Kapitel I
Ich weis nicht ob das Liebe ist,
wenn du mir meine Beine brichst,
wenn du mir meine Chips weg isst,
weis ich nicht ob das liebe ist!
„Ich sag ja immer noch das du verrückt bist“ sagte Nami die mit in die Hüfte gestützten Händen auf mich herab sah.
Ich verdrehte nur meine Augen. Wie oft hatten wir diese Diskussion in den letzten eineinhalb Monaten nun schon geführt? Ich wusste es nicht mehr, aber für meinen Geschmack eindeutig zu oft.
Wieso konnte sie es nicht einfach lassen? Natürlich wusste ich dass sie sich nur Sorgen machte, wie sagte sie immer so schön „Wenn ich es nicht tue, tut es keiner oder meinst du etwa dein Macker würde auch nur einen Finger rühren um dir zu helfen? Wohl eher nicht. Wenn du dich auf den verlässt bist du verlassen.“ Aber es war mein Leben und ich wollte es so verbringen, es machte mich glücklich, glaube ich.
Entnervt fuhr ich mir durch mein kurzes schwarzes Haar. „Ich weis. Aber das hast du auch behauptet als ich mit sieben über den Bach hinter eurem Haus springen wollte.“ Ungläubig lachte sie auf „Ja genau, das habe ich gesagt. Und ich hatte absolut Recht. Wir mussten einen Krankenwagen rufen. Die haben dich mit einer riesigen Platzwunde und einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gefahren.“ Ich fluchte innerlich. Das hatte ich vollkommen vergessen.
Verzweifelt versuchte ich meine Argumentation zu retten „Na siehst du? Glaubst du denn nicht das ich aus meinen Fehlern lerne?“
„Nein!“ kam es vollkommen sachlich von ihr.
Angestrengt überlegte ich was ich darauf erwidern sollte und lieferte mir in der Zwischenzeit ein Blickduell mit meiner langjährigen Freundin. Plötzlich wandte sie jedoch den Blick ab, was mich vollkommen aus dem Konzept brachte, schließlich war normalerweise immer ich es der dem Druck nicht standhielt.
„Vivi, du kannst jetzt gehen, es ist gleich Mittagspause.“ Richtete Nami sich an die Krankenschwester die gerade meinen zweiten Gips abgenommen hatte. „Ja“ antwortete die blauhaarige, schnappte sich die Gipsbeine und warf diese auf dem Weg aus dem Raum in die dafür vorgesehene Tonne.
Beigeistert sah ich auf meine nun endlich verheilten Beine, ich hätte nie gedacht das mir das laufen mit Krücken so auf die Nerven gehen würde.
„Ruffy“ hörte ich ihre eindringliche Stimme und sah ihr in die Augen. „Bist du dir ganz sicher? Wenn es nur um eine Wohnung geht, könntest du auch zu mir.“ Ich lächelte leicht während ich meine Füße vorsichtig auf den Boden setzte. „Ja ich bin mir sicher. Genauso wie an dem Tag als ich Smokes um ersten Mal sah.“ Als ich aufsah blickte ich in feuchte Augen. „Aber er hat dir die Beine gebrochen! Wie kannst du dann sagen das du ihn liebst?“ Ich ging auf sie zu um sie tröstend in meine Arme zu schließen. „Weil es nicht seine Schuld war, es war ein Unfall. Ich bin über sein Bein gestolpert und dann die Treppe heruntergeflogen.“ Na ja zumindest so ungefähr dachte ich und wischte ihr die Tränen von der Wange „Weist du was wirklich, wirklich schrecklich an ihm ist? Er ist mir jedes Mal meine Chips weg!“ Es war ein unglücklicher Versuch sie aufzumuntern das wusste ich aber zu meiner Überraschung brachte es sie wirklich zum lächeln.
Energisch straffte sie ihre Schultern, wischte sich die letzten Tränen weg, sah mich an und meinte herausfordernd „Na dann Mister benutzen sie ihre Beine mal zu was nützlichem und räumen endlich den Behandlungsraum schließlich gibt es hier noch mehr Patienten“ „Jawohl Frau Oberschwester.“
