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Vergessene Liebe?

von

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Eine neue Chance?

„Togeprii, prii!“

Munter lief das Eiförmige Pokemon an diesem Morgen zu Hochtouren auf und eilte mit seinen kleinen Füßen über den Teppichboden eines geräumigen und hübsch eingerichteten Zimmers.

Es kletterte, etwas unbedarft und mit viel Mühe, einige Schränke und Kabel hoch und erreichte den Fenstersims, wo es sogleich die dunklen Vorhänge zur Seite schob und das Sonnenlicht ins Zimmer ließ. Dann begann es aufgeregt zu hüpfen und seinen Namen von sich zu geben.

„Toge Toge Togepri!“

Ein Oranghaariges Mädchen mit gestutzten, schulterlangen Haaren lag ihm Bett, die Decke halb auf dem Körper liegend, das Kissen irgendwo am Fußende und ein Bein aus dem Bett hängend. Als das Licht auf ihr Gesicht viel, rümpfte sie kurz die Nase und drehte sich mit einem leisen murren zur Seite.

Dann klopfte es stark gegen die Tür.

„Misty, hey Misty. Wach auf, sonst räum ich den Tisch ab bevor du gefrühstückt hast!“ sagte eine männliche, jugendliche Stimme.

Da von dem jungen Mädchen aber keine Reaktion kam, öffnete sich die Tür und ein Junge mit schneeweißem Strubbelkopf trat ein.

„War ja mal wieder klar!“

Der Junge ergriff die Decke und zog sie mit einem Ruck vom Bett runter.

„Steh auf, du Schlafmütze!“

Mit einem grellen Aufschrei wachte sie auf und sah erschrocken zu dem Jungen. Dann bemerkte sie, dass ihre Kleidung nur aus Unterwasche bestand und ihre Decke fort war. Mit hochrotem Kopf bedeckte sie sich mit den Händen.

„Mensch Leroy, hast du ein Rad ab? Du kannst mich doch nicht so überfallen, ich hab kaum was an!“ keifte sie ihn an.

Doch Leroy’s Blick war viel sagend.

„Ist mir egal, steh auf und komm runter. Ich lass dich nicht bei mir wohnen, damit du den lieben langen Tag verschläfst, Misty!“

Er war ihr die Decke zu und verließ den Raum wieder.

Misty sah noch eine Weile zur Tür und übte sich daran, ihren Zorn zu unterdrücken. Doch sie seufzte und sah ein, dass ihr Mitbewohner Recht hatte.

Also sprang sie vom Bett und eilte zu ihrem Schrank.

„Heute mal nichts ausgefallenes, schlicht und einfach!“sagte sie und holte ein T-Shirt und eine blaue Jeans heraus. Dann schob sie die Füße in zwei Schlappen und ergriff ihr Pokemon.

„Komm Togepri, lass uns Frühstücken.“

Togepri stand noch vor einem verstaubten Bilderrahmen, welcher neben Misty’s Bett auf einer kleinen Ablage standen. Nur schwach war die Gestalt eines Jungen zu erkennen.

Eines Jungen mit einer Basecap.
 

„Mir fällt ein, dass ich dich noch gar nicht begrüßt habe, Leroy!“ sagte Misty, als sie die Treppe ins Wohnzimmer hinunter kam.

Der Weißhaarige sah von der Morgenzeitung auf und warf ihr einen Blick zu: „Ich denke, der Spruch: `Mensch Leroy, hast du ein Rad ab?` reicht als Begrüßung deines Formates.“

Misty streckte ihm darauf nur frech die Zunge raus und setzte sich zu Tisch.

Sie schmierte sich ein Brötchen und gab Togepri ein oder zwei Krümel ab. Dann wand sie sich an ihren Freund.

„Und? Steht was Interessantes drin?“ fragte sie.

Leroy antwortet nicht sofort, sondern gab nur ein langgezogenes „hmmm“ von sich.

„Hey, ich hab dir ne Frage gestellt!“

„Und ich überleg noch. Wie nämlich nicht, wie ich es dir schonend erklären soll!“antwortete der Junge.

Misty lehnte sich im Stuhl zurück und warf ihm einen neugierigen Blick zu.

