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Die Chroniken der Drachen

von

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Eines Abends kam sie müde von der Arbeit nach Hause und wunderte sich, warum Licht in ihrer Wohnung brannte.

„Ich werde wohl vergessen haben, das Licht auszuschalten, als ich gegangen bin“, beruhigte sie sich selbst und ging duschen. Als sie wenig später zu Bett ging und beinahe eingeschlafen war, schlossen sich plötzlich kräftige aber auch kalte Arme um ihre Taille und zogen sie an einen ebenso kräftigen Körper.

Mit einem Kreischen befreite sie sich aus der Umarmung und sprang aus dem Bett. Erst jetzt bemerkte sie einen sanften Geruch nach Wildnis und schaltete das Licht an.

„Drisaonar?! Wie kommen Sie hierher?!“, schrie sie fast und wich noch weiter zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken an die Wand stieß. Zunächst kniff sie sich in den Arm, um sich zu überzeugen, dass sie nicht träumte und musterte ihn dann.

Unter seinen trüben Augen erkannte sie kaum zu sehende Augenringe, seine Wangen waren leicht eingefallen und seine Haut war im Vergleich zum letzten Mal, als sie ihn gesehen hatte beunruhigend blass. Zudem war er von Wunden übersät, die nicht den Eindruck machten, als würden sie schnell heilen.

Der Drache erhob sich schwankend vom Bett und machte einen zittrigen Schritt auf sie zu. Dann schienen seine Beine ihm plötzlich den Dienst zu versagen und er stürzte. Sie warf sich ihm entgegen, um seinen Sturz abzufangen und wurde mit zu Boden gezogen, wo sie seinen Kopf vorsichtig in ihren Schoß bettete und besorgt seine Atmung beobachtete, die schwerfällig und flach ging.

Als er wieder besser Luft bekam und langsam sein Bewusstsein zurückzukehren schien, begann sie damit, ihn vorsichtig auf ihr Bett zu hieven, wo sie ihm zunächst vorsichtig sein Hemd abstreifte und mit stockendem Atem seinen Oberkörper betrachtete, der von Einstichen und Schnitten übersät war.

Dann machte sie sich daran, ihm vorsichtig die Hose auszuziehen, um auch seinen Unterkörper zu untersuchen. Schließlich holte sie ein frisches Laken und deckte ihn zuerst damit und dann mit ihrer Decke zu, damit er nicht noch weiter auskühlte und rief sofort einen Arzt, der für dieses Wochenende zum Notdienst eingeteilt war, an, bat darum, jedes verfügbare Verbandszeug und gute Nerven mitzubringen, gab ihm ihre Adresse und betonte, dass es sich um einen Notfall handle, der keinen Aufschub duldete. Der Arzt versprach, so schnell wie möglich zu kommen und bat darum, dass sie schon einmal mit der Wundreinigung beginnen sollte und beschrieb ihr kurz, wie sie dies anzufangen hatte.

Sie prüfte noch einmal die Temperatur des Drachen, welcher inzwischen begonnen hatte, zu fiebern und eilte in die Küche, um Wasser abzukochen und ein weiches Tuch zu suchen.

Als sie wenig später in ihr Schlafzimmer zurückkehrte, und mit der Reinigung der Wunden begann, fielen ihr Prellungen und Hämatome an seinen Rippen auf, die sie noch mehr in Sorge versetzten.

Während sie sich an einem besonders tiefen und gefährlich aussehenden Schnitt zu schaffen machte, kam der Drache mit einem Stöhnen zu sich und versuchte sich aufzusetzen.

„Ruhig. Bleiben Sie bitte ruhig liegen, Sie werden ihre Kraft noch brauchen, um zu heilen.“, sagte sie leise, drückte ihn vorsichtig zurück ins Bett und strich ihm mit kaltem Schweiß durchtränkte Strähnen aus der Stirn. Dann kümmerte sie sich vorsichtig weiter um die Wunden des Drachen, welcher die Prozedur ohne auch nur einmal zu zucken über sich ergehen ließ und seinen Blick die ganze Zeit auf ihr Gesicht geheftet hielt.

