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Traumland.

in den Hauptrollen: Rose & Scorpius
von

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G ä n s e b l ü m c h e n


 

Das beinahe glückliche Paar, aber auch nur b e i n a h e .
 

Einmal, irgendwann in der Vergangenheit, da schien der Glaube existent, dass der Anflug einer hauchfeinen Romanze hereinbrechen würde. Trugschluss – nichts weiter und nichts mehr.
 

Es entpuppte sich als eine Illusion, als ein glücklicher Traum, der Glaube nach einer zarten Liebelei mit ihrem Gentleman, ihrem wunderbaren Kavalier, der eigentlich keiner war.
 

Dumme Träumerin. Du hattest es doch gewusst, jedoch verblendet.
 

Die Erkenntnis donnerte nach 5640 Stunden, also nach 235 Tagen, genau in diesem unheilvollem Augenblick, in ihrem Kopf.
 

Es tat weh.
 

Jegliche Gefühle, die wunderbaren Zuneigungen und die liebevollen Worte mutierten zur waschechten Heuchelei. Die Wahrheit tat weh – natürlich.
 

Du, kleine Närrin, hättest es besser wissen müssen.
 

Denn das Vertrauen galt dem pechschwarzen Herzbuben, einem Malfoy mit all den Allüren eines Malfoys'. Die bittersüße Enttäuschung stand auf seiner Stirn tätowiert. Doch sie war zu blind, zu verliebt, um der Wahrheit ins Gesicht zu blicken.
 

Sie sah nämlich nur das, was sie sehen wollte. Ein beinahe glückliches Paar, aber auch nur beinahe. Dabei entglitt ihr die Tatsache, dass der treulose Verehrer ein Lügner war, ein Herzensbrecher und ein Esel, der mit Gefühlen jonglierte und nichts weiter und nichts mehr.
 

Er war kein Kavalier – nein, nein.
 

Und doch hält das junge Fräulein mit den roten Haaren den Beweis seiner stummen Beichte in ihren kalten Händen. Es entpuppte sich als Gänseblümchen – da war nichts weiter und nichts mehr.
 

Etwas lief da verkehrt, aber das wusste sie.
 

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Seine Stimme erklang. Irgendwann. Seine schönen Lippen formten ihren Namen. Es glich einem Flüstern. Doch sie nahm es kaum wahr, weil ihre Sinne betäubt waren und diese Betäubung hatte er ausgelöst.
 

»Rose«, hatte er gesagt. So flehend. So elend. Beinahe bemitleidenswert, aber auch nur beinahe.
 

Das Fräulein namens Rose rührte sich nicht, starrte viel mehr noch immer auf das entsetzliche Bild vor ihr. Ein Klassiker - da war nichts weiter und nichts mehr.

Es war grauenhaft, scheußlich, schmerzlich, die kompromentierende Pose.
 

Er, ihr beinahe Liebster, saß beziehungsweise lag auf einer unbekannten Schönheit. Sie war schön, das konnte Rose nicht leugnen. Vielleicht sogar schöner als sie, aber dies behielt sie für sich. Rose schluckte. Etwas anderes fiel ihr abrupt nicht ein.
 

Scorpius Hyperion Malfoy löste sich von der fremden Wohlgestalt, schritt auf die junge, verstörte Hexe zu. Rose blieb noch immer am Türrahmen stehen.
 

»Ich kann es dir erklären.«, sagte er flehend, vorsichtig. Doch es war schwierig, beinahe unmöglich sich aus dieser Situation zu erklären. Das wussten sie, natürlich. Und trotz allem herrschte dieses Schweigen, obwohl ein jeder die Wahrheit kannte.
 

Rose schaute an ihm herab – sie befand sich in Trance. Kein Wunder. Sein Hemd, es war verräterisch aufgeknöpft, genauso wie seine pechschwarze Hose es war. Etwas, was die junge Hexe noch nie zu sehen bekam.
 

Monsieur, die Beweislast ist erdrückend. Wie wollen Sie sich da noch herausreden?
 

»Ich glaube kaum.«, hatte Rose geflüstert, schenkte Scorpius ein trauriges Lächeln.
 

Scorpius Herz, es brach augenblicklich in winzige Stücke, wie eine Vase, die unheilvoll zu Bruch ging.
 

Es tat weh, nicht wahr, mein verehrter Herzensbrecher? Es tat sogar sehr weh.
 

Seine beinahe Liebste stürmte aus dem Zimmer. Er blieb stehen. Wie angewurzelt, wie eine Salzsäule, unfähig sich einen Millimeter zu rühren.
 

Es war vorbei, die beinahe Liebelei
 

Und doch hält das unglückliche Fräulein noch immer seinen stummen Liebesbeweis in ihren kalten Händen. Es entpuppte sich als Gänseblümchen – es war nur eine Heuchelei. Nichts weiter und nichts mehr.
 

Ende

M a u e r b l ü m c h e n


 

Ich hab' Dich im G e f ü h l .
 

Es lag Liebe, Liebe, Liebe in der Luft, aber der stolze, hochmütige Gentleman interpretierte die Empfindung in seinem eigentlich kalten Herzen als einen Fehlschluss. Denn der dumme, dumme Schönling verlor sein kostbares Herz doch nicht an eine unscheinbare Herzdame, die ihn, den großen Weltkenner, den Verführer, mit Ignoranz strafte.
 

Nein, Nein, er war nicht verliebt, dem Fräulein auch nicht ein wenig zugetan – nicht einmal ein klitzekleines bisschen. Wie l-ä-c-h-e-r-l-i-c-h. Dieser Tatsache war er sich durch aus bewusst. Irgendwie.
 

Sein Herz, es schrie nach ihr. Immerzu. Jeden Tag, zu jeder Stunde und jeder schrecklichen Minute. Sehnsucht wurde in ihm erweckt und schien den Charmeur langsam von innen zu zerstören. Er hasste sie dafür und er verabscheute sich dafür.
 

Welch überraschender Wendepunkt. Da verfiel doch der arrogante Herzbub, mit den hypnotisierend schönen Augen, einer abweisenden Herzdame. Nein, es war mehr, als das einfache Verfallen. Man durfte das verwerflich schlimmste Wort gebrauchen: L i e b e.
 

Er schluckt, weil er nicht anders konnte, weil ihn das Eingeständnis schier sprachlos machte und ihn überforderte. Natürlich. Denn ein Malfoy verliebte sich nicht so einfach und besonders nicht in ein unscheinbares Mauerblümchen. Denn das war sie wirklich. Ein Aschenbrödel, die Tochter des erbitterten Feindes, den man bekämpfen musste.
 

Wahrlich. Aus solchem 'Stoff' werden herzergreifende und vor allem kitschige Liebesgeschichten kreiert, die die Herzen der einfältigen und naiven, jungen Damen zum Rasen bringen – die romantischen Gefühle nicht zu vergessen.
 

Er schnaubte verächtlich und dachte scharf nach. Da waren doch unzählige Gründe, warum er sie nicht leiden, sie nicht ertragen konnte.
 

Grund número uno: Sie war nicht sein Typ.
 

Fraglich war jedoch, ob jemand das Mauerblümchen überhaupt anziehend fand. Ein glasklares Nein wäre hier wohl angebracht. Denn ihre rot-braunen Haare ruhten stets wirr auf ihrem Kopf. So chaotisch sah es auch nach einem Tornado aus.
 

Sie achtete nicht auf ihr Äußeres, in diesem Jahrhundert glich dies beinahe einer Todsünde, und sie benahm sich in seinen Augen einfach schräg. Sogar schräger als schräg.
 

Kurz ausgedrückt, durfte man meinen, dass das Mauerblümchen eine Bücherratte, ein Muggel-Freak ohne Sinn für Geschmack und eine Musterschülerin war, die bei jedem ein Würgereiz auslöste.
 

Grund número dos: Sie war seiner nicht würdig.
 

Denn der Schwerenöter, der tausende Mädchenherzen brach, war ja viel, viel, viel besser als sie. Er genoss eine vorbildliche Erziehung, war ansehnlich und ein Reinblut. All das, was sie nicht war.
 

Und Grund número tres: Sie war hässlich, hässlich, hässlich.
 

Und hässlich. Punkt. Aus und finito.
 

Welch einleuchtende Gründe, holder Herr. Da mutierte die nicht vorhandene Liebelei zur größten Unmöglichkeit. Wäre da nicht das verräterische Herz gewesen und dieser undefinierbarer Drang ihr Nahe sein zu dürfen.
 

Es war Liebe, Liebe, Liebe, Liebe. Ganz gleich, was der Verstand flüsterte. Die Unmöglichkeit verwandelte sich zur Möglichkeit. Die Gründe für diese Wandlung waren für ihn nicht nachvollziehbar. Denn sie, das naive Dummchen, entsprach doch nicht seinem Kaliber. Er war ein Prinz und sie eine einfache Magd.
 

Welch Dilemma.
 

Seine atemberaubenden, eindringlichen Augen lagen auf ihr. Fixierten sie, beobachteten sie. Rose tat es wieder. Sie stolperte, fiel hin und die Bücher sowie die Pergamente flogen empor. Seine Freunde, sie lachten seine Herzallerliebste aus. Er tat es ihnen gleich, ignorierte dabei den Impuls aufzustehen und ihr beim Aufsammeln zu helfen.
 

Ihre dunklen Augen, die eigentlich nicht so dunkel waren, wie von weitem gedacht, lagen für Sekunden auf ihm, straften ihn mit einem verächtlichen Antlitz.
 

Eigentlich, wie immer.
 

Sie hasste ihn, verachtete ihn bis ins Mark. In ihren schönen Augen war er der Beelzebub, ein mobbender Mistkerl, der verprügelt gehörte. Dieses widerliche Charakterbild prägte sich wie eine hässliche Narbe ein. Er wollte es zerstören, ihre Meinung über ihn. Er wollte ihr zeigen, dass er anders war, dass er nett sein konnte und gleichzeitig wollte er sich für diese beschämenden Wünsche, Ohrfeigen.
 

Dieses ahnungslose Mädchen zerstörte ihn! Selbstverständlich tat sie das. Sie machte aus dem glorreichen Prinzen einen Waschlappen, der nur ihre Gunst im Sinne hatte.
 

Die Erkenntnis machte Scorpius wütend. Wütend, weil er glaubte, sich damit selbst zu verraten. Aber auch seine Prinzipien und Normen. Wütend, weil es tatsächlich ein Niemand, Korrektur, eine nervige Weasley, geschafft hatte, sein kostbares Herz im Sturm zu erobern.
 

Sein Herz, es klopfte, verlangte nach mehr, als das einfache Beobachten ihrer Gestalt. Jedoch war Scorpius Hyperion Malfoy nicht gewillt diesem Wunsch, diesem Drang nach ihr, zu erfüllen. Schließlich war er doch ein Malfoy mit all den Allüren eines Malfoys. Und wie es sich für einen Malfoy gehörte, stand ihm sein Stolz im Wege.
 

Eigentlich, wie immer.
 

Er schaute sie noch immer mit dieser grinsenden Maske an, welches so viel Hohn und Hass widerspiegelte. Sie tat es ihm gleich, wandte ihren Blick von ihm ab und sammelte eifrig ihre Habe ein. Danach verschwand sie aus seinem Blickfeld.
 

Es war eigentlich alles wie immer. Nur mit dem hauchfeinen Unterschied, dass das Herz des armen, armen und dummen Tunichtguts voller Empfindungen war, die einzig und allein der Herzdame gehörten.
 

Ende

P u s t e b l u m e


 

Er wollte einen Kuss r a u b e n .
 

Er war unwillkommen. Das wusste er und sie wusste, dass er es wusste.
 

Mistkerl.
 

Sie wollte ihn vertreiben, ihn loswerden und am liebsten Ohrfeigen. Er wusste es und sie wusste, dass er es wusste.
 

Idiot.
 

Provokant stand er noch immer da. Seine Hand umschlang die Taille der unbekannten Schönheit und zog sie viel zu auffällig an sich. Er wusste, dass sie diese Geste innerlich wahnsinnig machte und sie wusste, dass er es wusste.
 

Blödmann, Blödmann, Blödmann. Blödmann.
 

Sie riss sich zusammen, schaute ihn und das Liebchen an seiner Seite nicht mehr an.

Es war egal. Es kümmerte sie nicht. Nicht er, aber auch nicht die Wohlgestalt. Schließlich war sie, das junge Fräulein, doch eine Dame von Welt und Damen sorgten bekanntlich für keine Wutausbrüche, weil die Anwesenheit eines beinahe Vergessenen sie schier aus der Fassung brachte oder aber die gemeine Provokation einer eigentlich banalen Geste auf einem fremden Frauenkörper.
 

