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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Chancenlos

Hehehe!

Fettes Sorry, dass ich jetzt erst poste, aber ich hatte echt keine Zeit und keinen Nerv *sorry*

Trotzdem viel Spaß!

LG, shinichi_san
 

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Kapitel 17: Chancenlos
 

“Seit wann?”, fragte ich ihn leise und Elias seufzte fragend auf.

“Wie seit wann? Schon immer!”, lächelte er und stand auf. Er streckte sich ein wenig, bevor er mich abwartend ansah. “Soll ich dich nach Hause bringen?”, fragte er mich, was mich nur den Kopf schütteln ließ.

“Wie… wie hast du es rausgefunden?”, fragte ich ihn weiter. Er lachte leise auf, was mich dazu veranlasste, mir auf die Unterlippe zu beißen. Elias streckte sich kurz, bevor er sich wieder auf den Stuhl setzte.

“Welcher Junge hat schon so weiche Hände…” Er fuhr mir mit seinen Fingerspitzen über meine rechte Hand und atmete tief aus. “ Welcher Junge wird gleich rot, wenn man ihn fragt, wann er sein erstes Mal hatte…” Er sah mir in die Augen und ich musste schlucken. Ui, was war denn jetzt los? “Welcher Junge ist schon so dürr und hat eine ‘Wölbung’, die eher für Mädchen üblich ist?”, fragte er mich und sein Gesicht war nur noch ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Ich hatte Angst. Nicht vor Elias, sondern vor dem nächsten Ereignis, dass passieren könnte.

“Ich…”, sagte ich leise und blickte ihm in die blauen Augen. Plötzlich legte sich ein schiefes Grinsen auf seine Lippen und er war wieder aufgestanden. Ich atmete erleichtert auf. Ich wollte gar nicht wissen, was noch hätte geschehen können.

“Na gut, ich bring dich heim!”, sagte er und reichte mir die Hand, damit ich aufstehen konnte.

Ich schüttelte erneut den Kopf und stand ebenfalls auf. Wieder überkam mich ein leichter Schwindel, aber ich schloss nur kurz die Augen, bevor ich mit Elias im Schlepptau den Raum verließ. Von Jo war keine Spur zu sehen, sollte mir auch Recht sein! Am Haupteingang der Schule gab mir Elias meinen Rucksack und sah mich erneut fragend an. “Soll ich wirklich nicht mitkommen?”, fragte er und ich schüttelte den Kopf. Schon wieder.

“Ich werd schon heil zu Hause ankommen!”, meinte ich. Wobei heil hier irgendwie ein Falsches Wort war. Ich schmiss den Rucksack auf meinen Rücken und marschierte dann nach Hause. Elias würde mich abmelden. Das hatte er mir versprochen.

Zuhause zog ich mir wieder Schlafsachen an, bevor ich mich einmal in meinem Badezimmerspiegel betrachtete und die Augen etwas weitete. Oh, ich sah echt scheiße aus! Meine linke Wange war rot und geschwollen, meine Nase hatte geblutet, wie die trockenen, braune Spur von ihr bis zu meinem Kinn mir bewies und rund um mein linkes Auge wurde es schon blau. Na toll! Herzlichen Glückwunsch, Jo, du hast ganze Arbeit geleistet. Ich hoffte nur, dass alles schnell abheilen würde. Ich wusch mein Gesicht und begab mich dann in die Küche, um mir einen Beutel gefrorener Erbsen aus dem Gefrierfach zu nehmen.

Den Kopf schüttelnd begab ich mich in mein Zimmer, sah auf meinen Wecker, der mir nach einem Blick auf die Anzeige verriet, dass es halb zwölf war, und legte mich in mein Bett. Auch wenn ich nicht wirklich müde war. Ich schaltete den Fernseher ein und ließ ihn nebenher laufen. Ich konzentrierte mich nicht auf das Programm, ich wollte nur ein wenig Ablenkung von meinen dröhnenden Gedanken. Ich verstand einfach nicht, warum Jo mich zusammengeschlagen hatte! Ich hatte ihm nichts getan und so gewalttätig hatte ich ihn noch nie gesehen. War er wirklich nur deswegen so ausgetickt, weil es seine Schwester war? Oder weil er meinte, dass ich ein schlechter Umgang für sie wäre? Und warum zum Henker musste Elias alles wissen? Ich meine, schön und gut, dann muss ich ihm nichts mehr erklären, wenn ich irgendwann mal den Mut dazu aufbringen würde, etwas zu verraten, aber dennoch hatte ich Angst. Angst, dass ich viel zu früh aufflog. Obwohl eigentlich nichts mehr zu früh war. Theoretisch war es schon viel zu spät. Ich seufzte und ließ mich nach hinten auf das Bett fallen. Irgendwie hatte ich keine Lust mehr.