„Eigentlich müsste ich Sie in ein Krankenhaus bringen, da kann Ihnen besser geholfen werden, als ich es hier jemals könnte.“, erklärte sie ihm sanft, doch er schüttelte nur schwach den Kopf.

„Nur hier... Nicht... Krankenhaus“, krächzte der Verletzte schwach und glitt dann wieder in die Bewusstlosigkeit.

Wenig später traf der Arzt ein und erschrak, als er das Ausmaß der Wunden sah, tat jedoch sein möglichstes, um dem Patienten zu helfen, was fast vier Stunden in Anspruch nahm.

„Warum bringen Sie ihn nicht in ein Krankenhaus? Da wäre er in diesem Zustand am besten aufgehoben.“, fragte der Mediziner schließlich erschöpft.

„Das habe ich ihm auch schon gesagt, aber er will nicht. Tragen kann ich ihn nicht, und zwingen will ich ihn erst recht nicht.“, antwortete sie und brachte den Arzt zur Tür, wo sie sich für die schnelle Hilfe bedankte und sich nach den Kosten für die Behandlung erkundigte. Verdutzt sah sie dem Arzt hinterher, als dieser abwinkte und meinte, dass er für einen solchen Notfall wohl kaum auch noch Geld nehmen könne und ging.

Sie wartete noch, bis die Haustür ins Schloss fiel, dann kehrte sie zurück zu Drisaonar.

Dieser war inzwischen wieder zu sich gekommen und blickte ihr nun aus schon deutlich klareren Augen entgegen. Deutlich war ihm anzusehen, dass er kaum noch Kraft hatte, und doch versuchte er, sich aufzusetzen, als sie den Raum betrat.

„Bleiben Sie ruhig liegen, dann reißen die Wunden auch nicht auf.“, ermahnte sie ihn und setzte sich zu ihm aufs Bett.

Er ergriff ihre Hand und hauchte ein schwaches „Danke“, dann sank er in unruhigen Schlaf.

Sie beobachtete seinen Schlaf mehr als eine Stunde, um sicherzugehen, dass er sich wirklich erholte und wollte dann aufstehen, um es sich auf ihrem Sofa bequem zu machen, doch er hielt ihre Hand so fest umklammert, dass sie ihn hätte wecken müssen, um ihre Hand frei zu bekommen.

Also legte sie sich vorsichtig neben ihn, froh, dass sie ein Doppelbett besaß und so genug Platz für sie beide vorhanden war und war bald in tiefen Schlaf gesunken.

Als sie am nächsten Morgen erwachte, hielt sie die Geschehnisse des vergangenen Abends zunächst für einen sehr realistischen Traum. Als sie dann jedoch die Berührung von Fingern in ihrem Gesicht und den selben Geruch, den sie in ihrem Traum wahrgenommen hatte, bemerkte, schlug sie die Augen auf und setzte sich ruckartig auf.

Dann sah sie sich um und entdeckte neben sich den schwer verletzten Drachen, der ein schwaches Lächeln auf den Lippen trug und nun sanft ihren Handrücken streichelte.

„Wie fühlen Sie sich?“, fragte sie sanft und musste lächeln, als er ein heiseres „Beschissen“ von sich gab.

„Na, immerhin ist 'beschissen' besser als tot, nicht wahr?“, meinte sie mit einem Zwinkern und freute sich über das heisere Lachen, das er daraufhin von sich gab.

„Ich hole Ihnen etwas zu Essen. Haben Sie einen besonderen Wunsch?“, fragte sie daraufhin ebenso sanft, wie sie auch schon nach seinem Befinden gefragt hatte und machte sich auf ein schwaches Kopfschütteln hin auf den Weg in die Küche, wo sie ihm eine Schüssel Haferflocken zubereitete und einige Scheiben Toast in den Toaster gab, nur kurz röstete, dann auf einem Teller stapelte und ihren Kühlschrank nach verschiedenen Belägen durchsuchte, die sie ihm anbieten wollte, da sie nicht wusste, was er mochte. Dann bereitete sie eine Tasse für Tee vor, lud das Essen auf ein Tablett und trug es vorsichtig in ihr Schlafzimmer, wo sie alles erst einmal auf die Fensterbank stellte, da der Drache wieder eingeschlafen war.

