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Das Leid der Welt

... die wir selber zerstören!
von

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Das Leid der Welt

@ Freischalter: Bitte heute, dem 20.08.2010 freischalten, da der Wettbewerb heute endet. Danke!
 


 

So. Hier ist mein Beitrag zu Vincents Wettbewerb^^

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Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über die Welt. Über die Welt, wie sie leidet. Eine Geschichte über die Menschen, die alles vernichten, was sie nicht kennen oder fürchten. Niemand vermag zu sagen, was die Menschen der Welt und der Natur noch alles antun. Einst schon einmal durch die große Sintflut dahingerafft haben sie ihre Verdorbenheit immer noch nicht überwunden. Die Strafe der Götter folgt auf dem Fuße.

Naturkatastrophen. Taifune, Erdbeben, Vulkanausbrüche. Doch die Menschen glauben nicht. Sie glauben nicht mehr an die Götter, die sie einst verehrt hatten. Sie glauben nicht mehr an die Magie in ihren Herzen. Sie sind blind geworden. Egoistisch und dumm. Sie bevölkern den Planeten zu Unmengen und lassen den Tieren immer weniger Raum zum Leben. Immer mehr Tierarten verschwinden für immer. So wird es auch dereinst mit den mächtigen Drachen geschehen. Aus Angst werden sie gejagt und getötet. Doch gibt es auch Menschen, die diese alten Ideale bewahren. Sie glauben an die alten Götter, haben Respekt vor ihnen und der Natur. Sie allein sind diejenigen, die den Schutz der Götter genießen. Der Rest der Menschheit verdient den Schutz der Götter nicht. Sie sind wie unerwünschte Flöhe im Pelz eines räudigen Hundes. Sie sind wie unzählige Monster, die langsam ihre eigene Welt verschlangen. Sie sind die blutsaugenden Bestien, die alles zerstören.

Und doch trotzen sie den Göttern und ihren Strafen. Sie vermehren sich Tag für Tag überall auf der Welt. Der Planet geht unter unter ihren Massen. Kriege brechen aus, weil die Menschen alles besitzen wollen. Sie wollen auch das kleinste Fleckchen Erde besetzen. Es dauert nicht mehr lange und sie haben die Welt geradezu mit sich gepflastert. Die Welt stirbt und die Götter sind ratlos. Nichts können sie gegen die Menschen tun. Die Menschen sind übermächtig geworden. Sie werden zu Magiern und Kriegern. Zu Mördern und nochmals Mördern. Tiere werden von ihnen zu Hauff getötet um gegessen zu werden. Pflanzen werden zerstört um ebenfalls gegessen zu werden. Die Menschen sind Allesfresser und Barbaren. Sie sind sogar schlimmer als der Teufel selbst! Nichts ließen sie so, wie es ist. Alles mussten sie zerstören um zu wissen, wie es von innen aussieht oder funktioniert. Das allein hat schon unzählige Opfer gefordert. Opfer, die nie die Freuden des unbeschwerten Lebens genießen konnten!

Doch dies tut in diesem Augenblick nichts zur Sache. Ich wollte euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über die Grausamkeit der Welt...
 

Stillschweigend sank der Blick gen Boden, als wäre etwas abgrundtief Schreckliches passiert. Und das war es zweifelsohne, doch keiner sprach darüber. Keiner. Nicht einmal die eigenen Freunde taten es, geschweige denn die Eltern oder sonst wer. „Es tut mir leid.“, hauchte die leise Stimme hervor und das Wesen, gekleidet in Weiß schwieg so, als ob es das Letzte gewesen wäre, was gesagt werden konnte. Es war Hoffnungslos...

Ich konnte es immer noch nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, was das weiße Wesen, der Engel, mir da erzählte. Es war einfach zu schockierend, um es zu glauben. Mein Freund... tot? Das konnte nicht wahr sein! Ich wollte es einfach nicht glauben! Auch meine Familie sowie meine Freunde waren entsetzt. „Wer hat das getan? Waren es Menschen? Waren es Schwarzmagier? Waren sie nur hinter seinen Juwelen her?“ Brach es aus mir heraus.

