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Rainy Days

von

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Peace Pizza

@ Asmodina: *lach* Ja, er ist eine kleine Diva… aber Diva-Yoshiki zu schreiben macht unheimlichen Spaß^^
 

@ Toshi-Hamlet_Hayashi: Ein gewisser jemand erbarmt sich in einem der späteren Kapitel noch und erklärt ihm Skype ^.~
 

@ JaeKang: Warum du dir das so gut vorstellen kannst? Weil Yoshiki mit Technik nicht immer klar kommt? Ich sag nur… Bull Run und Navi ^.~
 

@ Yoshiki_Deyama: Möchtest du dich mit dazu setzen, wenn Yoshiki Skype erklärt bekommt? Ein Plätzchen ist sicherlich noch frei ^.~
 

@ all: Auf die Gefahr hin, dass mir meine Betaleserin auf den Deckel steigt, weil ich ihren Vorsprung dezimiere, gibt es jetzt offiziell das letzte Kapitel in diesem Jahr. Ich danke euch für all die Kommentare, die mich nur zu oft zum Lachen und Schmunzeln gebracht haben und hoffe, dass wir uns 2011 wieder lesen!

Einen guten Rutsch und viel Spaß beim nächsten Kapitel!!^^
 

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Im Dunkeln saß Toshi auf dem Bett im Gästezimmer und betrachtete den Rahmen, den Yoshiki ihm vorher gegeben hatte. Eine gute Stunde war inzwischen vergangen, seit sie aneinander geraten waren und keiner hatte bisher nachgegeben – und der Sänger war sich sicher: er würde nicht klein beigeben – diesmal nicht!

Er hatte es sooft in der Vergangenheit getan… hatte sich von hide und seinem langjährigen Freund wie Knetmasse formen lassen, später dann von Masaya und Kaori. Yoshiki hatte gesagt, er wollte ihm helfen… so recht glaubte er nicht daran! Der andere war viel zu sehr mit sich selbst und zig anderen Dingen beschäftigt. Es schmerzte, aber mit der Zeit stumpfte man dagegen ab. Wenn es dem anderen wirklich ernst mit seinen Worten war, dann musste er den ersten Schritt machen und seine Regeln und Wünsche respektieren. Zulange hatte er sein Leben von anderen bestimmen lassen. Sich von HOH loszusagen, stellte einen kompletten Neuanfang dar und da wollte er noch einmal bei null anfangen, ohne sich von anderen beeinflussen zu lassen.

Wie er dies jedoch machen würde, war ihm ein Rätsel… HOH hatte deutlich gemacht, dass sie nicht gewillt waren, ihn gehen zu lassen. Verübeln konnte er es ihnen nicht wirklich, da ihn schließlich Verträge an Masaya banden – Verträge von denen er keine Ahnung hatte, wie er da wieder herauskommen sollte. Hinzu kamen die Schulden und das er keine Kontrolle über sein Geld hatte…
 

Ein leises Klopfen an der Tür schreckte den Sänger aus seinen Gedankengängen auf, sodass er den Kopf hob und sah, wie ein blonder Schopf hineingesteckt wurde.

„Gott ist das Dunkel bei dir, Tosh!“, äußerte Yoshiki und öffnete die weiße Holztür ein Stück weiter.

„Darf ich rein kommen?“, wollte er wissen und war unter dem Türrahmen stehen geblieben. Ein Schulterzucken, das er dank mangelndem Lichts kaum wahrnehmen konnte, war seine einzige Antwort auf die Frage, sodass er herein kam, die Deckenbeleuchtung anschaltete und dem Sänger einen Teller mit einer dampfenden Pizza hinhielt, die schon etliche verbrannte Stellen aufwies.

„Friedenspizza?“
 

Angesichts dieses Angebotes hob der Sänger irritiert die Augenbrauen hoch. Er hatte nicht gedacht, dass der Drummer so schnell über seinen Schatten springen würde.