Dann begann der Teekessel zu pfeifen und sie eilte noch einmal in die Küche, um das heiße Wasser in die Tasse zu gießen und einen Beutel Früchtetee hinein hängte. Zurück im Schlafzimmer stellte sie die Tasse zu dem Essen auf der Fensterbank und weckte vorsichtig Drisaonar.

Während dieser sich vorsichtig aufsetzte, holte sie das Tablett von der Fensterbank und stellte es ihm vorsichtig auf den Schoß.Dann reichte sie ihm einen Löffel und schon begann er, die Haferflocken in sich hinein zu schaufeln.

„Langsam, sonst verschlucken Sie sich!“, mahnte sie, froh über seinen Appetit und setzte sich zu ihm.

Nachdem er die Schüssel mit den Haferflocken gründlich ausgekratzt hatte, widmete er sich dem Toast, belegte sich die Scheiben wahllos und biss herzhaft zu.

Als auch der Toast verputzt war, ließ er sich in die Kissen sinken und griff nach der Tasse Tee, konnte sie aber nicht erreichen.

Mit einer Warnung bezüglich der Temperatur des Inhalts der Tasse gab sie ihm diese und beobachtete vergnügt, wie er vorsichtig einen Schluck nahm. Scheinbar fand er Gefallen am Geschmack des Tees, denn er nahm schnell einen weiteren Schluck.

Langsam nahm seine Haut wieder den ihr bekannten, sanften Braunton an, was sie schon um einiges ruhiger machte.

Schließlich war auch die Tasse geleert und er warf ihr einen dankbaren Blick zu, den sie mit einem Lächeln quittierte.

„Habt Dank für Eure Hilfe. Ich schulde Euch etwas!“, krächzte er dann. Sie schüttelte den Kopf und befühlte seine Temperatur um sein Fieber zu überprüfen.

„Für mich ist es selbstverständlich, jemandem in Schwierigkeiten zu helfen. Sie müssen mir also nicht danken.“, meinte sie und lächelte. Sein Fieber sank bereits, er war also auf dem Weg der Besserung.

„Ich möchte aber. Gibt es irgendetwas, was ich für euch tun könnte?“ Der Kerl war aber auch hartnäckig! Sie überlegte kurz, dann grinste sie.

„Sie werden jetzt erst einmal gesund, dann reden wir weiter.“
 

Drisaonar verfügte über erstaunliche Selbstheilungskräfte und einen noch erstaunlicheren Appetit, wie Mourndra bald feststellen musste, denn ihr Kühlschrank leerte sich zusehends und sie würde bald einkaufen gehen müssen. Der Drache mutete sich inzwischen zu, aufzustehen und ihre Wohnung zu erkunden, was nicht lange dauerte, denn sie war nicht gerade groß. Sie stand gerade vor dem Kühlschrank und grübelte, wie lange dessen Inhalt wohl noch reichen würde.

„Ihr könnt mir nicht zufällig einige Gegenstände in euren Gemächern erklären?“, fragte er, schloss seine Arme um ihre Taille und legte sein Kinn auf ihre Schulter.Vorsichtig befreite sie sich aus seinem Griff und wandte sich zu ihm um.

„Sicher, aber könnten Sie bitte aufhören, mir so nah zu kommen?“

Betreten trat er einen Schritt zurück und wandte sich dann um, um die Küche zu verlassen.

Jetzt war ich wieder zu grob, dachte sie und folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er auf dem Sofa saß und Löcher in die Luft starrte..

„Hören Sie, es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht verletzten oder sowas. Ich finde nur, dass wir uns nicht gut genug kennen, um uns so nah zu kommen.“, erklärte sie, während sie sich neben ihn setzte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er reagierte gar nicht und so verließ sie das Zimmer wieder, um zu Bett zu gehen.

Wenig später bemerkte sie im Halbschlaf, wie die Decke, die auf der anderen Hälfte des Betts lag, zurückgeschlagen wurde und die Matratze einem Gewicht nachgab. Als sie dann nach einigen Minuten tiefen, gleichmäßigen Atem wahrnahm, schlief auch sie ein.