Es war von Nichtigkeit. Einfach unbedeutend, nicht mehr relevant. Aber warum, um Himmelswillen, füllte sich das zarte Herz mit Schmerz und Traurigkeit und Eifersucht?
 

Die Antwort war so glasklar. Oder auch nicht.
 

Die Dame von Welt stellte sich unbewusst auf stur und verblendete die eine längst verborgene Empfindung, die langsam auftaute und ihr eigentlich schmerzlich und brennend bewusst machen sollte, dass der Grund das Wort aller Worte war. Ein verbotenes Wort, das so viele Emotionen hervorrief. Man nannte es L i e b e.
 

Es war von Nichtigkeit, nicht mehr relevant. Unbedeutend. Das wusste sie und er wusste, dass sie so fühlte. Ihre Vergangenheit war einfach zu grausam gewesen. Zu schmerzlich für ein rührendes Happy End und für eine Freundschaft unmöglich.
 

Das sture Fräulein war an nichts interessiert. Nicht an ihm und nicht an der Frage, wer das Herzchen an seiner Seite war. Jedoch durfte man meinen, dass der Gentleman, der ihr gegenüber saß, großes Interesse in ihr erweckte. Zu dumm, dumm, dumm nur, dass sich ihr Prince Charming erfreut mit dem Störenfried unterhielt, so dass der eigentlich romantische Abend in dem noblen und viel zu überfülltem Etablissement und selbstverständlich die Zweisamkeit selber, zur Nichtigkeit wurde. Sie hatte es im Gefühl. Irgendwie.
 

Das Fräulein hoffte, hoffte, hoffte und wurde selbstverständlich enttäuscht.
 

»Am besten setzten wir uns zu euch.«, sagte der Störenfried, als wäre dieser Vorschlag das Selbstverständlichste auf der Welt. Er wusste, dass sie es nicht wollte und sie wusste, dass er es wusste.
 

Schlimmer, schlimmer Schwerenöter.
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, winkte er einen schmächtigen Kellner zu sich, um die nötigen Anweisungen zu vergeben, aus zwei Teller, auf dem pompös gedeckten Tisch, vier zu machen.
 

Die aufgesetzte Mimik der falschen Freundlichkeit auf ihrem Gesicht entgleiste im Sekundentakt. Das sah er aus dem Augenwinkel heraus und schien tatsächlich amüsiert. Zumindest leuchteten seine atemberaubenden Augen so verräterisch. Sein Anblick würde sie auf Wolke Sieben geleiten, hätte sie auf sein Antlitz geschaut, was sie jedoch beharrlich mied.
 

Wie amüsant. Da hatte doch der schwarze Ritter bloße 300 Sekunden gebraucht, um das Fräulein aus der Contenance zu bringen. Er war ein Meister in der Kunst. Das wusste er und er wusste, dass sie es wusste.
 

Es gefiel ihm sie zu ärgern, sie aus der Ruhe zu bringen. Mit jedem Winkel seines Seins genoss er die wenigen Momente, die sie miteinander teilten. Es waren immer bloße Augenblicke gewesen, kurze Minuten, die sie besaßen. Und er wollte es auskosten, jede einzelne Sekunde mit ihr. Denn etwas anderes besaßen beide nicht. Der einzige Weg, um in ihrer Nähe sein zu dürfen, war ein Steiniger gewesen, der nur auf Zufälle basierte. Glücklicherweise war das Schicksal auf seiner dunklen Seite und nicht auf ihrer.
 

»Ich glaube«, versuchte sie die Situation noch zu retten und eine Rettung war gleichbedeutend mit seinem Verschwinden, »Dass es kaum gehen wird, weil-« Und wurde bei dem Versuch von ihm unterbrochen.
 

Wie unhöflich.
 

»Es wird schon gehen. Schließlich gehört mir das Restaurant.«
 

1:0 für ihn.
 

»Oh.«, machte sie, »Na, dann.« Sie schluckte ihren Ärger und die angesammelte Wut herunter und bemühte sich, um ein Lächeln, was jedoch kläglich scheiterte. Er sah das Erzwungene darin und die Wohlgestalt bemerkte es, nur dem einfältigen Dandy entging die krampfhafte Regung auf ihren Gesichtszügen.
 

Es war eigentlich, wie immer.
 

Und so wurde ihr schlimmster Albtraum zur waschechten Wirklichkeit. Einen Abend mit Scorpius Hyperion Malfoy. Jenen jungen Mann, den sie nie, nie, nie wieder in ihrem Leben wiedersehen wollte. Er war Jener gewesen, der ihr unzählige Male das Herz aus der Brust gerissen und damit leichtfertig Pingpong gespielt hatte.

Ihr Wunsch war dementsprechend berechtigt. Dummerweise dachte das Schicksal anders und stellte ihr ein Bein.
 

Mal wieder.
 

Scorpius setzte sich neben dem Dandy. Selbstverständlich absichtlich, um das aufgewühlte Geschöpf, welches er seit einer undefinierbaren Zeit nicht gesehen hatte, immerzu anschauen zu können und um seine Gier nach ihr, nur um einen Hauch stillen zu können. Es gelang ihm nicht. Das Anschauen reichte ihm nicht.
 

Natürlich nicht.
 

Seine viel zu aufreizende Begleitung setzte sich ihm gegenüber. Die verruchte Lady trug ein rotes Seidenkleid, welches viel zu eng an ihrem makellosen Körper lag und einen tiefen Ausschnitt offenbarte.

Die verruchte Lady bot so einen heftigen Kontrast zu ihr. Denn sie war so schön, so bildhübsch und anmutig und charmant. All das, was sie nicht war und was sie auch niemals sein würde. Das Fräulein blieb nach all den verstrichenen Jahren die hässliche Froschkönigin. Nichts weiter und nichts mehr.
 

Der einfältige Prince Charming hingegen konnte nicht anders. Wie von selbst huschten seine Augen auf das Dekolleté der verruchten Lady und weiter hinab. Ihm gefiel der Anblick. Scorpius entging das nicht.
 

Keines Falls.
 

So etwas wie Wut überflutete ihn, aber nicht, weil der dumme, dumme Dandy seine heutige Begleitung schmachtend beobachtete. Nein, niemals. Scorpius war wütend, weil seine Herzallerliebste tatsächlich diese Witzfigur ihm vorzog. Er war beleidigt, in seinem Stolz verletzt und er wollte, dass sie genauso litt, wie er.
 

Eigentlich war alles, wie immer.
 

»Woher kennen Sie, meine Rose?«, fragte der Dandy plötzlich mit einer heiteren Stimme und tätschelte demonstrativ Roses Hand. Scorpius starrte nur einen flüchtigen Augenblick auf das ekelhafte Bild. Die feinen Narben in seinem Herzen wurden mit der Spitze eines Dolchs nachgezogen. Es blutete.
 

Mal wieder.
 

Er konnte den Anblick des verliebten Paares nicht mehr ertragen. Scorpius schaute weg. Sein Blick blieb an seiner Begleitung haften, die konzentriert die Speisekarte las. Und mit einem Mal wurde ihm etwas klar. Es musste eine Veränderung geschehen. Er musste eine Entscheidung fällen. Denn er wollte die Rolle des Liebeskranken nicht mehr vertreten. Schließlich war er doch ein Malfoy und ein Malfoy war stolz, hochmütig, arrogant und ein Reinblut. Deshalb war es doch so unmöglich, dass ihm das Herz, und das auch noch von einer Mauerblümchen-Weasley, gestohlen wurde. Vor allem, da er glaubte, keines zu besitzen.
 

Es war unwahr zu behaupten, dass er kein Herz besaß. Genauso wie die Behauptung, dass Rose tatsächlich gefallen an der Witzfigur neben ihm fand. Sie beabsichtigte nur ihn zu demütigen, ihn zu verletzen. Er wusste, dass sie wusste, dass er es wusste und dafür sollte sie mit Konsequenzen bestraft werden. Rose sollte all die Schmerzen mit Heftigkeit spüren, die sein selbstsüchtiges Herz durch sie erlitten hatte. Vielleicht schien genau aus jenem Grunde die Demütigung wie eine Erlösung, wie eine perfekte Qual?
 

Die Wandlung ereignete sich im bescheidenden Sekundentakt. 1 … 2 … 3 … und das berüchtigte und grausame Scheusal von früher war zurückgekehrt.
 

»Wir gingen zusammen auf Hogwarts, nicht wahr, Möpschen?«, antwortete er arrogant und schenkte dem Möpschen ein teuflisches Lächeln.
 

Touché.
 

Die Froschkönigin war nun endgültig zurückgekehrt und wurde mit einem Kichern und ein Lachen begrüßt. Die Dame zu ihrer Linken lachte herzhaft, der Herr ihr gegenüber kicherte, und die Froschkönigin war verletzt, zeigte jedoch diese Schwäche nicht.
 

Ach, ja.

2 : 0 für ihn.
 

Das üppige Fräulein saß kerzengerade auf ihrem bequemen Stuhl und offenbarte dem Scheusal eine ausdruckslose Mimik, wären da nicht ihre lodernden Augen gewesen, die ihn am liebsten für dieses Wort erwürgen wollten.
 

»Wie amüsant.« Der Dandy mit den errötenden Wangen, gerne auch Prince Charming genannt, gebrauchte sein Zeigefinger und tupfte sich eine Träne aus seinem Auge hinfort. »Mein Pfirsichbäckchen, wieso nennt er dich bei solch einem scheußlichen Namen?« Er war noch immer leicht amüsiert, genauso wie die verruchte Lady neben ihr, die bei dem ausgesprochenen Kosenamen der Gesellschaft ein weiteres, herzhaftes Lachen schenkte.
 

»Weil sie in unserer Schulzeit fett war.«
 

Touché.
 

Es war Scorpius, der die Frage beantwortete. Sein Blick lag für einen hauchfeinen Moment auf ihr. Um seine Mundwinkel zierte kein Lächeln mehr. Nein, nein. Stattdessen war da dieser eine Gesichtsausdruck, der so viel Überheblichkeit zeigte.
 

Mistkerl. Idiot. Blödmann. Teuflischer Herzbub! Möge er doch auf einer Bananenschale ausrutschen und sich das Bein brechen! Jawohl.
 

Und nicht zu vergessen:

3 : 0 für ihn.
 

Rose biss sich auf die bemalte Unterlippe und war durchaus bemüht nicht auf seine Provokation einzugehen, obwohl dieser Drang in ihr existierte, der sie zu einer beschämenden Tat verführen wollte. Und diese Tat bedeutete Schmerz, eine Demütigung für den teuflischen Scorpius und eine Genugtuung für die leidende Rose.
 

Alles nur Träumerei, liebes Fräulein. Nichts weiter und nichts mehr. Denn die Realität war viel zu grausam, viel zu gemein für ein Geschöpf, das viel zu nett und höflich und wohlerzogen war.
 

Rose atmete ein, dann aus. »Das ist eine Lüge und das weißt du auch, Scorpius.« Sie war höflich. Er nicht.

»Meines Erachtens hat man dich stets mit der fetten Dame verglichen.«
 

Touché.
 

Er wandte sich an seine Begleitung, wohlgemerkt, es war das erste Mal seit ihrer Ankunft, dass er ihr Beachtung schenkte, »Die Fette Dame ist eines der unzähligen Porträts auf der Schule.«
 

4 : 0

Autsch.
 

»Mein Pfirsichbäckchen, ist das wahr?« Prince Charming klang besorgt und Scorpius Nackenhaare sträubten sich empor, als er wieder diesen albernen Beinamen hörte.
 

Er hätte sie niemals so genannt. Nie, nie, nie. Sie war sein Herz, sein Leben, sein Licht in der Dunkelheit. Und doch hatte sie nicht ihn erwählt, sondern die Witzfigur neben ihm. Etwas lief hier gewaltig verkehrt. Das wusste er und das wusste sie.
 

»Wie Kinder nun einmal so sind, wollten sie einen nur ärgern.«, sagte Rose zu ihrer Verteidigung und griff nach ihrem Kristallwein, führte das Glas an ihre bemalten Lippen und nippte daran. Danach stellte sie es wieder auf den Tisch und musste feststellen, dass ein rötlicher Farbtupfer auf dem Weinglas zierte – es war ihr Lippenabdruck gewesen. Sie ließ sich aber davon nicht beirren und fügte rasch noch hinzu: »Und außerdem« Sie wandte sich bestimmend und energisch an Scorpius. »war ich nicht fett

»Ansichtssache.«
 

Roses Mund klappte unweigerlich auf. Sie schloss ihn wieder, nur um im nächsten Moment ihre Lippen wieder zu öffnen. Es erweckte den Eindruck, dass das sprachlose Fräulein etwas erwidern wollte, jedoch waren die einzigen Geräusche um sie herum, die anderen Gäste des Etablissements gewesen.
 

