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Rainy Days

von

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Shock

@ Astrido: Hm… deine Vermutung geht in die richtige Richtung! Ehrlich gesagt, hatte es nichts damit zu tun, dass der Gute mal Ruhe kriegt, dass es ihn so zusammenhaut… Mir war einfach mal wieder danach, macht doch so viel Spaß Charas zu quälen. Und da in letzter Zeit immer mehr Toshi dran glauben musste, war es Zeit für ausgleichende Gerechtigkeit ^.~
 

@ Terra-gamy: Ich dachte mir, dass es einfach mal Zeit wird, dass Toshi sich zu dem ganzen äußert^^
 

@ Asmodina: Hm… Toshi wollte ja nicht, dass Yoshiki ihm hilft, die Suppe, die er sich eingebrockt hatte, auszulöffeln. Aber vielleicht darf er ihm ja einen Bulldozer kaufen, um die Trümmer wegzufahren? ^.~
 

@ LunaLee: Du meinst, es hilft nichts, wenn Yoshiki mit Kanonen auf Spatzen schießt? ^.~*grins* Und du glaubst zu wissen, womit das Unwohlsein zusammenhängt?? Womit denn???
 

@ all: Das Kapitel ist mal wieder etwas kürzer geraten… mal schaun, wenn ich eine liebe Autorin bin, gibt es nächste Woche schon das nächste und nicht erst in zwei Wochen!^^

Okay, dann halt ich jetzt die Klappe und wünsch euch viel Spaß beim Lesen!!
 

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„Toshimitsu…“

Doch dessen Aufmerksamkeit wurde jäh von seiner Mutter gerissen, als er plötzlich ein Poltern hörte, das sich anhörte, als käme es aus dem angrenzenden Badezimmer.

„Yoshiki!“ Etwas sagte ihm, dass es sich dabei nur um seinen besten Freund handeln konnte. Augenblicklich war er aufgesprungen und rannte ins Bad, wobei seine Mutter ihm dicht auf den Fersen war. Nachdem er die Tür aufgerissen hatte, verharrte er geschockt für eine Sekunde unter dem Türrahmen, ehe er zu seinem besten Freund stürzte, der bewusstlos am Boden lag und dessen Körper von Krämpfen geschüttelt wurde, während er unregelmäßig nach Luft schnappte. Vorsichtig hob Toshi dessen Oberkörper hoch und drückte ihn an sich. Natürlich hatte er sofort den Geruch nach Erbrochenem wahrgenommen und augenblicklich war seine größte Sorge, dass der andere erneut Mageninhalt nach oben würgte und daran in seinem momentanen Zustand ersticken könnte. Er versuchte den Kopf so gut es ging zur Seite zu drehen, doch die Halskrause verhinderte dies, sodass er jene öffnete und abnahm. Nur am Rande bekam er mit, wie seine Mutter zur Treppe lief und hinunter rief:

„Chieko, ruf einen Notarzt! Yoshiki hat sich übergeben, ist ohne Bewusstsein und krampft!!“
 

Toshis Finger wanderten am Hals des Jüngeren auf der Suche nach einem Puls entlang. Als er ihn schließlich ertastete, gefiel es ihm gar nicht, was er da spürte: das Herz des anderen raste.

„Komm schon, Yosh!“

Er strich mehrere gebleichte Haarsträhnen aus dessen Gesicht und merkte dabei, wie dieser in kalten Schweiß ausbrach. Auch wenn kein Ton aus seinem Mund kam, so redete er auf seinen besten Freund ein und war froh, als dieser schließlich aufhörte zu krampfen.
 

„Tomoko, was ist passiert?!“ Noch mit dem tragbaren Telefon in der Hand kam Yoshikis Mutter ins Bad gestürzt und blickte erschrocken auf ihren Sohn herab, der kalkweiß und leblos in Toshis Armen lag und immer wieder unkontrolliert nach Luft schnappte.

