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Sternenkinder

Eine Liebe,die die Welt veränderte
von

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Kapitel 2

Sans Licht schwand und er wurde wütend, denn er erinnerte sich daran, wie sein Licht einst schon zu erlöschen drohte. Als sein Licht besonders schwach war, sah er, wie die Schatten sich ihm näherten. Sie kamen ihm nicht zu Nahe, denn sie fürchteten noch immer sein schwaches Licht, doch labten sie sich ungeduldig nach ihm und reckten ihre schwarzen Klauen und Schwingen nach ihm. Dies schadete Sans Stolz, denn ihm wurde bewusst, dass die schwarzen Wesen nicht seine Schönheit oder Stärke fürchteten. Vor seinem geistigen Auge sah er sich selbst als jungen Knaben, schwach schimmernd, fast erloschen. “ Was könnte mir damals mein Licht wiedergegeben haben?“, fragte er sich. Lange blieb San stumm auf einer Stelle stehen und griff zu seiner Angewohnheit aus der Kindheit, in den Himmel zu schreien. Er riss den Kopf gen Himmel und schrie: “ Was fehlt mir? Was habe ich verloren, dass ich auch mein Licht verliere?“ Vor seine Augen schob sich ein Gesicht, ein hübsches Gesicht, dass er nur zu gut kannte. Es war das Gesicht der einzigen Person auf der Welt außer ihm selbst. Mika. Immer wieder wiederholte er ihren Namen, wie um sich an sie besser erinnern zu können. Er hatte sie vergessen gehabt, schlicht und einfach vergessen. Erschrocken über sich selbst sagte San sich immer wieder, dass er sich unmöglich hat vergessen können. Doch als er nach Hause kam, war sie nicht da. Er suchte überall nach ihr, doch nirgends konnte er sie finden. Sein Licht schwand. Er musste Mika schnell finden, sonst könnte er womöglich sterben. Schnell lief er hinaus zu den Bergen, während seine Augen die Gegend absuchten. “ In einer Welt aus purem Schwarz müsste es leicht sein, ein leuchtendes Mädchen zu finden“, dachte San. Plötzlich blieb er regungslos stehen. Jemand war ihm gefolgt. Er drehte sich um und sah in alle Richtungen, doch er konnte beim besten Willen nichts Ungewöhnliches erkennen. Er hätte schwören können, ein leises Kichern gehört zu haben. “ Wer ist da?“, fragte er mit voller Entschlossenheit, eine Antwort zu bekommen. Er vernahm ein leises Kichern. Er hatte sich also nicht verhört. “ Niemand. Oder vielleicht doch? Sag du es mir. Du bist da. Und ich?“ San verstand nicht. Er konnte nicht ausfindig machen, woher diese Worte kamen. “ Ich frage noch einmal: Wer ist da?“, fragte er deshalb. “ Ich nicht. Aber du bist da. Ich sehe dich, aber mich kannst du nicht sehen.“ “ Wie ist dein Name? “Stille. “ Ha ha ha ha, das hat mich noch keiner gefragt. Hi hi, ich habe einen Namen, du kennst ihn nicht. Aber ich bin nicht, also kann ich auch keinen Namen haben. Aber ich habe Einen. Bin ich also?“ San war verwirrt. Die Worte seines Gesprächspartners ergaben keinen Sinn für ihn. Er wollte sich nicht auf solche Spielchen einlassen, doch er wollte auch nicht einfach weggehen. “ Ich sehe dich zwar nicht, aber ich kann dich hören, also musst du da sein.“ Wieder leises Kichern. “ Da bin ich aber froh. Weißt du, ich rede nicht oft mit jemandem, deshalb weiß ich nie, ob ich für andere existiere oder nur für mich selbst.“ Kichern. “ Du musst wissen, die meisten Schatten sind dumm, und die, die es nicht sind, rennen vor mir davon.“ San wurde misstrauisch und war deshalb sehr vorsichtig. “ So gerne ich mich auch weiter mit dir unterhalten würde, so muss ich leider weiter gehen, denn, wenn ich es nicht tue, bin ich bald genauso einsam wie du.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in die Richtung, in die er vorhin laufen wollte, als lautes Lachen erschallte. “ San, du bist wirklich ein angenehmer Gesprächspartner. Du bist so lustig. Hast du denn nicht gemerkt, dass du bereits genauso einsam bist wie ich? Genauso einsam wie ein Mensch?“ San war verblüfft. Sein Gesprächspartner war also ein Mensch, aber was hatte das zu bedeuten? Vorsichtig fragte er: “ Mensch, woher weist du das?“ Ein klatschendes Geräusch erklang und der Mensch lachte wieder. “ Hi Hi, mein lieber San! Das weiß doch so ziemlich jeder. Du bist im Moment das begehrenswerteste Wesen auf dieser großen Welt, da ist es doch selbstverständlich, dass man über dich Bescheid weiß.“ “ Ich? Der Begehrenswerteste? Aber warum?“ Auch, wenn San sich geschmeichelt fühlte, war ihm bei diesem Kompliment nicht gut zu Mute. Daraufhin antwortete der Mensch: “ Du bist einzigartig und dadurch auch begehrenswert, hi hi. Du, und nur du, verstrahlst ein Licht in dieser lichtlosen Welt. “ Sans Magen drehte sich bei diesen Worten um. Nur er allein? Hieß das, dass Mika...? San wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. Panisch fragte er den Menschen: “ Mensch, du sagtest, ich sei der Einzige mit Licht. Hast du denn nie von einem Mädchen gehört, dass ebenso leuchtet wie ich?“ Der Mensch sagte lange Zeit nichts und San wurde mit jeder Sekunde ungeduldiger. Er wollte seine Antwort wissen, egal, wie verdreht sie auch sein möge. “ Ein Mädchen? Aber natürlich! Sie ist aber nicht halb so viel wert wie du. Dein Strahlen wird immer leuchtender und schöner sein als ihres es je sein könnte. Aber das werden wir leider nie mehr erfahren können, hi hi.“ Ein kalter Schauer durchzog Sans gesamten Körper. “ Weißt du, ihr Licht ist erloschen. Vermutlich für immer, hi hi. Die arme Kleine, hat sich einfach den Lebensmut ausgerannt. Hi hi. Sie lief und lief, unermüdlich. Und irgendwann, hi hi, da konnte sie nicht mehr und da ist sie einfach ausgegangen, ihre kleine, schwache Flamme. Wer hätt's gedacht? Ich nicht. Oder doch? Was glaubst du? Wer hätte ahnen können, dass das, was ihr immer am meisten bedeutet hat, ihr Ende herbeigerufen hat?“ Sans Magen drehte sich um. Mikas Licht ist erloschen und es lag nur an ihm. Jetzt war er wieder ganz allein auf der Welt. Seine Kraft schwand mit seinem Licht und seine Knie gaben nach. Er setzte sich auf den Boden und weinte. Jede Träne, die fiel, konnte den Schmerz nicht lindern. Plötzlich spürte San, wie sich Kälte in seinem Körper breit machte und eine Hand auf seiner Schulter ruhte. San sah auf und blickte direkt in das Gesicht des Menschen. Es gehörte einem jungen Mann mit strengen Augen, harten Gesichtszügen und kurzen blauen Haaren. “Och nein, das hatte ich nicht vorhergesehen. Jetzt bist auch du wertlos. Wie schade. Ich wollte es so gern haben, so gern. So gern hätte ich dein Licht mein Eigen nennen wollen, aber jetzt ist es zu spät. Jetzt bist auch du erloschen. Dann brauche ich dich nicht mehr.“ Und der Mensch ging weg.



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