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Kannst Du?

...und wie ich kann!
von

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Kannst du, Mello?

Die FF ist aus der Sicht von Matt geschrieben. Viel Spaß beim Lesen.

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Mello und ich hatten uns verabredet, angeblich wollte mir der Blondschopf seine weiteren Pläne wegen der Ich-schnappe-Kira-Sache zu unterbreiten. Wie viel Wahrheit dahinter steckte, hatte ich schon an seiner Stimme hören können. Sie hatte ernst geklungen, nicht ohne einen gehässigen Unterton, der immer in seiner Stimme erklang, wenn er sich besonders überlegen fühlte. Nach dem Telefonat hatte ich noch eine Weile darüber nachgedacht, was er nun wieder für einen Plan ausgeheckt hatte. Die letzten seiner genialen Pläne waren ja im Sande verlaufen. Tja Mello, nun musst Du wieder ran an die Blaupausen für deinen nächsten genialen Plan, hatte ich immer schmunzelnd gedacht, weil Mello sich durch jedes Scheitern gleich vor den Kopf gestoßen fühlte. Als würden die Menschen, die seine Ziele waren, das mit Absicht machen. Als würden sie morgens aufstehen uns sagen „Tja, netter Versuch, Mafia-Boy, aber ich habe heute nicht vor in deine Falle zu tappen.“ Natürlich war es nicht so, man musste schon sagen, dass alle Rückschläge, bis auf die im Kira-Fall, mehr auf Zufällen, als tatsächlich auf genialen Geistern beruhten. Wenn Mello beispielsweise einen Mann zur Strecke bringen sollte, der immer pünktlich um die gleiche Uhrzeit verließ und an dem Tag des Zugriffs einfach nur krank im Bett lag, fühlte sich Mello als Unterlegener, nur weil er nicht alles in der Hand hatte. Aber es war ja allgemein bekannt, dass er einen ausgeprägten Godcomplex hatte. Das war sein größtes Manko. Vielleicht hätte er Kira schon, wenn er diese Einschränkung nicht die seine nennen könnte. Vielleicht wäre Kira aber auch nie so weit gekommen, würde er sich nicht, wie Mello, einbilden, dass er das großartigste Geschöpf auf Erden sei, dazu geboren über andere Menschen und ihr armseliges Leben zu regieren.
 

Aber damit wollte ich mich eigentlich überhaupt nicht mehr beschäftigen. Kurz sah ich auf die Digitaluhr, die auf dem voll gestellten Tisch vor mir stand. Seit dem kurzen Telefonat mit Mello war nun eine halbe Stunde vergangen. Da ich keine Gedanken mehr an Mello und seine seltsamen Pläne verschwenden wollte, beschloss ich, die verbleibende Zeit in ein neues PSP-Spiel zu investieren. Vielleicht erforderte Mellos Plan sofortiges Handeln, sodass ich den ganzen Tag nicht mehr zum Spielen kommen würde und das wäre ein verlorener Tag. Meine Gedanken wurden völlig von dem Inhalt des Spiels überspült, so wie Muscheln vom Meerwasser. Das schafften bei mir nur solche Spiele, wahrscheinlich würde ich noch den ganzen Tag brüten und nachdenken, welchen Irrweg Mello dieses Mal einschlagen konnte und welchen nicht. Das erinnerte mich jedes Mal an ein Spiel, das ich immer mit Mello gespielt hatten, als wir noch in Wammy’s House lebten. Das Spiel hieß [style type="italic"]Kannst Du?[/style] und ab und zu hatten wir es sogar mit L gespielt. Er fand es gut, es sollte unsere Kombinationsgabe stärken und er hatte es wohl auch oft gespielt, als er noch jünger war. Das Spiel war so simple, wie sein Name: eines der Kinder erzählte eine Geschichte und dann sah es ein anderes an und fragte ‚Kannst Du?’ und damit meinte es nichts anderes, als eine Wendung für die Geschichte zu erfinden, sie so weiter zu erzählen, dass der Cliffhanger gut ausging und eine gute Begründung dafür zu finden. Wenn die Erklärung nicht gut war, ließen die anderen das deutlich wissen. Das erinnerte mich an eine Geschichte. Mello hatte eine Geschichte erzählt, in der ein Actionheld gefangen in seinem Auto saß, gefesselt und mit einem Betonklotz auf dem Gas, er raste ungebremst auf eine Schlucht zu und die Türen des roten Sportwagens waren von dem Bösewicht vorsorglich verschweißt worden. Dann hatte er Near angesehen und gefragt ‚Kannst Du?“. Dieser hatte darauf eine unglaubliche Geschichte erzählt, dass der Held einen Laser in der Tasche hatte und diesen versehentlich betätigte, während er sich wand und so wurden seine Fesseln durch Zufall durchtrennt. Er konnte den Wagen unter seine Kontrolle bringen und setzte ihn gegen eine Leitplanke, damit die Schweißnähte sich auf einer Seite öffneten und der Held aus dem Wagen entfliehen konnte. Das war eine Lösung…aber es stellte sich heraus, dass er nicht konnte. Er konnte die Geschichte nicht gut weiter erzählen. Es war eine unfaire und unglaubliche Wendung, es war keine gute Geschichte mehr. Und immer wieder musste ich mich in Gedanken selbst fragen, wenn Mello an einem Plan tüftelte: Na, Mello…kannst Du?
 