Sie rang mit der Fassung, die mit jeder verstrichenen Sekunde drohte, zu explodieren. Rose war erbost, sie war fassungslos und einfach wütend, wütend, wütend, aber nicht nur auf ihn, sondern auch auf sich selbst, weil sie nicht die Charaktereigenschaft der Schlagfertigkeit besaß.
 

Wie unvorteilhaft, bei solch einem gerissenen Gegner.
 

Dem überforderten Fräulein kam nur ein Gedanke, eine einzige Möglichkeit, um dieser Schmach zu entfliehen. Das vereinzelte Wort wiederholte sich immerzu in ihrem Kopf. Es schrie: Flucht. Flucht. Flucht. Flucht. Flucht.
 

Abrupt wurde die schneeweiße Servierte von ihrem Schoß genommen und behutsam auf den Tisch gelegt. Rose erhob sich, mit ihr, Prince Charming – schließlich war er doch ein Gentleman und Gentlemen erhoben sich stets, wenn Damen aufstanden. Er dann natürlich auch.
 

»Entschuldigt mich für einen Moment.«, sagte Rose schnell, lächelte Prince Charming warm an, Scorpius nicht, und ging mit erhobenen Schritten davon.
 

Es war Flucht vor ihm gewesen. Scorpius wusste das und sie wusste, das er es wusste.
 

Man konnte ihrer Beziehung, die eigentlich gar keine war, nur ein trauriges Lächeln gewähren, weil der dumme, dumme Herzbub und die dumme, dumme Herzdame wieder in die selben Verhaltensmuster stolperten. Einmal wieder. Und das Verhaltensmuster zeigte einen herzlosen Ritter, der eigentlich nicht so herzlos war, wie er tat, und eine Herzdame, die nicht so abweisend war, wie stets bemüht. Beide versuchten eindringlich den anderen zu verletzen, ihn zu vergessen oder zu ignorieren. Es war grausam und kompliziert und zum Kopfschütteln verdammt und natürlich erwiesen sich die Versuche als niederschmetternd. Denn es funktionierte einfach nicht.

Das Schicksal ließ es einfach nicht zu, welch ein Jammer.
 

Das Fräulein in dem blauen Kleid mit den weißen Punkten darin bestickt, trug eine rote Perlenkette, um ihren Hals. Die rote Schleife, in ihrem gelockten Haar. Sie erinnerte an eine Fee, eine viel zu artige und gute Fee, die jedoch in diesem Moment voller Traurigkeit und Schmerz war.
 

Ihr Herz, es weinte bitterlich und ihre dunklen Augen, die eigentlich nicht so dunkel waren, wie gedacht, waren mit salziger Flüssigkeit gefüllt, die drohten ihre, mit Rougé bemalten Wangen, zu benetzen.
 

Rose war dem Gefühlsausbruch nahe, aber auch nur beinahe.
 

Die Zeit schien ihr fortzulaufen und doch musste sie sich eingestehen, dass es egal war. Egal, weil sie wusste, dass er noch immer auf seinem Stuhl saß und beschämende Anekdoten über ihre Vergangenheit erzählte, die sie nicht einmal dementieren konnte. Denn sie wusste, dass Scorpius stets zur Übertreibung neigte.
 

Okay, so egal war ihr ihre Abwesenheit nun doch nicht.
 

Rose atmete tief ein und wieder aus. Sie wollte die Damentoilette verlassen, sich wieder in die Höhle des Löwen, Pardon, Schlange begeben, jedoch ruhte der Rücken noch immer an den kalten, schwarzen Kacheln und ihre Füße waren wie gefroren. Sie konnte es nicht und sie wollte auch nicht wieder zurück, weil …
 

Ja, weil Scorpius schon immer der Grund für alles war.
 

Er war der Grund dafür, dass sie damals auf Hogwarts gehänselt wurde.

Er jagte ihren ersten, beinahe Freund zum Teufel.

Er sorgte dafür, dass sich ihr Verstand benebelte, in dem er ihr verruchte Küsse schenkte.

Er war für ihren Liebeskummer verantwortlich.

Er war es, der sie zum Schreiben motivierte.

Er war der Grund, dass aus dem Mauerblümchen ein schöner Schwan wurde.

Und, und, und.
 

Die Liste war lang, vielleicht viel zu lang, um sie gedanklich aufzuschreiben, und doch kannte Rose jeden einzelnen und möglicherweise banalen Grund.
 

Die schwarz glänzende Tür zur Damentoilette wurde aufgemacht. Rose schaute nicht auf, als die ersten Schritte im geräumigen Raum ertönten. Sie wusste, wer ihr Gesellschaft leistete und die Person war nicht weiblich gewesen.
 

Er blieb stehen, nur zwei Schritte von ihr entfernt. Er sagte nichts, machte nichts, schaute sie einfach nur mit diesem gefürchteten Blick an. Wie immer.
 

Roses Herz, es klopfte mit Blitzgeschwindigkeit – zumindest fühlte es sich so an. Ihr war unwohl, weil er sie anstarrte, weil diese unerträgliche Stille im Raum herrschte und sie schier wahnsinnig machte. Aber Rose wusste auch, dass nur Gemeinheiten aus seinen betörenden Lippen herauskamen, wenn er zum Sprechen neigte. Und doch konnte sie nicht anders. Mit selbstsicherer Stimme, was sie durchaus überraschte, sagte sie: »Du hast dich an der Tür geirrt. Die Herrentoilette ist eine Tür weiter.« Noch immer war sie darauf bedacht, ihn nicht anzuschauen. Denn sie wusste, dass es ihr Ticket geradewegs zur Hölle war und Rose war sich ebenfalls im Klaren, dass ihm durchaus bewusst war, dass er sich nicht in der Herrentoilette befand und auch niemals dorthin wollte.
 

»Du hattest schon immer diesen Drang gehabt direkt zur Toilette zu flüchten, wenn man dich ein wenig ärgert.«
 

Ärgern. Pfff. Es war mehr als Ärgern gewesen. Er wusste es und sie wusste es.
 

Rose schaute endlich auf, direkt in sein gleichgültiges Gesicht. Am liebsten hätte sie den teuflischen Herzbuben am weißen Kragen gepackt und kräftig geschüttelt. Sie wusste, dass dieser Gedanke, dieser Wunsch unmöglich war. Denn Scorpius war stärker als sie. Leider.
 

»Was willst du eigentlich hier?«, flüsterte sie entkräftet.
 

Wieso gab er nicht endlich auf, suchte sich ein anderes Spielzeug, das er quälen konnte, und ließ sie endlich ihr kaputtes Leben wider aufbauen?
 

Scorpius zuckte bloß mit den Schultern und blickte sie noch immer an. Rose hätte schwören können, so etwas wie Sehnsucht in seinen Augen zu erkennen – bloße Einbildung, da war nichts weiter.
 

»Dein Geschmack tut beinahe in den Augen weh.«, sagte Scorpius plötzlich und entging somit geschickt Roses Frage.

»Wie bitte?«

»Ich meine die Witzfigur.«

»Wer?«

»Deine Begleitung, mein Pfirsichbäckchen.« Er nannte Rose absichtlich, bei diesem scheußlichen Namen, um sie zu provozieren. Natürlich. Ihr war das nicht entgangen.

»Du irrst dich. Die einzige Witzfigur steht gerade vor mir und versucht mich zu Reizen, in dem er Anekdoten über meine Vergangenheit erzählt und meinen Freund beleidigt.«
 

Einen Applaus, bitte. Welch Verbesserung! Die Madame wehrt sich. Endlich.
 

»Schämst du dich etwa für deine Vergangenheit, Möpschen?« Scorpius trat einen Schritt auf sie zu. Selbstverständlich absichtlich. Rose überlegte nicht lange mit ihrer Antwort.

»Nein, wieso sollte ich. Schämst du dich etwa für deine?«, stellte sie die Gegenfrage und funkelte den schwarzen Ritter aus verengten Augen an.
 

4:1
 

Einen Augenblick herrschte Stille, aber dann fing sich Scorpius wieder und tat so, als ob diese Frage ihn nicht berührte. »Natürlich nicht.« Es war eine Lüge, Lüge, Lüge. Und Rose wusste es, irgendwie, sagte jedoch nicht, dass sie die Wahrheit kannte.

»Dann hätten wir es also geklärt. Jetzt würde ich dich bitten, dass du und dein Liebchen endlich aus dem Etablissement verschwindet.«

»Es gehört mir, schon vergessen?«

Ja, genauso wie ihm die halbe Stadt zu gehören schien.

»Dann nehmt euch gefälligst einen anderen Tisch!«, herrschte sie ihn aufgebracht an und wollte mit erhobenen Schritten an ihm vorbeimarschieren. Es sollte so ein perfekter Abgang werden, doch seine Hand umschlang ihren Arm und drückte Rose wieder an die Wand.
 

Er wurde doch tatsächlich grob, aber nur etwas, und ihr Herz tanzte zu einem schnellen Rhythmus auf – welch Verräter.

»Lass mich gefälligst los, du-.«, schnaubte die junge Dame mit bemühter, verächtlicher Stimme, die jedoch nur hilflos klang.
 

Mist, Mist, Mist.
 

Scorpius war ihr so nahe – irgendwie zu nahe. Rose spürte seinen warmen Atem auf ihrer geröteten Wange und mit einem Mal glich die gesittete Dame einem Besen.
 

»Du trägst meinen Ring gar nicht.« Es war viel mehr eine Feststellung als eine Frage, die Scorpius flüchtig erwähnte. Seine sturmgrauen Augen ruhten auf ihr und Rose wünschte sich, dass ihr Herz endlich aufhören würde, so verräterisch zu klopfen.
 

Sie liebte diese Augen. Sie liebte dieses Gesicht; die Nase, das Kinn und seine Lippen, die ihr immerzu Küsse gestohlen hatten. Sie liebte ihn. Noch immer. Verdammt.
 

Sollte sie ihm dies gestehen? Sollte sie ihm ihre Liebe gestehen oder ihm erläutern, dass sie seinen geliebten Ring zu Hause in einer Schachtel aufbewahrte, weil sie sich schwor das kostbare Gegenstück nie wieder zu tragen?
 

Rose entschied sich für eine Lüge.
 

»Ich habe es weggeworfen.«

»Das glaube ich dir nicht.« Scorpius rauchige Stimme war ein Flüstern.

»Und woher willst du das wissen?«

»Weil du einem nie in die Augen schaust, wenn du lügst.«
 

Ertappt.

Mist, Mist, Mist.
 

Er grinste. Wieder dieses Herzklopfen-Grinsen, das sie immerzu schwach machte. Und dann küsste er sie. Kurz und hauchzart. Ein Feuerwerk schien in ihrem Bauch zu explodieren oder aber, es waren unzählige Schmetterlinge gewesen, die vor Glück tanzten und immerzu Liebe, Liebe, Liebe, Liebe, Liebe vor sich hin sangen.
 

Es war Liebe. Aufrichtige und glühende Liebe.
 

Scorpius ließ widerstrebend von ihr ab. Er hatte sich wieder gehen lassen, sich von ihren Lippen verzaubern lassen. Verdammt. Das Schlimme war jedoch, dass er mehr wollte. Ihm reichte diese hauchfeine Zärtlichkeit nicht. Er wollte einen verruchten Kuss. Er wollte ihre Haut berühren, ihren Duft einatmen und mit ihr Skandalöses anstellten. Er wollte einfach, dass sie ihm gehörte – mit Leib und Seele und für immer. Eigentlich war es ein schöner Wunsch gewesen.
 

Roses Atem ging schwer. Ihre Augen ruhten noch immer auf seinem Gesicht und erkannten Verlangen, aber auch Sehnsucht. Es war um sie geschehen. Ganz plötzlich. Ihre Finger berührten seine Wangen und die Lippen pressten sich stürmisch auf seine.
 

Wie skandalös.
 

Scorpius starke Armen umschlangen ihren Körper, drückten Rose ganz dicht an sich. Seine Lippen waren gierig.
 

So verrucht. Einfach entzückend und so sündhaft.
 

Er drängte sie in eine der vielen Kabinen. Die Tür wurde lautstark zugeknallt. Rose war verloren. Er aber auch.
 

.

.
 

Da war einmal eine verzauberte Pusteblume gewesen, die er ihr gewissenlos ins Gesicht pustete. Die Früchte berührten ihre Haut und sorgten für einen Ausschlag. Die kleine und unscheinbare Hexe schwor sich Rache, jedoch verpulverte sich die Revanche, weil sie einfach viel zu nett, viel zu gutmütig und viel zu verliebt war. Genauso wie in diesem sündhaften Augenblick der Leidenschaft. Sie warf ihre Rache beiseite und lauschte auf das schlagende Herz, das immerzu nach ihm schrie.
 


