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Die Schattengänger: Spiel mit dem Feuer

Die Geschichte von Kit
von

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Kit spürte wie die tränenflut sofort stoppte als sie Quentins Arme um ihre Schultern spürte. Sie schloss die Augen und legte eine Handfläche auf seinen Unterarm.

Sie mochte es von ihm umarmt zu werden, das gab ihr einen gewissen Trost, in dieser Tristen Welt.

Doch als sie die Spur von Küssen spürte die er auf ihrem Hals und ihrem Schlüsselbein hinterlies, zog sich ihr Magen innerlich zusammen. „Latino?“ sagte sie leise. Als Antwort bekam sie eine Hand die sich um eine ihrer Brüste legte und sie sanft streichelte.

Sie hatte zwar immer wieder gesagt dass sie kein Problem damit hatte, mit ihm Sex zu haben, doch noch nie hatte er dieses Angebot in Erwägung gezogen, und jetzt wo sie seine Hände auf ihrem Körper fühlte, wurde ihr klar was sie mit diesem Angebot mit seinen Gefühlen tat.

Er wurde zwar von Whitney dazu gedrillt sie sexuell zu begehren, doch nicht sie zu lieben. Und genau das tat er.

Sie konnte zwar nicht besonders gut Gedanken lesen, doch als Quentins Haut ihre berührte, spürte sie sofort die Welle an Glut die auf sie einbrach. Es war eine Flut an Gier die in seinem Innern loderte. Sie bekam keine Luft mehr bei dieser Wucht an Gefühlen. Wie konnte er nur all die Monate mit ihr unterwegs sein? Manchmal sogar in einem Bett mit ihr schlafen, wenn er ein derartiges Verlangen hatte sie zu nehmen?

Liebte er sie so sehr?

Es brach ihr beinah das Herz als er ihr zwei süße, kleine, spanische Wörter ins Ohr flüsterte:

„Te quiero!“
 

Ihr Körper verkrampfte sich sofort schlagartig und sie schlüpfte unter seinen Armen heraus und ging ein paar Schritte rückwärts auf ihren Schrank zu.

„Latino... Bitte nicht. Sag sowas nicht. Es fällt mir schon schwer genug deine Erektionen zu ignorieren, wenn du mir jetzt auch noch mit Liebesgeflüster ankommst, laufe ich Amok!“

Sie blickte in seine stahlblauen Augen und sah darin tiefen Schmerz.

„Scheiße es tut mir leid Quentin. Bitte, verzeih mir. Aber ich kann dass so nicht. Wenn es einfach nur Sex wäre, dann würde ich sagen -hey du hengst nimm mich hier und jetzt auf dem fussboden- aber, nicht mit dieser Flut an Liebe. Verdammt nochmal Quentin, liebe mich nicht. Dass du mich sexuell begehrst damit kann ich leben, aber Gottverdammt, Liebe mich nicht!“

Nun war es Kits Stimme die vor Trauer bebte und schluchzte. Die Tränen der Einsamkeit waren versiegt, doch nun liefen die Tränen der Schuld über ihre Wangen.
 

„Entschuldige dich nicht, mi corazón. Du kannst nichts dafür.“ Er schloss den Abstand zwischen ihnen in einem Sekundenbruchteil und nahm sie auf die Arme hoch. Er war stark und ihr Fiegengewicht konnte er ohne weiteres tragen, und wenn es nach ihm ginge hätte der Weg zu ihrem Bett ruhig etwas länger sein können. Er bettete sie auf die Laken nachdem er ihren Rucksack auf den Boden gestellt hatte und wischte ihre Tränen weg, als sie etwas sagen wollte, sprach er sofort weiter. „Mi amor, es gibt nichts wofür du weinen solltest. Es ist gut dass du das beendet hast. Ich habe für einen Moment die Kontrolle verloren, das tut mir leid. Doch glaube mir, trotz Whitneys kleinem Liebescocktail, bin ich ein Gentleman. Ich würde niemals in meinem Leben etwas tun was dir schadet.“ Er küsste ihre Stirn und legte eine Hand auf ihre Wange. „Kit. Ruh dich noch etwas aus, diese Nacht wird schwer werden. Du musst gut ausgeruht sein.“
 

Er behandelte sie so lieb. Es war für sie beinahe ein Schock. Sie hatte ihm das Herz gebrochen und er sah in ihr immernoch die Göttin die sie nie war und nie sein würde.

Sie zog ihn zu sich und bedeutete ihm mit einem winke der Hand, sich neben sie zu legen.

Erst blickte er ein wenig skeptisch, beugte sich dann aber doch und streckte sich neben ihr auf dem Bett aus.