„Jetzt guck mich nicht an, als hätte ich einen zweiten Kopf“, entgegnete Yoshiki und setzte sich zu dem anderen aufs Bett, wo er auch den Teller abstellte. Ein leichtes Lächeln gepaart mit etwas Wehmut schlichen sich in die Züge des Pianisten, als der den Bilderrahmen entdeckte, den Toshi festhielt. Unwillkürlich musste er an das Skypegespräch mit Heath denken, das er erst vor wenigen Minuten beendet hatte. Einmal mehr hatte er feststellen müssen, dass das „kleine Küken“, wie sie ihn früher immer genannt hatten, dem „großen Taishou“ gehörig den Kopf zu waschen wusste. Zu seinen Anfangszeiten hätte Heath die Band fast wieder hingeschmissen, weil er mit den zum Teil derben Scherzen, die ihm vor allem hide und Yoshiki gerne gespielt hatten, nicht klargekommen war, aber davon war nichts mehr zu sehen. Ihr Bassist hatte sich in den Jahren der Trennung genauso verändert wie er selbst und Toshi – lediglich Pata war derselbe wie eh und je.
 

„Wenn dir wirklich etwas an der Freundschaft mit Toshi liegt, dann schluck deinen verdammten Stolz hinunter und beweg deinen Arsch zu ihm! Du wolltest ihn doch immer wieder, jetzt hast du ihn – also nutz gefälligst die Chance!“
 

Einem Instinkt folgend, den er nicht erklären konnte, von woher er kam, beugte er sich nach vorne, schloss die Arme um den Oberkörper des Kleineren und drückte ihn an sich. Überrascht zuckte Toshi angesichts der plötzlichen Umarmung zusammen, erwiderte die Geste jedoch keine zwei Sekunden später und vergrub sein Gesicht in Yoshikis Nackenbeuge, wobei er nur zu deutlich die Textur der Halskrause, die der andere wie üblich trug, spüren konnte.

„Tut mir Leid, dass ich vorhin so aufgebraust bin…“, äußerte der Drummer und versuchte seinen Kopf gegen Toshis zu lehnen - so gut es mit Stifnek eben ging.

„Als ich deine Sachen zusammengepackt hab, bin ich zufällig auf die Ordner gestoßen… ich war neugierig… also hab ich reingeschaut… Heath hatte gemeint, ich solle es nicht tun, weil es deine Privatsphäre verletzt, aber…“ Yoshiki unterbrach sich, da er nach den richtigen Worten suchte, sie jedoch nicht fand. Klar, der Sänger wusste, dass er furchtbar neugierig sein konnte und in alles seine Nase steckte, aber war das eine Entschuldigung?
 

„Tosh?“ Irritiert drückte der Pianist ihn etwas von sich, um ihn direkt ansehen zu können, als seine feinen Ohren ein leises Schniefen wahrnahmen. Der Kleinere lächelte als Antwort nur schief und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Er kannte den anderen lange genug, um zu wissen, dass er nicht bei jedem seinen Stolz herunterschluckte – dass er es für ihn tat und sich sogar entschuldigte, bedeutete ihm viel.

„Alles okay?“, wollte Yoshiki besorgt wissen, der die Tränen seines besten Freundes, die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnten, nicht recht nachvollziehen konnte.

Ein Nicken auf die Frage war Toshis Antwort, bevor er die Umarmung des anderen suchte, die dieser auch willig gewährte und ihn fest an sich drückte, so als wolle er ihn nie mehr loslassen. Es tat gut, die Wärme und Nähe des Jüngeren zu spüren und zum ersten Mal seit langem fühlte er sich wirklich sicher. Heath hatte sich zwar aufopfernd um ihn gekümmert und alles Menschenmögliche getan, um ihn vor HOH zu schützen, aber ihr Bassist war eben nicht sein Sandkastenfreund.

„Irgendwie kriegen wir das schon wieder hin, okay?“, flüsterte Yoshiki und strich durch Toshis Haare, während er dessen Geruch einatmete.

