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Lass es einfach zu

Wenn Gaara nichts versteht und Lee verzweifelt
von

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Die Bedeutung

Kapitel 13: Die Bedeutung

Sie sind nun wieder eine ganze Weile unterwegs, immer öfter überkommt Lee ein komisches Gefühl und ihm kommt es vor, als wenn es was mit seinem Merkwürdigen Traum zu tun hat.

Nachdenklich läuft er hinter seinen beiden Begleitern her. „Was war heute Nacht mit dir los? Du hast plötzlich aufgeschrien.“ Ungewollt setzt der Schwarzhaarige ein Grinsen auf.

„Ach, ich hab nur schlecht geträumt.“

„Schlecht? An manchen Stellen hat es sich anders angehört.“ Misstrauisch sieht Kankuro ihn an. Oh ja, sie haben nicht nur die ängstlichen Schreie seines ersten Traumes gehört, sondern auch das leise Keuchen der Anderen darauf folgenden. Ein verräterischer roter Schimmer erscheint auf Lees Wangen. Er hat sich also lautstark bemerkbar gemacht, na ja, ändern kann er es nicht mehr. „Ähm, ja, die Träume wurden dann definitiv besser.“

Verlegen lacht er auf und senkt dann resigniert seinen Kopf. Ihm ist das ziemlich unangenehm, besonders, da gerade Kankuro, Gaaras Bruder, ihn darauf aufmerksam macht.

„So, wir brauchen nur noch eine halbe Stunde, dann sind wir da.“ Nickend folgen sie dem Älteren. Plötzlich überkommt dem „grünen Beast“ wieder ein starkes, ungutes Gefühl.

Gewarnt sieht er sich um, doch er erkennt nichts, als er zufällig etwas unter sich bewegen fühlt. Perplex springt er zur Seite, als etwas aus der Erde hervorschnellt. Er erkennt es wieder. Genau von diesem Vieh wurde er in seinem Traum getroffen und als er sich wieder besinnt, sieht er auch schon einen langen, breiten Schwanz auf sich zurasen.

„Lee, pass auf!“ Schnell versucht er ihm auszuweichen, doch leider zu spät. Hart trifft die Schwanzspitze sein Fußgelenk. ‚Ah, verdammt! Na ja, wenigstens nicht das ganze Bein.’

„Verschwinde du Trottel!!“ Wieder rast das Monster auf ihn zu, doch diesmal ist er schnell genug und weicht dem Schlag aus. Kurz vernimmt er einen quietschenden Schrei, sieht die Puppe des Puppenspielers und versteht. Kankuro hat das Vieh also getroffen, ein glück.

„Lee, weg da!!!“ Perplex realisiert er zu spät, dass das Monster auf ihn zugeflogen kommt. Schnell versucht er auszuweichen, doch zu spät. Keuchend fühlt er einen heftigen Schmerz in der Bauchgegend. Eine der Krallen hat sich tief zwischen seine Rippen gebohrt und ihm zusätzlich ein wenig Haut abgerissen. Bewusstlos liegt es neben ihm.

Shino hatte es mit einem kräftigen Schlag getroffen, sodass es zu Boden ging. Nach Luft schnappend sackt der Schwarzhaarige auf seine Knie. „Verdammt!“ Bewusstlos fällt er vorn über und bleibt regungslos liegen.

„Scheiße! Das Vieh muss ihn übel getroffen haben. Wir sollten uns beeilen und schnell in Suna ankommen. Der braucht definitiv einen Arzt.“ Eilig holt Shino Mullpflaster und Verbände aus seinem Rucksack. Sie müssen ihn stark verbinden, da er sonst zu viel Blut verlieren könnte. Vorsichtig packt Kankuro ihn danach über seine Schulter und mit hoher Geschwindigkeit machen sie sich auf den Weg…
 

Ein komisches Gefühl steigt in Gaara auf. Es liegt wie Blei in seinem Magen und lässt ihm keine Ruhe. Unruhig läuft er in seinem Zimmer auf und ab. ‚Ich muss mich ablenken.’ Die zwei Tage in Konoha haben ihm definitiv nicht gut getan. Was wollte er auch damit erreichen?