„Ich weiß es nicht. Es gab einen dumpfen Schlag und als wir hier waren, lag er krampfend am Boden. Zuvor muss er sich noch übergeben haben…“, antwortete Toshis Mutter, die in der Zwischenzeit gespült und das Fenster aufgerissen hatte, damit sich der säuerliche Geruch nach Erbrochenem verflüchtigen konnte.

„Bleib du hier, ich geh runter und warte auf den Notarzt“, wies sie ihre beste Freundin an, die nur abwesend nickte und sich neben dem besten Freund ihres Sohnes niederließ und über Yoshikis Wange strich. Er war inzwischen klatschnass geschwitzt und zitterte leicht.

„Decken…“, murmelte sie und war dann auch schon aufgestanden und aus dem Raum geeilt, nur um gleich darauf mit einer weißen Fleecedecke zurückzukommen, die sie über ihn ausbreitete.

„Toshimitsu, ihr wart doch die ganze Zeit zusammen. Weißt du, was vorgefallen ist?“, wandte sie sich an ihn, nachdem sie wieder neben ihm Platz genommen hatte.

„Er hat die Tablettendosis eigenmächtig erhöht. Ich denke, eine Zeit lang konnte sein Körper die Allergene ertragen, aber jetzt war es einfach zu viel!“, erklärte er, doch natürlich konnte sie nicht wie Yoshiki seine Lippenbewegungen verstehen. Hinzu kam, dass er sich mit dem Handy augenblicklich nicht verständigen konnte, da dieses ihm vorhin durch einen Piepston mitgeteilt hatte, dass der Akku leer war.

„Toshimitsu…“

„Er hat eine Anaphylaxie!“ Zumindest vermutete er das, denn anders konnte er sich den Zustand des anderen nicht erklären.

„Toshi, ich kann dich nicht…“

„ANAPHYLAXIE!!“ Am liebsten hätte er das Wort herausgeschrien, damit sie es verstand, doch das einzige was passierte, war, dass undefinierbare Kehllaute seinen Mund verließen. Dies realisierte er jedoch gar nicht, sondern wiederholte immer wieder nur dieses eine Wort, in der Hoffnung, dass sie es schließlich doch verstehen würde.
 

Im Gegensatz zu dem Sänger hatte Yoshikis Mutter durchaus die plötzlichen Laute wahrgenommen, doch sie hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, da ihr Sohn plötzlich die Augen aufriss.

„Yoshiki!“

„Yosh!“

Seine Pupillen waren ziellos umher gewandert, so als wüsste er gar nicht, was los war, doch als er plötzlich einen gutturalen Laut hörte, fixierte sich sein Blick kurzfristig auf Toshi. Gleich darauf löste er ihn jedoch wieder, da er sich in den Armen des anderen krümmte und anfing zu würgen. Augenblicklich riss seine Mutter die Decke von ihm und half dem anderen, ihn den knappen Meter zur Toilettenschüssel zu bugsieren. Gerade noch rechtzeitig schafften sie es seinen Mund darüber zu bringen, da gab er auch schon die letzten Reste seines Mageninhaltes von sich. Während Toshi seinen Oberkörper festhielt und über seinen Rücken strich, hatte seine Mutter die gebleichten Haare zusammengefasst, damit sie nicht im Weg waren.

Auch wenn nichts mehr kam, so hörte Yoshiki nicht mit dem Würgen auf und der ältere der beiden drehte leicht den Kopf beiseite, da er merkte wie sein eigener Magen anfing sich zusammenzuziehen. Was das anbelangte, so war er schon immer empfindlich gewesen und eigentlich würde er liebend gerne den Raum verlassen, um nicht demnächst selbst über der Schüssel zu hängen, aber da er seinen besten Freund nicht alleine lassen wollte, riss er sich zusammen. Dieser sackte schließlich völlig erschöpft und ohnmächtig in seinen Armen zusammen. Behutsam reichte er den leblosen Körper, der nach Luft röchelte, an Yoshikis Mutter weiter, die ihn wieder zudeckte, während Toshi aufstand, um einen feuchten Waschlappen zu holen. Am Waschbecken entdeckte er einen rötlichen Lippenstift, den er in die Hand nahm und dessen Kappe er entfernte. Damit begann er an die weißen Fliesen zunächst die Kanjis für „Tablettenüberdosis“ zu schreiben und fügte dann – in Katakana – noch „Anaphylaxie“ hinzu.