„Ich werde dafür sorgen, dass HOH dir nichts mehr anhaben können…“
 

Unwillkürlich fühlte sich der Sänger bei dieser Aussage an ein Ereignis erinnert, das während der Oberschule stattgefunden hatte. Aus irgendeinem Grund hatte einer der Rowdies ihn auf dem Kieker gehabt, doch da er noch nie der Schlägertyp gewesen war, hatte er einfach versucht, ihn so gut es ging zu ignorieren, in der Hoffnung, ihn so wieder loszuwerden. Yoshiki gegenüber hatte er darüber nie ein Wort verloren, da er wusste, dass der andere nur eine Schlägerei anzetteln würde, was lediglich zu einem weiteren Schulverweise führen würde. Irgendwie musste er es aber doch spitz bekommen haben, da eines Tages der Rowdy plötzlich mit gebrochener Nase und Veilchen in die Schule gekommen war und ihn fortan immer in Ruhe gelassen hatte. Am selben Tag war auch sein bester Freund mit geschwollenem Kiefer und aufgeplatzter Lippe in der Schule erschienen, sodass Toshi nur eins und eins hatte zusammenzählen müssen, um zu wissen, was vorgefallen war.
 

„Wir zwei gegen den Rest der Welt… so wie früher, okay?“, wisperte der Pianist und fuhr über Toshis bebende Schultern, während er ihn so fest wie nur irgend möglich an ihn presste. Vielleicht war es ganz gut gewesen, dass Heath ihm noch einmal einen Dämpfer verpasst hatte…

Er konnte fühlen, wie der andere leicht nickte und lächelte, während er ihn einfach festhielt, so als wolle er ihn vor allem Unheil abschirmen.
 

Erst Minuten später lösten sich die beiden Freunde wieder und wandten sich schließlich der Pizza zu, wobei Toshi zur Seite griff und sein Handy holte.
 

„Friedenspizza?? (o.Ô)“
 

„Hab keine Zigaretten, Zigarren und der Gleichen mehr im Haus seit ich mit Rauchen aufgehört habe…“, entgegnete Yoshiki und angelte sich ein Stück von der verbrannten Pizza. Kaum hatte er lautstark hineingebissen, spuckte er den Bissen auch schon wieder aus.

„Das kann ja keiner essen!“

Der Sänger nahm sich ebenfalls ein kleines Stück und biss hinein, nur um es mühevoll und mit verzogenem Gesicht herunterzuschlucken.
 

„Dein Werk?“
 

„Normalerweise gelingt mir Tiefkühlpizza“, verteidigte der Drummer seine Kochkünste, „wenn Heath mich nicht ewig über Skype genervt hätte, dann wäre sie auch gelungen!“
 

„Soll ich kochen oder wollen wir uns weiter mit deiner Kreation vergiften?“
 

Der Pianist zog zwar schmollend eine Schnute, gab dann aber seine Zustimmung und folgte Toshi hinunter in die Küche, wobei er den Teller wieder mitnahm und dessen Inhalt in den Mülleimer wanderte. Als der ältere der beiden jedoch den großen Kühlschrank öffnete, musste er feststellen, dass es bei Yoshikis eigenwilligem Vorrat schwer werden würde, etwas Vernünftiges zu kochen. Es gab Pudding in rauen Mengen, gefolgt von Naturjogurt, Gemüse und Erdnussbuttercreme. Auf der Theke stand eine Schale mit Äpfeln und Bananen und in den Hängeschränken fand er noch ein paar Reste an Nudeln, Reis und Toastbrot. Die Vorratskammer war bis auf Unmengen an Schokoladentafeln und Pralinen gähnend leer und ein Blick in den Tiefkühlschrank verriet, dass es außer verschiedenen Eissorten auch nicht wirklich was zu holen gab.
 

„Wie kannst du dich so ernähren??“
 

„Essen gehen?“
 

„Irgendetwas Essbares werde ich daraus schon noch hinkriegen…“
 

Seufzend drückte Toshi Yoshiki das Handy in die Hand und deutete dann auf einen der beiden Stühle, die um den kleinen, runden Glastisch standen, der sich in der Küche befand.

„Ich soll mich hinsetzen und dir nicht beim Kochen helfen?“, riet der Schlagzeuger und erhielt ein Nicken, woraufhin er lediglich den Flatscreen in der Küche einschaltete und sich dann setzte, um die Nachrichten auf CNN zu verfolgen, während der Kleinere alle möglichen Dinge in der großen Küche zu Tage beförderte. Als dieser gerade dabei war eine Gurke zu schälen – wusste der Teufel, was er damit tun wollte – fiel Yoshiki etwas Entscheidendes ein, sodass er aufsprang und auf Strümpfen – die Schuhe hatte er während der Videotelefonie mit Heath ausgezogen – aus der Küche lief.