“Sag doch mal Soooo!”, kreischte mein Handy und ich runzelte die Stirn. Wer rief mich denn jetzt an? “Solahahar!” Ich kramte das Telefon aus der Hose neben meinem Bett und sah irritiert auf das Display. Dad rief an. “Energihihi!” Ich runzelte die Stirn, nahm die Erbsenpackung vom Gesicht und drückte auf den grünen Hörer, um das Gespräch anzunehmen.

“Ja?”, fragte ich in das Telefon und setzte mich richtig hin.

“Sam, geht es dir gut? Bist du zuhause?”, fragte mein Vater mich und ich keuchte erschrocken.

“Woher weißt du, dass ich zuhause bin?”, fragte ich zurück und mein Vater seufzte leise auf.

“Deine Schule hat angerufen. Du wurdest zusammengeschlagen? Von wem? Ich zeig den Mistkerl an! Sag…” Was war denn jetzt kaputt?

“Dad!”, rief ich in das Telefon. Mein Vater wurde mit einem Mal still und ich seufzte leise. “Mir geht es gut! Mein Gesicht ist leicht geschwollen und blau-rot-grün-gelb-gesprenkelt, und du zeigst ihn nicht an!”, meinte ich und schloss gequält die Augen.

“Sam, ich lasse nicht zu, dass dir jemand wehtut. Nicht noch einmal! Du bist mein Kind! Mein…” Er stockte. Dann schluckte er. “Mein kleines Mädchen!”, sagte er leise und ich zuckte erschrocken zusammen. Es kribbelte in meiner Nase und ich musste leise schluchzen.

“Dein… dein kleines…” Oh Gott, jetzt fing ich auch schon an zu stottern. Und langsam kamen mir auch noch die Tränen. Shit! “…kleines Mädchen?!” Mein Vater seufzte leise.

“Du bist also zuhause?”, fragte er, ohne auf mich zu achten. Ich nickte, war mir nicht mehr darüber bewusst, dass ich mit ihm telefonierte und er mich nicht sehen konnte. “Bis gleich!”, sagte er und schon war die Verbindung unterbrochen. Hatte mein Vater tatsächlich gerade gesagt, dass er mich als Mädchen sah? Hatte ich irgendetwas verpasst? Wieso wurde mir gerade so schwindlig? Waren das noch die Nachwirkungen der Schläge, die Jo mir verpasst hatte? Ich schluckte und legte mich auf mein Bett. Den Fernseher schaltete ich aus. Es hatte keinen Sinn mehr, die Gedanken flossen nur so aus mir heraus. Ablenkung konnte ich jetzt vergessen.

Mir ging es richtig schlecht. Mein Magen streikte und rumorte die ganze Zeit, Hunger hatte ich jedoch nicht. Mein Kopf schmerzte und vor meinen Augen drehte sich das gesamte Zimmer, sodass ich mich mit meinen Händen in die Bettdecke krallte, um mich festzuhalten. Mir war schlecht. Leise schluchzte ich, dann kamen wieder Tränen.

Das Klingeln an meiner Wohnungstür, ließ mich ruckartig aufspringen, was wiederum dazu führte, das mein Schädel noch mehr brummte. Ich stöhnte leise auf, bevor ich mich zu meiner Tür begab und mit müden Augen durch den Spion linste, um sie kurz darauf zu öffnen.. Davor stand mein Vater, die Haare vom Wind völlig zerzaust, die Jacke völlig falsch zugeknöpft, den Kragen von seinem Hemd stand nach oben und sein linker Schuh war nicht zugebunden.

