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Traumland.

in den Hauptrollen: Rose & Scorpius
von

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M a u e r b l ü m c h e n


 

Ich hab' Dich im G e f ü h l .
 

Es lag Liebe, Liebe, Liebe in der Luft, aber der stolze, hochmütige Gentleman interpretierte die Empfindung in seinem eigentlich kalten Herzen als einen Fehlschluss. Denn der dumme, dumme Schönling verlor sein kostbares Herz doch nicht an eine unscheinbare Herzdame, die ihn, den großen Weltkenner, den Verführer, mit Ignoranz strafte.
 

Nein, Nein, er war nicht verliebt, dem Fräulein auch nicht ein wenig zugetan – nicht einmal ein klitzekleines bisschen. Wie l-ä-c-h-e-r-l-i-c-h. Dieser Tatsache war er sich durch aus bewusst. Irgendwie.
 

Sein Herz, es schrie nach ihr. Immerzu. Jeden Tag, zu jeder Stunde und jeder schrecklichen Minute. Sehnsucht wurde in ihm erweckt und schien den Charmeur langsam von innen zu zerstören. Er hasste sie dafür und er verabscheute sich dafür.
 

Welch überraschender Wendepunkt. Da verfiel doch der arrogante Herzbub, mit den hypnotisierend schönen Augen, einer abweisenden Herzdame. Nein, es war mehr, als das einfache Verfallen. Man durfte das verwerflich schlimmste Wort gebrauchen: L i e b e.
 

Er schluckt, weil er nicht anders konnte, weil ihn das Eingeständnis schier sprachlos machte und ihn überforderte. Natürlich. Denn ein Malfoy verliebte sich nicht so einfach und besonders nicht in ein unscheinbares Mauerblümchen. Denn das war sie wirklich. Ein Aschenbrödel, die Tochter des erbitterten Feindes, den man bekämpfen musste.
 

Wahrlich. Aus solchem 'Stoff' werden herzergreifende und vor allem kitschige Liebesgeschichten kreiert, die die Herzen der einfältigen und naiven, jungen Damen zum Rasen bringen – die romantischen Gefühle nicht zu vergessen.
 

Er schnaubte verächtlich und dachte scharf nach. Da waren doch unzählige Gründe, warum er sie nicht leiden, sie nicht ertragen konnte.
 

Grund número uno: Sie war nicht sein Typ.
 

Fraglich war jedoch, ob jemand das Mauerblümchen überhaupt anziehend fand. Ein glasklares Nein wäre hier wohl angebracht. Denn ihre rot-braunen Haare ruhten stets wirr auf ihrem Kopf. So chaotisch sah es auch nach einem Tornado aus.
 

Sie achtete nicht auf ihr Äußeres, in diesem Jahrhundert glich dies beinahe einer Todsünde, und sie benahm sich in seinen Augen einfach schräg. Sogar schräger als schräg.
 

Kurz ausgedrückt, durfte man meinen, dass das Mauerblümchen eine Bücherratte, ein Muggel-Freak ohne Sinn für Geschmack und eine Musterschülerin war, die bei jedem ein Würgereiz auslöste.
 

Grund número dos: Sie war seiner nicht würdig.
 

Denn der Schwerenöter, der tausende Mädchenherzen brach, war ja viel, viel, viel besser als sie. Er genoss eine vorbildliche Erziehung, war ansehnlich und ein Reinblut. All das, was sie nicht war.
 

Und Grund número tres: Sie war hässlich, hässlich, hässlich.
 

Und hässlich. Punkt. Aus und finito.
 

Welch einleuchtende Gründe, holder Herr. Da mutierte die nicht vorhandene Liebelei zur größten Unmöglichkeit. Wäre da nicht das verräterische Herz gewesen und dieser undefinierbarer Drang ihr Nahe sein zu dürfen.
 

Es war Liebe, Liebe, Liebe, Liebe. Ganz gleich, was der Verstand flüsterte. Die Unmöglichkeit verwandelte sich zur Möglichkeit. Die Gründe für diese Wandlung waren für ihn nicht nachvollziehbar. Denn sie, das naive Dummchen, entsprach doch nicht seinem Kaliber. Er war ein Prinz und sie eine einfache Magd.
 

Welch Dilemma.
 