‚Ich darf nicht wieder daran denken… Ich muss was tun!’ Schnell verlässt er den Raum und geht durch das Dorf. Ehrwürdig verbeugen sich die Leute vor ihm, was er eigentlich nicht mag, aber so sieht er wenigstens keine vorhandene Angst in vereinzelten Augen. Seufzend bemerkt er, dass dieses Gefühl immer noch da ist, doch er weiß nichts damit anzufangen. Langsam geht er weiter…
 

„Was war das für ein Vieh?“

„Wir nennen sie Sandgespenster. Von ihnen gibt es nur wenige und selten zeigen sie sich, zumal sie ausschließlich bei uns existieren. Sie kommen nur hervor, wenn ihre Beute genau vor ihrer Nase steht und sie starkes Chakra ausstrahlt.“ Interessiert hört Shino ihm zu.

Eigentlich hätten sie dieses Vieh bemerken müssen. „Sind sie giftig?“

„Nein, sonst hätte er jetzt ein Problem… Wir sind gleich da.“ Schnell laufen die beiden auf das große Tor zu. Kankuro ist froh, trotz der Person auf seiner Schulter genau so schnell zu sein wie sein Liebster.

Er ist selbst ziemlich überrascht, dass der Jo-Nin so leicht ist für seine Größe.

„Hey, da steht jemand.“ Überrascht sehen sie jemanden am Dorf Tor stehen, noch perplexer ist er, dass seine Schwester dort steht. „Das ist Temari.“ Als auch sie die Zwei erblickt, läuft sie schnell auf diese zu.

„Wird ja auch Zeit, dass du wieder zurück bist. Sogar Gaara ist schon zurü…“ „Geh weg, wir müssen ins Krankenhaus.“

Verwundert bleibt sie stehen. Weder ihr Bruder, noch sein Begleiter sehen verletzt aus. Doch als die beiden an ihr vorbei rennen, versteht sie was los ist.

‚Warum schleppt er Konoha-nins mit an? Was wollen die hier?’ Schnell macht sie kehrt und folg ihnen…
 

„Kazekage-sama, da sind sie ja. Wir haben sie schon gesucht. Gerade ist eine Nachricht vom Haupttor gekommen, dass Temari-sama und Kankuro-Sama wieder da sind. Sie haben zwei Konoha-ninja bei sich und einer von ihnen ist schwer verwundet.“

Verwundert dreht er sich um.

„Gut. Ich gebe die Erlaubnis ihn zu behandeln. Meine Geschwister werde ich gleich selbst befragen. Danke für die Information.“ Nickend verbeugt sich der Ninja vor ihm und verschwindet.

‚Wen sie wohl bei sich haben?’ Schnell macht er sich auf den Weg ins Krankenhaus. Als er nach wenigen Minuten dort ankommt, bringen ihn die Krankenschwestern zu seinen Geschwistern.

Zügig geht er auf sie zu und erkennt, dass dieser Käfer-Ninja neben ihm steht. „Was ist passiert?“

Seufzend dreht Kankuro sich zu ihm herum. „Verzeih, wir wurden von einem Sandgeist angegriffen.“

„Ihr seht unverletzt aus, also muss ja alles gut gelaufen sein.“ Kurz räuspert sich Shino und stellt sich dann wieder neben seinen Liebsten. „Für uns schon, aber unseren Missionsleiter hat es schwer erwischt. Er wird gerade operiert.“ Emotionslos wendet Gaara sich zu seiner Schwester.

„Und was machst du hier?“ Kurz zuckt sie zusammen. Sie kennt ihren kleinen Bruder zwar nicht anders, aber das Fünkchen Furcht in ihr ist nach all den Jahren immer noch geblieben.

