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Liebesengel Angst

von

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Mit ziemlich selbstsicheren Schritten ging Yume auf die Jungs zu. Niemand reagierte. Sie versuchte den Streit zu schlichten. Oder eben die Prügelei. Als sie näher ranging wurde sie umgeschubst. Sie fiel auf ein Stück Eisen, welches dort aus dem Boden herausschaute. Sie achtete nicht darauf, dass ihr Bein zu bluten begann. Gerade als sie einen der Jungen erneut an stupsen wollte, sah sie, dass Lars gerade zum letzten Schlag ausholte. Ohne eine Sekunde zu zögern oder einen Augenblick nachzudenken stellte sie sich zwischen Ben und Lars. Genau in diesem Moment haben alle sie bemerkt. Das erkannte sie an den geschockten Gesichtern der Jungs. Der Schlag traf sie hart in den Bauch. Besser gesagt, genau da, wo die Rippen anfangen und der Bauch aufhört. Augenblicklich hörten alle auf sich zu schlagen. Ben und Yume wurden beide durch die Wucht des Aufpralls etwas nach hinten geschleudert. Ben hielt Yume reflexartig in seinen Armen, aber der Grund weswegen sie nicht allzu weit von den anderen weggeschleudert wurden war der, dass auch Yume reagierte. So schaffte sie es, die Wucht des Schlages zu verringern und mit den Füßen zu bremsen. Nichtsdestotrotz fiel zuerst Ben auf sein Hinterteil und Yume auf ihn. Mit aller Kraft unterdrückte Yume den Schmerz. Statt zu schreien oder zu weinen stand sie wankend auf. Langsam richtete sich das Mädchen auf und sah Lars in die Augen. Sie sagte: „Genau. Du hast es erkannt! Nur kommt dir diese Einsicht etwas spät oder meinst du nicht?!“ Vorsichtig atmete sie ein und aus. „Damit du zu dieser Einsicht kommst, musst du wohl erst ein Mädchen schlagen?“ Die Augen von Lars öffneten sich vor Schrecken weit. Ohne weiter darauf zu achten, drehte sie sich zu Ben um und meckerte ihn an: „Bist du noch zu retten?!? Weißt du was wäre, wenn er dich erwischt hätte? Du hättest gar nicht schnell genug im Krankenhaus sein WOLLEN!! Wie kamst du auf den Gedanken, dass ihr zwei auch nur die geringste Chance gegen diese fünf hättet? Alle bis auf den hier.“, sie deutete auf Lars, „gehen jede Woche ein bis zweimal zum Kickboxen. Und der hier geht vier- bis fünfmal.“ Yume schüttelte den Kopf. Nun wandte sie sich wieder Lars zu: „Und? Jetzt zufrieden? Seid ihr jetzt fertig?“ Benommen nickte Lars. Yume kommandierte: „Tom! Komm her!“ Sie entfernte sich ein paar Schritte von der Gruppe und sagte leise: „Geh zu Sora und nimm sie in den Arm!“ „Aber…“, erwiderte Tom. „Kein Aber.“, beendete Yume das Gespräch und ging zu den anderen zurück. „Und wenn sie nicht will?“, rief er ihr noch nach. „Ich sagte, nehm sie in den Arm!“ Unsicher ging Tom zu Sora.
 

Bei ihr angekommen kniete er sich neben sie und nahm sie wie befohlen in den Arm. Zuerst versuchte sie sich etwas zu wehren doch dann gab sie es schnell auf und genoss es, ihrem Nachbarn so nah zu sein. Angenervt trennte Yume die übriggebliebenen. Alle mussten sich widerstandslos an den Drahtzaun setzen. Kein Wort trauten sie sich zu sagen. Jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt vertieft, während Yume ihren Verbandskasten holte und anfing die Leute von Lars zu verarzten. Es kostete sie fast ihre komplette Kraft, die Schmerzen, die sie selbst erlitt zu verdrängen. Sie bewegte sich so, als wäre ihr selbst gar nichts wiederfahren. Als sie mit den Leuten von Lars fertig war, kümmerte sie sich um Lars selbst. Ihn hatte sie sich aufgehoben. Sie musste ihn unbedingt einiges fragen. So begann sie, während sie seine Wunden reinigte: „Du hättest die zwei mit Leichtigkeit auch alleine fertig gemacht. Warum habt ihr fünf so lange mit ihnen – ich sage mal – gespielt? Warum habt ihr es nicht einfach schnell beendet und hättet damit die Möglichkeit beseitigt, selbst verletzt zu werden?“ Sie sah ihn kurz in die Augen und kümmerte sich dann weiter um seine Verletzungen. Er antwortete nicht sofort. Es schien so, als würde er überlegen, ob er es ihr anvertrauen sollte oder nicht. „Du hast Recht. Es gibt einen Grund! Die beiden sind verliebt. Ich hab es nicht so einfach über mich gebracht, einen verliebten Kerl oder sogar gleich zwei Krankenhausreif zu prügeln…“, Er sah ihr in die Augen. Sie hatte ihre Arbeit unterbrochen. Nach kurzen Augenblicken fuhr er fort. „Ich wollte ihnen die Chance geben kämpfen zu können, auch wenn es sowieso aussichtslos ist. Ich wollte nicht, dass sie kampflos eine Niederlage hinnehmen müssen.“ „Hört sich so an als hättest du Herz bewiesen. Doch kannst du nicht einfach so eine solche Behauptung aufstellen! Am Ende hattest du dich dann so entschieden, dass jetzt Schluss sein muss?“, Yume war nun mit seinen Verletzungen fertig. „Das ist keine Behauptung! Das ist die Wahrheit!“, er schrie schon fast, als er das sagte. Ben war dem Gespräch gefolgt und sah Lars entsetzt an. „Ich kann dir sogar sagen, in wen sie verliebt sind…“ „Schluss! Ich will das nicht hören! Ich habe auch kein Recht, das von dir zu hören! Ich kann dir nur empfehlen es nicht auszusprechen!“, Yume brüllte ihn an, „Du hast auch kein Recht es zu wissen. Wenn sie wollen, dass es jemand erfährt, dann werden sie es bestimmt selbst weitererzählen!“ Vollkommen entgeistert sprang sie auf. Auch Ben war aufgestanden: „Soll er es doch erzählen… Ich habe kein Problem damit…“ „Aber ich!“, wütend sah sie von Ben zu Lars und wieder zu Ben. „Ihr seid fertig. Nimm deine Gefolgschaft und verzieh dich.“ Ohne ein weiteres Wort ging Lars mit seinen Leuten. Yume blickte ihnen kurz nach.



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