Seine atemberaubenden, eindringlichen Augen lagen auf ihr. Fixierten sie, beobachteten sie. Rose tat es wieder. Sie stolperte, fiel hin und die Bücher sowie die Pergamente flogen empor. Seine Freunde, sie lachten seine Herzallerliebste aus. Er tat es ihnen gleich, ignorierte dabei den Impuls aufzustehen und ihr beim Aufsammeln zu helfen.
 

Ihre dunklen Augen, die eigentlich nicht so dunkel waren, wie von weitem gedacht, lagen für Sekunden auf ihm, straften ihn mit einem verächtlichen Antlitz.
 

Eigentlich, wie immer.
 

Sie hasste ihn, verachtete ihn bis ins Mark. In ihren schönen Augen war er der Beelzebub, ein mobbender Mistkerl, der verprügelt gehörte. Dieses widerliche Charakterbild prägte sich wie eine hässliche Narbe ein. Er wollte es zerstören, ihre Meinung über ihn. Er wollte ihr zeigen, dass er anders war, dass er nett sein konnte und gleichzeitig wollte er sich für diese beschämenden Wünsche, Ohrfeigen.
 

Dieses ahnungslose Mädchen zerstörte ihn! Selbstverständlich tat sie das. Sie machte aus dem glorreichen Prinzen einen Waschlappen, der nur ihre Gunst im Sinne hatte.
 

Die Erkenntnis machte Scorpius wütend. Wütend, weil er glaubte, sich damit selbst zu verraten. Aber auch seine Prinzipien und Normen. Wütend, weil es tatsächlich ein Niemand, Korrektur, eine nervige Weasley, geschafft hatte, sein kostbares Herz im Sturm zu erobern.
 

Sein Herz, es klopfte, verlangte nach mehr, als das einfache Beobachten ihrer Gestalt. Jedoch war Scorpius Hyperion Malfoy nicht gewillt diesem Wunsch, diesem Drang nach ihr, zu erfüllen. Schließlich war er doch ein Malfoy mit all den Allüren eines Malfoys. Und wie es sich für einen Malfoy gehörte, stand ihm sein Stolz im Wege.
 

Eigentlich, wie immer.
 

Er schaute sie noch immer mit dieser grinsenden Maske an, welches so viel Hohn und Hass widerspiegelte. Sie tat es ihm gleich, wandte ihren Blick von ihm ab und sammelte eifrig ihre Habe ein. Danach verschwand sie aus seinem Blickfeld.
 

Es war eigentlich alles wie immer. Nur mit dem hauchfeinen Unterschied, dass das Herz des armen, armen und dummen Tunichtguts voller Empfindungen war, die einzig und allein der Herzdame gehörten.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2011-05-19T10:15:19+00:00 19.05.2011 12:15
Eigentlich, wie immer. ♥

Es war wunderschön und ich mochte, dass es in Scorpius Sicht geschrieben war. Es sieht ihm sehr ähnlich, sein Verlagen nach ihr zu ignorieren und dass sein Stolz zu groß ist, um sich ihr zu nähern.

Es ist toll, wie schön du einzelne Szenen auschmückst und zu so etwas besonderem machst. Sie sind ehrlich gesagt sehr kitschig - aber das ist es gerade, was ich an deinen Mini-OSs liebe! ♥♥♥
Und das mit dem Kitsch war auch keine Kritik, es ist toll! Also bloß nichts dran verändern! LOL

Allerliebste Grüße,
deine Heaven. ♥♥♥
Von:  lilaliebe
2010-09-24T13:21:08+00:00 24.09.2010 15:21
ich liebe deinen schreibstyle Ö.ö
typisch malfoy -.-" können nie über ihren schatten springen ...
tolles kapi :D


glg KIm
Von:  JO89
2010-09-22T19:48:11+00:00 22.09.2010 21:48
Begonnen hat das Kapitel ja fast wie Romeo und Juliette....

Er sagt, dass er sich verliebt, dann kommt er auf die Idee mit dem Stand eines Malfoys, dass sie unwirdig etc ist....

dann dass er noch etwas feige ist und mit seinen Freunden lacht....
Die arme Rose.

