Welcome home, my son
Herzlich willkommen *kekse verteil*
Ich habe sehr lange überlegt, ob ich dieses Kapitel schreiben soll oder ob ich gleich zu den Erinnerungen von Ace und Luffy übergehen soll.
Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, etwas zu wagen, etwas, wo man sich auf sehr dünnem Eis bewegt und es hängt eigentlich von euch ab, ob es eine gute oder eine schlechte Entscheidung war, dieses Kapitel zu schreiben ;3
Ich habe mir viel Mühe gegeben, auch wenn ich mich hier und da verzettelt habe, und möchte mich noch mal für die lange Wartezeit entschuldigen, das nächste Kapitel wird schneller da sein ^____^
Nun dann, viel Spaß beim Lesen ^U^
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Kapitel 1: "Welcome home, my son"
Es war kalt. Langsam und leise lag der Pirat auf dem Boden, der nebelig, kalt und dennoch weich war. Er wagte es nicht seinen Kopf zu heben, er sah zu weiterhin zum schneeweißen Himmel, welcher keine Flocke verließ, einfach nur ein Weiß weit, weit über ihm, allmächtig und unaufhörsam.
Der kalte Wind umschmeichelte ihn und gab ihn ein merkwürdiges Gefühl. So eben hatte er noch in Luffys warmen Armen gelegen, dem von seinem kleinen Bruder stetig schneller werdenen Herzschlag und hektischer, aufkeimender Panik in seiner Stimme zugehört, jetzt ward er weggerissen, von seinem Bruder, von seinem Vater, von seinem Leben.
Ace schüttelte es, als erneut Tränen seine Augen verlassen wollten. Er hatte sich mit einem Lächeln verabschiedet. Bis zum Ende gelächelt, er wollte nicht, dass Luffy dachte, er hätte es vielleicht doch bereut. Nein, niemals bereute er es.
Aber es war so kalt. Kein Laut drang an sein Ohr, nur der kühle Wind, der ihn sanft umschmeichelte, sich in seinen rauchschwarzen Haaren verfing, diese durcheinander brachte und weiter über seinen Körper glitt, bis der Wind sich weiter seinen Weg suchte und seine Melodie weiterbrachte. Ace unterdrückte die aufkeimende Trauer erneut, hielt sich selbst fest und hob dann doch seinen Blick, setzte sich auf.
Was er sah, würde er selbst nicht glauben, hätte er es nicht gesehen.
Eine schneeweiße Landschaft aus Wolken, überall nur Wolken, auch er lag auf einer, dieser weichen Unterlage, die er gerade mit seinen Händen befühlte, seine Finger hineinbohrte und sie sachte nachgab. Wie ging das, wenn er doch...ja...er war doch tot, oder? Verwirrt sah Ace sich um, sein Kopf sah hin- und her ohne das eine Landschaftsänderung einherging oder irgendwas die Aufmerksamkeit von ihm erregen konnte.
Überdies...warum hatte er keine Schmerzen? Hatte er kein Loch in seiner Brust von diesem dreckigen Köter bekommen?
Beklommen fasste sich der junge Mann an seinen Oberkörper, wo er eine große blutende Wunde vermutete, doch nichts dergleichen war dort vorzufinden, nur sein Oberkörper: geheilt, ohne Wunden, und doch- Ace konnte eine Narbe fühlen. Er tastete über die lange Narbe, die er von vorne befühlen konnte, sie war schon fest verwachsen.
<Wie ist das möglich? Ich...vor einigen Minuten...ich meine, wie geht das und wo bin ich hier? Ist das hier...der Himmel?> Er sah sich erneut um in dieser weißen Landschaft, wo kein Laut an sein Ohr drang und nur Wolken überall waren, weiße Wolken, die er so oft gesehen hatte, als er noch auf dem Meer gefahren ist- als der Wind der Freiheit ihn umhüllt hatte, weiße Wolken, die groß wie Häuser sein konnten, Königswolken, die ein Gewitter ankündigten. Er schmunzelte verhalten, ihm war nicht nach Lächeln zumute, aber allein der Gedanke an seine Freiheit auf dem Meer, an sein Leben, welches er nicht bereuen würde, ließ ihn ein gequältes Lächeln zustande kriegen.
Er schloss für einen Moment die Augen, hörte nur den Wind, das einzige Geräusch auf den Wolken, diesem Pseudohimmel hier. Er hatte sich es anders vorgestellt. Sicherlich hatte er oft über den Tod nachgedacht, auch über den Himmel und die Hölle, ebenso über Davy Jones und was sich die Seeleute noch alles über das Leben danach erzählt hatten. Aber das hier? Eine scheinbar endlos scheinende langweilige Wolkenlandschaft? Und hier sollte er jetzt seine Ewigkeit verbringen? Damit war er nicht einverstanden.