„Anaphylaxie“, wiederholte er, was er geschrieben hatte und endlich verstand Frau Hayashi, was er ihr die ganze Zeit zu erklären versucht hatte.
 

Kaum hatte Toshi den Waschlappen, konnte man auch schon hören, wie mehrere Menschen die Treppe hochgeeilt und gleich darauf ins Badezimmer kamen. Mit zwei Sanitätern, einem Notarzt, einer Trage, der kompletten Ausrüstung sowie seiner eigenen Mutter, wurde es ziemlich eng in dem kleinen Raum. So gerne er auch weiterhin an Yoshikis Seite geblieben wäre, mussten er und Frau Hayashi zur Seite treten, um Platz zu machen. Diese erklärte dem Arzt rasch, was sich in etwa zugetragen hatte und Toshi eilte schnell in das alte Kinderzimmer seines Freundes, um die Pillendosen für diesen zu holen, damit er genau wusste, was er genommen hatte. Aus der Tasche beförderte er die Behälter hervor und bis auf einen kamen sie ihm auch alle von seiner Zeit in Los Angeles her bekannt vor. Lediglich den letzten konnte er nicht zuordnen. Da stand irgendetwas auf Englisch auf dem Etikett und das Wort „hyperthyroidism“ hatte er auch noch nie gehört oder gelesen.
 

„Er wird auf die Schmerzmittel reagiert haben“, äußerte der Notarzt, nachdem er die Döschen entgegengenommen und sich kurz angesehen hatte. „Das hier“, damit hielt er die Verpackung hoch, die Toshi nichts gesagt hatte, „ist ein Standartpräparat zur Hemmung der Schilddrüsenfunktion. Es ist das mit am häufigsten eingesetzte Medikament bei einer Schilddrüsenüberfunktion.“

„Schilddrüsenüberfunktion?“, wiederholte Frau Hayashi das letzte Wort ungläubig und blickte kurz zu Toshi, der jedoch auch nur mit den Schultern zuckte. Das war ihm ebenfalls völlig neu!

Rasch tastete der Arzt den Hals des Bewusstlosen ab und fand dort auch, was er erwartet hatte.

„Man sieht es zwar mit dem bloßen Auge nicht, aber die Schilddrüse ihres Sohnes ist eindeutig vergrößert, was auf eine Überfunktion hindeutet.“
 

Wenig später war Yoshiki medizinisch versorgt und auf die Trage gehoben worden, sodass die Sanitäter ihn die Treppe hinunter tragen und in den Krankenwagen bringen konnten. Es verstand sich von selbst, dass dessen Mutter ihn begleitete und so stand Toshi auf dem Gehsteig und sah der Ambulanz hinterher, als diese mit Blaulicht davonfuhr, während seine eigene Mutter bereits wieder im Haus war und aufräumte.

„Soll ich Sie fahren?“, erklang hinter ihm plötzlich eine Stimme, die ihn zusammenzucken ließ. Als er sich umdrehte, erblickte er Kira, die ihn abwartend ansah. Er nickte kurz und folgte ihr dann zu einem silbernen Mercedes, in den sie beide einstiegen.
 

Es dauerte nicht lange und sie waren am Krankenhaus von Tateyama angekommen, wo Kira den Wagen abstellte und Toshi schon aussteigen wollte, als sie ihn festhielt.

