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Eine schöne Bescherung

von

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Eine schöne Bescherung
 

Hermine Granger verließ pfeifend das Schloss. Ihre letzten Prüfungen waren fertig korrigiert, die Schüler waren nur noch eine Woche auf der Schule und zu allem Überfluss hatten sich die Wolken zum ersten Mal seit einer Woche verzogen und den Blick auf die strahlende Sonne freigegeben. Ihre Laune hatte ihren Höhepunkt erreicht.
 

Sie überquerte die Ländereien und setzte sich an das Ufer des Sees, wo sie ihre Sandalen abstreifte, den Umhang auszog und ihre Füße in das kühle Wasser tauchte. Aus ihrer Umhangtasche fischte sie ein kleines Buch und begann zu lesen.
 

Doch sie hatte nicht lange Ruhe. Die ersten Schüler waren mit dem Frühstücken fertig und pilgerten zum See hinunter. Sie nutzten das schöne Wasser aus und gingen baden. Hermine hoffte, dass Professor Flitwick sich bereits um den Kraken gekümmert hatte, ansonsten konnte das übel für die Schüler ausgehen. Sie beobachtete sie aus den Augenwinkeln, um schlimmeres zu vermeiden, und machte sich eine mentale Notiz, Filius beim Mittagessen danach zu fragen.
 

Als der erste Schwall Wasser beinahe ihr Buch auflöste, gab sie das Lesen endgültig auf. Sie hexte ihr Buch wieder trocken und sah sich nach dem Übeltäter um. Ihre Augen weiteten sich unmerklich und sie musste sich die Hand vor den Mund schlagen, um nicht loszuprusten.
 

Ihr Kollege Severus Snape stand mit bis zu den kein hochgekrempelten Hosenbeinen im seichten Wasser und hielt zwei Erstklässler am Nacken gepackt. Albus Potter und Scorpius Malfoy, die schlimmsten Rumtreiber seit Fred und George Weasley. Hermine stellte amüsiert fest, dass Albus eine grüne Badehose trug und Scorpius eine rote.

Albus warf Hermine einen entschuldigenden Blick zu, während Scorpius wild um sich schlug und Hermine noch mehr durchnässte.
 

„Zehn Punkte Abzug für jeden von Ihnen! Und jetzt machen Sie, dass sie verschwinden, bevor ich Ihnen noch eine Strafarbeit verpasse!“

Severus gab den beiden einen Schubs und ließ sie los, so dass sie vorwärts stolperten und mit einem lauten Platsch vor Hermines Nase im Wasser landeten.

Jetzt lachte Hermine doch. „Verschwindet, ihr zwei, ihr kennt ihn. Er meint es ernst.“

Die beiden nahmen sie beim Wort und platschten davon.
 

Severus schnaubte. „Sie lassen die Schüler mit viel zu viel davonkommen. Wenn sie so weiter machen, verlieren sie noch das letzte bisschen Respekt vor Ihnen.“

Hermine rollte mit den Augen, während er durch das seichte Wasser stapfte und sich schließlich neben ihr niederließ.

„Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte, das, was Sie als Respekt von Ihren Schülern bezeichnen, ist nichts anderes als Angst. Man kann durchaus auch Respekt vor jemandem haben, mit dem man befreundet ist. Ich behaupte sogar, dass Respekt in einer Freundschaft selbstverständlich sein sollte. Aber da Sie ja offensichtlich unfähig sind, Freundschaften zu pflegen, haben Sie davon keine Ahnung.“
 

Er schnaubte ungehalten. „Belehren Sie mich nicht über Freundschaft! Haben Sie noch nie daran gedacht, dass ich vielleicht meine Gründe habe, keine Freundschaften zu schließen? Aber nein, Professor Oberschlau zieht gleich wieder ihre eigenen Schlüsse, ohne sich davor zu vergewissern, dass sie Hand und Fuß haben. Vielleicht sollten Sie sich lieber wieder Problemen widmen, bei denen Sie in der Bibliothek recherchieren können.“
 

Hermine schnaubte und schlug mit den Beinen auf das Wasser, als ihr nicht sofort eine Erwiderung einfiel. Es platschte laut und sowohl Hermine als auch Severus bekamen einiges davon ab.