“Dad, wie siehst…”, begann ich, doch mein Vater kam mir zuvor und nahm mich fest in den Arm. Ich zuckte erschrocken zurück. Das hatte er noch nie getan. Doch er ließ sich nicht erschrecken, sondern drückte mich noch fester an sich. Schon wieder flossen die Tränen und ich musste leise schniefen. Dann hob ich langsam die Arme und erwiderte zögerlich die Umarmung meines Vaters.

“Ist bei dir alles in Ordnung? Du siehst schlimm aus!”, fragte er leise und dicht an meinem Ohr. Ich schluchzte nur leise. Dann ließ Maik mich wieder los und bugsierte mich in mein Zimmer auf mein Bett. Ich ließ es geschehen. Es war mir egal. Ich hatte schon so lange nicht mehr geweint. Es war Zeit, endlich einmal alle Mauern einzureißen und mich meinem wahren Ich zu stellen. Es war Zeit, die Wahrheit zu sagen. Jedem! Aber ich hatte höllische Angst. Angst davor, dass man mich verachten würde, Angst davor, dass man mich auslachte. Angst davor, was Jo sagen würde, wie er reagieren würde. Ich seufzte leise.

“Ja, alles in Ordnung.”, meinte ich und ich wusste, dass es nicht überzeugend klang.

“Und warum soll ich den Kerl nicht anzeigen? Er hat dein Gesicht entstellt! Dich geschlagen! Das ist fahrlässige Körperverletzung! Er hat eine Strafe verdient!”, sagte mein Vater und hockte sich vor mich. Ich zog die Schultern nach oben.

“Ich glaube er hat seine Strafe schon erhalten.”, murmelte ich leise. Elias hatte schon gesagt, dass Jo sich grauenvoll fühlte und ich glaubte ihm vollkommen. Jo war noch nie ausgerastet. Er würde es vermutlich auch nicht mehr und irgendwie war es ein sehr seltsames Gefühl zu wissen, dass ich die Erste war, die seinem Zorn erliegen musste. Es stach im Herzen und trotzdem lief mir auch ein kalter Schauer den rücken runter.

“Sam, du musst aber etwas tun!”, sagte Maik und drückte meine linke Hand.

“Ich weiß!”, murmelte ich. “Ich geh später zum Arzt!” Damit ließ ich mich rücklings auf mein Bett fallen, hörte meinen Vater laut seufzen. “Ich weiß, dass du willst, dass ich ihn anzeige, aber das tue ich nicht! Er ist ein Freund von mir. Ihm ist die Hand ausgerutscht, mehr nicht. Es passiert!” Mein Vater stand schnell auf und schnellte auf die Balkontür zu.

“Das ist nicht dein Ernst, oder? Die Hand ausgerutscht? Sag mir, wer es war!”, meinte er, der Glasscheibe zugewandt. Ich seufzte tief und richtete mich wieder auf.

“Nein.”, murmelte ich vor mich hin. Ich wollte es ihm nicht sagen! Wer wusste schon, was er Jo antun würde. Maik schnaubte, bevor er sich wieder mir zuwandte und sich mit der Hand durch die Haare fuhr.

“Verdammt, Samira!” Ich sah ihn leicht irritiert an, dann lachte ich leise auf und sprang von meinem Bett, um meinem Vater um den Hals zu fallen. Er hatte meinen richtigen Namen ausgesprochen, das Erste Mal seit elf Jahren. Er seufzte leise und erwiderte meine Umarmung, drückte mich nach einer kurzen Zeit aber wieder von sich und lächelte mich entschuldigend an. Ich grinste nur zurück. Endlich hatte ich es geschafft, meinem Vater zu beweißen, dass ich ein Mädchen bin, dass ich zerbrechlich bin. Dass er mein Vater war! “Es tut mir Leid, Sam! Ich hab die ganzen Jahre nur…” Ich schüttelte schnell den Kopf.

“Schon in Ordnung, Dad. Es ist schön zu wissen, das du dich noch daran erinnern kannst, welchem Geschlecht ich nun angehöre! Aber sag jetzt nichts. Bitte.”, meinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Mein Vater nickte und seufzte dann leise.