„Warten Sie!“ Damit ließ sie ihn los, öffnete das Handschuhfach und holte daraus eine schwarze Cappi sowie eine Sonnenbrille daraus hervor. „Setzen Sie das auf!“

Was genau er damit sollte, wusste er zwar nicht, schließlich war die Sonne bereits untergegangen, aber letztendlich tat er es. Sie würde schon ihre Gründe haben…

Beide stiegen aus und gingen in das Hauptgebäude, wo Kira direkt auf die Information zusteuerte und nach Yoshiki fragte.

„Sind Sie Familienangehörige?“, fragte die Krankenschwester, da es die Anweisung gegeben hatte, nur Verwandten Auskunft über den berühmten Patienten zu geben.

„Mein Mann ist sein Bruder und ich bin seine Schwägerin“, log sie ohne mit der Wimper zu zucken und war froh, dass sich Toshi ein wenig im Hintergrund hielt, der jetzt auch verstand, warum sie auf die „Verkleidung“ bestanden hatte. Etwas skeptisch musterte die Schwester die beiden, rückte dann aber seufzend mit der gewünschten Information heraus.

„Er befindet sich noch in Behandlung. Gehen Sie bitte in Wartebereich A3, der Arzt wird dort zu Ihnen stoßen. Den Gang gerade aus hinter und dann links.“

„Vielen Dank!“, bedankte sich Kira, verbeugte sich rasch und ging dann mit Toshi in die gewünschte Richtung. Dieser nahm die Sonnenbrille und die Mütze ab, als sie außer Sichtweite waren, und blickte belustigt zu der anderen.

„Was?“, entgegnete diese unschuldig grinsend, „es war die einfachste Möglichkeit an die Informationen zu kommen! Oder wäre es Ihnen lieber gewesen, ich hätte der armen Frau ein Messer an die Kehle gehalten.“ Nachdem Yoshiki ihr vor wenigen Tagen eine E-Mail geschickt und ihr mitgeteilt hatte, dass Toshi wusste, wer sie wirklich war, sah sie keinen Sinn mehr darin, ihm ihre Herkunft zu verheimlichen. Erschrocken blickte er sie an, verstand jedoch gleich darauf, dass sie nur scherzte und versuchte, ihn von seinen Sorgen um den anderen abzulenken.
 

Relativ schnell erreichten sie den ausgeschriebenen Wartebereich, in dem der Sänger auch sofort die Mutter seines besten Freundes erkannte und auf diese zusteuerte.

„Toshimitsu!“ Augenblicklich schloss sie ihn für einen Moment in die Arme und drückte ihn an sich. Als sie ihn losließ, fiel ihr Blick auf jene Frau, die sie erst vor ein paar Stunden zum ersten Mal gesehen hatte. Sie ahnte wer, beziehungsweise was sie war, und nickte ihr dementsprechend reserviert zu, da sie sich nicht sicher war, wie sie damit umgehen sollte.

„Guten Abend, Frau Hayashi“, erwiderte Kira die Geste und machte eine tiefere Verbeugung, ehe sie sich etwas abseits der beiden anderen hinsetzte, ihr Handy hervorholte und mehrere Telefonate erledigte. Aus den Wortfetzen, die zu hören waren, konnte man daraus schließen, dass sie sich darum kümmerte, dass die Ereignisse des heutigen Tages nicht an die Öffentlichkeit drangen.

„Von Yoshiki gibt es leider noch nichts Neues, Toshimitsu“, wandte sich Frau Hayashi an ihn.
 

Eine gute Stunde mussten sie warten, ehe schließlich ein Arzt zu ihnen kam, um ihnen mitzuteilen, dass der Zustand des Patienten stabil war und sie zu ihm konnten. Nachdem er noch kurz erklärt hatte, was sie mit ihm gemacht hatten, standen Toshi und Yoshikis Mutter auf und folgten dem Mediziner, doch der Sänger blieb bei Kira stehen und sah sie fragend an.

„Gehen Sie, ich warte hier“, erklärte sie lächelnd und nickte ihm aufmunternd zu.
 