„Ich habe sie am Tor getroffen und sie begleitet.“ Verstehend nickt er kurz. „Schick bitte eine Nachricht an den Hokage, dass seine Ninja hier angekommen sind. Sag ihm ruhig, dass es einen Verletzten gibt.“

Genervt rollt sie die Augen. Sie hasst diesen Papierkram. Plötzlich geht die Tür des OP-Zimmers auf und einer der Ärzte kommt heraus.

„Wie geht’s ihm?“ Fragend sieht Shino den Heiler an. Wenn er ohne Lee zurück käme, gäbe es riesigen Ärger.

„Das Monster hat ganze Arbeit geleistet, aber sein Zustand ist soweit stabil. Sein linkes Fußgelenk ist gebrochen, aber nicht weiter kompliziert. Zwei seiner Rippen sind ebenfalls gebrochen. Er hatte großes Glück, dass sie sich nicht weiter bewegt haben, sonst hätten sie seinen Magen durchbohrt. Die Fleischwunde an sich war etwas kompliziert, wird aber wieder heilen. Der Patient hat sehr viel Blut verloren, deswegen braucht er jetzt Ruhe.“

Erleichtert setzt Shino sich wieder hin. Er hatte zwar nie viel mit Rock Lee zu tun, aber irgendwie mag er ihn.

Er ist sehr stark, obwohl er nur Tai-Jutsu anwenden kann und seine fröhliche Art ist manchmal sogar ansteckend.

Plötzlich geht ein weiteres Mal die Tür auf und ein Bett wird heraus geschoben. „Wir werden ihn auf die Krankenstation bringen.“

Schnell gehen alle beiseite. Kurz blickt Gaara zum Krankenbett um zu erkennen, wer eigentlich der zweite Konoha-Ninja ist, und erstarrt.

‚Nein. Das… Das kann doch nicht sein?! Warum gerade er?’ Plötzlich fällt ihm sein Tagtraum wieder ein und er ist froh, dass dieser nicht mit der Realität übereinstimmt.

Die Kopfverletzung ist nicht vorhanden und seine Arme sind auch noch intakt. Ein stechender Schmerz zieht sich durch Gaaras Körper und ein leises Keuchen entrinnt seinen Lippen, als er zu Boden sinkt.

„Gaara!“ Schnell kniet sich sein älterer Bruder neben ihn, doch die helfenden Hände wehrt der Rotschopf ab.

„Lass mich!“ Schmerzerfüllt rappelt er sich wieder auf und geht den Ärzten nach. „Temari! Du wirst meinen Papierkram übernehmen und die Missionen verteilen…“ „Was…?“

„Ich werde eine Weile hier bleiben.“

„In Ordnung.“ Ein wissendes Grinsen legt sich auf ihre Lippen. „Wir sollten Gaara bewachen lassen.“ Leise wendet Kankuro sich an seine ältere Schwester. „Nein, das brauchen wir nicht. Er wird ihm nichts tun, da bin ich mir sicher.“ Perplex weiß er nicht mehr, was er sagen soll. Mit leisen Schritten tritt Shino neben sie.

„Du denkst das also auch?“ Kurz nickt sie.

„Ja, endlich hat Gaara sein Herz geöffnet, doch ich glaube, er selbst versteht das nicht so ganz.“ Leicht geschockt blickt Kankuro zwischen beiden hin und her. „Ich weiß, das Lee Gefühle für ihn hegt. Doch bei eurem Kazekage konnte ich mir das nicht vorstellen.“

Resigniert lehnt sich Kankuro an die Wand. Er versteht rein gar nichts mehr. „Gaara wurde nie Liebe oder Freundschaft entgegen gebracht. Als er das erste Mal auf Rock Lee traf, hat ihm das einen Schock verpasst. Er hat gesehen, dass es auch anders sein kann. Die Freundschaft die Naruto und Lee ihm entgegen brachten, hat ihm ein gutes Gefühl gegeben. Und jetzt scheint sich daraus wohl mehr zu entwickeln.“

Leise kichert sie. Ihr ist es egal, das ihr jüngster Bruder eventuell Schwul ist, die Hauptsache ist, dass er endlich wie ein normaler Mensch leben kann, ohne von Anderen, die Shukaku fürchten, angst entgegen gebracht zu bekommen. „Sag bloß, du hast nichts gegen solch eine Liebe?“

Fragend sieht er seine Schwester an, welche nur lächelnd dasteht. „Nein! Und gegen eure Beziehung habe ich auch nichts.“

Leise fängt sie an zu lachen, als Shino und ihr jüngerer Bruder sie verdutzt ansehen.