 

Ende

O r c h i d e e n b l ü t e


 

Sie hatte sein I n t e r e s s e geweckt
 


 

Er nannte sich Monsieur Egoismus und sein Herz war so schwarz wie die Nacht.
 

Er war makellos, vollkommen in den Augen der eitlen Gesellschaft, jedoch war er in ihren nichts weiter als ein scheußliches, herzloses Wesen mit einem Engelsgleichen Antlitz und sein Herz war so kalt wie der Winter.
 

Er war erfolgreich, berühmt und nannte sich gerne Herzspieler, aber auch Verführer. Und das Herz des schlimmen, schlimmen Verführers war aus Granit.
 

Der weltgewandte Monsieur war ein teuflischer Geschäftsmann, der schon mit jungen Jahren erfahren durfte, dass man mit einem beträchtlichen Vermögen jeden Wunsch erfüllt bekam – selbst die Herzen und die Gunst von wunderschönen Geschöpfen. Es funktionierte. Eine Zeit lang. Und dann begegnete der arrogante Prinz einer einfachen Magd.
 

Er, der reiche, selbstverliebte und eiskalte Herzspieler fiel auf seine perfekte Nase.
 

Immer und immer wieder.
 

Denn die einfache Magd, die doch nicht so einfach zu haben war, wie anfangs vermutet, entpuppte sich als große Herausforderung. Denn sie fiel auf seinen Charme nicht herein.
 

Es machte ihn wahnsinnig.
 

Natürlich.
 

Und doch war der arrogante Prinz nicht gewillt das bittersüße Spiel aufzugeben. Schließlich bekam er immer das, was er begehrte. So war es schon immer gewesen und so würde es auch bleiben – das änderte auch nicht irgendeine daher gelaufene Hexe.
 

Punkt. Aus & finito.
 

Der arrogante Monsieur rutschte aus und fiel hin. Dieses Mal brach er sich das Bein, die Rippen und den Arm. Alles gleichzeitig und zum Verfluchen verdammt. Denn die eigenwillige Magd stimmte sich einfach nicht gnädig, erlöste ihn auch nicht von der nagenden Qual. Seine Kostbarkeiten berührten sie nicht und von seinen zuckersüßen Worten ließ sie sich nicht blenden.
 

Es war anders mit ihr – so verdammt anders. Er begriff es einfach nicht.
 

Verdammt.
 

Die immer wiederkehrende Demütigung kratzte gewaltig an seinem Ego, an seinem Stolz und an seinem Ruf. Dies war ihm durchaus bewusst, aber auch ihr. Selbstverständlich. Das war auch jener Grund, warum sie ihm ein triumphierendes Lächeln gewährte.
 

Gewiss.
 

Sie lachte ihn aus, weil er es nicht anders verdiente, weil er viel zu blind und zu dumm war und die Ironie, die sich so tückisch dahinter verbarg, einfach nicht verstand.
 

Gewiss.
 

Sie verhöhnte ihn, weil er sich die unbeliebte Narrenkappe aufsetzte und weil er sich wie ein Liebeskranker aufführte.
 

Gewiss.
 

Er war ein armes, armes Würstchen, dass es nicht anders verdient hatte. Der Grund dafür war so einleuchtend, so glasklar, aber auch ungerecht. Irgendwie. Denn er wurde auf seinen Namen reduziert und nur darauf. Der Monsieur entpuppte sich als ein Malfoy, der sich fälschlicherweise von einer Weasley angezogen fühlte, aber nur ein klitzekleines bisschen. Eigentlich unbedeutend. Nicht weiter erwähnenswert.
 

L ü g n e r .
 

Eine Liaison verfiel der Unmöglichkeit – zumindest für sie, jedoch nicht für ihn.
 

Scorpius Hyperion Malfoy, seines Zeichens erfolgreicher Quidditch-Spieler und Geschäftsmann, sollte seinem Namen endlich gerecht werden und sich über sie amüsieren, sie verhöhnen und verspotten. Genauso wie in ihrer längst vergangenen Schulzeit. Er tat es aber nicht. Viel mehr war Scorpius um ihre Aufmerksamkeit bemüht und stolperte bei der Bemühung immer und immer wieder.
 

Er war ungeschickt, jedoch äußerst hartnäckig und das überraschte Rose. Irgendwie. Aber nur ein wenig. Ein klitzekleines bisschen, vielleicht. Nicht weiter erwähnenswert.
 

Und doch würde sie immer vom Wort Nein Gebrauch machen. Ganz gleich, wie romantisch seine Ideen auch waren oder wie wunderhübsch seine kostbaren Geschenke, die doch nur ihren Kauf symbolisierten.
 

Rose war nicht käuflich, aber auch nicht dumm. Sie konnte sich den Grund für seine ganzen Aufmerksamkeiten nicht erklären, jedoch war sich die Herzdame bewusst, dass sie nie wieder ihr zartes, aber vernarbtes Herz ihm schenken würde. Sie hatte dazugelernt und konnte sich glücklicherweise kein Naivchen mehr nennen.
 

Der Montag brach heran. Es klopfte an der massiven Tür. Ein schlaksiger, junger Mann stand davor. Seine mageren Finger umklammerten einen Strauß Orchideen.

Rose wusste sofort, dass es ein Geschenk von ihm war. Es missfiel ihr. Wie immer. Gerade, als der arme Mann zum Sprechen ansetzten wollte, wurde die Tür lauthals zugeknallt.
 

Die Blumen wurden selbstverständlich nicht entgegengenommen.
 

An einem Dienstag, da fand Rose eine rote Schmuckschatulle aus Samt vor ihrer Tür.

Wieder er, der glaubte sie kaufen zu können. Sie sagte nichts, verzog stattdessen bloß ihre feinen Gesichtszüge zu einer grimmigen Fratze. Ihre Finger berührten noch nicht einmal das Samt, als sie die Tür wieder schloss und sich ihren geliebten Büchern widmete.
 

Die Schmuckschatulle hingegen verpulverte.
 

Am Mittwoch lag eine Papptüte mit der Inschrift Madame Vang vor der Tür. Rose runzelte die Stirn, weil ihr die Marke fremd war. Und obwohl die starke Vermutung in ihr aufstieg, dass es wieder eines von Scorpius Geschenken war, kniete sich Rose nieder. Ihre Fingerspitzen berührten die Pappe und befreiten die braune Tasche aus dem Inneren. Sofort wurde der viel zu teure Gegenstand zu Boden geworfen und die Tür schloss sich.
 

Am Donnerstag spielte sich das gleiche Theater ab, nur mit dem feinen Unterschied, dass sich im Treppenhaus ein teures Kleid in einer blauen Schachtel befand, welches Rose unverpackt liegen ließ.
 

An einem Freitag fand sie über 2.000 Orchideen in ihrer bescheidenen Wohnung. Es war ihre langjährige beste Freundin und Mitbewohnerin Alice Longbottem gewesen, die den Lakaien ahnungslos hereinließ.
 

Rose glühte vor Wut und verschenkte die Blumen spontan unbekannten Hexen und Zauberern auf der Straße. Die restlichen Blumen machten mit ihrem Mülleimer Bekanntschaft. Es beanspruchte sechs Säcke, um die restlichen Orchideen zu beseitigen.
 

Am Samstag glaubte Rose tatsächlich, dass der arrogante Malfoy endlich verstand und sie in Frieden ließ. Sie vernahm nicht ein Klopfen, fand keines seiner einfallslosen Präsente vor ihrer Tür, was sie irgendwie erfreute. Das junge Geschöpf wurde eines Besseren belehrt. Gleich am nächsten Tag. Denn Scorpius Hyperion Malfoy besaß tatsächlich die Dreistigkeit und stand persönlich am Sonntag vor ihrer Tür.
 

Rose versteifte sich augenblicklich. Sein plötzliches Auftauchen verschlug ihr die Sprache. Das merkte er und lächelte amüsiert.
 

Mist. Mist. Mist. Mist.
 

Denn die zauberhafte Regung auf seinem Gesicht geleitete Rose auf Wolke Sieben, aber nur für zwei Herzschläge. Demnach war es unbedeutend. Nicht weiter erwähnenswert für Rose Weasley. Schließlich war sie über Scorpius Hyperion Malfoy hinweg. Er bedeutete ihr nichts mehr, nicht einmal einen zarten Hauch. Rose war erwachsen, eine zukünftige Journalistin und kein über-beide-Ohren-verliebtes Mauerblümchen mehr, welches immerzu ausgenutzt wurde.
 

Es war schlicht eine Heuchelei, dass wusste Rose tief in ihrem Herzen.
 

»W-was willst Du hier?!« Kam auch prompt ihre Frage über die Lippen, die zudem voller Kälte sprühte.

»Ich wünsche Dir auch einen guten Morgen, Rose.«

»Das kannst Du dir sparen!« Rose wollte die Tür wieder schließen und wurde bei dem Versuch von ihm aufgehalten.
 

Na, toll.
 

Geschickt hatte Scorpius seinen Fuß vor die Tür geschoben, so dass ein Schließen der Unmöglichkeit angehörte.
 

»Gib mir wenigstens eine Minute, bitte.«
 

Er sah so perfekt in seinem schwarzen Anzug und dem weißen Hemd, welches verräterisch aufgeknöpft war, aus. Rose gefiel die Reaktion auf das eigentlich banale Bild seinerseits nicht und ihr gefiel des Weiteren nicht, dass er hier stand und sie mit seinen atemberaubend schönen Augen anschaute. Genauso wie früher. Nur mit dem hauchfeinen Unterschied, dass er sich um sie bemühte. Sie stockte bei dem Gedanken plötzlich und schaute flüchtig an sich herab.
 

Mist! Mist! Mist! Mist!
 

Mit dem Dutt auf den Kopf, der Brille auf der Nase und ihrer Haut, die heute noch keine Bekanntschaft mit ihren Schönheitsmitteln gemacht hatte, sah sie wie ein Trampel aus. Nicht zu vergessen, ihre unvorteilhafte Kleidung; ein T-Shirt, welches ihr viel zu groß war und eine schwarze, schlabbernde Hose.
 

Perfekter konnte es doch einfach nicht sein.
 

Rose verzog das Gesicht, aber nicht, weil sie sich für ihre Aufmachung schämte, nein, niemals. Viel mehr drückte das Verziehen ihrer Gesichtszüge Nachgeben aus und sie verfluchte sich selbstverständlich innerlich dafür, weil sie noch immer viel zu nett und freundlich zu diesem Teufel vor ihr war.
 

Rose antwortete ihm nicht, was Scorpius als stummes Einverständnis ansah. Sein Fuß entfernte sich sofort von der Türschwelle.
 

»Ich will, dass Du weißt, dass ich nicht die Absicht hatte, Dich mit meinen Geschenken zu kränken. Es sollte bloß eine kleine Aufmerksamkeit von mir sein.« Mit ehrlichem Gewissen durfte Scorpius meinen, dass es der Wahrheit entsprach – auch wenn seine Vergangenheit von einer anderen Richtigkeit sprach. Denn vor einer unendlich langen Zeit hatte der Malfoy-Sprössling gelegentlich von dieser Methode der Herzeroberungen gekostet, jedoch nie, nie, nie, um Rose Weasleys Herz zu erobern. Aus einem unerfindlichen Grund wollte er, dass sie in ihm einen normalen Mann sah und keinen reichen Erben oder berühmten Quidditch-Spieler. Er wollte ihr gefallen und er wollte, dass sie seine Empfindung teilte.
 

»Dir ist das aber nicht sonderlich gut gelungen.«

»Ich weiß«, gestand er und gewährte Rose ein mildes Lächeln, »Und als Entschädigung würde ich Dich gerne zum Kaffee einladen. Du liebst dieses Getränk doch.« Scorpius' Lächeln erlosch im bescheidenen Sekundentakt, als er die Veränderung auf Roses schönen Gesichtszügen erkannte. Sie erbleichte, was ihn kränkte. Irgendwie.

»Selbstverständlich auf rein freundschaftlicher Basis«, fügte er noch schnell hinzu und ignorierte dabei Roses unbewusste Beleidigung. Scorpius hoffte, hoffte, hoffte, dass sie die kleine Schwindelei glaubte und ihm ein Ja gewährte oder ein schlichtes Vielleicht.
 

»Wir sind keine Freunde, Scorpius, und wir waren das auch nie.«
 

Schach.
 