Mit der Kraft ihres Willens, knippste Kit das Licht aus und atmete tief ein.

Sie lagen eine Weile so da. Im Dunkeln, ohne einen Funken licht, und ohne sich zu bewege.
 

Sie wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als sie aufwachte, und sie von irgendwas, oder besser irgendjemandem, fest umklammert wurde. Sie musste ein lautes Lachen unterdrücken als sie sah wie sie dalag. Sie grinste breit, als einen Arm ein Stück nach unten schob um sich mehr Platz zu machen. Quentin Costa lag mit angewinkelten Beinen auf der Seite und hatte sie festumklammert.

Sie lag mit dem Kopf auf einem seiner muskulösen Oberarme, während der andere sich fest um ihre Taille spannte. Ein Bein hatte er über ihre gelegt und hielt sie damit wie eine riesige Fessel auf dem Bett fest. Sein Gesicht lag auf ihrem Dekolletee und er sabberte ihr leicht in den Ausschnitt.

Als Kit so an sich herruntersah war dass das süßeste was sie je gesehen hatte,

Sie streichelte ihm über die schwarzen Haare und gestattete sich wieder einzuschlafen.
 


 

Es war noch nie besonders schwer gewesen, Schlösser zu knacken. Für Seth sowieso nicht. Er war mit einem Dietrich und einem Schraubenzieher aufgewachsen, neben einem ausgefranzten Teddy Bären, waren schlechte Türschlösser seine besten Freunde. Somit hatte er auch keinerlei Probleme sich Zugang zu Jesses Büro zu verschaffen als dieser auf einer Besprechung war.

Seth bewegte sich vollkommen lautlos in den Schatten als er sich auf die Suche nach eine Akte machte. Er entdeckte sofort die einzige unaufgeräumte Mappe im Raum, die mitten auf seinem Schreibtisch lag, und er wusste sofort dass es die Akte war die er suchte.

Also schritt er still darauf zu und hob sie hoch. Der Titel war „012452 SHADOWCAT“.
 

Er öffnete den Ordner und noch ehe er auch nur ein Wort lesen konnte was auf der vollbedruckten Seite stand, stockte ihm der Atem als er auf das Gesicht des abgebildeten Mädchens starrte.

Sie hatte ein außergewöhnliches Gesicht. Und es waren nicht die zahlreichen Piercings die es dazu machten. Es waren ihre Augen. Diese eiskalten, undurchdringlichen Kriegeraugen die Seths Aufmerksamkeit weckten. Zuletzt hatte er diese Augen gesehen als er in den Spiegel gesehen hatte, er blickte auch so. Eiskalt, Unverstanden, Allein.

Sofort schloss er die Akte und schimpfte sich innerlich einen Idioten.

Was machte er hier verdammt nochmal?

Durchwühlte er gerade allen Ernstes die Dokumente des Generals nur wegen eines dummen Miststücks, das wahrscheinlich dafür sorgen würden dass sein Schwanz anschwoll?

Er schlug die Akte wieder auf und las sich den Text durch der über das junge Mädchen bekannt war. Als er ihr Alter bemerkte sog er scharf die Luft ein.

Shit, sie war tatsächlich sehr jung. Im sinne von VERDAMMT JUNG. Er versuchte sich daran zu erinnern als er 16 war. Er war gerade zur Army gekommen und war noch Grün hinter den Ohren.

Als er weiter las hob er die Augenbrauen. Man hatte zwölf staatlich gesuchte Schwerverbrecher auf sie losgehen lassen, und sie hatte einen nach dem anderen brutal ermordet. Sogar als der letzte um Gnade gefleht hatte, hatte sie ihm eiskalt die Birne weg gepustet.
 

Ehe er weiter las, blickte er wieder auf das Bild. Kit. So hieß sie. Er wusste nicht warum sie ihn so in seinen Bann zog, doch er wusste eines ganz genau. Er würde bei der Mission dabei sein, sie zu finden. Und wenn er es auf eigene Faust tun müsste. Er wollte dieses Mädchen haben.
 


 

Jesse wusste das jemand in seinem Büro war, noch ehe er es betreten hatte. Doch wer es war konnte er seltsamerweise nicht feststellen. Und dennoch hatte er eine üble Vorwarnung.

Er rollte sich in sein Büro und sah einen Schatten auf seinem Bürostuhl sitzen. Jesse sog scharf die Luft ein bevor er sich weiter in sein Zimmer rollte.

„Seth O'Neal. Was tust du hier?“

Er versuchte seine Stimme leise aber dennoch unnachgiebig zu halten, um zu verhindern dass der angesprochene bemerkte, wie angespannt Jesse war.