Einem inneren Drang folgend, legte er seine Hand auf sein Knie, stützte sich so selbst ab und stand vollständig auf. Seine Füße versanken ein wenig in den Wolken, doch sie hielten ihn. Seine onyxfarbenen Augen suchten den Horizont ab, doch er konnte nichts erkennen.
"Was ist das für eine Scheiße hier?", murmelte er mehr zu sich selbst, ehe er überlegte, was er als nächstes machen könnte, als ein Geräusch hinter ihm jedweden anderen Gedanken vertrieb. Er drehte sich ruckartig um, viel zu schnell, zu ungestüm, ohne nachzudenken, ebenso wie er sich vor Luffy geworfen hatte.
Doch, was er dort sah, übertraf noch diesen trostlosen Himmel.
"Willkommen daheim...mein Sohn...", sagte eine sonore tiefe Stimme des Mannes, den er einen Dämon geschimpft hatte, dessen Namen er verleugnet, der Mann, dessen leiblicher Sohn er war.
Gol D. Roger.
Ace bekam kein Wort heraus, starrte vollkommen fassungslos auf die Gestalt vor ihm. Ein bordeauxfarbener Mantel zierte die Schultern des Mannes, ein gezwirbelter Schnurrbart, ein süffisantes Grinsen umspielte die Lippen des stolzen Mannes, der einst als Piratenkönig sein Leben auf dem Schaffott in Logue Town verlor.
"Schatz...wer ist denn da?", hörte er eine liebliche, glockenhelle Stimme sagen, doch die Person, die er dort sah, sorgte davor, dass sein Mund noch viel weiter offen stand und sein Herz schneller schlug als jemals zuvor in seinem Leben. Eine Frau mit feueropalfarbenen Haar und tiefblauen Augen sah ihn erschrocken, dann traurig und dann zutiefst selig an. Tränen rannen ihr sofort aus ihren Augen, sie hielt den Atem an und blieb wie angewurzelt stehen.
"Ace...?", fragte sie ungläubig und nun war es an Ace schwer zu schlucken und wieder zu atmen.
Vor ihm standen seine Eltern. Seine leiblichen Eltern. Menschen, von denen er es sich niemals geträumt gewagt hätte, sie zu sehen. Wie mit einem Schlag waren alle Gedanken weg, wieso er sie jetzt sah, wieso er dort war. Wie gebannt starrte der Feuerfruchtnutzer auf die wunderschöne Frau und den Mann, den er als Kind gehasst hatte.
Doch, hatte er ihn wirklich gehasst? Während Ace noch immer wie versteinert da stand, unfähig sich zu bewegen und der Wind alles umschmeichelte, striffen die Gedanken vom Teufelsfruchtnutzer zu seiner Kindheit ab, eine Kindheit, in der er ungeliebt, ungewollt und ständig abgelehnt wurde, alles nur, weil er das Kind dieses Mannes war, der jetzt vor ihm stand, das Kind des Mannes, der Piratenkönig geschimpft wurde.
Ace biss sich auf die Unterlippe, begann etwas zu zittern und dachte daran zurück, weswegen er ungeliebt war damals im Dorf. Weil er sich geprügelt hatte. Weil er stärker war wie andere und sie das auch spüren ließ.
Weil er, egal wie sehr er seinen leiblichen Vater beschimpfte und verabscheute, er ihn tief drinnen doch immer geliebt hatte. Weswegen sonst hatte er ihn stets verteidigt und war so wütend geworden, wenn man so schlecht über ihn sprach?
War es wirklich nur deswegen gewesen, weil man ihn, als seinen Sohn, den Tod gewünscht hatte?
<Ja, das war sicherlich ein Grund, aber...auch...weil ich...> Ace wollte sich zusammen reißen, doch jetzt kullerten dicke Tränen aus seinem überquellenden Herzen, welches nicht wusste wohin mit all den Emotionen, die es gerade empfand und so suchten sich die Tränen ihren Weg in die Freiheit um der Sprache seines Herzens Ausdruck zu verleihen.
"O-kaa-san! O-too-san!", schrie er laut, traute sich aber nicht zu bewegen, er weinte nur still und brachte kein weiteres Wort mehr über die Lippen, seine Lunge schien wie zugemeißelt, er zitterte und stockte, als die beiden, die er gerade gerufen hatte, auf ihn zukamen. Portgas D. Rouge nahm ihm sanft in den Arm, dann immer stärker, bis sie ihn fest umklammerte und leise schluchzte. Auch sie brachte kein Wort heraus.