„Bin gleich wieder da!“

Verwundert blickte Toshi ihm kurz nach, widmete sich dann aber wieder dem Gemüse in seiner Hand und hobelte es anschließend mit einer Küchenreibe in eine Schüssel.
 

Gute zehn Minuten waren vergangen, als der Drummer wieder zurückkam, während der Sänger bereits Reis im Reiskocher gekocht und aus Naturjogurt, Gurke und einem Rest Knoblauch, den er noch gefunden hatte, ein Tsatsiki gezaubert hatte – kein Fünfsternemenü, aber bedeutend genießbarer als Yoshikis verbrannte „Friedenspizza“.

„Hier!“

Eigentlich hatte Toshi gerade den Reis aus dem Reiskocher herausholen und auf die Teller verteilen wollen, als der andere ihm eine Kreditkarte unter die Nase hielt. Mit einem mehr als fragenden Blick drehte er sich zu ihm um. Was sollte er damit?

„Für dich!“

Anscheinend waren die imaginären Fragezeichen, die um seinen Kopf herum schwirrten, nur für ihn selbst sichtbar, sodass er Yoshikis Hand mit dem Unterarm wegdrückte, sich umdrehte, um den Reis zu verteilen. Doch kaum hatte er den Löffel im Kocher, hatte er wieder die Karte unter der Nase.

„Jetzt nimm schon!“

Geduld hatte wirklich noch nie zu den Stärken des Jüngeren gehört. Er war zwar ein Meister darin, die aller anderen zu strapazieren, aber seine eigene war praktisch nicht vorhanden. So drehte sich Toshi erneut um und hielt dem Blonden Reiskocher und Löffel hin, um zu verdeutlichen, dass er die Hände gerade voll hatte. Hinzu kam die insgeheime Frage, was er mit Yoshikis Kreditkarte sollte? Er hatte doch klar und deutlich gesagt – oder eher geschrieben – dass er keine Almosen wollte!
 

„Okay, mach erst das Essen fertig“, schien der Drummer endlich zu verstehen und machte sich stattdessen daran, Besteck herauszuholen und sich um Getränke, in Form von Wein, zu kümmern. Das Entkorken der Flasche mit seinen lädierten Händen stellte sich jedoch als ziemliches Problem heraus, sodass er Toshi schließlich den Wein samt Korkenzieher hinhielt, als dieser die Teller auf den Tisch stellte und sich hinsetzte.

„Mach mal auf! Was gibt es eigentlich??“

Der Sänger nahm ihm die Flasche ab, öffnete sie mühelos und schenkte ihnen beiden etwas von dem Weißwein ein. Eigentlich hatten die Ärzte Yoshiki ja angeraten, wegen der Schmerzmittel auf Alkohol zu verzichten, aber eine kleine Ausnahme war sicherlich drinnen.
 

„Ist das Tsatsiki?“, fragte Jüngere, der eine kleine Gabelspitze von dem soßenartigen Etwas probiert hatte, das da neben dem Reis angehäuft war.
 

„Friedensreis à la Toshi“, schrieb der Ältere und hielt dem anderen das Display hin.
 

„Reis und Tsatsiki??“ Das klang nicht unbedingt nach etwas, das ganz oben auf seiner Essenswunschliste gestanden hätte – Ramen wären da schon viel besser gewesen.
 

„Du kannst gerne die Pizza aus dem Müll fischen oder dich selbst hinter den Herd stellen! :P“
 

„Friedensreis à la Toshi klingt wunderbar!“, entgegnete Yoshiki und machte sich daran, den Reis mit dem Tsatsiki zu vermischen und zu essen. Warum brachten Köche immer denselben Spruch, wenn man sich auch nur geringfügig skeptisch gegenüber dem Essen zeigte? Seine Mutter war so, all seine bisherigen Freundinnen waren ihm damit gekommen und Toshi nun auch… das war so unfair, wenn sie ganz genau wussten, dass man nicht kochen konnte! Zu seiner eigenen Überraschung schmeckte die Kreation seines besten Freundes jedoch erstaunlich gut.
 