Zum Krankenzimmer war es nicht weit und nach kurzem Anklopfen traten die beiden ein. Der Drummer lag mit geschlossenen Augen im Bett, öffnete sie jedoch erschöpft, als er Schritte hörte. An seiner Nase war eine Sauerstoffnasenbrille angebracht, aus welcher kontinuierlich Sauerstoff strömte, den er direkt einatmete. Der Stifnek, den Toshi entfernt hatte, war auch wieder um seine Hals und auf seiner nackten Brust waren Elektroden angebracht worden, die mit einem EKG-Monitor verbunden waren, der seinen Herzschlag überwachte. An seiner linken Hand war ein Zugang gelegt worden, an dem eine Flasche mit klarer Flüssigkeit angehangen worden war, die nun langsam in seinen Blutkreislauf floss.

„Yoshiki, wie geht es dir?“, wollte seine Mutter besorgt wissen und zog sich einen Stuhl heran, während sich Toshi damit begnügte, sich auf die Bettkante zu setzen.

„Die wollen mir keine Schmerzmittel geben“, beklagte er sich, da er seinen Rücken nur zu gut spürte, „fiebersenkendes Zeugs krieg ich in rauen Mengen, aber das was ich wirklich bräuchte…“

„Hättest du dich an die Anweisungen deiner Ärzte gehalten, hättest du jetzt das Problem nicht“, entgegnete seine Mutter und fühlte kurz seine Stirn, war aber froh, dass sie deutlich kühler war als noch am Morgen.

„Es hat über eine Woche ohne große Nebenwirkungen funktioniert“, widersprach Yoshiki, wobei der letzte Teil in einem Hustenanfall unterging.

„Sag mal, Junge, klingelt bei dem Wort ‚Schilddrüsenüberfunktion‘ eigentlich was bei dir?“

„Nö“, antwortete er kurz angebunden, da er erneut husten musste und war froh, als Toshi ihm half sich aufzurichten, weil es dadurch endlich besser wurde.

„Warum hast du dann ein Medikament bei dir, das die Schilddrüsenproduktion hemmt und weshalb steht das in deinen medizinischen Unterlagen?“

„Welche medizinischen Unterlagen?“

„Die, die deine Ärzte aus LA hergefaxt haben, nachdem ich kurz dort angerufen hatte, damit die Ärzte hier entsprechend wissen, was genau Sache ist!“

„…“

„Yoshiki… warum hast du die ganze Zeit über nichts gesagt? Ich meine, wie lange geht das überhaupt schon?!“

„Es wurde bei den Voruntersuchungen für die Nackenoperation entdeckt… und gesagt hab ich deswegen nichts, weil ich dir nicht noch mehr Sorgen bereiten wollte, als ich es eh schon tue!“

„Ach Yoshiki…“, seufzte seine Mutter und strich ihm erst zärtlich durch die gebleichten Haare und anschließen über die Wange, wo ihre Hand verweilte, „das gehört zum Muttersein dazu und damit wird man auch nie aufhören – egal ob das Kind jetzt vier oder 44 ist! Dasselbe gilt übrigens auch für dich, Toshimitsu!“ Letzterer starrte daraufhin nur angestrengt auf die Bettdecke, während der Pianist auch ein wenig betreten dreinblickte.

„Ihr seid mir beide schon so zwei…“, äußerte sie kopfschüttelnd, doch zum Glück zierte ein sanftes Lächeln ihr Gesicht, sodass Yoshiki wusste, dass er aus dem Schneider war.
 

„Ne… Tosh?“

Dieser sah ihn fragend an, als er angesprochen wurde.

„Kann es sein, dass du vorhin irgendwelche Laute von dir gegeben hast? Ich kann mich zwar nicht mehr wirklich an das erinnern, was passiert ist, als ich dich und Okaa-san alleine gelassen habe, aber ich bilde mir ein, ich hätte was gehört…“

„Hast du auch, ich hab es nämlich auch wahrgenommen“, bestätigte seine Mutter, während Toshi beide nur ungläubig anstarrte und den Kopf schüttelte.

