln in seinen Ohren. Er würde doch jetzt nicht in Ohnmacht fallen? „….ist er denn?“ „Ist er noch…da?“ Vereinzelte Satzfetzen gelangten an seine Ohren und verdrängten das Klingeln langsam allmählich . „Ihm wird doch wohl nichts passiert sein?“, er hörte sie. Das war eindeutig Choppers Stimme! „Nein, ich glaube nicht. Du kennst doch unseren Käpt´n, der lässt sich durch nichts so leicht runterkriege.“ Und das…das war doch Namis Stimme! Seine Augen wurden immer größer, sein Atem ging schneller. „Wenn ich den Witzbold sehe, werde ich erst einmal eine richtige Runde mit ihm und euch saufen.“ Er spürte etwas heißes seine Wangen langsam runterlaufen. Er weinte…endlich nach 2 Jahren…! “Und ich spiel mit ihm endlich eine ausgiebige Runde Fangen!“ sein Tränenfluss wurde immer stärker. Das Wasser strömte nur noch so aus seinen Augen.
 

Plötzlich durchfuhr in eine unbändige Erleichterung, die er schon verdammt lange nicht mehr gefühlt hatte, gemischt mit langsam aufkommender Freude und einem warmen, angenehmen Gefühl, das in seinem Bauch als leichtes Kribbeln begann und sich dann explosionsartig in alle seine Gliedmaßen ausbreitete.Plötzlich fühlte er sich stark, so stark wie noch nie zuvor. Mit vollem Eifer stand er auf, nahm seinen Strohhut in die Hand, schaute ihn an und hielt in dieser Bewegung kurz inne. Wie hatte er in de vergangenen zwei Jahren nur solche Zweifel haben können? Solche unbegründeten Zweifel? Die waren doch vollkommen umsonst gewesen! Seine Freunde wussten doch, dass er seine Gründe für diese Entscheidungen gehabt hatte und richtig gehandelt hatte. Lächelnd schüttelte er leicht den Kopf und wischte sich mit der anderen Hand die Tränen aus dem Gesicht. Nie wieder würde er an seinen Freunden zweifeln! Nie wieder! Das versprach er sich in diesem Moment fest.
 

Er schaute noch einmal aus dem Bullauge. Das Wasser stieß immer noch leise gegen das kleine Fenster. Mit einem erleichternden Gefühl setzte er nun seinen alles geliebten Strohhut auf, grinste breit und machte sich auf in Richtung Tür. In Richtung seiner Freunde. Hinter ihm fiel die Tür mit einem leisen Quietschen langsam ins Schloss. Er hinterlies das Zimmer in völliger Dunkelheit. Das Licht der Sonne war an diesem Abend schon untergegangen. Auf einmal hörte man ein lautes, inniges und inbrünstiges LACHEN, das aus voller Seele kam und auf dem gesamten Gewässer zu hören war – Ja, Monkey D. Ruffy war wieder zurück und würde sich durch nichts auf der Welt mehr von seinen Freunden trennen lassen!
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Carmion2
2010-10-03T00:04:58+00:00 03.10.2010 02:04
Das ist schön geschieben. Aber 2 Jahre sind 24 Monate. ^^
Von:  Miss_Black
2010-10-02T14:33:34+00:00 02.10.2010 16:33
Das war SUPER!
Sehr schön geschrieben.
Das könnte wirklich so sein, ich hätte auch solche Angst!
Mach weiter so!

Lg
Von:  NaxLu
2010-10-02T07:53:50+00:00 02.10.2010 09:53
Oh wie schööön ich mag es
sehr und deinen Schreibstil auch :)

Lg NaxLu


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