„Was sollte das gerade eben mit der Kreditkarte?“, schrieb Toshi zwischen zwei Bissen und schob dem anderen das Handy hin, der ihm daraufhin erneut die Karte reichte, die er auf den Tisch gelegt hatte.

„Du wirst sie brauchen, ansonsten stehst du echt ohne einen Cent da“, fügte Yoshiki hinzu und gönnte sich einen Schluck Wein, während Toshi ihn einmal wieder nur fragend ansah. Manchmal war es wirklich zum Haare raufen, dass man dem anderen immer jegliche Informationen aus der Nase ziehen musste.

„Nachdem Heath mir erzählt hatte, dass Kaori und Masaya sich mit deinem Geld ein schönes Leben machen, während du kaum über die Runden kommst, habe ich dafür gesorgt, dass sämtliche Zahlungen an dich von Seiten X JAPANs eingestellt werden, damit zumindest der Teil deines Vermögens vor diesen rachgierigen Nutznießern sicher ist!“, erklärte der Pianist und beobachtete, wie Toshi ihn geschockt anblickte, „alles was mit X zu tun hat, fließt im Augenblick auf eines meiner leerstehenden Konten bei einer amerikanischen Bank. Ich werde Morgen veranlassen, dass du uneingeschränkten Zugang darauf erhältst und sämtliche Lastschriften darauf umstellen kannst, aber das wird mindestens ein paar Tage dauern… Bis dahin kommst du zumindest mit der Kreditkarte an dein Geld…“ Als der andere nicht reagierte, geriet Yoshiki ins Zögern, da er eigentlich keine Lust hatte, dasselbe Drama von vorhin noch einmal durchzumachen.

„Tosh, sag was!“
 

„… ich bin sprachlos…“
 

„Das bist du so auch schon! Hör mal, das war unter keinen Umständen böse oder als Eingriff in deine Privatsphäre gemeint. Vielleicht ist es bis zu einem gewissen Teil meine Rache an Kaori und Masaya, wenn sie demnächst feststellen, dass plötzlich eine Stange Geld fehlt, aber in aller erster Linie war es, um dir zu helfen…“, versuchte er sein Handeln zu erklären und gestikulierte mit Messer und Gabel herum, „… du meintest mal in einem Interview kurz nach unserem Zerwürfnis, dass X nicht nur mein Lebenswerk sondern auch deines gewesen sei… X wirft genug ab, um davon alleine gut leben zu können… zu hören, dass sich andere an unserem Baby bereichern… du deswegen Schulden machst… das hat mich so furchtbar wütend gemacht…!“
 

Nachdem er geendet hatte, entstand eine scheinbar minutenlange Stille zwischen ihnen, ehe Toshi aufstand und Yoshiki schon damit rechnete, dass er kommentarlos nach oben ins Gästezimmer verschwinden würde und sich wahrscheinlich einmal wieder seinem neuen Lieblingshobby – Schlafen - widmete. Stattdessen trat der Sänger jedoch zu ihm und umarmte ihn völlig überraschend. Es war ungewohnt, jemanden zu haben, der sich in seine Angelegenheiten einmischte und Dinge für ihn in die Hand nahm, aber in der momentanen Situation war es vielleicht sogar das Beste, auch wenn er eigentlich keine Almosen haben wollte. Aber war Yoshikis Hilfe und Unterstützung überhaupt das? Im Augenblick fiel es ihm schwer, klar zu sehen, weil er das Gefühl hatte, in der Dunkelheit kein Licht mehr zu haben, mit dessen Hilfe er seinen Weg hätte finden können. Vielleicht war es das Beste, die ausgestreckte Hand seines Freundes aus Kindheitstagen zu ergreifen und sich von ihm ein Stück führen zu lassen, auch wenn es bedeutete, dass er einmal hinterher gezerrt wurde, nur um im nächsten Moment gemütlich nebeneinander herzugehen? Konnte er dem Jüngeren so vertrauen, wie er es früher getan hatte? Er wollte es, er wollte es wirklich, denn Yoshiki war für ihn trotz aller Unterschiede immer wie ein dritter Bruder gewesen. Die Jahre, die sie getrennt verbracht hatten, hatten ihm immer mehr verdeutlicht, wie sehr er den anderen vermisste, weshalb er ihn letztendlich einfach angerufen hatte. Aber er hatte auch Dinge getan, die den anderen verletzt hatten, und auch wenn alles wieder wie früher schien, so war es dies bei weitem nicht. Zwischen ihnen existierte eine Mauer, die es früher nicht gegeben hatte, die ihn unter anderem davon abgehalten hatte, von Anfang an Yoshikis Hilfe zu suchen. Doch wollte er diese? Konnte er dem anderen voll und ganz vertrauen? Schließlich hatte er in den letzten Stunden immer wieder deutlich gemacht, dass er keine Zeit hatte, andererseits schien er auch über seinen Schatten gesprungen zu sein und überdies hatte er seine Arbeit hinten angestellt, obwohl ihm ein wichtiges Projekt im Nacken zu sitzen schien… War es möglich, noch einmal auf Anfang zurückzuspulen und von vorne anzufangen. Sie beide zusammen gegen den Rest der Welt? Er wusste es nicht, aber er war gewillt, es zu probieren…
 