„Es hat geklungen wie eine Mischung aus Wildschwein und brunftigen Elch!“

„Als du verzweifelt versucht hast, mir mitzuteilen, was mit Yoshiki ist, ich dich aber nicht verstanden habe und später als er wieder zu Bewusstsein gekommen ist.“

„Sag mal was!“, forderte der Drummer, in der Hoffnung, es noch einmal hören zu können.

„Was?“

„Stumm wie ein Goldfisch“, stellte er enttäuscht fest.

„Ich kann mich wirklich nicht entsinnen, irgendwelche Geräusche von mir gegeben zu haben…“

„Toshimitsu stand unter extremen Stress, vielleicht war das ein Auslöser…!“

„Vielleicht sind das die ersten Anzeichen dafür, dass deine Stimme wiederkommt“, freute sich Yoshiki und lächelte müde.

„Wo ist eigentlich deine Mutter, Toshimitsu?“

„Ich glaube, noch bei euch…“

„Dann werde ich sie kurz anrufen, ihr Bescheid geben, wie es um Yoshiki steht und dass du hier bist“, entschied Frau Hayashi, nachdem ihr Sohn in Worte gefasst hatte, was Toshi gesagt hatte.
 

„Wie fühlst du dich?“, wollte der Ältere wissen, als sie alleine waren.

„… völlig gerädert… …. Ne, Tosh… bitte sag niemanden etwas davon!“

„Wovon?“

„Die Schilddrüsensache…“

„Meinst du wirklich, dass das die beste Idee ist?“

„Ich will niemanden belasten und bisher hat es auch immer geklappt, ohne dass jemand Bescheid wusste.“

„Wie wirkt sich die ganze Geschichte auf deine Gesundheit aus?“, fragte der Ältere, erhielt aber nur einen fragenden Blick, weshalb er das denn jetzt wissen wollte, „wenn sonst schon niemand weiß, was mit dir los ist, dann will ich es wenigstens tun, um entsprechend handeln zu können, wenn mit dir etwas sein sollte!“

Schließlich willigte Yoshiki ein, aber nur unter der Bedingung, dass Toshi mit ihm kuschelte, damit er sich nicht so alleine in dem kalten Krankenhauszimmer fühlte.

„Alter Schmusekater“, entgegnete der nur, legte sich dann aber zu seinem besten Freund, der ein wenig Platz für ihn gemacht hatte und sich nun an ihn schmiegte, während er einen Arm um ihn legte.

Der Pianist schloss kurz die Augen und genoss die Wärme, ehe er schließlich leise anfing zu erzählen:

„Die Symptome, die bislang bei mir aufgetreten sind, sind unter anderem ein erhöhter Puls, innere Unruhe, Nervosität, erhöhte Temperatur, Bewusstseinsstörungen, Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken in denen ich wirklich alles essen könnte, Gewichtsverlust obwohl ich futter wie ein Scheunendrescher… was die Ärzte als großes Risiko ansehen, ist, dass meine Leistungsfähigkeit deutlich vermindert ist. Selbst wenn ich voll im Training stehe, halten sie es für unmöglich, dass ich ein volles Konzert spielen kann… aber ich werde denen zeigen, dass es durchaus möglich ist! Sobald wir die perfekte Medikamentation für mich ausgetüftelt haben und meine Schilddrüse nicht mehr der Ansicht ist, für drei produzieren zu müssen, gehen die Symptome auch wieder zurück…“

Wenn Toshi so zurückdachte, dann gab es einige dieser Anzeichen schon länger als seit Juli.

„Weiß man, wie lange du damit schon gelebt hast, ohne es zu wissen?“

„Nein…“

„Und bei den Vorsorgeuntersuchungen für die OP ist es herausgekommen?“

„Ja… zuerst dachten sie…“ Yoshiki brach ab, da er sich nicht sicher war, ob er mit dieser Information auch herausrücken sollte.

