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He comes home

von

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Lang ersehntes Treffen

Nero hatte sich inzwischen wieder gefangen und ließ sich den Ausbruch nicht anmerken. Ein bisschen peinlich war es ihm schon, aber irgendwie war es… in Ordnung. Dante hatte sich wie Familie verhalten, wie der Onkel, der er ja auch war.

Vor einer Tür blieben sie stehen.

„Der Thronsaal.“, sagte Dante und sah zu Nero, „Bereit?“

Er nickte und Dante öffnete die Tür.
 

~*~
 

Vergil starrte die Blonde immer noch fragend an.

„Es geht nicht um Dante? Warum sollte er denn sonst hier sein?“, fragte er.

„Das erfährst du noch früh genug. Sie sollten bald auftauchen.“, sagte Trish allerdings bloß und schritt gespielt gelangweilt durch den großen Saal.

Bevor Vergil etwas sagen konnte, wurde die Tür weit abgestoßen und… Dante trat ein.

„Vergil. Schön dich gesund und munter zu sehen.“, grinste er halb.

„Dante.“, sagte der Kaiser bloß.
 

~*~
 

Nero blieb draußen stehen und lehnte sich gegen die Wand. Er wollte unbedingt, doch jetzt traute er sich nicht. Dante dagegen stand seinem Mann und trat seinem Bruder gegenüber. Und was machte er? Draußen stehen und Angst haben. Was doch völlig unberechtigt war. Vergil hatte ihn doch geliebt. Er wusste bloß nicht, dass er lebte und wenn er ihn dann sehen würde, müsste er sich doch freuen… oder? Was, wenn nicht? Was, wenn er Nero nicht haben wollte? Was, wenn er fand, dass er zu normal, zu draufgängerisch, zu dumm war? All diese Konflikte hatte er sich in seiner Kindheit erträumt, ersehnt, doch nun machte es ihm Angst.

Er hörte, wie Dante versuchte, eine simple Konversation aufzubauen, auch wenn er nichts verstand. Er hörte auch die andere Männerstimme. Die Stimme seines Vaters!
 

~*~
 

„Oh Trish, du bist ja auch schon hier.“, stellte Dante fest.

„Klar. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich vor dir am Ort bin.“, spottete sie.

Dante zog eine Schnute.

„Nur, weil du immer vorrennen musst.“

Vergil stand stumm da. Er „kannte“ Trish schon vor Dante, doch trotzdem fühlte er sich wie ein Fremder.

„Was wollt ihr?“, fragte er schließlich.

Er hatte seinen Bruder natürlich vermisst. Doch zugeben konnte er es nicht.

„Wir? Meinst du Trish und mich? Wir wollen gar nichts. Wir sind nur die Aufpasser.“, grinste er, „Aber…“

Der Rotbemäntelte ging auf seinen Zwillingsbruder zu und umarmte ihn einfach.

„Ich habe dich vermisst. Wehe, du täuschst noch einmal deinen Tod vor. Wir sind eine Familie.“, flüsterte er.

Langsam und vorsichtig erwiderte Vergil die Umarmung.

„Ich hab dich auch vermisst.“, sagte er nach einer Weile und löste sich.

Trish räusperte sich mit einem Schmunzeln und die Männer traten beschämt einige Schritte auseinander. Um die Stille zu überdrücken, streckte Vergil die Hand Richtung Tür und rief in Gedanken Yamato. Das Schwert flog auf direkt in seine Hand. Er hieb ein paar Schläge in die Luft und steckte es zufrieden in die Scheide.

„Hab ich dich endlich wieder.“

Dante schlug sich mit der Hand gegen den Kopf.

„Den hab ich ja ganz vergessen. Dabei bin ich nur wegen ihm hier. KID! JETZT KOMM SCHON!“, rief Dante zur Tür.

„Wegen wem?“, fragte Vergil.
 

~*~
 

Nero bekam einen Riesenschreck als Yamato, welches schon vergessen in seiner Hand lag, plötzlich aus seinem Griff gerissen wurde und in den Raum schoss. Dann hörte er Dante rufen. Nun musste er rein, wenn er kein Feigling sein wollte. Doch er tat keinen Schritt.

Wieder kam ein Rufen aus dem Raum.

„KID! ER TUT DIR SCHON NICHTS!“

Somit holte Nero tief Luft und trat durch die Tür. Sein Blick schoss sofort zu Vergil und aus Gewohnheit, seinen Devil Bringer bei Fremden zu verstecken, hatte er den Arm hinterm Rücken. Schüchtern stellte er sich neben Dante und schaute seinen Vater von unten herauf an.

Dante fühlte sich in seiner Onkelrolle scheinbar wohl, denn er griff Neros rechten Arm und zog ihn unwirsch nach vorne.

„Den brauchst du hier nicht verstecken.“, sagte er.
 

~*~
 

Vergil staunte nicht schlecht, als ein junger Mann hereintrat. Dieser trug wie er einen blauen Mantel, doch wie Dante sein Schwert auf dem Rücken und an seiner Seite war ein Revolver. Als Dante dann unsanft den Arm hervorzog, blieb ihm fast das Herz stehen.

„Nero? Mein Sohn?“, hauchte er schon fast.

Ehrfürchtig trat er an den Jungen und packte ihn bei den Schultern.

„Mein… Sohn. Nero. Mein Junge. Du bist am Leben. Ich dachte, du wärst tot.“, flüsterte er und umarmte ihn schließlich heftig.

Den Tränen nahe erwiderte Nero die Umarmung genauso heftig.

„Papa…“, flüsterte er.

„Du lebst. Du lebst.“, wiederholte der Kaiser bloß.

Das war sein Sohn. Sein kleiner Junge, den er noch nie gesehen hatte. Und nun stand er hier, in der Hölle, in seinem Schloss, in seinen Armen.

Da hörte Vergil ein leises Schluchzen und merkte, dass Nero weinte. Etwas unbeholfen strich er seinem Kleinen über den Rücken.

„Ist ja schon gut. Alles okay.“, sagte er, doch sein Sohn schüttelte den Kopf.

„Nein. Nichts ist okay. Darauf habe ich jetzt neunzehn Jahre gewartet. Neunzehn Jahre lang habe ich mir vorgestellt, wie mein Vater sein könne und nun steh ich vor ihm. Da kann nichts okay sein.“, sagte er.
 

~*~
 

Dante hatte sich ausnahmsweise still und gepflegt mit Trish zurückgezogen. Sie standen nun draußen vor dem Thronsaal und warteten.

„Ich wusste gar nicht, dass du so gefühlvoll sein kannst.“, lächelte Trish.

Dante räusperte sich und hüllte sich in Schweigen.

Trish verstand und sagte ebenfalls nichts mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-06-09T15:23:25+00:00 09.06.2010 17:23
Yaaaay ein neues Kapitel.
Und endlich das lang ersehnte Treffen von Verge und seinem Söhnchen.
Ich hätte Verge's Reaktion nicht erwartet...aber sie war sooo süüüüß :3.
Auch wenn das Kapitel ein klein wenig kurz war, hat es mir trotzdem sehr gefallen.
Ich bin schon gespannt was als nächstes geschehen wird.

LG
xXEbony_and_IvoryXx


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