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Fortsetzung folgt…
 

Ich finde es interessant, dass viele glaubten, Toshi würde den ersten Schritt machen (bin ja schon mal auf eure Kommentare gespannt, dass dem nun nicht so war^^;) und um ehrlich zu sein… als ich angefangen habe, die Story zu planen, war es auch so vorgesehen gewesen, doch als ich dann an der eigentlichen Szene angekommen war, habe ich ihre Freundschaft noch einmal Revue passieren lassen… auf den ersten Blick hat definitiv Yoshiki die Hosen an, doch wenn man die Informationen aus seiner Biografie mit in Betracht zieht, dann fängt man an, dies zu hinterfragen (oder zumindest ich). Die allgemeine Annahme ist die, dass Toshi studieren wollte, von Yoshiki aber überredet wurde, dies bleiben zu lassen und stattdessen mit ihm und X nach Tokyo zu kommen. In Wahrheit war es jedoch Yoshiki, der studieren wollte und der von Toshi überzeugt wurde, es mit der Band in Tokyo zu versuchen. Genauso war es Toshis Idee gewesen, X JAPAN noch einmal zu vereinen, während Yoshiki zunächst gezögert hatte. Ein weiterer, ausschlaggebender Punkt war die Körpersprache der beiden, v.a. in „Stresssituation“: Toshi wirkt gelassen und relaxt, während Yoshiki häufig zu Übersprungshandlungen neigt, die einen Konflikt ausdrücken, und er sich in solchen Momenten oft zu Toshi hin wendet.

Meine persönliche Einschätzung ist die, dass es eigentlich Toshi ist, der in der Freundschaft die Hosen anhat, dies aber nicht an die große Glocke hängt (Yoshikis Ego zuliebe, weil er nach eigener Aussage nie an erster Stelle gewesen war, sondern immer nur an dritter (in der Familie sowie in der Band) etc. – sucht euch einen Grund aus). Warum habe ich Yoshiki also den ersten Schritt machen lassen? Nun, die Antwort dazu findet ihr weiter oben in Heaths Aussage ^.~
 

Und nun genug der Einsicht in meine verwirrenden Gedanken der Charakterdarstellung! Ich wünsch euch einen guten Rutsch in ein erfolgreiches neues Jahr (nur nehmt das mit dem Rutschen nicht ganz so wörtlich!)^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-01-12T12:04:21+00:00 12.01.2011 13:04
ich bin hier noch ein totaler Newbie und als erstes auf Deine Storys gestoßen. Diese gefällt mir am besten, hab gestern alle Teile hintereinander weggelesen und will unbedingt wissen wie es weitergeht.Ich hoffe Du lädst die nächsten Teile schnell hoch(Hundeblick aufsetz!!)ich liebe Storys die länger sind und dazu noch so spannend, weiter so!!♥
Von:  Kaoru
2011-01-09T14:43:20+00:00 09.01.2011 15:43
Tse, mir fiel gerade auf, dass ich dich gar nicht in meine Favos aufgenommen habe. Das musste schleunigst geändert werden und ich darf nur feierlich verkünden: Willkommen bei meinen Schätzen^.~

Joa, wie versprochen kommt heute endlich der Kommentar zu deinem neuen Schnuckelchen^^; Ich weiß, du musst viel Geduld mit mir haben, aber dafür geb ich mir mit dem Schreiben auch immer besondere Mühe*versprech* Werd ich jetzt gelobt???

