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Stories

Yu-Gi-Oh!-Wörterbuch-Challenge (One-Shots)
von

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Dämmerung, die; -, -en

Pls Bemerkungen lesen ;)

Ja, ich bin mir bewusst, dass das es nicht gut ist, mir ist einfach nichts mehr eingefallen... x_x
 

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Schwankend setzte Malik den Fuss auf den ersten Tritt der Treppe, wirbelte den allgegenwärtigen Sandstaub auf, der wie ein Schleier über allem lag, die Verdorbenheit der Dinge zu verbergen versuchte. Langsam lief ihm das Blut über den ganzen Körper, benetzte den trockenen Boden. Er atmete flach, die Augen verschleiert, versuchte, den Schmerz auszublenden, der sich von seinen Wunden hin in seinen ganzen Körper ausbreitete. Seine Glieder zitterten, er drohte jeden Moment zusammenzubrechen.

Sanftes Dämmerlicht tauchte die harte Steintreppe in ein scheinheiliges Licht, wollte die Treppe zur Hölle in die Leiter zum Himmel verwandeln. Mit Mühe erklomm er Stufe um Stufe, jeder Schritt so unsicher, dass es der Letzte hätte sein können.

Er wusste nicht, wohin er gehen sollte. Er konnte nicht fliehen, vor dem, der da aus den Schatten getreten war. Er war zu schwach, um ihm Widerstand zu leisten und zu hasserfüllt um in Frieden zu sterben. Endlich hatte er unter Mühen die letzte Stufe erklommen. Er blinzelte einige Male, um die psychische Müdigkeit zu vertreiben, doch es nützte nichts. Mit stockenden Bewegungen ging er einige Schritte und stützte sich an einer zerfallenen Steinsäule ab, die von alten, prächtigen Zeiten zeugte, lange bevor er lebte. Als das Warten noch Sinn gehabt, als in der Dämmerung noch wahre Schönheit gelegen hatte.

Plötzlich spürte Malik einen brennenden Schmerz in der Lunge, der sich nach oben frass. Er begann krampfartig zu husten, die Augen zusammengekniffen, immer heftiger, sank dabei auf die Knie. Als er schon fast keine Luft mehr bekam, klang der Anfall endlich ab, liess ihn keuchend und mit brennendem Hals. Mühsam öffnete er die müden Augen, die schon so lange dazu gezwungen wurden, offen zu bleiben. Er sah die roten Blutspritzer am Boden, die bereits wieder vom Sand verwischt wurden, eine betrübliche Tatsache, die verschleiert wurde, wie sein Leben selbst.

„Ich... Kann nicht... mehr...“, flüsterte Malik, die Stimme gebrochen und heiser, während er die Hand zusammen krallte und dabei Spuren in den abgekühlten Sand zog.

Plötzlich hörte er Schritte hinter sich, langsam, doch nicht zögerlich.

Angstvoll rappelte er sich auf, versuchte, nicht gleich wieder umzufallen und tat einige zittrige Schritte vorwärts, der hoffnungslose Versuch, es aus dem Sichtfeld jenes zu schaffen, der ihm nachlief.

Es war alles so furchtbar hoffnungslos... Er wusste nicht, was der Fremde, der ihm gleichzeitig so vertraut war, mit ihm anstellen? Würde er ihn liegen lassen, allein, nicht fähig für sich selbst zu sorgen, für den Tod bestimmt? Würde er ihn mit sich nehmen, was wahrscheinlich früher oder später das Gleiche bedeutete?

Viele Möglichkeiten gingen ihm durch den Kopf, jede so qualvoll wie die Andere. Wieso floh er noch? Weshalb wollte er um sein ohnehin vergangenes Leben kämpfen? Zitternd kam er zum stehen, die rechte Hand auf eine der vielen zahlreichen Wunden gepresst, die sein Vater ihm voller Lust zugefügt hatte, herablassend lächelnd, sich an seinem Leid weidend.

Langsam begann sein Sichtfeld zu flimmern. Der Blutverlust schwächte ihn noch mehr als die Schmerzen und gab ihm ein Gefühl des Wegtreibens, dem er so gerne nachgeben wollte.

Er hörte, wie sein Verfolger oben angekommen war. Langsam drehte er sich um, darauf bedacht, nicht zu stolpern.

Wieder blickte er in das Gesicht, dass ihm vorkam, wie ein Gesicht aus einem Traum, schon fast vergessen, nur noch ein Schleier der Erinnerung.

Er hielt den Milleniumsstab in der Hand, die Klinge nach oben. Langsam rann Blut die scharfe Klinge herab, ein stechender Kontrast zu dem glänzenden Gold. Das Licht der Dämmerung gab allem ein so liebliches Aussehen, eine warme Bekanntheit, eine Ironie zu all dem Schrecklichen.