„Denkst du ich bin blöd? Ich wusste gleich, dass ihr euch mögt. Ihr beide habt euch doch gegenseitig angezogen, wie Licht die Motten. Ich war mir nur nicht sicher, ob ihr mutig genug seit, das durch zu ziehen.“ Sanft stupst sie ihren Bruder an, welcher leicht errötet.

Zögernd greift Shino nach der Hand seines Kois und drückt sie leicht. „Wir sollten uns dann an die Arbeit machen.“

Seufzend erwidert Kankuro den Druck und sieht ihn kurz an. „Und ihr berichtet mir auch noch was nun alles passiert ist und wieso ihr eigentlich zu Dritt hier seit.“

Nickend folgen ihr die beiden. Plötzlich bleit Temari noch einmal stehen und dreht sich grinsend um. „Sag mal Shino, sind in Konoha eigentlich alle vom anderen Ufer?“

„Was meinst du?“ Schnell dreht sie sich wieder um und seufzt leise. „Ach nichts.“ Fragend sieht er zu seinem Liebsten hoch, welcher sich langsam zu ihm runter beugt und ihm leise etwas zuflüstert.

„Sie hat eine Vorliebe für Shikamaru.“

„Aber Kiba…“

„Das weiß sie, aber vielleicht hat sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Sie war vor kurzem noch mit ihm zusammen. Sie liebt ihn zwar, aber sie war nicht sauer auf ihn, als er meinte, dass er sich in jemand Anderen verliebt hat. Wenigstens ist er nicht so ein Arsch, dass er sie einfach abgewimmelt hat. Sie sind zwar jetzt nur noch Freunde, aber ich glaube, sie ist glücklich damit.“ Verstehend nickt der Käfer-Ninja und geht mit seinem Partner weiter.
 

Es ist nun das zweite Mal, dass Gaara in Lees Krankenzimmer sitzt. Das erste Mal war es in Konoha und nicht gerade eine freundliche Erinnerung. Das Merkwürdige ist, er hat genau das alles in seinem Tagtraum vorausgesehen, nur war es etwas anders.

Lee liegt nicht allzu schwer verletzt im Krankenbett und Gaara trauert nicht. Lange sieht er dem Schwarzhaarigen ins Gesicht, beugt sich langsam zu ihm hinab und bettet sein Kopf auf dessen Bauch.

Ganz sachte, damit er ihm nicht weh tut. ‚Würde ich wirklich trauern, wenn er weg wäre? …Warum ist er nur hergekommen? Ich bin jetzt noch viel verwirrter als vorher…’

Seufzend schließt er die Augen. Er lauscht dem Piepen des Gerätes, an das Lee angeschlossen ist und stellt fest, dass ihm die Pause, die nach jedem Ton kommt, bangen lässt, ob nun auch wieder ein Piepen folgt. Leise murmelt er vor sich hin.

„Wieso bist du hier? Warum tust du mir das an? Ich verstehe nicht, was deine Absichten sind. In mir ist alles verwirrt, wenn ich in deiner Nähe bin und mein Kopf tut weh… Warum bist gerade du hergekommen?“

Ein trockenes, leises Husten ist im Raum zu hören. Erschrocken sieht Gaara auf. „Mis… Mission… Es war… mei… ne Mission.“ Schwach hat Lee seinen Blick auf die Weste, die er vor kurzen noch trug, gerichtet.