>>Eine gute Stunde war inzwischen vergangen, seit sie aneinander geraten waren und keiner hatte bisher nachgegeben
Dickköpfe unter sich... Hat man da noch Worte??? Dabei war doch Toshi immer der, der letztendlich nachgegeben hat, oder war es hide, der ihn dazu gebracht hat nachzugeben...*grübel* Sollte Letzteres der Fall sein: Guck mal Tosh, da sitzt iwo so ein kleiner Plüsch-hide, lass dir von dem in den Hintern treten und schick ihn dann, als Dank für den Rat, an folgende Adresse:...

>>„Friedenspizza?“
Irgendwie ist die Stelle niedlich... zumal Yosh ja nicht kochen kann und es scheinbar noch nicht einmal auf die Reihe bekommt, eine Pizza aufzutauen (wie stellt er sich bitte an, wenn er die selbst machen muss???)

>>Einmal mehr hatte er feststellen müssen, dass das „kleine Küken“, wie sie ihn früher immer genannt hatten, dem „großen Taishou“ gehörig den Kopf zu waschen wusste.
Heath, das kleine Küken...*irgendeineMelodieerfindet* Aber sehr passend zu den federn, die er ja immer bei Konzis trägt... Du bist Schuld, dass ich in letzter Zeit Pata vernachlässige und dafür Heath anschmachte!

>>lediglich Pata war derselbe wie eh und je
Stimm, immer noch genauso ruhig... nur gealtert ist er mehr als die anderen, wie ich finde... und bilde ich mir die Trauer, die von ihm ausgeht, ein? (Ernstgemeinte Frage)

>>Heath hatte gemeint, ich solle es nicht tun, weil es deine Privatsphäre verletzt, aber…
Auf die Idee hättest du auch sebst kommen können, du neugieriger... JoJo!

>>Kaum hatte er lautstark hineingebissen, spuckte er den Bissen auch schon wieder aus/ wenn Heath mich nicht ewig über Skype genervt hätte, dann wäre sie auch gelungen
Ja klar, immer auf die kleinen Dicken mit den kurzen Beinen, ne? (kam mal in einer FF vor und meinte Hyde^^;;) Also so viel zum Thema: Yosh kann nicht kochen... selbst Tiefkühlpizza gelingt ihm NICHT, swie ich revidieren muss!

Den Blick in die Vorräte kann ich hier nicht reinkopieren, weil es zu viel Platz wegnehmen würde, aber ich sage nur: *lach*
Gute Frage, Tosh, so kann sich echt kein Mensch ernähren und zudem noch so dürre bleiben, wie Yosh... warum erinnert mich das gerade an die Weihnachtsmänner, die er 2009 während eines Fluges verputzt hat???

>>„Ich soll mich hinsetzen und dir nicht beim Kochen helfen?“
Lieber nicht....

>>Friedensreis à la Toshi
Ich finde das lecker! hab die Mischung auch schon gegessen, wie ich - glaube ich - dir auch schon erzählt habe^^;;

>>Warum brachten Köche immer denselben Spruch, wenn man sich auch nur geringfügig skeptisch gegenüber dem Essen zeigte?
Willst du darauf eine Antwort?
Weil es undankbar ist, wenn sich einer stundenlang in die Küche stellt, und der andere nichts getan hat, dafür aber ordentlich meckert!