Severus fügte spitz hinzu: „Und wenn Ihnen keine Antwort mehr einfällt, werden Sie kindisch. Ich dachte, zumindest diese Angewohnheit hätten Sie inzwischen abgelegt!“
 

Hermine riss gerade wütend den Mund auf, um ihm eine Erwiderung entgegen zu schleudern, da erhob sich ein Knattern über den Baumwipfeln des Verbotenen Waldes, ein Knattern, das so laut noch nie auf dem Schlossgelände gehört worden war.

Severus sprang wie von der Tarantel gestochen auf und sah sich argwöhnisch mit gezücktem Zauberstab um.
 

Hermine folgte ihm etwas langsamer wieder auf ihre Füße.

„Wieso machen Sie wegen einem Hubschrauber so einen Aufstand?“, wollte sie wissen.

„Weil er eigentlich niemals so nah an das Schloss herankommen dürfte. Die Muggelabwehrzauber sind schließlich nicht zum Spaß da!“

Nun zog Hermine ebenfalls ihren Zauberstab. Er hatte Rest, das sollte eigentlich nicht möglich sein.
 

„Was bewirken die Zauber?“

„Sie setzen den Muggeln allerhand wichtige Termine in den Kopf, und wenn sie trotzdem in den Wald gehen, versetzen sie sie in Panik, dass sie nicht wieder aus dem Wald herausfinden.“

„Also muss derjenige, der es bis hierher schafft, auch mit aller Macht hierher wollen. Aber wie kann jemand wissen, dass hier etwas ist? Hat jemand geredet?“

Severus fluchte. „Wenn, dann ist das eine Katastrophe!“
 

Der Helikopter kehrte immer noch nicht um und hatte bereits fast den Waldrand erreicht.

Hermine fragte, ohne den Blick vom Himmel zu nehmen: „Wie lange hält die Illusion der Ruine?“

Severus antwortete ebenfalls, ohne sie anzusehen: „Die Ruine hält, bis sie eintreten. Aber uns müssten sie sehen, wenn sie landen sollten. Es sei denn, Sie schaffen es, uns beide und alle anderen, die sich bewegen, sofort zu Stein erstarren zu lassen.“

Hermine seufzte. „Na herrlich.“
 

Als der Helikopter eine weite, freie Fläche am Seeufer für die Landung ansteuerte, sprach Severus einen Sonorus über sich, belegte den Helikopter mit einem Muffliato und bellte: „Alle Schüler ins Schloss zurück, so unauffällig wie möglich! Sofort!“

Hermine stellte erstaunt fest, dass die Kinder den Befehl „unauffällig“ wirklich und überraschend gut umsetzten. Sie verschwanden in den Büschen, und nur ab und zu sah sie ein paar von Busch zu Busch in Richtung Schlossportal huschen.
 

Der Helikopter landete gerade, als Severus seine und Hermines Kleidung in Muggelkleidung verwandelte und den Muffliato wieder aufhob. Hermines Augenbrauen wanderten in die Höhe, als sie an sich herabblickte und feststellte, dass aus ihrer roten Sommerrobe ein ebenso rotes, kurzes Kleid geworden war, das hauteng anlag und einen fast unverschämt tiefen Ausschnitt besaß.
 

Sie kam jedoch nicht mehr dazu, Severus darauf anzusprechen, da die erste Person aus dem Helikopter sprang. Fünf weitere folgten. Es waren bis an die Zähne bewaffnete Polizisten, die sich umsahen und auf sie zukamen, als sie sie entdeckt hatten.
 

