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KaRe
von

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'Getting into trouble' oder 'Vier'

Kapitel 3
 

'Getting into trouble' oder 'Vier'
 

Es gab eine Ansammlung von kleinen etwas runtergekommen Holzhütten, die eine Art kleines Dorf bildeten, wie man es aus Feriencamps kannte und sie hatten den Schlüssel zu der vordersten Hütte bekommen. In den anderen Hütten würden in den nächsten Tagen wohl die anderen Teams einziehen.

Die Hütte war ziemlich klein und ohne jeden Luxus gestaltet. Es gab unten eine Art Gemeinschaftsraum mit Küche und über eine baufällig wirkende Treppe konnte man im Obergeschoss zu den Schlafräumen gelangen. Zwei Zimmer mit je zwei Betten und einer Couch, die man ausklappen und so zum dritten Bett umfunktionieren konnte. Immerhin war die Hütte mit elektrischem Licht und fließend Wasser ausgestattet. Heizen musste man jedoch über einen Ofen, für den offensichtlich selbst Holz zu hacken war. Der kleine und schon uralt wirkende Kühlschrank, das Erste was Tyson unter die Luppe genommen hatte, war zu seinem maßlosen Entsetzen auch eher dürftig mit Lebensmitteln ausgestattet und auch die kleine Vorratskammer quoll nicht gerade über vor Nahrungsmitteln. Vielleicht würde es reichen, wenn sie Tyson aussetzen würden, überlegte Ray. Andernfalls würden sie sich bald etwas einfallen lassen müssen, der letzte Supermarkt, den sie beim herfahren gesehen hatten, war mindestens 100 Kilometer entfernt gewesen. Man konnte vielleicht auch in dem kleinen Bauerndorf, etwa 20 km von hier etwas bekommen, aber um die Ecke wwar das auch nicht gerade. Hin wäre wahrscheinlch nicht so dass Problem, da konnte man den steilen Bergpfad abwärts nehmen, aber zurück… Das hielt Tyson natürlich nicht davon ab, sich sofort über die knappen Vorräte herzumachen und es dauerte einige Zeit bis es Ray, Max und Kenny gelungen war zumindest noch zu retten was zu retten war und Tyson so gut es ging in Schach zu halten, oder ihm die gebunkerten Lebensmittel wieder zu entreißen. „Verdammt!“, stöhnte Max entnervt, „Wo ist Kai, wenn man ihn mal braucht!“ Der hatte sich jedoch sofort zurück gezogen und entgegen ihrer Hoffnungen darauf verzichtet die Gelegenheit zu nutzten um Tysons Straftrainingsprogramm für die nächsten Tage zu kreieren.

Die Zimmer waren so aufgeteilt worden, dass natürlich Max und Tyson sich eines teilen sollten und Kenny noch bei ihnen mit rein sollte. Die beiden hatten einen gesunden Schlaf und es würde sie nicht stören, wenn der Chef noch bis spät in die Nacht auf seine Tastatur einhämmern und sich mit Dizzy beratschlagen würde. Ray würde sich demnach das zweite Zimmer mit Kai teilen.

Erschöpft von der anstrengenden Reise und dem Gerangel mit Tyson verabschiedete sich auch Ray in sein Zimmer. Bestimmt würde Kai sie morgen früh genug rauswerfen. Ganz in Gedanken hatte Ray das Zimmer betreten. Jetzt stutze er. Das Zimmer war leer. Allerdings brannte Licht. Ray lies seine Augen aufmerksam durch den Raum wandern. Zwei unberührte Betten an der gegenüberliegenden Wand, auf der rechten Seite ein kleines Fenster mit vergilbten Vorhängen unter dem die Couch stand, auf der linken die Badezimmertür. Er betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Auf der Wandseite, die eben noch von der geöffneten Tür verdeckt gewesen war, befand sich ein großer Wandschrank dessen massive Holztüren offen standen, davor lag Kais halb ausgepackter Koffer und zusammen gesunken an der Schranktür lehnend, ein offensichtlich mitten im Auspacken eingeschlafener Kai. Ray musste grinsen. Leise schlich er zu dem schlafenden Blader und lies sich neben diesem nieder. ‚Einfach eingeschlafen, mitten im Auspacken… Er muss echt fertig gewesen sein. ‘ Ray hatte sich schließlich schon öfter ein Zimmer mit Kai geteilt und wusste, dass dieser normalerweise eher schlecht schlief, bzw. einschlief. Er lies seinen Blick auf Kais blassem, hageren Gesicht mit dem geschwollenen Wangenknochen ruhen. Auch im Schlafen sah er noch unendlich müde aus. Und verletzlich. Wie er da so kauerte, den Kopf auf die Brust gesunken und an der geöffneten Kleiderschranktür lehnend, die Beine halb angewinkelt zur Seite. Anders als im wachen Zustand, in dem der Russe immer darauf bedacht war keinen an sich ran zu lassen, schien diese unsichtbare Barriere, die die anderen stets einen gewissen Abstand zu ihm wahren ließen, nun verschwunden. Vorsichtig sticht Ray seinem schlafenden Freud ein paar der verwuschelten Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Als ihm jedoch klar wurde, was er da eigentlich gerade tat und was mit ihm passieren würde, wenn der andere jetzt die Augen öffnen würde, zog er seine Hand erschrocken zurück. ‚Oh Mann RAY! Bist du jetzt total bescheuert, schalt doch dein Hirn mal wieder ein! ‘