Denn dieses Spiel ließ sich gelegentlich auch auf die Realität übertragen. Das war nicht einfach und das wusste ich…aber Mello lebte in seiner eignen Realität, in der er der Gott war, über Heil und Verderben entschied und Kira in der Hand hatte und nicht anders herum. Er spielte wahrscheinlich sogar Kannst Du?, wenn er sich nur ein verdammtes Brot schmieren wollte.
 

Als der Abend angebrochen war, machte ich mich auf den Weg zu Mellos Apartment. Ob Near da war wusste ich nicht. Wenn Mello jedoch übermäßig Stolz auf seinen Plan war, konnte alles passieren. Und mit alles meinte ich alles. Denn Mello konnte. Manchmal gingen seine Gedanken Wege, denen ich selbst nicht zu folgen vermochte, und wenn man so wollte, steckte ein Stück weit Wahnsinn darin. Aber vielleicht war es genau das, was mich mit ihm und mit Near verband. Vielleicht war es nur Wahnsinn, vielleicht Freundschaft, vielleicht auch irgendwie die gleichen Ziele, obwohl wir alle so unterschiedlich waren. In Gedanken freundete ich mich schon damit an, dass der kleine weißhaarige in der Wohnung sitzen würde, wenn ich ankommen würde, so war ich um so überraschter, als Mello mir öffnete und ich merkte, dass wir alleine waren. Mello wirkte zufrieden, aber dennoch etwas angespannt. Er musste etwas Großes vorhaben oder er wusste selbst, dass dieser Plan nach hinten losging, dass er nicht konnte. Vielleicht wusste er, dass wenn er seine Ausführung beendet hatte, ich nicht begeistert sein würde, dass ich sagen würde ‚Mello, Du kannst nicht.’. Vielleicht war er aber auch nur in freudiger Erwartung auf mein staunendes Gesicht. Leise seufzend setzte ich mich in einen Sessel, steckte mir eine Zigarette an. Mello setzte mich, gegenüber von mir und grinste verschlagen. „Also, Mello…was für eine geniale Idee ist dir gekommen?“ fragte ich und ich konnte nicht verhindern, dass es irgendwie gelangweilt monoton und auch ein bisschen verspottend klang. Dieser Unterton war ganz und gar nicht zu überhören und ich rechnete schon damit, dass Mello jetzt das Gesicht verziehen und herumzicken würde, wie es ab und an vorkam, aber das tat er nicht. Er behielt dieses fast gruselige Grinsen und sagte dann „Matt, ich werde dich heute schon noch von meinen Qualitäten überzeugen. Mein Plan ist ebenso einfach, wie genial.“ Es war nicht mehr, als ein Flüstern, aber ich verstand jedes Wort. Und noch bevor ich reagieren konnte, passierte etwas, das ich nie erwartet hätte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sweet-yuki-chan
2010-08-24T20:11:56+00:00 24.08.2010 22:11
huhu ^^
ich bin gerade aus Zufall zu deinem FF gekommen
der ist echt klasse geworden bis jetzt
ich finde du schreibst echt gut
und es ist auch angenehm zum lesen

ich hoffe du schreibst schnell weiter
ich bin schon gespannt wie es weiter geht =)

lg yuki <3


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