»Aber wir könnten es werden.« Scorpius Hyperion Malfoy war schon immer ein Optimist, ein hinreißend verruchter Optimist, der jeden auch so kleinsten Wunsch erfüllt begann. Und dann traf der hinreißend verruchte Gentleman an einem regnerischen Abend auf Rose Weasley, die seine perfekte und funkelnde Welt langsam zerbröckelte.
 

Zu seinem eignen Verdruss begegnete er ihr wieder und wieder und musste irgendwann in einer schlaflosen Nacht feststellen, dass er, der Weltkenner, von dieser einzigartigen Dame fasziniert war. Scorpius war so hingerissen von ihrer Eleganz, von ihrer Bescheidenheit, aber auch der Intelligenz und ihrer Stärke und der schlichten Schönheit. Jedoch ließ es Rose nicht zu, dass er ein Teil ihrer Welt wurde, was ihn selbstverständlich missfiel.
 

»Ich will nicht mit Dir befreundet sein.«
 

Schach.
 

»Und warum nicht?« Seine Stimme klang mit einem Male so hart, so barsch zu der Studentin. Er bereute seinen Wortlaut gleich darauf und irgendwie auch nicht. Langsam strapazierte sie seine Geduld und man sollte niemals, wirklich niemals die Geduld eines Malfoys strapazieren. Denn es war gefährlich den Gentleman zu reizen. Zu dumm, dass es die Dame vor ihm einfach vergessen hatte – zumindest vermutete er es – oder aber sie tat es absichtlich, um ihn zu ärgern. Scorpius tendierte lieber zum Letzteren.
 

Roses Lippen öffneten sich zaghaft und ihre Stimme war ein Flüstern: »Weil-« Sie stockte mitten in ihrer Antwort und war auch nicht mehr im Stande, ihren Satz zu vollenden, weil unzählige Erinnerungen ihr geistiges Auge befleckten.
 

Es waren schlimme Erinnerungen gewesen voller Hohn, Demütigung und Schmerz. Die feinen Narben in ihrem Herzen wurden mit der Spitze eines Dolchs nachgezogen – es blutete, schmerzte fürchterlich. Genau der selbe Schmerz zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, was Scorpius durchaus nicht entfallen war.
 

Er biss sich auf die Lippen und sein vereinsamtes Herz teilte den selben Schmerz.
 

»Ich sollte wieder rein.«, flüsterte Rose plötzlich und riss ihn somit aus den Gedanken. Er musste sie aufhalten, sie irgendwie dazu bringen, sich mit ihm zu unterhalten. »Du hast meine Frage noch immer nicht beantwortet. Ich möchte Dich zum Kaffee einladen.«
 

Und Rose wollte nicht zum Kaffee eingeladen werden, wusste jedoch nicht, wie sie es ihm höflich beibringen sollte.
 

Dummes, dummes Mädchen. Da achtete sie doch tatsächlich auf die Gefühle des Scheusals, das sie immerzu verletzt hatte. Jedoch bemühte er sich jetzt um sie. Genau in diesem eigentlich unbedeutenden Augenblick und zeigte, dass er anders sein konnte. Fraglich war jedoch, ob seine Bemühungen geheuchelt waren oder nicht. Rose tippte auf die Heuchelei, weil sie nicht anders konnte, weil der Gedanke seiner Aufrichtigkeit ihre hart erarbeitete und imaginäre Mauer zerbrechen würde und das wollte sie nicht.
 

»Ich habe keine Zeit.«, flunkerte die junge Dame gleich darauf mit wild klopfendem Herzen und schaute an den Malfoy-Knaben vorbei – eine alberne Angewohnheit, die Rose schon seit Kindertagen begleitete und Beweis ihres kleinen Lügenmärchens war.
 

Scorpius war nicht dumm. Sofort durchschaute er die alberne Flunkerei – zumal sie den direkten Blickkontakt zu ihm mied. »Komisch, dass ich von gar keinem Tag gesprochen habe, Rose.«
 

Ertappt. Verdammt!
 

Die Wangen der angesprochenen Person wurden heiß, die blasse Haut in ihrem Gesicht glänzte rötlich.

»Ach, nein?«, fragte Rose mit gespielter Ahnungslosigkeit.

»Nein«, wiederholte er und trat einen Schritt auf die Dame zu.
 

Er roch nach verführerischem Parfüm, was ihr die Sinne benebelte. Das Herz in der Brust fuhr Karussell und Rose glaubte sich in diesen wunderschönen Augen zu verlieren – schon wieder.
 

Verdammt.
 

Scorpius wagte es doch tatsächlich ihre Fingerspitzen zu berühren. Ganz zart und so federleicht. Das junge Fräulein hielt den Atem an.
 

Raffinierter Herzbub!
 

»Was hältst du von der Idee, dass ich Dich morgen nach Deiner Vorlesung abhole und wir gemeinsam etwas Essen gehen. Du entscheidest, welches Etablissement wir nehmen.«
 

Welch List er doch anwendete, um doch noch das zu erhalten, wonach er die ganzen Monate strebte.
 

Scorpius führte Roses Handfläche an seine Lippen und bettete einen federleichten Kuss darauf. Ein Herzschlag verging, dann ein weiterer und noch einer.
 

Die List beinhaltete eine seiner stärksten Eigenschaften, nämlich seinen unwiderstehlichen Charme, welches sich perfekt mit seiner Verführungskunst vermischte.
 

Rose war verloren und er hatte gewonnen – zumindest für heute.
 

Schlimmer, schlimmer Charmeur.
 

Widerstrebend ließ Scorpius ihre Hand los und verneigte sich kurz vor ihr.

»Bis morgen dann.« Er lächelte ihr zuversichtlich zu und verschwand danach.
 

Ein sehr kluger Schachzug, holder Herr. Denn jegliche Anwesenden wussten, dass Rose Weasley in diesem Moment überrumpelt wurde. Sie war nicht mehr sie. Denn wäre sie sie gewesen, würden ihre Lippen ein ''Nein'' formen – genauso wie an einem Montag, an einem Dienstag, den Mittwoch und Donnerstag, am Freitag, Samstag und an einem Sonntag.
 

ENDE

G l ü c k s p i l z


 

Er war der F a l s c h e .

Sie war die F a l s c h e .
 


 

Sie hasste ihn.
 

Sie hasste ihn, weil er es wagte ihre Nähe aufzusuchen.
 

Sie hasste ihn, weil er jeden Winkel in ihrem Kopf befleckte.
 

Sie hasste ihn, weil er stur, arrogant, jähzornig und anmaßend war.
 

Sie hasste ihn, weil er sie nicht aufgab, weil er beharrlich um ihre Gunst und um ihr Verzeihen kämpfte.
 

Sie hasste ihn.
 

Und sie durfte sich Heuchlerin schimpfen, weil sie mit Beharrlichkeit versuchte dieses unechte Gefühl der Abscheu in ihrem inneren zu entfachen.
 

Und obwohl sie seine Nähe misste, er jede Nacht in ihren Träumen erschien und sie seine Küsse, seine Berührungen und das einfache Zusammensein schrecklich vermisste, war sie geneigt auf Ewigkeiten diese Distanz zwischen ihnen zu wahren.
 

Sie hasste ihn, weil er jene unschicklichen Gefühle in ihr erweckte und sie hasste ihn, weil er das Wissen darum mit ihr teilte.
 

Ein Biss auf die bemalte Unterlippe, ein Blick in den langen Spiegel. Man durfte meinen, dass die Herzdame darin wie eine Prinzessin aussah. Die Haare zu einer Lockenpracht frisiert, cremefarbene Perlen schmückten dezent das Haar.

Das perlweine Brautkleid mit langer Schleppe saß perfekt auf ihrem Leib. Der Schnitt, die Stickereien und die Feinheiten auf dem Stoff gefielen ihr, irgendwie, auch wenn manche Augenpaare es als zu prunkend ansahen.
 

Sie hasste ihn, weil er selbst an ihrem eignen Hochzeitstag der Mittelpunkt ihrer Gedanken war und nicht Prince Charming, der Lord mit den vielen Ambitionen und ganz wichtig: ihrem beinahe Ehemann.
 

Armer, armer, einfältiger Lausbub.
 

Das verunsicherte Fräulein in dem teuren Brautkleid schreckte auf, als ein plötzliches Klopfen ertönte und sie zurück in die Realität brachte. Sie wandte sich zur Tür und erstarrte.
 

Er betrat das Ankleidezimmer.

Er, dessen Name in ihrer Gegenwart unaussprechlich war.

Es war bloß er, der ihr jede Nacht im Traum erschien.

Er, ihre große Liebe.
 

Sie hasste ihn, weil seine bloße Anwesenheit sie aus der Kontenance brachte.
 

Der hinreißend verruchte Pirat lehnte an der gold-rot gestrichenen Wand. Seine grauen Augen glitzerten für bescheidene Herzklänge, als er das Fräulein in der Mitte des Zimmers entdeckte. Er sagte nichts, schaute sich die wunderhübsche Braut einfach nur an.
 

Dann, irgendwann, als ewig gefühlte Herzklänge vergingen, erklang seine rauchige Stimme. Ihrer Haut schenkte es einen angenehmen Schauder.

»Du siehst schön aus.«

Und das dumme, dumme Herz der dummen, dummen Braut fuhr bei seinen schmeichelnden Worten Karussell. So klopfte es noch nicht einmal in der Gegenwart ihres Prince Charming.
 

Welch Verräter!
 

Ihr Magen entpuppte sich als ein weiterer Renegat, denn jener entlockte unzählige Schmetterlinge, die vor Freude, Freude, Freude und Liebe tanzten.
 

Sie hasste ihn, weil sie wegen diesem Esel ihre Standhaftigkeit verlor.
 

Und als wären diese scheußlichen Gefühlsausbrüche nicht die größte Last, da schwirrte der Herzdame auch noch ihr beinahe Ehemann im Kopf umher. Der arme, einfältige Schönling wäre der Ohnmacht nahe, wüsste er von ihren sündigen Gedanken und ihren widersprüchlichen Gefühlen zu dem hinreißend verruchten Piraten.
 

O, welch schreckliche Feststellung! Sie glich jenen Dirnen in den Muggelfilmen ihrer Großmutter, die eine Liaison mit dem Bräutigam führten und dadurch das Herz der Braut brachen – nur, dass ein kleiner Rollentausch ihren Befund unterstrich und die Herzdame nicht so verrucht war, wie diese Damen.
 

Sie war aber eine Verräterin, genauso wie ihr Herz, ihr Bauch und alles andere in ihr! Sie war eine verlogene Ehebrecherin – auch wenn das Ehebündnis noch nicht bestand.
 

Wie grauenhaft. Grauenhaft. Grauenhaft und grauenhaft!
 

Die Erkenntnis überforderte sie. Eindeutig.
 

Sie hasste ihn dafür, dass er aus ihr eine verdammte Ehebrecherin gemacht hat.
 

Ihre Antwort strotzte voller Kälte und Arroganz: »Es ist schließlich mein Hochzeitstag. Da muss die Braut schön aussehen.«
 

Scorpius' Reaktion war nicht erwartungsgemäß. Er schenkte Rose ein trauriges Lächeln.

»Da hast Du recht.«
 

Das überforderte Fräulein erstarrte für Herzklänge. Da stand niemals, niemals, niemals ihr einmal Liebster vor ihr!

Rose' Gesicht wandte sich von ihm ab, weil sie den Schmerz in seinen Augen nicht ertragen konnte, weil ihr sein Anblick beinahe das Herz aus der Brust riss.
 

Und sie hasste ihn, weil er nicht der Klischee-Malfoy war und sie hasste sich, weil sie sich in den nicht-Klischee-Malfoy verliebt hatte.
 

»Was willst Du hier, Scorpius?« Rose' Frage war ein Flüstern.

»Ich weiß es nicht.«, gestand er und hoffte gleichzeitig, dass ihr die Antwort genügte. Hoffte, dass Rose verstand, dass sie wusste. Doch seine Liebste verstand und wusste nicht.

Sie antwortete: »Dann bitte ich Dich ganz höflich meine Räumlichkeiten zu verlassen. Ich heirate in wenigen Augenblicken und möchte mich zu Ende Einkleiden.«
 

Der Brautschleier fehlte, ebenso wie ihre perlenbestickten Handschuhe und die weißen Pumps mit den viel zu hohen Absätzen.
 

»Rose« Scorpius machte einen Schritt auf sie zu, um ihr noch näher sein zu können, hielt jedoch inne, als er sah, wie sich ihre Hand erhob und ihre Lippen ein 'Nicht' formten.

»Nicht, bitte.«, wiederholte Rose beinahe flehentlich und Scorpius gehorchte widerstrebend.
 