„Zuerst dachten sie was?“

„… der Verdacht lag zunächst auf Schilddrüsenkrebs…“

„Krebs?!“

„Es hat sich nicht bestätigt… sie haben alle möglichen Tests gemacht, aber die sind alle negativ zurückgekommen… aber die Wartezeit… das war grauenhaft… wenn es diese eine bestimmte Art gewesen wäre, dann hätte ich nur noch ein knappes Jahr gehabt…“

„Und du hast niemandem etwas gesagt?“

„Tocchi… ich selbst hatte schon panische Angst… ich wollte nicht, dass die Leute um mich herum das auch durchmachen müssen!“

„Ein Anruf hätte genügt und ich wäre sofort bei dir gewesen!“

„Warum hast du dann nicht dasselbe getan, als es dir so scheiße ging?“, konterte Yoshiki.

„Keine Geheimnisse von jetzt an mehr, ok?!“

„Keine Geheimnisse mehr“, stimmte er zu und schloss müde die Augen.
 

Die beiden hatten nicht mitbekommen, dass Frau Hayashi den letzten Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen hatte. Erst jetzt machte sie sich bemerkbar, trat vollends ins Zimmer und ging zum Bett, wobei ihr Sohn nur schwerfällig die Lider hob.

„Ich denke, es ist besser, wenn wir jetzt gehen, damit du dich ausruhen kann“, entschied sie und strich durch seine Haare. Toshi stimmte dem zu, doch als er sich von Yoshiki lösen wollte, hielt dieser ihn fest.

„Bitte bleib… ich will nicht wieder alleine im Krankenhaus sein…“

„Okay“, stimmte er zu und streichelte über den Rücken des Jüngeren, der schon wieder die Augen geschlossen hatte.

„Schlaft gut, ihr beiden“, verabschiedete sich Frau Hayashi und schloss leise die Tür hinter sich.
 

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Real an diesem Kapitel ist, dass Yoshiki seine Schilddrüsenerkrankung lange Zeit für sich behalten hat, nachdem bei den Voruntersuchungen zu seiner Nacken-OP bei ihm eine vergrößerte Schilddrüse festgestellt worden war und der erste Verdacht bei Schilddrüsenkrebs gelegen hatte. Bekannt wurde es erst, als er bei der US-Tour in seinem Hotelzimmer zusammenbrach und die Security die Zimmertür gewaltsam öffnen musste.

Was die Namen ihrer Mütter anbelangt, so bin ich einfach die Danksagungsliste einer DVD durchgegangen und hab einfach die weiblichen Namen bei Hayashi und Deyama genommen ^.~
 

Okay, dann hoffe ich mal, dass euch das Kapitel gefallen und freue mich darauf, eure Meinungen/Kommentare/Gedanken etc. zu lesen!^^
 

P.S.: Für das nächste Kapitel am besten schon einmal Zahnpaste und Zahnbürste bereithalten, denn da wird es zuckersüß.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kaoru
2011-05-25T08:25:44+00:00 25.05.2011 10:25
Ah, doofes Kapitel... nein, das liegt natürlich nicht am Stil, aber ich mag es inhaltlich nicht besonders... zu schockig...

>>Er hat die Tablettendosis eigenmächtig erhöht. Ich denke, eine Zeit lang konnte sein Körper die Allergene ertragen, aber jetzt war es einfach zu viel!

Dazu sage ich mal nichts, außer 'selber Schuld, wenn er so leichtsinnig ist'

>>ANAPHYLAXIE!!“ Am liebsten hätte er das Wort herausgeschrien, damit sie es verstand, doch das einzige was passierte, war, dass undefinierbare Kehllaute seinen Mund verließen.

Yeah, unser Goldschweinchen ist im Anmarsch^^b

>>Am Waschbecken entdeckte er einen rötlichen Lippenstift, den er in die Hand nahm und dessen Kappe er entfernte.