„Was kann so schlimm sein, dass du es mir schonend beibringen willst? Für gewöhnlich knallst du mir jede schlechte Nachricht sofort an den Kopf!“

„Na ja, diese schlechte Nachricht wird dich umhauen… ach, ließ es einfach selbst!“

Leroy gab die Zeitung rum und Misty begann darauf voller Eifer zu lesen. Als sie schließlich den besagten Artikel fand, wäre ihr fast das Brötchen aus der Hand gefallen.
 

»Weltberühmter Pokemon-Trainer besucht Spendengala«
 

Azuria City: Der berühmte Pokemon-Trainer aus Alabastia, Ash Ketchum, wird kommenden Dienstag die Spendengala zum Schutz von Wasserpokemon in bedrohten Gebieten beiwohnen. Bis jetzt ist noch unklar, was für einen Beitrag er leisten wird, doch eines ist sicher: Als einer der begehrtesten Junggesellen des Landes wird seine Fangemeinschaft nicht weit sein.

Doch hat Poke-News schon einige wichtige Informationen herausbekommen. Ash Ketchum wird in Begleitung seiner Freundin Lucia die Gala besuchen, was wohl für viele Mädchen ein Todesurteil bedeutet.

Des weiteren…
 

Misty klappte wortlos die Zeitung zusammen, legte sie auf den Tisch und beachtete sie gar nicht mehr. Stattdessen aß sie mit gefühlsloser Miene ihr Frühstück zu Ende, dann verließ sie den Tisch.

Leroy wartete, bis das junge Mädchen die Treppe hoch verschwunden war, dann ergriff er wieder die Zeitung und las weiter.

„Ich hab sie ja mehr oder weniger gewarnt. Was solls!“
 

Es schallte die Türklingel und Leroy trat mit schlurfendem Gang zur Tür. Er öffnete sie und der Postbote hob zum Gruß seinen blauen Hut.

„Guten Morgen, der Herr. Post für Leroy Minato!“

„Tja, das bin dann wohl ich. Geben sie her den Wisch. Schönen Tag noch!“

Noch bevor der Postbote sich verabschieden konnte, hatte Leroy bereist die Tür geschlossen.

Drei Rechnungen, ein Brief von einer guten Freundin aus Übersee und ein ungeschriebener Briefumschlag.

Interessiert nahm er den letzten Umschlag und öffnete ihn. Zum Vorschein kam eine Einladung.
 

»Sehr geehrter Herr Minato,
 

auf Grund ihrer Leistungen im Bereich der Reportage und der Beobachtung über Pokemon, welches das Wissen über unsere Mitbewohner dieser Welt revolutioniert hat, möchten wir sie herzlich zur kommenden Spendengala einladen. Wir hoffen inständig, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit bereichern und uns vielleicht schon mal einen Vorgeschmack auf ihr nächstes Werk bieten.

Zudem ist es ihnen erlaubt, eine Person als Begleiterin mit zu bringen.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Das Spendenkomitee von Azuria City«
 

Leroy las den Brief mehr als einmal durch, bevor er ihn unachtsam mit den anderen Briefen aufs Schlüsselbord legte.

„So ein Schwachsinn. Als ob ich Lust hätte, zu irgendeiner dämlichen Veranstaltung zu gehen. Die können lange warten, bis die mich zu so etwas bewegen können.“

Mit dem festen Ziel, sein Zimmer aufzusuchen und sich wieder an die Arbeit zu machen, stapfte er die Treppe hoch und schob dabei die Hände in die Taschen.

Doch als er an Misty’s Zimmer vorbei kam, stockte er.

Die Tür war nur einen Spalt breit offen, dennoch konnte er gut bis zum Bett sehen.

Sie saß zusammengekauert auf der Decke, einen Arm um die Knie geschlungen, mit dem anderen hielt sie den alten Bilderrahmen fest. Tränen liefen ihre Wangen hinab und sie konnte leises Gewimmer und Geschluchze nicht unterdrücken.

In diesem Moment fühlte sich unser weißhaariger Schriftsteller doch recht Schlecht und er dachte an die Einladung.

Wenn er Misty helfen möchte, wäre dies die beste Gelegenheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Bellchen
2010-04-22T20:16:34+00:00 22.04.2010 22:16
Hübsches Kapitel! *___*
Auch wenn ich finde das Lucia nicht zu Ash passt... xDDD
Schreib schnnell weiter :3

lg BellBell♥


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