Am nächsten Morgen war dann der Einkauf dringend nötig.

Sie hatte sich frei genommen und Drisaonar mit in den Supermarkt genommen, um ihn nicht allein in ihrer Wohnung lassen zu müssen und würde so zudem noch in Erfahrung bringen können, was ihn interessierte und was er mochte. Dass aber eine einzige Person für so viel Stress sorgen könnte, hatte sie nicht erwartet.

Nachdem sie ihm in einer Zeitschrift gezeigt hatte, wie sich Männer zurzeit kleideten, hatte er sich praktisch aus dem Nichts Kleidung, die der auf den ihm gezeigten Bildern ähnelte zugelegt und sich dann auf dem Weg zum Supermarkt ständig über den Sitz der Kleidung beschwert, die für seinen Geschmack zu eng war. Also hatte sie ihn noch unterwegs in ein Geschäft für Herrenbekleidung geschleift, wo er sich eine bequeme Hose und ein passendes Oberteil aussuchen sollte. Die Verkäuferin hatte ihn zunächst angehimmelt, kaum war jedoch sein Hemd verschwunden ihr Entsetzen über die Verbände, die er am ganzen Körper trug nur sehr schlecht verbergen konnte und ihren Job daher nur umso ernster genommen.

Entnervt und mit einem kleinen Vermögen weniger trat sie nach über zwei Stunden aus dem Geschäft, während er zufrieden seine Papiertüten mit seiner neuen Kleidung trug.

Statt der für sie üblichen halben Stunde dauerte der Einkauf der Lebensmittel mehr als drei Stunden, weil er immer und immer wieder Fragen zu den angebotenen Produkten hatte und sie ihn mehrfach von Tellern mit geschnittenen Früchten und anderen Lebensmitteln zum Probieren wegziehen musste, die er beinahe in Rekordzeit leer gegessen hatte. Nur widerwillig und mit dem Versprechen, dass sie ihm genau das, was er gerade von dem Teller gegessen hatte kaufen und ihm in ihrer Wohnung vorsetzen würde, ließ er sich von diesen fortziehen und folgte ihr auf Schritt und Tritt.

An der Kasse wurde ihr erst bewusst, wie teuer dieser Mann für sie werden würde, wenn sie nicht bald etwas gegen seinen schier unstillbaren Appetit unternahm.

Nachdem sie an der Kasse beinahe ihr gesamtes verbleibendes Bargeld losgeworden war und den Einkauf unter belustigten Blicken anderer Leute in acht Tüten gepackt hatte, von denen Drisaonar sechs trug, dachte sie, dass es schlimmer nicht mehr werden könne.

Schlimmer wurde es zwar nicht, besser aber auch nicht, da er auf dem Weg zurück zur Wohnung an jedem Stand stehen blieb und fasziniert die ausgelegten Waren betrachtete.

Als sie schließlich die Lebensmittel in den Kühlschrank räumen konnte, war es bereits später Nachmittag, also begann sie, sich um das Abendessen zu kümmern.

Angelockt vom Geruch vor sich hin brutzelnden Fleischs, kam er in die Küche und schaute in den Kühlschrank.

„Also, Sie müssen jetzt nicht nach etwas zu essen suchen, wenn ich sowieso gerade koche. Helfen können Sie mir aber jederzeit gerne.“, ermahnte sie ihn und zog ihn vom Kühlschrank weg.

„Sagt, was kann ich tun, um Euch zu helfen?“, fragte er mit leuchtenden Augen, aus denen der reine Tatendrang sprach. Mit einem Lachen, wies sie ihn an, das Gemüse zu schneiden und zeigte ihm schnell, wie er das Messer am besten halten sollte, um das Verletzungsrisiko am geringsten zu halten und kümmerte sich dann um das Fleisch, das inzwischen drohte, zu verbrennen. Sie grinste, während sie ihm dabei zuhörte, wie eifrig schnippelte und wendete das Fleisch mehrfach.

Als sie sich ihm zuwandte und schon einmal einen Teil des Gemüse haben wollte, um es in dem wenigen Fett, welches das magere Fleisch in der Pfanne gelassen hatte zu garen, traute sie ihren Augen kaum, denn er hatte alles Gemüse, das sie zum Schneiden herausgelegt hatte, in perfekte Stücke geschnitten und kaute gerade genüsslich an einem Streifen Paprika.