Er wagt es gar nicht erst Gaara anzusehen, geschweige ihn direkt anzusprechen. Jedes einzelne Wort hat er genau verstanden. Er war schon wach, als Gaara den Raum betrat, was wohl daran liegt, dass die Beruhigungs- und Schlafmittel bei ihm keine große Wirkung mehr haben.

Sein Körper hat sich die ganzen Jahre zu sehr an solche Mittel gewöhnt, durch mehrere Krankenhausaufenthalte, dass sie nicht lange wirken. Verstehend folgt Gaara dem Blick, steht auf und geht zu der Jo-Nin Weste. Suchend besieht er sie sich kurz und entdeckt eine Schriftrolle. Prüfend sieht er zu Lee, doch dieser sieht ihn nicht an, nickt aber dennoch leicht. Schnell nimmt Gaara diese und öffnet sie.

~“Konichiwa Gaara-san!

Ich hoffe meine Ninja sind wohlbehalten angekommen ^-^“~

Unbemerkt schielt der Rotschopf zu Lee hinüber. Leise seufzt er und liest weiter.

~“Ich habe eine bitte an dich. Da ich weiß, das es in unseren beiden Ländern zurzeit ziemlich ruhig ist, möchte ich, dass Shino und Lee eine Weile bei dir in Suna bleiben. Sie könnten bei dir neue Jutsus lernen.

Bitte erfüll mir diese Bitte.

Desweiteren hoffe ich, dass du mich bald wieder in Konoha besuchen kommst. ^_^Y

So verbleibe ich mit freundlichen Grüßen:
 

Hokage VI.
 

PS.: Kümmere dich um Lee und lass dir alles von ihm erklären. Der Arme ist seit Stunden nur noch niedergeschlagen.“ ~
 

Seufzend rollt er das Pergament wieder zusammen. Er weiß jetzt schon, dass Naruto sauer sein wird. Im Gegensatz zu Früher ist er viel Verantwortungsbewusster geworden, was man an dem Brief leider nicht erkennen vermag.

„Wie lange… muss ich hier liegen?“ Erschrocken dreht Gaara sich zu dem Verletzten um und überlegt kurz, dennoch sieht Lee immer noch nicht zu ihm. „Ich denke, mit der Medizinischen Versorgung die du hier hast, höchstens eineinhalb Wochen.“

Aufmerksam hat Gaara bemerkt, dass der Schwarzhaarige nicht gerade davon begeistert ist und ein komisches Gefühl macht sich in ihm breit. Warum sieht Lee ihn nicht einmal an?

„Verzeiht, aber müsst ihr nicht noch wichtige Dinge erledigen? Ich brauch etwas Ruhe…“ Verwirrt mustert der Rotschopf ihn noch einmal. Was ist denn plötzlich mit ihm los?

Wieso will er, dass Gaara geht? Der Kazekage versteht gar nichts mehr. Mag Lee ihn doch nicht? Ein schmerzendes Gefühl macht sich in dem Rotschopf breit, doch es ist kein gewöhnlicher Schmerz. Widerwillig geht er auf die Tür zu, dreht sich nicht noch einmal um und geht. Lee hat die Augen geschlossen, aus welchen nun eine einzelne Träne rinnt. „Ach Gaara-san. Wieso hast du nicht gesagt, dass du meine Nähe nicht erträgst?! Ich wäre doch nicht hier, wenn ich wüsste, dass es dich belastet…“

*Er hat mich gesiezt, aber warum? Das hat er noch nie getan. Habe ich ihn verärgert? Vielleicht, weil ich mit ihm kein Sex gemacht habe? Wollte er nur seinen Spaß?* Nachdenklich läuft er aus dem Krankenhaus die Straße entlang. Wie konnte er nur denken, dass jemand Gefühle für ihn hegt? Ein zerreißender Schmerz macht sich in seiner Brust breit, doch es tut nicht so weh, als wenn man verletzt worden wäre, sondern als würde etwas schweres, kaltes auf sein Inneres drücken.