„Lass mich... In Ruhe...“, murmelte er schwach, während ihm sein Bewusstsein langsam aber sicher entglitt.

Trotzdem bemerkte er, dass auch der Andere geschwächt schien. Er schwankte ein wenig, presste die eine Hand auf die selbe Stelle wie Malik.

„Geh weg...!“, stöhnte Malik schmerzerfüllt, während er stolpernd zurückwich. Der Grössere schritt nur auf ihm zu, der stechende Blick starr auf ihn gerichtet, durchdringend und zielgerichtet.

Mit jedem Schritt, den er auf ihn zutat, fühlte Malik sich, als würden seine Schmerzen noch schlimmer werden, als ob er ihn zerbrechen wollte. „Es... Tut so weh...“, keuchte er und stolperte rückwärts, wobei er mit dem Rücken an eine Säule knallte.

Er schluchzte und blickte zum Himmel empor, während eine Träne über seine Wange lief, glänzend im Dämmerlicht.

„Lass mich dir den Schmerz nehmen....“, erwiderte der Andere, nur seine Augen, in denen immer noch ein irrer Ausdruck lag, liessen erahnen, wie grausam er sonst war, als er ein trauriges Lächeln zeigte.

Langsam kniete er sich nun vor ihm nieder, die Sonne im Rücken.

„Was?“, erwiderte Malik perplex, als der Andere ihm mit einer Hand das Kinn anhob.

Dann lächelte er und es schien ein ehrliches Lächeln zu sein, eines, das sich so vollkommen von dem grausamen, eiskalten Ausdruck, den sein Gesicht vorhin gezeichnet hatte, unterschied.

Doch ein Wahnsinn, der fast schon ansteckend war, seltsam verlockend, ein Wahnsinn, der einen all den Schmerz vergessen liess, wich nicht.

„Wer bist du...?“, fragte Malik, verwirrt, nicht mehr ganz bei sich.

Der Grössere schaute ihm die Augen, drückte ihn dann an sich, so stark, als ob er Angst hätte, dass Malik verschwinden würde.

„Ich bin die Schatten, der deinem Licht entspringt...“, hauchte er ihm ins Ohr, „Ich bin du und doch wieder nicht...“

Plötzlich erinnerte er sich an diese Stimme, die Stimme, die ihn jahrelang vor dem Wahnsinn bewahrt und gleichzeitig hineingeleitet hatte.

„Mariku...?“, fragte er ungläubig, keuchte dann auf, als seine Wunden wieder zu brennen begannen, noch heftiger als vorher.

„Lass mich dir zurückgeben, was dir nun fehlt, deine verborgene Stärke, den Mut, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen, den Schmerz, den ich dir genommen habe...“

Malik verstand nicht, was er hörte, doch er spürte, dass die Worte einen Abschied und doch eine Begrüssung bargen.

Mariku grinste noch einmal, so wie er es immer tat, keine Spur mehr von der Traurigkeit, die eben noch in seinem Gesicht gelegen hatte.

Noch einmal zog er ihn in eine Umarmung, die Haut plötzlich immer durchscheinender. Langsam verlor er seinen Körper, wurde wieder zu dem, was er gewesen war und gab Malik zurück, was er allein nicht gefunden hatte, Willen und Widerstand.

Kurz schrie Malik auf, als er fühlte, wie sich sein Schmerz verdoppelte, krümmte sich unter der Qual, die seinen Körper durchzuckte wie ein brennender Speer. Doch dann, langsam aber stetig kehrte die Kühle in ihn zurück, die süsse Linderung. Er fühlte sich, als wäre er vorher zerbrochen gewesen, in Scherben gelegen hätte, und nun wieder zusammengefügt würde, wieder vollkommen sei, perfekt in dem, was er war.

Atemlos presste er sie die Hände auf die Brust, dort, wo er nun etwas fühlte, dass er lang vermisst hatte, nur unendlich viel besser, etwas, das geweckt worden war und ihn nun mit einer unglaublichen Energie erfüllte.

Er atmete auf, genoss die Vollkommenheit, die er spürte, das Gefühl, dass irgendwie alles gut werden würde. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen, sanfte Schatten auf dem friedlichen Gesicht.

Ich bin der samtene Fall, in dem du Frieden findest...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-07-07T00:23:42+00:00 07.07.2010 02:23
Der letzte Satz gefällt mir fast am besten.
Wirklich sehr gut umgesetzt, das Verhältnis von Malik zu seinem Yami und diese verschmelzung...
glg
Von:  Mimmy-chan
2010-07-03T18:15:37+00:00 03.07.2010 20:15
*schluchtz zitter heul*
Gott wie ROMANTISCH *buhuhuhuhu*
du bist klasse *daumen hoch*
*schluchtz zitter heul*

chuchu mimmy-chan


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