„Es tut mir leid...“ wiederholte der Engel noch einmal. „Er war einfach zu anders in den Augen der Menschen.“ „Nein!“ Ich wollte es einfach nicht glauben. „Er war ein Drache... Es hätte irgendwann so kommen müssen.“ „Nein! Das hätte es nicht!“ Es reichte mir, dass der Engel mir die schlechte Nachricht überbrachte. Da half es mir nicht, dass meine Mutter auch noch anfing. Vor Wut und Trauer zugleich zitterten meine zu Fäusten geballten Hände. Dann drehte ich mich um und rannte wortlos hinaus in den strömenden Regen. Innerhalb von Sekunden waren meine Kleider und Haare triefend nass und klebten unangenehm an meiner nassen Haut. Aber das störte mich im Moment nicht.
 

Ich rannte. Ich wollte es nicht wahr haben... Aber der Engel hatte recht gehabt. Dort vor mir, auf dem steinigen Boden lag er. Reglos schwimmend in seinem eigenen Blut. Ich sank vor ihm auf die Knie. Ich hoffte, er würde noch atmen, ich hoffte, er würde sich jeden Moment wieder regen, doch es geschah nichts. Sein Körper lag da, reglos und tot. Der Regen ergoss sich erbarmungslos über ihn und spülte das Blut von seinen Kopf. Das Blut lief über sein geschlossenes Auge und ließ ihn blutige Tränen weinen. Von diesen Tränen hatte er erzählt. Drachen vergossen sie nach ihrem Tod. Sie trauerten um die Welt, die von den Menschen immer mehr zerstört wurde. Mein Schmerz wollte aus mir heraus. Es pochte so sehr, dass es weh tat und schließlich konnte ich es nicht mehr halten.

Ich schrie meinen Schmerz hinaus. Nie wieder würde ich mit ihm durch die Lüfte fliegen. Nie wieder würde ich mich nachts, wenn es kalt war, an seinen warmen Körper schmiegen. Nie wieder würde ich all die Dinge tun können, die wir immer zusammen getan hatten. Es war einfach grausam. Nie wieder... nie wieder könnte ich mit ihm Spaß haben...

Voller Abscheu starrte ich das Schwert an, welches seine Brust aufgeschlitzt hatte und aus dem Nacken wieder austrat. Ich war so wütend. Wütend auf den, der das getan hatte. Rache! Ich wollte Rache! Und doch wusste ich, dass es mir nichts brachte, mich zu rächen. Das allein würde ihn mir nicht wieder zurück bringen. >Wer war das? Wer war das? Wer hat ihn umgebracht? < Diese Worte drehten sich in meinem Kopf und wollten nicht verschwinden. Weinend umschlang ich seinen Hals mit dem nun mehr kalten Schuppen. Früher waren sie so schön warm gewesen. Wieso hatte ich ihn nur alleine losziehen lassen? Wieso? Hätte ich das geahnt, hätte ich ihn nie gehen lassen oder währe zumindest mitgekommen. Doch ich Dummkopf hatte ihn sorglos ziehen lassen und ihn damit umgebracht. Es geschah schneller, als ich denken konnte als ich mich einmal ohrfeigte und mich für meine Dummheit selbst bestrafte. Ich machte mir Vorwürfe. Es war meine Schuld, dass er nun nicht mehr da war. Meine Schuld war es gewesen! Ich hätte ihn nicht losfliegen lassen sollen. Ich hätte ihn nicht gehen lassen!

Die Welt war ein grausamer Ort. Den Drachen wurde nachgesagt, sie seien böse und stammen direkt aus der Hölle. Doch ich wusste, dass es nicht so war. Er hatte mir das Gegenteil bewiesen. Wenn wir zusammen geflogen waren, waren wir oft anderen Drachen begegnet, die immer freundlich zu uns gewesen waren. Es war nur, weil Drachen so viel anders als andere Tiere aussahen und Fleisch fraßen. Sie machten den Menschen Angst. Grundlos. Man sagte ihnen nach, sie entführten Jungfrauen, doch in Wirklichkeit luden sie sie nur zu sich ein, wenn sie Gesellschaft wollten und mit jemandem reden wollten. Doch die Menschen stellten sich stur! Sie wollten nicht glauben, sie wollten nur einen Grund haben, die Drachen zu jagen und zu töten! Sie töteten alles, was sie nicht kannten oder fürchteten. Und leider hatte die Drachen dieses Schicksal ereilt! Und in dem sie ihn getötet hatten, hatten sie den schwersten Fehler überhaupt begangen. Sie hatten IHN getötet. IHN, einen Götterdrachen. Einen der letzten seiner gefährdeten Rasse! Das war unverzeihlich! Das war absolut unverzeihlich!