Scorpius Hyperion Malfoy war ihr Ticket in die Verdammnis und Rose Weasley war sein Untergang.
 

Genau dafür hasste sie ihn und sie wusste, dass er sie auch dafür hasste. Aber die Wahrheit war, dass sie ihn nicht hassen konnte – zumindest nicht mehr – und er wusste, dass sie aus seinem Leben zu verbannen ein schrecklicher Fehler war.
 

Rose liebte ihn. Noch immer.
 

Rose liebte Scorpius, weil er aufrichtig, heldenhaft, aufmerksam und gerecht war.

Rose liebte seine Eleganz, sein seltenes Lächeln, seine Unerschrockenheit, aber auch seine Nähe und die Art, wie er sie ansah.

Sie liebte die Gespräche mit ihm und die Streitereien.
 

Sie liebte ihn und nur ihn und das war das Einzige, was zählte. Oder auch nicht. Denn da war noch die Angst, die ihre Brust zuschnürte, die grausamen Erinnerungen voller Pein und Demütigung.
 

Rose hatte gewaltige Angst und jene Empfindung gewann das Spiel um ihr Herz. Als sie Scorpius wieder bitten wollte ihre Räumlichkeiten zu verlassen, da ertönte seine dunkle Stimme, die fragte: »Liebst Du ihn?«

Überrascht schauten ihn das Augenpaar an, aber nur für den Hauch einiger Sekunden. »Natürlich«, stammelte Rose und schaute dabei an ihn vorbei. Es war noch nicht einmal eine Lüge, wie sie empfand. Sie liebte Prince Charming, aber nicht so sehr, wie sie Scorpius liebte.

»Bist Du glücklich?«

Nein, aber was ging es ihn an? »Ich denke schon.«, antwortete Rose und schaute wieder auf die rote Tapete mit den goldenen Verzierungen.

»Du denkst?«, hakte der hinreißend verruchte Pirat nach, der in diesem kläglichen Augenblick gar nicht hinreißend wirkte – viel mehr übermüdet und schlaff.

Rose brummte und stemmte ihre Hände in die Hüften. »Ich bin glücklich. Zufrieden?!«

Nein, aber was machte das schon aus?
 

Er nickte benommen. Die Bedeutung ihrer Worte drang langsam in seinen Kopf, schien genauso schleppend zu verstehen, aber er verstand es endlich und das war das Entscheidendste.
 

Sie wollte ihn nicht – zumindest nicht mehr.
 

Wer war er, dass er über ihr Leben entscheiden durfte? Er war ein Niemand, ihre bloße Vergangenheit von der sie nicht los kam.
 

Liebe bedeutet Opfer zu bringen.
 

Scorpius' Herz bekam unschöne Risse. Er würde sie gehen lassen, weil er sie liebte, weil er wollte, dass sie glücklich wurde. Und wenn ihr Glück der dumme, dumme Prince Charming bedeutete, so musste er es akzeptieren.
 

»Ich verstehe.«, antwortete er mit gefasster Stimme, »Du wirst mich nie wiedersehen müssen. Das verspreche ich Dir, Rose.« Scorpius schaute sie noch einen Herzklang an, dann ging er, ließ sie im Ankleidezimmer allein.
 

Liebe bedeutet dem Glück des anderen nicht im Wege zu stehen.
 

Rose' Herz verkrampfte sich, dann benetzten Tränen ihre gepuderten Wangen.
 

Sie bekam endlich das, was sie seit Ewigkeiten ersehnte und sie war nicht glücklich darüber.
 

.

.
 

Es lebte einmal vor Ewigkeiten ein Glückspilz. Sein Glück war nicht von Dauer. Er wurde zum Unglücksraben.
 

ENDE


 

G e w i t t e r z a u b e r


 

... & beide erlagen dem Z a u b e r.

Hier, in Paris.
 

Der Gentleman in dem pechschwarzen Smoking erkannte sie auf den ersten Blick. Regungslos verharrte er, starrte sie für Herzklänge einfach nur an. Sie war traumhaft schön.
 

Eigentlich wie immer.
 

Bemalte Lippen berührten das Weinglas, nippten an der süßen Köstlichkeit und hinterließen einen verräterischen Farbtupfer, bestehend aus einem verblassten Rotton ihres Lippenstifts.

Das rabenschwarze Cocktailkleid mit dem Herzausschnitt und der roten Schleife um die Taille machten sie zur puren Versuchung. Und doch saß das Fräulein mit den kurzen Locken, ohne Begleitung eines Gentleman, auf einem gepolsterten Hocker in einer fast menschenleeren Bar und hörte der unbekannten Jazzband zu, die das nächste Lied einstimmte.
 

Rose Weasley bemerkte jenen Gentleman nicht, der sich galant neben sie setzte; nur Zentimeter von einer hauchfeinen Berührung entfernt – typisch sie. Und untypisch er, dass er reglos dasaß, sie nicht an der nackten Schulter berührte und stattdessen einfach das wunderbare Gefühl ihrer Nähe genoss.
 

Es war wundervoll.
 

Irgendwann, da verstummten die Instrumente gänzlich, hinterließen jedoch eine Magie in der Luft; verursacht durch das raffinierte Spiel der Musiker.

Die pure Verführung widmete sich wieder, mit einem träumerischen Lächeln auf den roten Lippen und mit leuchtenden Augen, ihrer Elfenschorle zu. Sie sah ihn nicht, bemerkte ihn einfach nicht. Es war frustrierend und verärgerte ihn, aber nur ein wenig, ein klitzekleines bisschen, vielleicht. Nun, wahrheitsgemäß kratzte die Tatsache gewaltig an seinem übermäßigen Ego.
 

Schätze: 1 zu 0 für sie.
 

Der Gentleman räusperte sich und seine dunkle Stimme besaß einen eitlen Klang: »Es sind jetzt genau 15. Minuten, in denen du meine Anwesenheit noch immer nicht bemerkt hast. Irgendetwas muss sich in den letzten Monaten an meiner Ausstrahlung verändert haben.«

Rose Weasley erschrak augenblicklich, was ihm keines Falls entging. Ihre braun-grünen Augen wandten sich überrascht und verwirrt und erschreckt zur Seite, direkt in sein gespielt beleidigtes Gesicht. Und das dumme, dumme Herz begann bei der Erkenntnis über die wahre Identität des vermeintlich Fremden eine Melodie voller Freude und Glück zu spielen.
 

»Scorpius.« Die Stimme klang hauchdünn.

»Deine Haare sind kurz.«, war sein knapper Kommentar gewesen. Es stand ihr gut. Seine Hand erhob sich, signalisierte dem schlaksigen Barkeeper, dass er etwas bestellen wollte – einen feuerroten Salamander.

Rose lächelte, aber zaghaft. Es erweckte beinahe den Eindruck von Schüchternheit.

»Ich dachte, dass es endlich Zeit für eine Veränderung wäre.«, gestand sie nach einigen Herzklängen und fasste sich unwillkürlich an die kurzen Locken. »Und was ist Ihre Ausrede, Mister Malfoy? Ich könnte meinen, dass Ihre Haare letzten Sommer kürzer waren.« Und doch stand es ihm gut.

»Was soll ich sagen?« Seine silbergrauen Augen wandten sich ihr zu und Rose stockte der Atem. »Es war Zeit für eine Veränderung.« Und seine Hand berührte das Glas. Bevor seine Lippen jedoch die feurige Flüssigkeit schmecken konnten, prostete er ihr zu. Rose erwiderte die stumme Geste mit einem Kribbeln im Bauch und nippte darauf an ihrer halbvollen Elfenschorle.
 

Mist, Mist, Mist. Mist.
 

Es waren die selben verräterischen Symptome wie vor Monaten zuvor. Die selben scheußlichen Gefühlsausbrüche wie Herzklopfen, Nervosität und eine starke Zuneigung mit denen Rose Weasley fortan zu kämpfen hatte – selbstverständlich im Stillen und nichts weiter und nichts mehr. Und wie erschütternd es doch für Mister Malfoy sein musste, niemals, wirklich niemals, die wahren Gefühle seiner einst Herzallerliebsten zu erfahren. Nicht zu wissen, dass alleine seine Gegenwart Rose auf einen innerlichen Höhenflug brachte oder dass seine Augen die reine Seelenfreude für die junge Frau bedeuteten oder dass ihr Herz, selbst nach all der verstrichenen Zeit, im lieblichen Rhythmus tanzte und nur für ihn.

Wie erschütternd und missbilligend das Bekenntnis, um ihrer romantischen Gefühle, doch für Miss Weasley sein musste.
 

Und trotzdem: Es war Liebe. Glühende und aufrichtige Liebe. Noch immer.

Rose biss sich auf die bemalte Unterlippe. Sie hatte damals den falschen Bräutigam erwählt, eindeutig. Und Scorpius hatte sie aufgegeben, die unumstrittene Tatsache realisiert und akzeptiert, dass ihre Wahl nicht er, sondern ein Lord mit all den Ambitionen eines Lords war. Einfach ausgedrückt: ein reicher und verzogener Dandy mit dem Hang zum Theatralischem. Demnach ihrer unwürdig, aber was scherte schon die Meinung eines Verflossenen? Scorpius hatte Rose verloren, obwohl er sie nie wirklich sein nennen konnte.
 

»Bist du glücklich?«, fragte er irgendwann mit Ausdruckslosigkeit in der Stimme und den stumpfen Augen, die schier geradeaus blickten.

Scorpius trank den letzten, großzügigen Schluck seines feuerroten Salamanders. Verursacht durch den Alkohol, brannte seine Kehle für verwerfliche Sekunden, jedoch ignorierte er den bekannten Schmerz, konzentrierte sich stattdessen ganz auf Rose, die bei seiner gestellten Frage leicht aufzuckte.
 

Wie unfair von ihm.
 

Da stellte er doch tatsächlich die selbe Frage wie vor Monaten zuvor. Und auch dieses Mal zerriss es Rose beinahe das Herz, wenn sie an die klägliche Antwort dachte, die auf ihrer Zunge lag. Natürlich war sie unglücklich. Wie sollte sie auch auf die pure Glückseligkeit treffen, wenn die Einzige in diesen traumhaften Augenblick neben ihr saß und es Rose den bloßen Schicksalsfäden zu verdanken hatte, dass sie sich in einem fremden Land, hier in einer fremden Stadt namens Paris wieder trafen?
 

»Ich denke schon.« Rose war ein Dummkopf und die Antwort verdiente eine schallende Ohrfeige. Die Tatsache war der Dame in Schwarz durchaus bewusst, jedoch nicht ihm, der sich nie mit der scheußlichen Realität anfreunden konnte, dass Rose Weasley im puren Glück badete – ohne, dass er Teil darin haben durfte.

»Was ist mit dir? Bist du glücklich?«
 

Nein und Du bist der Grund dafür.
 

Aber was scherte Rose die wahrheitsgetreue Antwort, die in seinem Kopf kreiste? Er hatte ihr das Kostbarste geschenkt, was er besaß, nämlich sein vernarbtes Herz. Und Rose Weasley konnte der süßen Versuchung einfach nicht widerstehen und gravierte mit der Spitze eines Dolchs noch tiefere Narben hinein.
 

Welch Ironie.
 

Über Scorpius' Lippen kam keine Antwort. Vielleicht lag es an der plötzlichen Überrumpelung, dem er zu Teil wurde? Die schlanken Arme der vermeidlich fremden Wohlgestalt schmiegten sich viel zu besitzergreifend um seinen Hals, raubten Scorpius beinahe den Atem und

sorgten gleichzeitig für das pure Entsetzten in Rose.
 

»Darling, ich habe dich schon überall gesucht!« Die melodische Stimme klang leicht verärgert und doch gewährten die rot bemalten Lippen das betörende Lächeln, welches schon unzählige Kavaliere auf rosarote Wolken geleitet hatte.

Eingeschüchtert von dem dargebotenen Anblick, schluckte Rose und sah sich im selben Augenblick mit einem nagenden Gedanken konfrontiert, der sich fragte, ob die Wohlgestalt eines seiner unbedeutenden Liebchen war oder aber die Eine, die sein Herz fest in beiden Händen hielt. Rose wusste nicht, welcher der beiden Möglichkeiten unbehaglicher war; []ein Liebchen oder gar die Eine. Und doch bildeten sie den einen wichtigen Grund, der letztlich Rose zu der Einsicht führte, dass sie ein abgeschriebenes Herzblatt, eine alte Flamme in seinem Leben war und nichts anderes. Das Gefühl, verursacht durch dieses Wissen, beherbergte tiefen Schmerz, aber auch Kränkung und Wut über ihn und seine wunderhübsche Begleitung.
 