Severus ließ den Zauberstab im Ärmel seines schwarzen Hemds verschwinden, als die ersten Waffen auf sie gerichtet wurden. Hermine verfluchte ihr ärmelloses Kleid und klemmte den Zauberstab mangels anderer Möglichkeiten unter den Träger ihres Kleides.
 

Die Polizisten hatten nun alle ihre Waffen auf die beiden gerichtet und begannen, sie zu umzingeln. Eine sehr leise Stimme ertönte: „Hände hoch und rühren Sie sich nicht vom Fleck!“

Die Polizisten zögerten, als sie die Stimme hörten. Einer klappte das verspiegelte Visier seines Helms hoch und rief offensichtlich verwirrt zum Helikopter hinüber: „Was ist mit dem Megafon?“
 

Severus schnaubte neben Hermine leise, als er die Hände hob. „Strom. Es wundert mich, dass der Helikopter an sich noch funktioniert.“

Hermine nickte stumm und hob ebenfalls die Hände.
 

Sie schluckte. Solange sie ihre Hände oben behalten mussten, gab es keine Gelegenheit für sie, an ihre Zauberstäbe zu kommen. Warum hatten sie sie nicht gleich benutzt, bevor die Polizisten ausgestiegen waren?

Nun, jetzt war es jedenfalls zu spät und sie mussten sie dazu bringen, ihre Waffen wegzupacken, bevor sie etwas tun konnten. Sie hoffte bloß, dass die Kinder alle in Sicherheit im Schloss waren und keins auf die dämliche Idee kam, sich die Sache von nahem anzusehen.
 

Die Polizisten kamen immer näher, sahen sich dabei jedoch argwöhnisch auf dem Gelände um, als suchten sie jemanden. Der direkt vor Severus und Hermine schien der Anführer zu sein. Er klappte sein Visier nach oben, die Waffe aber immer noch am Anschlag.

„Wer sind Sie und was tun Sie hier?“, fragte er scharf.

Hermine warf Severus einen Blick zu, und er bedeutete ihr mit einem Kopfschütteln zu schweigen, bevor er antwortete: „Ich bin Severus Snape, und das ist meine Freundin Hermine Granger. Wir machen hier Urlaub.“
 

Hermine schnappte nach Luft. Freundin?

Der Polizist musste wohl auch reichlich skeptisch geschaut haben, denn Severus trat zur Bekräftigung näher an Hermine heran und legte ihr den rechten Arm um die Schultern. Hermine erstarrten einen Moment lang, dann entspannte sie sich, als sie spürte, wie er hinter ihrem Rücken den Zauberstab aus seinem Ärmel fischte. Gut, alles nur Kalkül, nichts, worüber sie sich ernsthaft Gedanken machen musste. Oder? Dieses Kleid wäre nicht nötig gewesen... Hermine verbannte den Gedanken jedoch so schnell aus ihrem Kopf, wie er gekommen war. Sie hatten jetzt andere Probleme.
 

Der Polizist setzte gerade dazu an, etwas zu sagen, da hatte Severus seinen Zauberstab wieder in der Hand und jagte einen Schockzauber los. Die Polizisten starrten verständnislos auf ihren Kollegen, der reglos im Gras lag. Hermine riss ebenfalls ihren Zauberstab heraus und zu zweit hatten sie die Polizisten binnen weniger Augenblicke geschockt.
 

Hermine wirbelte zum Helikopter herum. „Da ist noch mindestens einer drin“, schnappte sie atemlos.

Severus nickte kurz. „Kümmern Sie sich um ihn, ich fange schon mit dem Gedächtniszauber an.“ Hermine nickte und lief los. Der letzte Polizist, der im Helikopter geblieben war, kletterte gerade reichlich verwirrt heraus. Sie hatte ihn geschockt, bevor er begriffen hatte, was los war.
 

