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Liebesengel Angst

von

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Yume blieb noch einen Augenblick stehen, nachdem sie mit Ben allein gelassen wurde. In ihr sträubte es sich dagegen, mit ihm hier allein zu sein. Aber doch war sie auch gerne in seiner Nähe. Das alles verwirrte sie. So sehr, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie er sich plötzlich hinter sie gestellt hatte. Sie erschrak. Innerlich. Äußerlich bekam es niemand mit. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Er war groß, sehr groß. Fast um einen ganzen Kopf überragte Ben Yume, und das obwohl Yume selbst sehr groß war. Neben ihn fühlte sie sich immer klein, aber auch sehr geborgen und sicher. Seine blauen Augen sahen sie musternd an. Was er nicht wusste war, dass sie ihm ansah, dass er Schmerzen hatte. So riss sie sich von seinem Anblick los und fragte so beiläufig wie möglich: „Wie geht es dir? Irgendwelche schlimmen Verletzungen?“ Dabei ließ sie ihren Blick an ihm auf- und abgleiten. „Naja, soweit wie ich es beurteilen kann ist nichts Dramatisches. Ein paar Kratzer und Schrammen.“, auch Ben versuchte beiläufig zu klingen. „OK, dann fangen wir mit den Kratzern und Schrammen an…“ Ben unterbrach sie: „Dir sitzt da was auf dem Haar.“ „Was?!“, Yume wurde panisch. „Nur ein Käfer.“ „Nur ein Käfer?!“, sie spürte wie ihre Beine etwas an Halt verloren. Ihr Gesicht wurde blas. „Was hast du denn?“ „N-nichts… Würde es dir etwas ausmachen, wenn…“ „Soll, soll ich ihn wegmachen?“ Yume sah ihn mit großen Augen an: „Ja, das wäre nett…“ Langsam streckte er seine Hand aus, um den Käfer weg zu machen. Yume hielt den Atem an. Ob sie das wegen dem Käfer oder wegen Ben gemacht hatte, konnte sie nicht sagen. „So, das war’s!“, sagte er beruhigend, „Sag mal, kann es sein, dass du Angst vor Käfern hast?“ Etwas verlegen nickte Yume: „Ein bisschen.“ Das glaube ich einfach nicht, sie stellt sich allem und jeden entgegen und hat Angst vor Käfern?!, dachte Ben, Aber irgendwie ist das auch total süß. Verträumt sah er sie an. „Gut, dann lass mich dich mal ansehen.“, sie hatte sich noch nicht richtig beruhigt, deswegen versuchte sie abzulenken.
 

Sie sah sich zuerst die Schrammen am Arm an. Doch sie hatte auch gemerkt, dass sie, ob sie wollte oder nicht, sich seinen ganzen Oberkörper ansehen musste. Yume war nervös. Etwas, das relativ selten vorkommt. Deswegen konnte sie mit diesem Gefühl auch nicht viel anfangen. So wusste sie zum Beispiel auch nicht, ob sie ihm dabei zusehen sollte, wie er sich sein T-Shirt über den Kopf zog. Nur konnte sie auch nicht wegsehen, während er sich, etwas unsicher, ob er dies nun auch wirklich tun sollte, auszog. Sie hielt den Atem an. Obwohl sie sich darüber bewusst war, dass Ben sehr gut aussah und körperlich in guter Form, überraschte es sie, als sie ihn oben ohne sah. Er war gebräunt, muskulös und ziemlich gut proportioniert. Atme Yume, atme. Rief sie sich selbst zur Ordnung. Es ist doch nur Ben. Trotzdem sah sie ihn immer noch an. Sie konnte es nicht lassen. Als sie etwas genauer hinsah, bemerkte sie die vielen blauen Flecken und die ganzen Schürfwunden. Das Entsetzen packte sie. Warum hat er sich nur so zurichten lassen? Für wen? Für was? Keiner war so sehr zugerichtet worden. Nur Tom konnte noch schlimmer aussehen. Ihn hatte sie nur kurz überflogen, damit er Sora nach Hause bringen konnte. Morgen wollte sie nochmal nach ihm sehen. Nach allem, was man ihr heute erzählt hatte, war das ihr Schluss: Sora wurde dumm angemacht. Tom kam ihr zur Hilfe. Vermutlich weil er sich für sie verantwortlich gefühlt hatte oder weil sie mehr für ihn bedeute, und das, vermutet Yume mehr. Also, nachdem sich Tom auf die Seite von Sora gestellt hatte, ist die Situation eskaliert und es kam zum Streit. Dann kam Ben entweder Tom oder Sora zur Hilfe. Was beides in etwa aufs Gleiche hinausläuft, da Tom sicher Ben erzählt hatte, dass er in Sora verliebt war oder ist. Letztendlich ist es komplett aus dem Ruder gelaufen, und die Schlägerei ging los. Yume wollte nicht auf eine Vermutung bauen. Deswegen beschloss sie, möglichst viel von den Beteiligten zu erfahren. Am meisten hatte sie es dabei auf ihre Beweggründe abgesehen.
 

„Sehe ich denn so schlimm aus?“, fragte Ben. Dadurch riss er sie aus ihren Gedanken. „Ja.“ „Komisch… wo mich doch alle so um mein Aussehen beneiden…“, gab er kleinlaut und gespielt beleidigt daraufhin zurück. „S-so meinte ich das doch gar nicht!“, Yume wurde rot. Betroffen sah sie ihn an. Diesen Moment nutzte Ben und sah ihr sehr tief in die Augen. Sie wollte wegsehen. Sie wollte es wirklich, nur konnte sie es nicht. Das stellte ihn anscheinend zufrieden. Er lächelte sie triumphierend an. „Es ist nur, dass… ach egal… bringen wir es einfach hinter uns.“ Unsanft reinigte sie eine der Wunden an seinen Rippen. Leicht zuckte er unter der Berührung zusammen doch er hielt wortlos stand. Überaus konzentriert versuchte sie seine Schrammen dort zu desinfizieren. Ihre Hand zitterte. Ohne hinzusehen war sie sich darüber bewusst, dass er sie ganz genau beobachtete. Und darüber, dass er Schmerzen hat-te. Das war schon immer ein Problem für Yume gewesen. Sie konnte es einfach nicht ertragen, wenn jemand, den sie kannte oder sogar mochte, Schmerzen hatte oder sogar Verletzt war. Sie schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch. Danach ging es ihr besser.



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