Vielen Dank auch für deine kleine Einschätzung, wer nun in dieser Beziehung Herrenklamotten tragen darf*lach* Ist doch immer wieder interessant, von dir zu lesen^.~

Na gutti, dann werd'sch mal wieder abdampfen*trallali*

PS: Ich hau dir auch keine auf den Deckel, weil du hochgeladen hast. Keine Sorge*knuddel*
Von:  Yoshiki_Deyama
2011-01-02T00:03:44+00:00 02.01.2011 01:03
Ich bin dabei, wenn Skype erklärt wird! XD

Es freut mich, dass Yoshiki über seinen Schatten gesprungen ist und den ersten Schritt auf Toshi zugegangen ist! Wer die Hosen in ihrer Freundschaft am hat... ganz klar Toshi! Geht gar nicht anders und ich denke, dass das auch Yoshiki genau weiß!

Die Mauer zwischen ihnen hat nun ein paar Risse bekommen, aber ich denke bis sie wirklich einstürzt, wird noch einiges geschehen! Darauf bin schon sehr gespannt!
Freu mich aufs nächste Kapitel!
lg ^__^
Von:  Terra-gamy
2010-12-29T20:36:54+00:00 29.12.2010 21:36
yoshiki wollte studieren? Was?
wow und toshi wollte wirklich nicht studieren?

Hab ich das mit der Friedenspizza nicht gesagt XD?

Die Mauer zwischen den beiden scheint aber langsam zu bröckeln. Sie verstehen sich ja langsam immer besser ohne Worte.

Guten Rutsch
Von:  Asmodina
2010-12-28T19:22:57+00:00 28.12.2010 20:22
Ein tolles Kapitel..ich konnte mir die Umarmungen so schön vorstellen
Von:  Jaeba
2010-12-28T18:55:59+00:00 28.12.2010 19:55
Ach ja, da war was xDDD
Die Navi-Geschichte hatte ich schon total vergessen .__."
Naja ...

Also ich muss sagen, dass ist ein super Kapitel zum Jahresende! :D
Bei der ein oder anderen Stelle, konnte ich es mir echt nicht verkneifen, einen etwa 35 Jahre jüngeren Yoshiki vor Augen zu haben - wie zum Beispiel bei dem "Mach mal auf!". Das ist so 'ne typische Kinderaufforderung, wenn die was nicht gebacken kriegen xD"

Aber ich muss ja gestehen, mir war klar, dass Toshi Yoshiki am Ende umarmen würde ^.~

Tja ... und jetzt muss ich wirklich bis nächstes Jahr warten, bis ich weiterlesen kann? T____T
Ich will aber ni~cht~
*jammer*
*auf Boden werf*

Nun gut ... vielleicht schaff ich es ja auch noch, was bei mir hochzuladen |D

Freu mich auf jeden Fall schon tierisch auf das nächste Kapitel x3
Und pass bitte beim Rutschen auf! Nicht, dass du dir noch was tust!

Hab dich lieb ♥
JaeKang
Von:  Croft_Manor
2010-12-28T18:43:40+00:00 28.12.2010 19:43
hm.. geschrieben hatte ich es nicht aber nach so einigem nachdenken, währe es bei mir glaube ich auch Yoshiki gewesen XD
hey, reis mit tzaziki klingt lecker XD~

schönes,... udn sehr nieldiches kapitel, gefällt mir gut ^^

okay, das Toshi nicht und yosh studieren wollte, das wusste ich nicht, ich bin aber serh froh es zu erfahren (ich warte immernoch sehnsüchtig auf die englische version der biographie...)
wobei ich mich dann frage ob er sprachen studieren wollte, oder musik?

Das Toshi allerdings garnicht vorhatte zu studieren finde ich ziemlich interessant.
Aber das Toshi die treibende Kraft hinter X war, das wusste ich (immerhin hat er ja auch dafür gesorgt das X überhaupt X wurde und keinen anderen namen bekommen hat, so weiss ich es zumindest)
Voll und ganz zustimmen muss ich dir aber mit dieer stress bewältgungs geschichte XD bis auf einmal habe ich toshi egal bei was immer gaaanz ruhig erlebt XD
Aber irgendwie komme ich vom thema ab, entschuldiege XD

ne ich finde das schon gut so das es Yoshiki war, auch wenn die Pizza nicht gelungen war XD was ihr allerdings immer so gegen tiefkühlpizza habt...XD

dir auch einen guten rutsch an der stelle ^^


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