Inzwischen wusste man nicht mehr, was Tränen und was Regen war. Beides hatte sich vermischt. Mein Blick wanderte zu dem Schwert, was in seiner Brust steckte. Auf IHN hatten sie es also abgesehen. Auf den großen Brustjuwel. Die Quelle des Lebens eines Götterdrachen. Zur Hälfte hatten sie ihn bereits herausgetrennt. Doch wieso hatten sie ihn nicht komplett herausgeschnitten und mitgenommen? Hatte er etwa mit seinen letzten, ihm verbliebenden Kräften seine Angreifer unschädlich gemacht? Ich hoffte es inständig. Diese Mörder durften nicht ungestraft davonkommen! Sie, die sie das schlimmste Verbrechen überhaupt begangen hatten!

Ich seufzte. Nein, ich würde nicht zulassen, dass diese habgierigen Menschen sein Erbe in die Finger bekamen. Ich schloss die Augen und rief mit meinem Geist nach ihnen. Den Hütern der Seelen. Sie mussten entscheiden, wohin seine Seele kam. In die Hölle, oder in den Himmel? Als ich meine Augen wieder öffnete, standen sie vor mir. Der eine von ihnen in einem so reinen weiß, der anderen in einem tiefen, beruhigenden schwarz. Sie, das Leben und der Tod. Ying und Yang. Tag und Nacht. Sie, die Wächter!

Ich stand auf und wich ein paar Schritte zurück. „Junger Mensch. Ich danke dir, dass du uns gerufen hast. Es ist ein trauriger Anblick, einen der Götter vor uns zu sehen, wie die Kobolde des Todes an ihm knabbern.“ Begann der weiße. „Dieses Wesen verdient es, dass seine Seele einen angemessenen Platz bekommt.“ Sagte der schwarze. „Doch müssen wir seine Seele erst prüfen.“ „Ehe wir wissen, wohin er gehört!“ Endete der schwarze.

Der schwarze, der Drache des Todes, zog seine Seele aus seinem Körper. Der Weiße schloss die Augen um sie zu prüfen. Ich betete, dass seine Seele in den Himmel kam. Jede einzelne Sekunde, in der die beiden seine Seele prüften war für mich eine Qual.

Doch schließlich wurden meine Gebete erhört. „Ich verfüge“ begann der schwarze. Ich schluckte. „dass die Seele dieses Drachen“ fuhr der Weiße fort. „in den Himmel kommt.“ Endete der schwarze. Ich seufzte erleichtert. Seine Seele schwebte zu dem Weißen.

Die beiden Wächter schickten sich an, zu verschwinden. „Wartet, Wächter von Leben und Tod.“ Rief ich. Beide heilten und drehten den Kopf. Ich sank auf die Knie. „Bitte... nehmt mich mit euch! Ich möchte ihn nicht verlassen! Er ist seit Jahren mein bester Freund. Ich bitte euch, große Wächter. Nehmt mich mit euch!“ Der Weiße drehte um und kam auf mich zu. „Ich sehe, wie groß deine Verbindung zu dieser Seele ist.“ Begann er. „Wir werden deinen Wunsch erhören“ fuhr der schwarze fort. „und deine Seele auf ihre Reinheit prüfen.“ Endete der Weiße. Ich schloss meine Augen und setzte meine Seele frei. Das alles hatte ich von ihm gelernt. Auch, wie ich die Wächter rief. Die Wächter durchstöberten meine Erinnerungen und Gefühle. Ich ließ es geschehen.