Gold D.Roger stand direkt nebenan, streichelte seiner Frau über den Kopf, ehe er Ace ansah und eine Mischung aus Trauer, Verwirrung und Stolz mischte sich in seinen Blick.
"Auch wenn ich weiß, dass du mir nicht verzeihen kannst...", hallte die sonore Stimme des Käpitans der Oro Jackson durch den Himmel wider, "...so möchte ich dir sagen, dass es mir..." Er stockte kurz und machte eine Pause.
"Aufrichtig leid tut für alles, was du wegen mir erdulden musstest. Und..." Roger setzte erneut an und ein breites Lächeln machte sich in seinem Gesicht brachte, zog seinen üppigen Schnurrbart in die Horizontale, als er sprach. "Und ich bin sehr stolz, dass du mein Sohn bist, Ace."
Nach diesen Worten war es um Ace geschehen, er weinte hemmungslos und umarmte auch seinen Vater, ehe die ganze Familie sich in den Armen lag, im weißen, weißen Himmel, wo kein Laut auf Widerstand stieß.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich voneinander, sie sprachen viel, lachten miteinander und Ace konnte alles erzählen, was er je ihnen sagen wollte- sie hatten alle Zeit der Welt. Bis seine Mutter etwas sagte, was ihn verwirrte.
"Wie meinst du das, Mutter?", sprach er lächelnd und betrachtete diese hübsche Frau, welche seine Mutter war, selig.
"Wir sollten noch etwas hier warten. Deine Zeit ist vielleicht nocht gekommen, mein Sohn. Es gibt dort unten..." Sie deutete durch die Wolken auf etwas, was der Schwarzhaarige nicht sehen konnte. "...so viele, die um dich trauern, die sehr leiden. Bleibe hier, vielleicht wirst du zu ihnen zurück geholt. In der Welt, in der wir gelebt haben, ist immerhin alles möglich. Eine Welt voller Wunder.", sprach Rouge fröhlich und verdrängte den Gedanken, dass Ace sie dann wieder verlassen würde. Sie wollte, dass er sein Glück fand und sie betete, dass er wieder zurück zu denen kam, die ihn sein ganzes Leben lang begleitet und geliebt haben, egal welches Blut er in sich trug. Sie hoffte, dass er zu denjenigen zurückkehren konnte, die für ihn zu seiner Familie geworden waren.
Lächelnd saß Ace mit einem warmen Gefühl auf einer Wolke und betrachtete seine Eltern, die etwas entfernt miteinander redeten. Er stützte seine Hand etwas ab und sah auf seinen Lockport; augenblicklich kamen ihm Gedanken an die Grand Line, an die Navigation über das Meer, das Meer seines Lebens und seine Gedanken führten ihn weiter zu seinem geliebten Bruder, der jetzt Höllenqualen litt. Seine Miene wurde etwas ernster.
Er dachte an seinen kleinen Bruder, der erste, der ihn so akzeptiert hatte, wie er war.
Sein geliebter kleiner Bruder Luffy.
Den er über alles liebte- weit über den Tod hinaus.
Ace spürte den Wind, der hier ständig zu wehen schien und er träumte davon, dass dies der Wind sei, den er Zeit seines Lebens auf seiner Haut gespürt hatte- der Wind der Freiheit.
Als er an die Freiheit dachte, schweiften die Gedanken von dem jungen Mann, mit den Feuerfruchtkräften an seinen besten Freund auf der Moby Dick ab- an Marco. <Was hatte er nochmals damals gesagt, als ich ihm von meiner Vergangenheit erzählt hatte und dass ich oft an Luffy denke?...Ah!...Genau...>
Er schloss die Augen und viele Bilder strömten in sein Gedächnis ein, viele Bilder aus fröhlichen und traurigen Zeiten, aus Zeiten des Glücks mit Luffy zusammen.
Er lächelte und sprach leise vor sich hin: "Du hattest recht, Marco. Die Erinnerungen sind das einzige Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können."
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Owari des 1. Kapitels :) Ihr habt bis hier unten durchgehalten, meinen Respekt >D
Hätte eigentlich irgendjemand von euch Lust mein Beta- Leser zu werden oder kennt jemand von euch einen guten Beta- Leser? Ich habe nämlich keinen und auch wenn ich es wie ein Schießhund vermeide Rechtschreibfehler zu machen, so kann mir doch auch hier und da was entgehen, ebenso bin ich gerne jemand, der sich verzettelt in seinen Gedanken und diese nur schwer geordnet kriegt- da könnte mir ein Beta- Leser sicher helfen.
Also war nur so ne Anfrage, mal gucken, ob einer von euch was dazu schreibt x3
Also dann, bis zum nächsten Kapitel!
Eure Kioku :3