Die Tischplatte schlug gegen den Schrank und zerstörte die beiden Stühle.
Noah! Er hatte dort gestanden! War er rechtzeitig weggelaufen?
Ich hatte ihn gewarnt, es ihm verboten zu bleiben.
„Noah!“
Schnell wuchtete ich die schwere Tischplatte mühelos weg.
Mein Sohn, er lag am Boden die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Ich kniete mich neben ihn auf den Boden.
Nein! Das konnte nicht wahr sein! Warum?
Warum er?
Ich bettete seinen kleinen Kopf auf meinen Schoß. Versuchte ihn aufzuwecken.
Aber es nützte nichts. Er war tot. Man hatte meinen Sohn umgebracht.
Hasserfüllt starrte ich zu Claire und dem anderen Mann.
Wie konnten sie es wagen? Warum musste er sterben?!
Wütend stand ich auf, hatte wieder den Blick eines Mörders aufgesetzt. Diesen Blick, den ich solange nicht mehr gezeigt hatte, wegen Noah. Doch diesmal mischte sich etwas Neues in meinen Ausdruck.
Der Wunsch nach Vergeltung.
Sie hatten meinen Sohn getötet, obwohl sie es auf mich und Peter abgesehen hatten.
Diese Monster. Ja. Sie waren die wirklichen Monster hier.
Der Zorn auf die zwei Menschen, die meinen Lebenssinn zerstört hatten, stieg in mir hoch. Mischte sich mit der Wut auf meinen Bruder und dem endlosen Schmerz meiner Seele.
Es fühlte sich unerträglich an.
Meine Hände heizten sich auf und begannen zu glühen.
Jetzt realisierte ich, was ich gerade tat. Ich verwendete unbewusst eine Fähigkeit.
Claire und der Dunkelhäutige starrten mich fassungslos an. Ich erwiderte den Blick.
Doch jetzt war es zu spät, fühlte ich doch das wahre Ausmaß des Schmerzes, den der Tod meines Sohnes in mir auslöste.
Mein gesamter Körper strahlte bereits die Energie aus.
Es war zu spät, um es aufzuhalten.
Das, was vor vier Jahren verhindert wurde, würde jetzt geschehen. Und es war gut so.
Die Mörder meines Sohnes würden sterben. Sie hatten es verdient.
Die Energie war kaum auszuhalten, sie hatte ihr Maximum erreicht.
„GABRIEL!“
Mein Bruder stieß einen letzten Schrei aus. Ich ließ die Energie frei.
Wenigstens konnte ich jetzt Noah wiedersehen.