„Riecht gut!“, lobte er, als sie schließlich das Essen auf Teller verteilte und sich zu ihm an den Tisch setzte. Mit einem Lächeln bedankte sie sich und nahm vorsichtig einen Bissen von dem kochend heißen Gemüse.

Mit offenem Mund beobachtete sie dann Drisaonar, welcher das Essen geradezu in sich hineinschüttete und sich dann frech an ihrem Teller bediente.

„Das ist wirklich sehr wohlschmeckend gewesen. Gibt es noch mehr davon?“, fragte er dann und sie deutete auf den Herd, wo die Pfanne stand und Fleisch und Gemüse warm hielt.

Den Kopf schüttelnd machte sie sich daran, ihre restliche Portion zu verspeisen und sah fast schon entsetzt dabei zu, wie er die Pfanne mit zum Tisch brachte und die übrigen zwei Portionen in sich hinein schaufelte.

Himmel, wo lässt der Kerl das alles nur?, fragte sie sich in Gedanken und aß schnell weiter, um nicht auch noch den Rest ihrer Portion an ihn zu verlieren.

Als er die Pfanne beinahe blitzblank hinterlassen hatte, stellte sie das Geschirr zusammen und machte sich an den Abwasch, bei dem er wieder unbedingt helfen wollte, also ließ sie ihn abtrocknen. Nach dem Abwasch gingen sie zusammen ins Wohnzimmer, wo sie ihm zunächst die Funktion des Fernsehers, eines Radios, der Heizung und anderen Dingen erklären musste, bevor sie dazu kam, den Fernseher anzuschalten und mit ihm zusammen einige Serien zu sehen, die sie gerne sah. Wie sich herausstellte, sah er besonders gerne Kriminalserien, Naturdokumentationen und war wie gebannt von einer historischen Dokumentation, was sie zum Schmunzeln brachte. Als eins der Ermittlerteams in einem Fall von Mord durch Erstechen ermittelte, erinnerte sie sich an seine Verletzungen und schaltete unter einigem Murren seinerseits den Fernseher stumm.

„Wie ist das eigentlich passiert?“, fragte sie besorgt und holte etwas Verbandszeug, welches der Arzt, der auch bei der Versorgung seiner Wunden geholfen hatte, an diesem Morgen vorbei gebracht hatte, um einen der Verbände an seinem Unterarm zu wechseln, der sich langsam löste.

Die Wunde, die darunter zum Vorschein kam, sah schon deutlich besser aus und so schloss sie von dieser auf die restlichen Wunden, das auch diese gut heilten.

Als sie den neuen Verband angelegt hatte, hatte er noch immer nicht geantwortet, versuchte jedoch, die Fernbedienung des Fernsehers zu verstehen und den Ton wieder anzustellen.

Sie beobachtete ihn eine ganze Weile und beschloss dann, nicht weiter nach der Herkunft seiner Wunden zu fragen. Um ihrem gerade gefassten Entschluss treu zu bleiben, nahm sie ihm die Fernbedienung ab und zeigte ihm die einzelnen Funktionen, bevor sie den Ton wieder anschaltete.

Dankbar grinste er ihr zu und starrte dann gespannt auf den Bildschirm um zu erfahren, wer der Mörder gewesen war. Danach begann eine weitere historische Dokumentation, deren Sprecher scheinbar über keinerlei Emotionen verfügte und so wurde sie schnell schläfrig. Etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Dokumentation war sie eingeschlafen und sackte an seine Schulter, von wo sie weiter abdriftete. Schließlich kam ihr Kopf auf seinem Schoß zur Ruhe, während sie halb sitzend, halb liegend weiterschlief. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, beugte er sich vor und langte nach der Fernbedienung um den Ton leiser zu stellen und streichelte ihr mit den Fingerrücken über die Wange, bis die Dokumentation zu Ende war. Dann schaltete er den Apparat ab und hob sie vorsichtig auf seine Arme, um sie ins Bett zu bringen.



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