“Geht klar! Ich… ich geh dann mal wieder! Brauchst du noch was?”, fragte er und ich musste wieder leise lachen. Gott, es fühlte sich gut an, so umsorgt zu werden. Trotzdem schüttelte ich den Kopf.

“Nein, ich komm schon klar, danke Dad!”, meinte ich und setzte mich wieder auf mein Bett. Maik schüttelte den Kopf.

“Wenn was ist, dann ruf mich an, versprochen?” Ich seufzte leise, bevor ich nickte.

“Ja, versprochen!”, sagte ich dann und hob Zeige- und Mittelfinger zum Schwur. Maik nickte noch einmal, legte mir kurz die Hand auf die Schulter uns verschwand dann ohne ein weiteres Wort. Er wusste, dass ich ihn nicht anrufen würde. Er würde das tun.

“Mr. Sandman, bring me a dream!”, erklang mein Handy und ich zuckte zusammen. Seit wann hatte ich denn diesen Klingelton? “Make him the cutest, that I ever seen!” Ich runzelte die Stirn und blickte auf mein Display. Eine Neue Nachricht. Ich drückte auf das Wort ‘öffnen’ und las mir die Mitteilung durch.

“Jo fragt an, wie es dir geht!” Sie war von Elias. Ich biss mir auf die Lippe und drückte auf ‘antworten’.

“Warum fragt er mich nicht selbst?”, schrieb ich zurück und sendete sie ab. Warum wollte Jo wissen, wie es mir ging? Wieso konnte er mich das nicht selber fragen? Mein Handy klingelte wieder. Neue Nachricht.

“Er traut sich nicht. Meint, er will sich keinen blöden Kommentar von dir abholen von wegen: Erst zusammenschlagen und dann fragen, wie es den Narben geht.”, stand da. Ich runzelte die Stirn.

“Aha!”, schrieb ich zurück. Keine Minute später erhielt ich einen neue Nachricht.

“Und, wie geht es dir?”, schrieb Eli mir. Ich lachte leise auf. Gut, dann schrieb ich jetzt halt mit Elias, um Jo glücklich zu machen. Wie er wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ushia-sama2011
2010-07-18T19:19:53+00:00 18.07.2010 21:19
Hammer deine ff
ich bin ja mal gespannt wie die anderen reagieren wenn es raus kommt das sam ein mädchen ist

Sam soll ihren vatrer sagen das dder typ aufgetaucht ist

Schreib shcnell weiter
möchte wissen wie es weiter geht
Von:  Kyo_without_love
2010-07-18T18:29:38+00:00 18.07.2010 20:29
oh ich bin gerührt, ich freu mich so für sam das sie nun endlich die richtige Anerkennung von ihrem Vater bekommt x3

was jo anbelangt, ich glaube er beräut seine Missetat schon ganz schön, icgh denke das er sich wirklich richtig schlecht fühlt..

und ich bin gespannt, wann sam ihre ware Identität offenkundtut

tolles Kapitel und weiter so ;P

lg Kyoko =3
Von:  il_gelato
2010-07-18T17:14:32+00:00 18.07.2010 19:14
Schönes Vater-Tochter-Kapitel. Sehr einfühlsam geschrieben!

Bin gespannt, wie sich die Situation weiter entwickelt. Jo würde ich am liebsten an den Hals springen und ihm die Augen auskratzen... so ein Schwein, dabei mag ich ihn.
Von:  NaBi07
2010-07-18T16:22:02+00:00 18.07.2010 18:22
jaaaaaaa ERSTE!!!!

man was für ein geiles Kapi *schnief*
ich bin noch vollkommen gerührt von Maik der Sam nach langer zeit mal wieder als mädchen sieht.

aber etwas stuzig bin ich schon.
ich dachte sam verkleidet sich erst, seit diesem vorfall vor ein paar jahren, aber dass sie schon seit 11 jahren vom vater wie ein junge behandelt wird wirft fragen über fragen auf ...

ich freue mich schon auf´s nächste kapi ;)

(zum glück hat sich animexx doch recht schnell ausgekäst lol)

also bis zum nächsten kommi

hina


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