»Du wolltest mit mir tanzen.« Die Dame in dem grasgrünen Kleid und dem langen, goldenen Haar lockerte nur widerstrebend die einseitige Umarmung. Dabei streiften ihre blauen Augen, die an Saphire erinnerten, flüchtig Rose. Die abschätzige Musterung bedurfte bloße Sekunden, dann schenkte sie ihre Aufmerksamkeit, die ohnehin niemals verloren gegangen war, wieder Scorpius. Ihre Hände verharrten dabei demonstrativ auf seinen Schultern – ein stummer Besitzanspruch, der Rose bedauerlicherweise nicht gleichgültig war.
 

Verdammt.
 

Mit wild klopfendem Herzen musste Rose feststellen, dass ihr das Verhältnis der beiden von äußerster Wichtigkeit war. Um Himmelswillen. Sie wollte mit Dringlichkeit erfahren, ob Scorpius die Schönheit mit gleicher Leidenschaft küsste wie sie vor langer, langer Zeit oder ob er ihr sein Herz öffnete oder ob er sie wie eine Seltenheit behandelte.
 

Verdammt, verdammt, verdammt. Verdammt.
 

Rose Weasley war eifersüchtig. Himmel, sie war wirklich eifersüchtig und gönnte Scorpius das bisschen Glück nicht.
 

»Und du siehst doch, dass ich mich gerade unterhalte.« Schroffer und feindseliger konnte die Antwort von Scorpius Hyperion Malfoy einfach nicht sein, zeigte es doch einmal mehr, die typische Scorpius' Etikette: der unnahbare und gereizte, schwarze Ritter von Welt.
 

»Aber du hast es mir versprochen!«, erinnerte ihn die Wohlgestalt aufgebracht. Ihre Fingerspitzen krallten sich in seinen teuren Anzug und rüttelten kräftig daran – wie ein verzogenes Kind, das um ihren Lolli flehte.

Scorpius unterdrückte ein Stöhnen. Nach einigen Herzklängen nahm er ihre Hände in seine und antwortete in einem eisigen Tonfall: »Du kannst schon mal vorausgehen. Ich komme gleich nach.« Danach ließ er die zarte Haut endgültig los und widmete sich wieder Rose zu, dessen einzige Rolle in der Kontroverse darauf beruhte, lediglich ein stummer Beobachter zu sein.

Bedauernd stellte der Malfoy fest, dass sie ihrer Köstlichkeit mehr Beachtung schenkte, als ihm. Genauso bedauernswert war aber auch die Erkenntnis seiner bildhübschen Begleitung, dass ihr Begleiter der unbekannten Dame mehr Beachtung gewährte, als ihr selbst. Mit beleidigtem Antlitz rauschte sie an Scorpius und Rose vorbei.
 

Welch Ungeheuerlichkeit, welch Schuft er doch war!
 

Obwohl Scorpius Rose seine ganze Aufmerksamkeit schenkte, fiel ihm es nicht auf. Er hätte es sehen müssen, war es doch so erkennbar, so offensichtlich.

Der Malfoy-Spross entpuppte sich jedoch als ein blinder Narr, der nicht sehen wollte, und Rose als Dummkopf, weil sie die Güte einer Aufklärung nicht besaß.
 

»Du solltest ihr nachgehen.«, riet sie ihm irgendwann, zwischen Nachdenken und Grübelei, gereizt, »Ansonsten läufst du noch Gefahr, dass dich deine Begleitung stehen lässt.« Einen Augenblick lang verharrte Scorpius, ehe seine Lippen ein hauchfeines Schmunzeln gewährten.

»Etwa eifersüchtig auf mein Rendezvous, Weaselbee?« Da war diese vertraute Arroganz und die Überheblichkeit in seiner Stimme, die Rose geradezu herausforderten – genauso wie früher.

Die junge Hexe lachte kalt auf. »Träum weiter, Malfoy.« Rose erhob die rechte Hand, um ein neues Gläschen Elfenschorle zu ordern. Und dann bemerkte Scorpius es. Es stach ihm förmlich ins Auge, machte ihn für Herzklänge sprachlos.
 

Er blinzelte einmal, dann ein zweites Mal ungläubig und noch ein drittes Mal, bevor er Rose unerwartet und unsanft zugleich am rechten Handgelenk packte. Seine Augen starrten fassungslos auf ihre Finger. Kein Ehering – irgendwo in ihm sang es.
 

»Wieso trägst du keinen Ehering?« Seine Augen schienen ihre zu durchbohren. Rose stockte augenblicklich der Atem und das Herz, es tobte, vergleichbar mit einem Orkan.

»Ich-« Da war dieser eine Moment, diese eine lächerliche Sekunde, in der Rose ihm jenen Grund zu flüstern, ihm aus tiefstem Herzen die Wahrheit beichten wollte, jedoch verpulverte der Drang ganz plötzlich, als die nunmehr bekannte Stimme von vorhin ertönte und Rose wieder in dem Glauben gefangen war, dass sie für Scorpius lediglich ein abgeschriebenes Herzblatt war. Mit jedem weiteren Herzschlag wich Rose' Mut – die junge Hexe macht einen Rückzieher.

Sie war ein Feigling.

»Du solltest endlich zu deinem Liebchen gehen.« Jener Hasenherz entriss sich aus dem Griff und erhob sich vom Stuhl. Scorpius tat es ihr gleich, stellte sich uncharmant vor sie, so dass eine Flucht vor ihm unmöglich war.

»Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wieso trägst du keinen Ehering?«

»Kann dir doch egal sein!«, antwortete Rose schroff und machte einen schnellen Schritt nach rechts, um an ihm vorbeimarschieren zu können. Geschickt trat Scorpius' einen nach links. Rose entwich ein Grummeln. »Würdest du die Güte besitzen und mich vorbeilassen?«

»Erst, wenn du mir verrätst, wieso du keinen Ring an deinem Finger trägst.« Typisch er, der niemals für seine Geduld bekannt war und typisch sie, die es verstand ihn in Qual zu versetzen in dem sie ihm das Gewünschte verweigerte.
 

Keine Frage: es machte ihn rasend.
 

Keine Frage: ihr Schweigen verärgerte ihn zutiefst.
 

Keine Frage: jene Unwissenheit war Grund für das Ballen seiner Hände zu Fäuste, aber auch nur für einen kläglichen Gedankengang. Die Fäuste erschlafften wider und das Antlitz veränderte sich schlagartig, ähnelte wieder jenem jungen Mann, der für seine Kaltherzigkeit berühmt war.
 

Scorpius hasste sich aus tiefster Seele dafür und doch konnte er die folgenden Worte nicht kontrollieren: »Lass mich raten, Möpschen: Dein Tölpel von Verlobter hat dich endlich durchschaut und ist, wie jeder klardenkende Zauberer, vor dir weggelaufen?!«

Rose, die es strikt vermied ihn bis dahin anzusehen, schleuderte fassungslos ihre braun-grünen Augen hoch, direkt in sein arrogantes Gesicht.

»Du bist schrecklich!« Zu leugnen, dass ihre Fingerspitzen verräterisch kribbelten, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen, wäre undenklich gewesen.

»Und du bist fett.« Gelogen, Monsieur. Aber das wusste er doch.

»Scorpius!« Da war sie wieder – diese nervige Stimme der blonden Schönheit in Grün. Rose blickte zur Seite und erkannte die junge Frau am Rande der Tanzfläche wartend und mit wütendem Antlitz.

»Deine Begleitung scheint schon vor Wut zu Glühen.«, meinte Rose nebensächlich, »Du solltest zu ihr gehen und mich endlich in Ruhe lassen.« Jedoch wurde sie, zu ihrem Bedauern, schlicht von Scorpius ignoriert. Gab es doch Wesentlicheres, viel mehr Wichtigeres zu besprechen, als der Gemütszustand einer Verflossenen, welche er an diesem Abend zufällig traf.

»Wiesel, Wiesel«, tadelte er nach einem raschen Blick zur blonden Wohlgestalt, »Sei doch froh, dass dir überhaupt ein Mann Aufmerksamkeit schenkt. Wie uns doch beiden bekannt ist, hält es niemand auch nur drei Wochen in deiner Gegenwart aus.«
 

Rose schnappte daraufhin aufgebracht nach Luft.
 

Ach ja: 1 zu 1 – der Ausgleich.
 

»Wenn du es unbedingt wissen willst, Malfoy« Eine kurze Pause, die Stimme triefte vor Verachtung und das Adrenalin pulsierte in ihrem Körper, »ich war es, die ihn verlassen hat und nicht umgekehrt.«

Das wusste er doch, aber anders, als mit unfreundlichen Worten, wusste er sich nicht zu helfen. Er war ein Narr und das Offenbaren von Gefühlen fiel ihm schwer – noch immer.

»Warum?«, fragte er ohne verräterische Emotionen zu offenbaren.

»Seit wann sind die dir meine Beweggründe so wichtig? Ich war dir doch schon immer

egal.« Das Fräulein in dem pechschwarzen Kleid biss sich auf die bemalte Unterlippe und die Augen füllten sich mit Tränen. Dies war der Grund, weshalb Rose ihren Blick senkte. Scorpius entging es nicht. Ihm entging es auch nicht, als sie einen weiteren Schritt ansetzte, wohlgemerkt es war der klägliche Versuch die Flucht vor ihm zu ergreifen, jedoch schlug dieser Fehl, da sich seine Finger, dieses Mal jedoch mit bedachter Sanftheit, um ihren nackten Arm schlangen. Es war eine stumme Bitte bei ihm zu bleiben, die Rose kraftlos gewährte.

»Das stimmt doch nicht.«, flüsterte er beinahe und ignorierte dabei die lange, weißblonde Strähne, die ungeniert auf sein Gesicht fiel. Seine freie Hand berührte federleicht Rose' gerötete Wange.
 

Himmel, er liebte diese Frau so unsagbar innig.
 

Rose schloss die Lider und erlaubte sich, seine hauchfeine Berührung zu genießen, aber nur dieses eine Mal und auch nur für einige Herzklänge, bis sie wieder die Kraft fand, um sich der Intimität zu entziehen. Es war ein schweres Unterfangen, da auch das zarte Herz bei Scorpius' gehauchter Beichte zu Karamell zerschmolz.

Und dann vergingen die Sekunden, fühlten sich wie eine stumme Ewigkeit an, bis die Unendlichkeit eine unerfreuliche Bekanntschaft mit der Wirklichkeit machte. Es verbreitete sich wie ein Lauffeuer, der Rose gnadenlos erkennen ließ, welchen Status sie neben ihm genoss – das abgeschriebene Herzblatt.
 

Rose befreite sich rasch von der wahr gewordenen Versuchung. Nur widerstrebend ließ es Scorpius zu.
 

»Scorpius Hyperion Malfoy!« Da war wieder der blonde Engel in Grün, der mit stampfenden Schritten und unakzeptablen Manieren, die darauf zurückführten, dass sie Scorpius' Namen förmlich kreischte und somit die Aufmerksamkeit von fremden Augenpaaren ergatterte, auf beide zukam. Einen halben Meter vor ihm blieb sie stehen und streckte demonstrativ ihren Zeigefinger aus.

»Was fällt dir ein mich, Lisa Ekdahl, wie deinen verdammten Fußabtreter zu behandeln?! « Miss Lisa Ekdahl, angesehene Primadonna Frankreichs, war erregt, keine Frage, aber auch wütend und gedemütigt und doch schien das Interesse von Scorpius Hyperion Malfoy damit nicht erweckt. Nein. Er ignorierte sie schlicht, was durchaus zu seinen offenkundigen Talenten gehörte, und beglückte dafür Rose mit seiner ganzen Aufmerksamkeit.

»Warum hast du Ascot nicht geheiratet?«, drängte er wieder zu wissen.

»Scorpius!«

»Verrate es mir, Rose.«

»Ich warne dich. Behandle mich nicht wie Luft!«

Und Rose Weasley rutschte dummerweise die Antwort aller Antworten heraus, nämlich die Wahrheit: »Wegen dir!« Und selbstverständlich war das Bereuen ihrer Worte groß, aber erst nach ein, zwei, drei Herzklänge, die sie zum Realisieren ihrer Dummheit benötigte.

Rose' Augen weiteten sich augenblicklich und ihre mit Rouge geschminkten Wangen färbten sich Erdbeerrot, verdeutlichten die pure Fassungslosigkeit einmal mehr, die in ihr herrschte.
 

»Was hast du gesagt?«, krächzte er atemlos hervor. Was interessierte ihn schon der Klang seiner Stimme, die stets gefasst und sachlich und sicher war, in diesem unglaublichen Augenblick, wenn die Seele in purer Freude badete und irgendwo in ihm ein Orchester zu spielen begann?