Tief atmet er noch einmal durch und läuft zu seiner alten Wohnung. Seit er Kazekage ist wohnen seine Geschwister nicht mehr mit ihm zusammen. Sie haben sich jeweils eine eigene Wohnung gekauft und selbst Gaara hat sich eine neue Wohnung genommen.

Er wollte nicht weiter an dem Ort wohnen, an dem so viele schlechte Erinnerungen hängen. Doch genau dieser Ort ist seine Zufluchtsstelle, wenn es ihm mal nicht so gut geht, oder er nachdenken muss.

Nachdenklich setzt er sich aufs Dach. Hier hat er nachts immer gesessen, wenn seine Familie schon schlief. Auch er hat sich oft gewünscht, dass er es könnte, doch Shukaku ist zu mächtig um das zu riskieren.

‚Warum war er plötzlich so anders? Ich dachte wirklich, er würde mich mögen.’ Plötzlich kommt ihm eine Erkenntnis.

‚Was ist eigentlich mit mir? Was fühle ich für ihn? …’

„Über was denkst du nach?“ Erschrocken sieht Gaara auf. Er war so tief in Gedanken, dass er nicht bemerkt hat, wie sich der Käferninja neben ihn gesetzt hat. Verlegen blickt der Rotschopf zur Seite.

„Ist es wegen Lee?“

„Was machst du hier? Solltest du nicht bei Kankuro sein?“ Ein leichtes Lächeln legt sich auf Shinos Lippen. Gaara will anscheinend nicht darüber reden, aber der Konoha-Ninja lässt sich davon wenig beeindrucken.

„Der hat mich in die Stadt geschickt, damit er seine Wohnung aufräumen kann…“ Das ist Typisch für ihn.

Schon damals, als die Geschwister noch zusammen lebten war Kankuro die Schludrigkeit in Person.

„Ist er wach?“ Ein leichtes Nicken folgt auf den Kommentar. „Hat er es dir endlich gesagt?“

Fragend dreht Gaara sich zu ihm. Was soll Lee ihm denn gesagt haben? „Ich dachte nur, dass du deswegen so verwirrt aussiehst.“

„Er sagte, ich solle gehen. Er hat mich die ganze Zeit kein einziges Mal angesehen. Es… Diese Erkenntnis tat weh… Hier drin.“ Langsam tippt er auf seinen Brustkorb. Ein lächeln bildet sich auf Shinos Lippen.

„Das ist normal.“ Gaara ist entsetzt. Das soll normal sein? Und warum lächelt der andere Ninja auch noch? Macht er sich über ihn lustig?

„Keine Sorge. Ich mache mich nicht darüber lustig. Dieses fiese Gefühl hat jeder Mensch in sich, aber was es ist und woher es kommt, werde ich dir nicht sagen. Überlege mal, ob das von Anfang an so war. Denk mal darüber nach, wann und in welchen Situationen dieses Gefühl begann…“

Langsam steht Shino auf und wendet sich von Gaara ab. „Ich werde mal gucken was Kankuro macht. Viel Erfolg.“ Keine fünf Sekunden später ist der Aburame Sprössling auch schon verschwunden.

Doch Gaara grübelt immer noch. Viel haben die Antworten des Konoha-Ninja ihm nicht geholfen. Wann es begonnen haben soll? Dieses fiese Gefühl hat kurz nach ihrer ersten Begegnung begonnen, aber da war er noch nicht auf Lee fixiert. Er war eher über die Freundschaft von Gai und ihm verwirrt. Er hatte so etwas noch nie gesehen, doch wann haben diese Gefühle genau begonnen? Kurz überlegt Gaara. Während ihres Kampfes gegeneinander fühlte er sich noch relativ normal, doch als Lee richtig losgelegt hatte und nicht aufgegeben hatte war er sehr beeindruckt. Ein kleines Glücksgefühl hat sich in ihm breit gemacht, als er keine Furcht oder der Art in Lees Augen lesen konnte, doch er konnte sich damals nicht beherrschen.