Er athmete tief durch. Hmm… und was jetzt? Er konnte Kai ja schlecht hier so liegen lassen. Wecken kam natürlich auch nicht in Frage, er wusste wie unvereinbar das mit dem Stolz des jungen Russen gewesen wäre und dass er dann vermutlich die nächsten Wochen erst recht auf Eiszeit ihm gegenüber machen würde.

Ray stand auf, er hatte seinen Koffer unten stehen lassen und beschloss sich auf dem Weg Gedanken zu machen. Als er jedoch wieder ins Zimmer kam, hörte er, wie gerade in dem kleinen Bad die Dusche angestellt wurde. Jetzt musste er sich wenigstens nichts mehr überlegen, um Kai zu wecken. Er räumte seine Klamotten zu denen von Kai in den Schrank und spürte wie auch ihn langsam die Müdigkeit überkam. Nachdem Kai bereits in Schlafoutfit, schwarzes T-shirt, schwarze Boxershorts, das Bad verlassen hatte (jetzt konnte Ray eindeutig sehen, dass dieser immer noch ziemlich bandagiert war) ging auch der Chinese ins Bad, lies sich dann erschöpft ins Bett fallen und schlief sofort ein.
 

Kaum war er eingeschlafen, so kam es Ray vor, wurde er auch schon wieder unsanft von einem lauten Poltern aus seinen Träumen gerissen. Im ersten Moment wusste er nicht genau, wo er sich eigentlich befand und war etwas orientierungslos. Als das Poltern sich jedoch nach wenigen Sekunden wiederholte und sich diesmal auch noch eine laute Stimme dazu mischte, war Ray innerhalb von Sekundenbruchteilen hellwach. Das Poltern kam eindeutig von einer Faust, die auf ihre Tür ein donnerte, aber die herbe Stimme die dazu: „Hey aufstehen ihr Schnarchzapfen, es ist schon sechs Uhr morgens, habt ihr vielleicht vor hier den ganzen Tag zu verpennen?!“, polterte, konnte Ray nicht zuordnen. Mit Sicherheit lies sich nur sagen, dass sie die eines Mannes war. Weiter kam Ray in seinen Gedanken jedoch nicht, denn in diesem Moment flog die Holztür plötzlich krachend auf. In der Tür stand ein Bär von einem Mann. Ray war froh, dass er seinen eigenen Gesichtsausdruck in diesem Moment nicht sehen konnte. So dämlich hatte er bestimmt schon lange nicht mehr geguckt. „Hey, sag mal sitzt du vielleicht auf deinen Ohren?! Ich glaube kaum, dass euch die BBA zum Faulenzen hier her geschickt hat, oder?!“ Vielleicht schaffte er es seinen Gesichtsausdruck noch ein wenig behämmerter aussehen zu lassen. Dann sprang er aus dem Bett. „W-Wer sind sie?!“

„Hn? Wer Ich bin?! Junge, du schläfst ja immer noch! Ich bin natürlich euer Trainer! Irgendwer muss euch fauler Bande in diesen zwei Wochen ja ganz offensichtlich in den Hintern treten! Und jetzt raus aus den Federn verdammt noch mal! Ich will dich in zwei Minuten unten vor der Tür sehen und zwar fertig in Trainingsklamotten und bereit dir deinen verdammten Arsch aufzureißen!!“

Wumms!

Er hatte die Tür wieder hinter sich zugeknallt und Ray konnte hören, wie er stampfend Richtung des anderen Zimmers weiterzog. Noch einen Moment verharrte er in seiner Schockstarre. Das musste sein müdes Gehirn erst einmal verarbeiten. Also, sie waren zum Trainingscamp nach Tadschikistan gekommen. Und das war ihr Trainer. Und er hatte noch anderthalb Minuten. Ray sprintete los. Zähneputzen und Haare kämmen gleichzeitig, während man erst halb in der Hose steckte, Ray erwies sich als unerwartet Multitaskingfähig und lobte sich in Gedanken, während er aus der Tür stürmte und sich gleichzeitig seinen Pullover überzog. Wumms!