Rasch durchsuchte sie den Hubschrauber. Er war der einzige gewesen, der noch übrig war. Sie levitierte ihn kurzerhand zu seinen Kollegen.
 

Severus kniete über dem Anführer, den Blick in dessen Augen gerichtet.

Nach einem Moment, der Hermine ewig vorkam, fluchte er und sprang beinahe zurück auf seine Füße. „Suchen Sie Malfoy und Albus Potter, ich kümmere mich um die hier.“

„Was ist denn passiert? Was haben die beiden damit zu tun?“, wollte Hermine verwirrt wissen.
 

Severus funkelte sie an. „Sie haben -“

Er erstarrte, dann wirbelte er herum und steckte mit dem Zauberstab einen Busch in Brand. Albus und Scorpius sprangen schreiend dahinter hervor.

„Herkommen! Alle beide!“, bellte Severus.

Sie trotteten, immer noch nur in Badehosen, zu ihren beiden Lehrern.
 

Severus verschränkte die Arme. „Haben Sie sich einen Spaß draus gemacht, das Scotland Yard auf Hogwarts anzusetzen?“

Seine Stimme war eiskalt, und diesmal konnte Hermine es sogar nachvollziehen. Ihr Herz sackte in die Hose, als sie begriff, was das bedeutete.
 

„Habt ihr?“, wollte sie scharf wissen. „Ich hab ja nichts dagegen, wenn ihr ab und zu eure Scherze macht, aber das hier war nicht mehr lustig! Ihr habt damit das internationale Geheimhaltungsabkommen gebrochen und unsere Welt beinahe an die Muggel verraten. Ist euch das klar?“

Die beiden nickten stumm.
 

Severus schnaubte. „Als ob es damit getan wäre! Fünfzig Punkte Abzug für jeden und Strafarbeiten das nächste Schuljahr jeden Tag bis Weihnachten bei Mr. Filch. Jetzt verschwinden Sie und melden der Direktorin, was geschehen ist. Und beten Sie, dass sie Ihnen nicht noch mehr aufbrummt!“

Die beiden Jungs nahmen die Beine in die Hand und flitzten zum Schloss hinauf.
 

„Es ist ein Wunder, dass sie nicht gleich noch das FBI gerufen haben“, brummte Severus.

Hermine nickte stumm.

„Also“, fuhr er geschäftig fort, „Was für eine Geschichte pflanzen wir ihnen jetzt ein und wo setzen wir sie ab?“
 

Hermine zupfte demonstrativ an ihrem Kleid und erwiderte schnippisch: „Sie waren es doch, der sich die Geschichte mit unserem Urlaub ausgedacht hatte. Ihnen fällt bestimmt etwas ein.“

Severus musterte sie mit einem undeutbaren Blick. „Hatten Sie etwas dagegen, für meine Freundin gehalten zu werden?“

Hermine riss den Mund auf, doch ihr fiel absolut nichts ein, was sie hätte erwidern können, also schloss sie ihn wieder.
 

Seine Mundwinkel zuckten. „Nicht? Gut, dann stört es Sie ja sicher nicht, wenn ich in den Erinnerungen dieser armen Muggel aus dem Urlaub unsere Flitterwochen mache.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  EvelynPrice
2010-09-21T12:06:16+00:00 21.09.2010 14:06
Flitterwochen????
Arme Mine
Sorry das ich erst jetzt schreibe, aber ich habe zur Zeit eine Austauschschülerin aus Spanien hier...
Ich mag deinen Humor!!! Schreib bitte eine Porodie *bettel*
lg
Evy
Von:  Gelosia
2010-09-21T12:01:32+00:00 21.09.2010 14:01
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD(...)DDDD
das Ende is' ja wohl ma' GOIL xD
toller OS, Kia, wirklich <3 !!
jetzt hab' ich doch glatt, 'nen neuen Favo in der Liste

schreib immer schön weiter,
lg
ヤミ


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