Er hasste es mit O'Neal in einem Raum zu sein. Und dann auch noch alleine, während etwas in der Luft lag, was gegebenenfalls zu Jesses tot führen konnte.

Er wusste weshalb Seth in diesem Büro war. Er hatte schon damit gerechnet dass einer seiner Soldaten ihm sagte, welchen Verdacht die Informationen in den Gedanken der forscher weckten.

„Wann hattest du vor es mir zu sagen?“

Jesse schluckte. Seth O'Neal war kein Mensch der durch seine Stimme die momentane Gefühlslage bekannt gab, und schon gar nicht wenn es etwas war dass ihn als unterlegenen darstellte.

Umso überraschter war er jetzt, da er bemerkte dass Seth die Informationen die er anscheinend gefunden hatte, nicht verarbeiten konnte.

„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Verzweifelt versuchte Jesse sich dumm zu stellen um das Gespräch in die Länge zu ziehen.

Plötzlich knallte es im Raum und er sah wie Seths Faust sich mit voller Wucht auf das Holz des Schreibtisches presste. „Du kleiner Bastard. Wie wär es damit dass du die Frau gefunden hast die mir gehört?“

Ein lautes Knurren war im Raum zu hören.

„Ist dir bewusst dass du deinen Befehlshaber gerade einen Bastard genannt hast? Hör mir mal zu du kleiner Wichser, dieses Mädchen gehört dir nicht, nur weil du auf sie körperlich reagierst heißt dass noch lange nicht, dass sie dein Eigentum ist. Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich Angst hatte dass ihr etwas zustößt.“

Augenblicklich stand Seth auf und wandte Jesse sein Gesicht zu.

„Du meinst du hattest Angst dass ICH ihr etwas antue, richtig?“
 

Auch wenn Seths Instinkte rebellierten und er am liebsten auf seinen General losgegangen wäre, wusste er innerlich dass er Recht hatte. Er war schon geil geworden, als er nur auf ihr Bild gesehen hatte, wie also wär das ganze abgelaufen wenn er sie zu Gesicht bekäme?

Was wäre passiert wenn er sie nehmen wollte, genau wie all die anderen Frauen die er nicht um Erlaubis gefragt hatte? Hätte er diesem zarten Geschöpf die Kleider vom Leib gerissen, sie auf das Bett gezerrt und sich in ihr begraben? Allein bei dieser Vorstellung spürte er, wie seine Hose zu eng wurde.

Grummelnd drehte er sich wieder dem Schreibtisch zu und betrachtete die offene Akte, und das Bild von Kit.

Er hatte keine Ahnung ob er ihr das antun würde, oder genug Anstand hätte, sie einfach gehen zu lassen. Ehrlich gesagt war es ihm sogar egal.

„Ich will mit zu der Mission. Ich will sie finden.“

Und ich werde ihr nichts tun, fügte er innerlich hinzu. Auch wenn er sich nicht sicher war, hoffte er darauf dass er das Tier in sich bändigen könnte.

„So läuft das nicht O'Neal. Das hier ist kein Wunschkonzert. Ausserdem habe ich es Rye versprochen euch beide nie auf einander treffen zu lassen. Glaub mir einfach es ist besser so.“

Jetzt stand Jesse fast neben ihm und blickte auch auf die Akte.

„Wir können nicht riskieren dass du die Kontrolle verlierst ihr gegenüber. Wenn du sie tötest, wäre alles umsonst gewesen.“

Seth wirbelte herum. „Ich werde sie nicht töten. Ich werde ihr nichts tun, ich versprech es, aber lass mich mit auf diese Misison... Bitte.“

Dieses Wort hatte er seit fast elf Jahren nicht mehr gebraucht. Es kam ihm unnatürlich vor um etwas zu bitten, vor allem wenn es mit Arbeit und einem kleinen Mädchen zu tun hatte.

Auch der General schien dieses Wort aus seinem Mund verdammt seltsam zu finden, denn er öffnete den Mund und blickte wie ein geschlagener Hund. Total schockiert.

Als er sich wieder gefangen hatte sagte Jesse schließlich:

„Gut. In vier Stunden voll bewaffnet am Tor. Jack und Ken werden dir erklären wie alles abläuft. Und jetzt raus aus meinem Büro.“
 

Mit einem Nicken verabschiedete sich Seth und schritt eilig aus dem Büro. In der Tür drehte er sich noch einmal um und flüsterte fast tonlos. „Danke, Calhoun.“

Er wusste nicht ob der General es gehört hatte, aber es erschrak ihn fast bis ins Mark dass er sich gerade allen Ernstes für etwas bedankt hatte.
 

Mit dem Gefühl jetzt total den Verstand zu verlieren, lief er auf sein Zimmer zu, um seine Tasche und Waffen zu packen.



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