In Scorpius herrschte pures Entzücken, was man von Rose nicht behaupten konnte. Die junge Dame von Welt fühlte sich elend und verletzlich und sie wünschte sich an einem anderen Ort zu sein – irgendwo, nur nicht in seiner Nähe, die gefühlsmäßig ihr Untergang bedeutete.
 

Mit wild klopfendem Herzen und roten Wangen, straffte sie ihre Schultern und versuchte einen emotionslosen Gesichtsausdruck aufzusetzen, welches gnadenlos misslang, weil Rose Weasley schon immer zu den schlechtesten Bühnenkünstler gehörte, die jemals das Zauberland erreichten.

»Vergiss, was ich eben gesagt habe!«, platzte Rose noch verzweifelt heraus, bevor sie eilig an ihm vorbei lief, ohne, dass Scorpius' Finger sie ein weiteres Mal aufhielten. Sein Zögern bedurfte lediglich ein paar Atemzüge. Ein paar Atemzüge, in denen seine silbergrauen Augen Rose folgten, sahen, wie sie in der plötzlichen Menschenmenge verschwand und dann folgte er ihr instinktiv – verließ Lisa Ekdahl, die bezaubernde Primadonna, und Albus Severus Potter, der irgendwo an einem Tisch saß und sein Elend in Alkohol ertränkte, und er verließ Richard Zabini, dem ungewollten Seelentröster in dieser Herbstnacht.
 

Seine Füße trieben ihn aus der Bar, direkt in die erleuchteten Straßen von Paris. Scorpius' Augen huschten hin und her, suchten hartnäckig nach der vertrauten Gestalt und fanden sie auf den zweiten Blick die Seitenstraße hinaufgehen. Er rannte Rose nach, ignorierte dabei die ersten, kalten Regentropfen, die auf sein Gesicht fielen.
 

Rose stolperte und fluchte nicht gerade damenhaft. Ein weiterer nicht damenhafter Fluch entwich ihrer Kehle, als sie an die Blamage in der Bar zurückdachte. Nun kannte Scorpius endgültig ihre Gefühlswelt. Wusste, wie sie empfand, welcher Mann in ihrem Herzen verweilte – verdammt, verdammt, verdammt! Rose schloss die Augen und schaute gen Nachthimmel. Regentropfen fielen auf ihre Haut.
 

»Rose Weasley, du bist ein Feigling.«
 

Ihre Augen öffneten sich abrupt und der Körper erstarrte, als sie Scorpius' Stimme erkannte. Der Himmel schenkte dem Land einen Donner. Gleich darauf verwandelte sich der Nieselregen in ein Unwetter. Es interessierte Rose nicht. Es interessierte Scorpius nicht.
 

Widerstrebend drehte sie sich um. Da stand er, vielleicht drei Meter von ihr entfernt. Regungslos und triefnass, genauso wie sie. Ihr armes Herz machte einen heftigen Sprung.
 

»Besser ein Feigling zu sein, als ein Narr.«, antwortete sie ihm und zuckte kurz zusammen, als der bedeckte Himmel ein weiteres Krachen offenbarte.

»Aber Feiglinge leben nicht wirklich, weil sie nicht den Mut finden ihre Ängste zu überwinden. Ganz anders, als Narren.«
 

Rose erwiderte nichts, weil sie einfach nicht konnte, weil der Verstand aussetzte und die Zunge wie gelähmt war. Er hatte ja recht.
 

Der Regen fiel auf sie herab, verwischte den Lidschatten und ruinierte die Lockenpracht auf ihrem Haupt. Sie wies bestimmt große Ähnlichkeit mit einer Schreckschraube auf und doch war sie in Scorpius' Augen seine wundervolle Schreckschraube. Er lächelte.
 

»Sei kein Feigling mehr, Rose, und stell dich endlich den Tatsachen!« Scorpius ging auf sie zu, blieb einen halben Meter von ihr entfernt stehen. »Du liebst mich. Nur mich und-« Er zögerte, aber nur für den Hauch einer Sekunde. Scorpius schluckte seinen Speichel herunter, bevor er ihr das erste Mal die Worte aller Worte beichtete. »ich liebe dich auch.«
 

Und so wurden die letzten Schritte überwunden und Scorpius fand Rose in seinen Armen wider. Seine Lippen streiften ihre, der Regen perlte weiter auf sie herab in dieser wundervollen Nacht.
 

.

.
 

Das Leben ist ein Märchen – es erzählt die Geschichte zweier Narren.
 


 

E N D E
 


 

Nachwort:
 

An dieser Stelle möchte ich mich für eure Reviews und das Favorisieren bedanken! ♥
 

Dieses Projekt sollte einfach ein Märchen von zwei Narren erzählen, die sich zwar unsagbar innig liebten, jedoch den Mut nicht fanden zu dieser Liebe zu stehen. Ich hoffe, dass ich es verdeutlichen konnte mit den wenigen One-Shots/Kapiteln – besonders hier möchte ich noch einmal erwähnen, dass keine chronologische Ordnung vorliegt und zwischen den Kapiteln, vielleicht mehrere Zeitspannen liegen.
 

Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben könnte, außer vielleicht, dass dieses Projekt eine kleine Freude war, die mir half, eine etwas andere Schreibart auszuprobieren.
 

Am Rande noch erwähnt: der Name des Charakters Lisa Ekdahl entspringt der Wirklichkeit.
 

Alles liebe
 

Deryan


 



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Kommentare zu dieser Fanfic (60)
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Von: abgemeldet
2011-05-19T13:20:47+00:00 19.05.2011 15:20
Nun,

das wird dann wohl mein letzter Kommentar zu dieser FF sein und ich würde dir gerne zum Abschluss noch etwas sagen. Etwas ganz liebes, spezielles, motivierendes. Aber wie das Leben so spielt - fällt mir nichts ein.
Deswegen sage ich einfach nichts.

Ich könnte dir zwar zum x-ten Mal sagen, dass ich deine FF einfach hinreißend finde, die Momente, in denen man immer wieder glaubt, dass Rose und Scorpius es ganz knapp schaffen - und doch wieder aneinander vorbei reden. Ich könnte dich in den Himmel loben und dir ewige Treue schwören.
Ich könnte dir auch wieder sagen, dass ich in einer unwiderruflichen Hassliebe mit dir und dieser FF verwoben bin.

Oder dass ich tatsächlich nciht ruhen konnte, bis ich alles komplett durchgelesen habe - dass ich wirklich kurz davor war, einen Antrag für einen Therapieplatz auszufüllen.

Aber ich tue es nicht.

Und überraschender Weise bleibt mir ncihts mehr zu sagen. ♥

Allerliebste Grüße,
Deine Heaven.
Von: abgemeldet
2011-05-19T12:19:23+00:00 19.05.2011 14:19
So! ♥♥♥

Ich muss dir jetzt ganz ehrlich was gestehen: Ich liebe dich. Und ich hasse dich. Deine OS sind wunderschön und wirklich scheußlich.
Ich kann einfach nicht aufhören, zu lesen, obwohl ich weiß, dass es eine Tragödie wird. Eine halbe Tempopackung hab ich weggejault, nur wegen dir.
Schäm dich! xDDD

Im Ernst, das ist ja schrecklich! Zwar wunderschön, klasse geschrieben, sehr abwechslungsreich aber immer so zartbitter! Genau das ist das richtige Wort dafür - zartbitter.
Ich weiß gar nicht mehr, wie ich damit umgehen soll! Aber eins kann ich dir versichern: Meine Liebe zu dir ist stärker als alles andere! xDDD

Hm, nun, ich denke, da gibt es nicht mehr viel zu sagen. Allmählich gehen mir die Worte aus, mit denne ich auch nur ansatzweise beschreiben könnte, wie ich deine Worte empfinde und was das für eine emotionale Achterbahnfahrt ist.
Aber wie gesagt - ich liebe es! ♥

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von: abgemeldet
2011-05-19T12:04:54+00:00 19.05.2011 14:04
W u n d e r s c h ö n. ♥

Mehr gibt es eigentlich nicht mehr zu sagen.
Es hat mich nur gefreut, dass es ein halbwegs erfreuliches Ende war, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Rose der Einladung nachkommen wird oder sich nach der Vorlesung einfach für immer und ewig in der UNi einsperren wird! xD

Wirklich ein märchenhafter OS, sehr zart und voller Zuckerguss!
Es wird immer schwerer, nicht sofort zum nächsten OS zu sprinten ... ich sollte mich tatsächlich in eine Entzugsklinik einweisen lassen, fürchte ich. Sonst wird das nichts mehr mit mir und meiner r o s i g e n Zukunft. ;D

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von: abgemeldet
2011-05-19T11:45:06+00:00 19.05.2011 13:45
Hey schon wieder! ♥

LOL, vielleicht schaffe ich es ja heute noch, alles zu lesen! ;D
Ich muss erlich sagen, dass ich immer mehr begeistert bin. Auch wenn ich eigentlich ein absoluter Happy End-Fanatiker bin und du anscheinend ... überhaupt nicht! xD

Das war, schätze ich, bis jetzt der beste OS. Mitreißend, traurig, sinnlich, sehnsüchtig. ♥
So kränkend ist der böse, böse, böse Herzbube doch! Ich habe die ganze Zeit auf Rose' Reaktion gewartet, habe gehofft, dass sie endlich zurückschlägt, ihm endlich einmal alles an den Kopf wirft, was sie über ihn denkt. Aber diese Situation ist in allen OS von dir so verhext, oder? xD Beinahe ausweglos.

Ich wüsste nur gerne, wie Prince Charming und Lady Hotzenplotz darauf reagieren würden, wenn sie das mit der Toilletten-Affäre rausbekommen würden. Denn ich denke mal nicht, dass Rose und Scorpius nach diesem Zwischenfall auf Friede-Freude-Eierkuchen machen und 2 Wochen später heiraten werden, was? xD

Ich denke, ich werde mich jetzt mal zum nächsten OS schleichen! ♥ Bin ja irgendwie schon süchtig ... ob ich mich mal einweisen lassen sollte? xDDD

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von: abgemeldet
2011-05-19T10:15:19+00:00 19.05.2011 12:15
Eigentlich, wie immer. ♥

Es war wunderschön und ich mochte, dass es in Scorpius Sicht geschrieben war. Es sieht ihm sehr ähnlich, sein Verlagen nach ihr zu ignorieren und dass sein Stolz zu groß ist, um sich ihr zu nähern.

Es ist toll, wie schön du einzelne Szenen auschmückst und zu so etwas besonderem machst. Sie sind ehrlich gesagt sehr kitschig - aber das ist es gerade, was ich an deinen Mini-OSs liebe! ♥♥♥
Und das mit dem Kitsch war auch keine Kritik, es ist toll! Also bloß nichts dran verändern! LOL

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von: abgemeldet
2011-05-18T20:52:09+00:00 18.05.2011 22:52
OMG,

was für ein schöner OS! ♥
Unheimlich schön, unheimlich traurig! Wie Zuckerwatte.
Du hast auch sehr schöne Bilder und die Gestaltung ist insgesamt sehr hübsch - richtig passend zu diesem Thema.

Ich bin ehrlich mitgenommen davon, die Art, wie du die Worte gebrauchst. Sagenhaft! ♥
ich werde auf jeden Fall dranbleiben!

Hätte nur noch eine kurze Frage: Die FF hier ist als "abgeschlossen" angezeigt - folgt da noch etwas, oder war es das hiermit?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen!

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von:  Omama63
2011-02-06T14:58:26+00:00 06.02.2011 15:58
Ein schönes Ende.
Hat mir gut gefallen.
Von:  lovely95
2011-01-18T20:24:30+00:00 18.01.2011 21:24
Einfach nur unglaublich, dein Stil ist umwerfend!
Wunderschöne Story, mal was anderes als sonst.
Hat mir sehr gut gefallen, ich würde mich freuen, wenn ich noch was zu Rose und Scorpius von dir höre. :)
Von:  lilaliebe
2010-09-25T09:44:50+00:00 25.09.2010 11:44
jedes märchen hat leider auch mal ein ende :(

in paris Ö.Ö wie romantisch und als skorp seine primadonna stehen gelassen hat um rose nachzurennen ...

einfach nur süß >.<

ich liebe diese geschichte <3


lg Kim
Von:  lilaliebe
2010-09-24T14:21:07+00:00 24.09.2010 16:21
Ohhhh man, dein Schreibstyle verzaubert mich jedes mal ...
ich liebe deinen Schreibstyle Ö.Ö

und dieser satz *zum schwärmen*
Er, der reiche, selbstverliebte und eiskalte Herzspieler fiel auf seine perfekte Nase.

einfach Z a u b e r h a f t

freu mich auf das negste kapi :)



glg Kim


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