Einen Moment wusste Ray nicht so recht was geschehen war, erst als seinen Pulli ganz über den Kopf zog und sich auf dem Boden wiederfand, wurde ihm klar, dass er mit Max zusammengerannt war, der ihm etwas panisch angrinste: „Morgen Ray“. „Morgen Max“, erwiderte der Chinese nicht weniger hektisch. Dann mussten sie so schnell sie konnten einen Satz zur Seite machen, als ein ebenfalls erst halb angezogener Tyson über den Flur an ihnen vorbei geschossen kam, bereits auf der ersten Treppenstufe jedoch über seine eigenen Füße stolperte und mit einigen Gerümpel die Treppe runter purzelte. „Tyson! Bist du okay?!“, das war Kenny der nun ebenfalls, sein T-shirt verkehrt herum angezogen und noch mit Schaum vom Zähneputzen im Gesicht, über den Gang gesprungen kam. Tyson war zum Glück nichts passiert und so dauerte es keine zwanzig Sekunden mehr, bis die Bladebreakers stramm, wie beim Militär in der morgendlichen Kälte, auf dem noch taunassen Rasen vor ihrer Hütte standen. Ihr neuer Trainer hatte sich vor ihnen aufgebaut und musterte die Gruppe, die vor Angst kein Wort rausbrachte mit scharfem Blick. Offensichtlich war es ihm durchaus gelungen Eindruck auf die Jungs zu machen. Auch die Bladebreaker hatten nun das erste Mal Gelegenheit sich ihren Trainer genauer anzusehen. Der Mann war hoch gewachsen, hatte ein breites Kreutz und eine hünenhafte Gestallt. Sein Gesicht mit dem kurzen unsymmetrischen Haarschnitt, der wirkte als ob er ihn selbst mit einem Buschmesser geschnitten hätte, ohne dabei einen Spiegel zu benutzen, wirkte grob und der blonde Stoppelbart verstärkte den wilden Eindruck seiner Erscheinung noch. Er hatte tiefliegende angriffslustig blitzende Augen und ein harter Zug spielte um den schmalen Mund. Seine Kleidung bestand aus groben Stiefeln, einer weiten Militärhose und einer rötlichen Wildlederjacke mit Pelzkragen.

„Also, okay!“, ergriff er das Wort. Seine Stimme erinnerte Ray unwillkürlich an das Herabrollen einer Felslawine. „Mein Name ist Kurbanow und ich werde in den nächsten Tagen hier zusammen mit einem gewissen Hiro Granger euer Training leiten. Aber so lange der noch nicht hier ist, habe ich hier das Sagen, verstanden?! Und um das gleich mal klar zu-“, er stutzte.

„Hmm…“, brummte er und die Bladebreakers hielten gespannt den Atem an. „Solltet ihr nicht eigentlich zu fünft sein?“

Rays Augen weiteten sich vor Schreck und auch den anderen schien erst jetzt auf zu fallen, dass da offensichtlich noch jemand fehlte. Rays Gedanken überschlugen sich. Kai war nicht mehr in seinem Bett gewesen als ihr ‚Trainer‘ vor wenigen Minuten fast die Tür eingeschlagen hatte. Er schluckte und wechselte schnell einen panischen Blick mit dem Chef, der neben ihm stand. „Äh, also…“, stammelte er nervös, „eigentlich sind wir das auch, aber-“ Kurbanows wilder Blick traf ihn wie ein Speer. „Was soll das heißen?!“, fragte er Ray bedrohlich. „Nun, äh… sehen Sie, Kai ist etwas…ähm…eigen...“, versuchte Tyson zu erklären, doch Kurbanow unterbrach ihn: „Was soll das heißen?! Wo zum Teufel ist dieser Kai? Wenn er nicht sofort hier auf tauscht, kann er sich auf was gefasst machen, dass er sich wünschen wird, er wäre im Wald verschollen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Minerva_Noctua
2011-07-13T10:51:12+00:00 13.07.2011 12:51
Oh oh, das wird ja lustig für sie.
So, jetzt muss ich gehen.
Das nächste Kapitel kommt später^^.

Bye

Minerva
Von: abgemeldet
2010-05-24T09:20:06+00:00 24.05.2010 11:20
Ouh, das stinkt nach Ärger... Ich kann mir den Typen richtig vorstellen! Und voll süß dass Kai beim Auspacken eingeschlafen ist - aber wo steckt er jetzt? Immer noch am Schlummern? :D
Eine kleinen Fehler habe ich gefunden: "[...] „Nun, äh… sehen sie, [...]" Das "Sie" muss groß geschrieben werden. Ansonsten gibt's nix zu klugscheißern. ^.^
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Liebe Grüße


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