Die Zeit verstrich, biss der Schwarze begann: „Junger Mensch.“ Sagte er. „Wir haben deine Seele geprüft.“ Fuhr der Weiße fort. „Und wir verfügen“ sagte der schwarze. „dass du“ fuhr der Weiße fort. Ich befürchtete bereits das schlimmste. „mit dem göttlichen Drachen in den Himmel“ „aufgenommen wirst!“ Ich spürte, wie meine Seele sich aus meinem Körper löste. Ich fühlte mich plötzlich so frei und unbeschwert. Meine Hülle sank zu Boden und ich schwebte zu seiner Seele empor. Der weiße nahm unsere Seelen jeweils in eine seiner Pfoten und flog mit uns davon. Der schwarze lies derweil unsere Hüllen verschwinden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.

Während der Weiße mit uns gen Himmel flog sah ich hinunter auf die Erde und bemerkte nun, welcher Schatten wirklich auf ihr lastete. Die Welt war verdorben worden, durch niemand anderen als den Menschen! Der Mensch hatte das Werk der Natur mit Füßen getreten. Alles, was ihnen unheimlich war wurde ausgelöscht! So war es auch mit dem Wolf geschehen und die Drachen würde irgendwann das selbe Schicksal ereilen.

Der Weiße flog mit uns auf die Wolken zu. Immer höher und höher. Er war die Personifizierung des Guten. Er, ein Engelsdrache. Ein Diener der Lebensdrachen. Der schwarze war ein Todesdrache. Ein Diener der Teufelsdrachen. Er war der Bote des Todes. Er sammelte die Seelen der Verstorbenen, übergab die guten den Engelsdrachen und nahm die Bösen mit sich in die Hölle. Das war der ewige Kreis. Und nun waren ich und er, Aoi, mein Freund, ein Teil von ihm...
 

So ist alles geschehen. Aoi und ich leben nun im Himmel und sehen, wie die Welt immer mehr verkommt. Wir wurden zu Wächtern. Wir hießen jeden Drachen willkommen, der den Himmel betrat. Und immer war ihre Todesursache der Mensch. Niedergestreckt durch Waffen oder Magie, vergiftet oder verflucht. All jenes ging auf das Konto der Menschen. Sie waren Kreaturen des Bösen. Nicht aber die Drachen, wie sie es glaubten. Dennoch gab es einige von ihnen, die so rein waren, dass man sie in den Himmel aufnahm. Und das ist bis heute so!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SailorCherryknoedel
2011-07-24T15:51:23+00:00 24.07.2011 17:51
Tiefgründig und melancholisch, so wirkt diese FF auf mich.
Hier kommen deine Formlulierungen gut zur Geltung. Sie bewegen mein Herz und geben mir irgendwie das Gefühl, am Elend der Welt Schuld zu sein. Das ist zwar irrelevant, aber dennoch eine enorme Leistung deiner Story!
Tatsächlich sehe ich hier das Problem der Rechtschreibung nicht mehr. Dann war es wirklich nur ein Ausrutscher. :)

Danke, die FF war eine Bereicherung!
Von: abgemeldet
2010-10-31T14:37:41+00:00 31.10.2010 15:37
Eine sehr gefühlvolle und tiefsinnige Erzählung. Der einleitende und epilogische Absatz haben mir derweil vom stilistischen und auch von dem Kontext am Besten gefallen. Subjektiv ist der entschiedene Absatz des Wettbewerbs nicht ganz so gut in die Geschichte eingegliedert, was allerdings durch einen metaphorischen Schreibstil wett gemacht wird.
Vom leicht flexiblem Aufbau her hast du gegen Ende eine reichhaltige und nachweislich saubere Struktur in deiner Erzählung, wenn ich auch gerade die Drachenthematik etwas mehr ausgebaut hätte, bezüglich der weltlichen Situation. Du hast das Aussterben der Wölfe angesprochen, vermutlich wäre dieses Beispiel des menschlichen Inkompetenz zur epischen Fauna und Flora etwas bizarrer gewesen, hättest du expliziter den Ablauf der katastrophalen und verheerenden Vorkommnisse auf Erden beschrieben.
Zusätzlich hast du mit einer sauberen und grammatikalisch einwandfreien Sprache und wenigen bis gar keinen Rechtschreibfehlern zu einem gut zu lesenden Textfluss beigetragen.
Vielen Dank für deine Teilnahme am Wettbewerb!



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