‚Ich wollte einfach alles Zerstören, was mir im Weg war. Doch Im Krankenhaus konnte ich ihn nicht töten. Nicht nur, weil Naruto kam, ich konnte es nicht… Hat es da angefangen? Ich wollte auch jemanden, dem ich so vertrauen kann. Lee sagte, er mag mich, aber wenn er, wie diese Konouichi sagte, mit mir Sex haben wollte, mich dann auch so sehr mag, dass er sich mit mir verbinden will? Würde ich es denn wollen?’
 

Nachdenklich sieht er zum Mond hinauf. Es ist eine schöne, sternenklare Nacht, doch so richtig daran erfreuen kann Gaara sich nicht. Er weiß nicht was er fühlt, beziehungsweise kann er es nicht deuten.

Shino meinte vorhin zu ihm der Schmerz, den er fühlt, wäre normal und jeder Mensch empfindet so etwas.

Aber was ist es? Deprimiert darüber, dass er keine Antwort findet, steht er auf und geht in sein altes Zimmer. Plötzlich fällt seine Aufmerksamkeit auf den Fernseher. In seinem ganzen Leben hat er zwei Mal diese Kiste an geschalten und das nur, weil er gar nichts wusste mit sich anzufangen. Doch beide Male hatte er den Flimmerkasten nur vier Minuten an.

‚Es war unerträglich mir diese komischen Talkshows anzusehen…’ Kurz zögert er noch, doch dann schaltet er den Fernseher ein. (Stellt euch mal Gaara, im Schneidersitz sitzend, gespannt und konzentriert vor nem Fernseher vor XD *Übrigens gibt es in Naruto wirklich Fernseher. Naruto hat auch einen ^^*) Kurz zappt er die Kanäle durch, bis er bei einem Film stehen bleibt. Es ist eine Liebesgeschichte wie sich schnell heraus stellt. Als er weiter schalten will, hält er inne. Die Frau, die gerade aus einem großen Haus gelaufen kommt, lässt nicht nur ihre Gedanken sprechen, sie weint auch bitterlich.

~“Es tut so weh. Es fühlt sich an, als wenn mein Herz zerfetzt wurde. Er wird eine andere heiraten, weil seine Eltern es so wollen. Warum musste ich mich auch gerade in ihn verlieben…“~

Plötzlich hat der Film seine ganze Aufmerksamkeit. Nach einer Dreiviertelstunde ist das Ende gekommen. Die Frau war eine Angestellte in seinem Elternhaus und hat sich in den Sohn verliebt, welcher jemand anderes heiraten sollte. Doch wie das in Filmen so ist, gab es ein Happy End und sie hat ihn geheiratet. Gaara muss schmunzel.

‚Läuft das im wahren Leben etwa auch so ab?’ Dem Fernseher weiter keine Beachtung schenkend, denkt er eine Weile über den Film nach.

‚Die Frau hat sich in ihn verliebt und dennoch war sie nicht glücklich. Ihr tat es weh, weil sie ihn nicht haben konnte… Meinte dieser Aburame etwa das? Er sagte doch, dass alle Menschen solche Schmerzen haben. Sie liebte ihn… Heißt das… Habe ich mich in Lee verliebt? Das kann nicht sein. I… Ich habe doch nicht solche Gefühle… Dennoch fühle ich mich geborgen in seiner Nähe, aber ich bin verwirrt und kann nicht klar denken… Und wenn es so wäre, Lee hat mich weggeschickt. Aber er wollte mit mir Sex haben… Vielleicht sollte ich mit ihm sprechen.’ Langsam steht er auf, schaltet den Fernseher aus und verlässt die Wohnung…
 

AN.: Hihi, ich hab Gaara zum Fernsehen verdonnert XD

Wisst ihr was ich klasse finde? Wie Gaara immer das Wort „Sex“ ausspricht, also eher, wie er damit umgeht. Als wenn es ne Sache ist, die man bekommt XD

Ich könnte mich immer kringeln. Na ja, mal sehen, ob ihm das mal irgendjemand zeigt. *hihi*
 

Nja, bis zum nächsten Kapi ^^

Eure Devil



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