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Freiheit

Ein Lächeln umschmeichelt deine Lippen, als du deine Augen schließt.
von

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Sonnenstrahl

Schwarz. Deine Augen sind geschlossen. Du wünschtest, du könntest das kühle Nass einatmen, es in deinen Körper saugen und die angenehme Kälte überall spüren. Durch das Wasser verklingt jeder Laut, du hörst nur das seichte Atmen des Sees und stellst dir vor eine Melodie wahrnehmen zu können. Das Lied der Freiheit. Deine Hände bewegen sich, zärtlich liebkost dich das Wasser, streichelt deine Finger und lässt dein Haar im Rhythmus der kaum spürbaren Wellen schweben. Ewigkeiten könnten vergehen. Jahrhunderte würdest du an diesem Ort bleiben wollen, der dich dunkel umschließt. Dich abschirmt. Schützt. Vorsichtig öffnest du deine Augen und starrst geradeaus. Du kannst nicht weit sehen. Nur ein paar Zentimeter, dann verschwimmt der Hintergrund zu einer grünen Fläche, nach der du mit deiner Hand tastest. Aber da ist nichts. Nur das Wasser. Du lächelst, legst den Kopf in den Nacken und siehst gen Oberfläche. Die Sonne bohrt sich ins Wasser und lässt ein zauberhaftes Lichtspiel über deinem Kopf geschehen. Du breitest deine Arme aus, berührst mit deinen Füßen den weichen Boden und stößt dich ab. Ein Vogel auf dem Weg zur Sonne. Als du die Decke durchbrichst, die sich fortan nicht mehr schützen würde, hörst du es.

Lärm.

Dein Blick wandert über die Menschen, die mit dir an diesem See sind. Diese Welt ist so laut. Flucht. Die einzige Möglichkeit sich zu schützen. Du tauchst hinab in deinen Mantel, der dich mit freudiger Kühle empfängt und in seinem Inneren bewahrt. Dein Körper schwebt irgendwo zwischen der Oberfläche und dem Boden. Deine Arme machen lange Bewegungen und du kehrst nur an die Oberfläche zurück, um dir das einzige zu holen, das dich an sie bindet. Je näher du der tiefsten Stelle im See kommst, desto weniger kannst du sie alle hören. Bist mehr für dich allein. Nur du und das Wasser. Du hältst inne. Strengst dich an und lauschst. Ein leichter Wind weht über dein nasses Gesicht und sorgt für ein angenehmes Kribbeln auf der Haut. Die Bäume, die zu dieser Jahreszeit in allen möglichen Grüntönen strahlen, stehen um den See herum. Blätter rascheln im Wind. Du denkst du könntest es hören. Laub wird aufgewirbelt und du lässt dich in das Wasser gleiten bis deine Ohren ganz in der anderen Welt verschwunden sind. Auf dem Rücken lässt du dich treiben und genießt dieses Gefühl. So als wärst du aufgeregt, durchläuft dein Körper ein wohliges Prickeln, das sich von deiner Brust, über Bauch und Arme bis hin zu deinen Füßen ausbreitet. Ein Lächeln umschmeichelt deine Lippen, als du die Augen schließt. Du weißt nicht, was sich unter dir befindet, nicht was auf dich zukommen würde, wenn du in den Himmel empor steigen würdest. Und plötzlich fühlst du dich groß. So groß wie du noch nie in deinem Leben warst. Und du weißt, dass dieses Gefühl vergehen wird, wenn du die Augen öffnest. Dann könntest du sehen, wie klein du bist. Ganz ruhig liegst du im Wasser.

Es ist still und du weißt:

Das ist Freiheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JavaAshtray
2010-04-22T20:12:19+00:00 22.04.2010 22:12
schöner text mösi!

abgesehen davon, dass ich weiß, dass du eigentlich mehr synonymwörter benutztn kannst, ist es wirklich toll geschrieben :)

was wirklich freiheit ist, kommt für mich nicht so rüber...
es ist eher der entzug aus der wirklichkeit und das alleine sein wollen. ist es nun freiheit alleine zu sein??? die freiheit haben alleine sein zu können und sich damit wohl zu fühlen, ist es in diesem text sicher nicht...
es ist eher verschlossenheit, das gegenteil von freiheit XD

weil ich das wohl alles nicht verstehe, erinnert es mich an das individuelle empfinden... jedem das seine :)


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