Banause... die Teile sind mitunter zu teuer, um das Bad damit zu dekorieren. Typisch Mann. Was mich interessiert, gehört der Lippenstift Yosh?

>>Damit ließ sie ihn los, öffnete das Handschuhfach und holte daraus eine schwarze Cappi sowie eine Sonnenbrille daraus hervor. „Setzen Sie das auf!“

Immer perfekt ausgestattet,Aber Kira denkt mit... auch wenn es ziemlich auffällig ist, mit Sonnenbrille und Cappy durch ein Gebäude zu gehen, aber gut...

>>„Sag mal, Junge, klingelt bei dem Wort ‚Schilddrüsenüberfunktion‘ eigentlich was bei dir?“
„Nö“

Unschuldslämmchen Yosh? Iwie passt da was nicht. Warum denkt der Mann eigentlich immer, dass er alle um sich herum für Narren halten kann?*Yoshpoke*

>>"Es hat geklungen wie eine Mischung aus Wildschwein und brunftigen Elch!“

*prust* Meine Lieblingsstelle*wieher*

>>„Bitte bleib… ich will nicht wieder alleine im Krankenhaus sein…“

Argh, Zuckeralarm!!! Warum müssen die beiden auch so süß sein*quietsch* Schon niedlich, wie unser knallharter Geschäftsmann zum Schmusetier mutiert, sobald Tosh auf den Plan tritt. Wie haben die das 10 Jahre ohne einander ausgehalten?

Hatte ich eigentlich schon mal gesagt, dass ich es toll finde, dass du nun immer hinschreibst, was wirklich passiert ist und was du dir zusammengereimt hast? Klasse Idee (von einer Kommentatorin, ne?*lobt*)

A la prochaine~
Von: abgemeldet
2011-05-21T12:54:21+00:00 21.05.2011 14:54
Womit sein "Unwohlsein" zusammenhängt...Schwanger natürlich *g*...Nein, natürlich nicht, aber mittlerweile kam schon raus womit es, neben der Unverträglichkeit der Schmerzmittel, zusammenhängt. Ich hatte auf die Schilddrüsenüberfunktion getippt, die ja erst letztes Jahr an Licht kam. Kein wunder, das der Junge so einen Appetit hat und auch schon selber nicht wer weiß, wovon es ihm eigentlich gerade schlecht geht. Egal, ein paar Pillen mehr oder weniger, darauf kommt es ja nicht an *räusper* Nunja, jetzt hat es ihn mal wieder erwischt, aber wenigstens leistet ihm Toshi Gesellschaft. Und nochmal ein Hinweis an Yoshiki: Was glaubst du eigentlich wie naiv deine Mum ist? "Schilddrüsenüberfunkton? Nö keine Ahnung!...Welche medizinischen Unterlegen?...Eigentlich bin ich doch vollkommen gesund!" Ja genau, man merkt's!^^
Und Toshi scheint auf dem Weg zu sein seine Stimme wiederzufinden. Freue mich schon auf's nächste Kapitel!^_^
Von:  Asmodina
2011-05-14T05:18:48+00:00 14.05.2011 07:18
du verstehst es immer wieder, einen zu erschrecken XD. Aber ich mag dieses Kapitel es zeigt, wie stark die Freundschaft zwischen den beiden doch ist. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, vor allem wegen X Japan
Von:  Terra-gamy
2011-05-13T20:41:49+00:00 13.05.2011 22:41
wie süß die beiden ´sind. na dann bin ich mal gespannt, wann sich toshis stimme das nächste mal meldet
Von:  Astrido
2011-05-13T17:26:04+00:00 13.05.2011 19:26
schönes kapitel. gefällt mir gut. tja, keine pause für die beiden... aber iwie wär das ja auch langweilig, sonst.
beten wir, das es alles in unserer phantasie bleibt.

ich bin auf das meeting gespannt, welches yoshiki für x halten wollte.
lg
mayu


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