Aber es war gut geschrieben, bin gespannt was so noch passiert :)
Von:  Acrobalena-
2010-05-13T09:26:29+00:00 13.05.2010 11:26
ach scorpius
wie dumm kann einen der stolz machen? das du dir noch nicht einmal erlaubst zu lieben? dazu so eine tolle person wie rose, die ganz sicher nicht häßlich ist !! die arme....
obwohl scorpius kann einem auch leid tun.
ich verstehe nur nicht ganz den zusammenhang zwischen dem ersten und dem zweitem kapitel, wenn er sie so häßlich findet, warum war er dann mit ihr zusammen?
aber ansonsten war das kapitel einfach umwerfend! ich weiß ich habe es schon mal gesagt, aber ich sage es noch mal: Du kannst unglaublich gut schreiben, man wird während dem lesen total verzaubert!
glg lena
Von:  LittleBastard
2010-04-29T12:02:03+00:00 29.04.2010 14:02
"eigentlich, wie immer" <3

echt, dein schreibstil ist einfach umwerfend :D
rochtig raffiniert!

wo die liebe hinfällt...ja ja, leider können wir uns nicht aussuchen, wen wir lieben sollen...der kopf und das herz sind oft nicht immer der selben meinung :/

aber so ist nun mal das leben...und die liebe - voller überraschungen und unbezwingbar...

bin gespannt wie diese geschichte endet...

lg, LB
Von:  Maronxxx
2010-04-28T11:13:28+00:00 28.04.2010 13:13
woooow!
das war wirklich unglaublich...herzzereißend!
und das mein ich auch wörtlich denn mein Herz hat sozusagen "mitgeblutet".
bis jetzt(mit Pusteblume) einer meiner Lieblingsfics von dir :DD
WEITER SO!!
<3*
Von:  Babsy-chan
2010-04-10T12:47:28+00:00 10.04.2010 14:47
Es war wieder mal echt traumhaft
ich hab so mitgefiebert und es war so herzzereisend,
Man kann sich immer vollkommend in die Person hineinversetzten, wenn man deine Geschichten liest
Wirklich klasse.
Ich freu mich schon auf ein neues Meisterwerk von dir
Von:  _Effy_
2010-04-06T16:05:53+00:00 06.04.2010 18:05
Wunderschön :-)
ich liebe deinen schreibstil.
einfach toll,
hoffentlich kommt mehr
lg
Von:  Dahlie
2010-04-06T14:21:09+00:00 06.04.2010 16:21
Hach, was soll ich sagen?
Einfach herrlich!

Grund número uno: Sie war nicht sein Typ.
Grund número dos: Sie war seiner nicht würdig.
Und Grund número tres: Sie war hässlich, hässlich, hässlich.

Ich mag die Aufzählungen total gerne :3 irgendwie so typisch du :D

Und hier unterstreichst du mal wieder deinen herrlichen Märchenschreibstil, manchmal frage ich mich, wie du auf solche Vergleiche kommst (?)
Er war ein Prinz und sie eine einfache Magd. - Wir alle wissen, das es durchaus ein HappEndchen für solche Leute gibt und hich hoffe, hoffe, hoffe, das du keine Ausnahme bildest ;)

Bevor ich hier wirklich zum Quietschen komme, lasse ich dich wissen mit welchen wunderbaren Sätzen du mein Herz erobert hast. Ich liebe deinen Scorpius, denn er ist exakt genau so wie ich ihn mir immer vorgestellt habe, wie ich ihn aber selbst nicht hinbekomme ;_; wirklich erbrämlich für mich und gut für dich XD

Wütend, weil es tatsächlich ein Niemand, Korrektur, eine nervige Weasley, geschafft hatte, sein kostbares Herz im Sturm zu erobern.

Und wie es sich für einen Malfoy gehörte, stand ihm sein Stolz im Wege.
Die Idee sich auf seinem Stolz zu beziehen, nicht auf seine Erziehung oder seine Angst, fand ich einfach super! Denn Stolz ist meist härter zu umgehen als alles andere :D Die verbesserte Vesion gefällt mir außerordnentlich gut und dass du eine Sammlung raus machst sogar noch mehr :3 Und vielleicht hörst du ja auch den feinen Klang in meiner Stimme der flüstert:

Mehr. Mehr. Mehr!




Von: abgemeldet
2010-04-06T12:03:47+00:00 06.04.2010 14:03
Oh, war das schön.
ich liebe deinen Schreibstil und es hat mir so sehr im Herz wehgetan, dass er sie nicht lieben darf und auch nicht wollte.
ddas mauerblümchen... :)
ich freu mich auf mehr.
ganz liebe grüße, golden


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