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Master of disguise

-Wird nach und nach korrektur gelesen-
von

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Yoshiki lag wach auf seiner Matratze. Wer war dieser Typ? Und wo kam er her? Eigentlich wusste er überhaupt nichts über ihn, aber er wollte noch so viel wissen. Es gab noch so viel über ihn zu erfahren. So viel, worüber er wahrscheinlich nicht sprechen würde.

Aber er musste ihm einfach sagen, ob all die Hoffnung, die sich in Yoshiki breit machte, umsonst war, ob dieses... nun ja, doch verführerische Grinsen vielleicht doch nur ein einfaches Grinsen war.

Allerdings traute Yoshiki sich nicht, ihn zu fragen. Zudem wollte er ihn nicht in Gefahr bringen. Ihm war klar, dass die Mafia hinter ihm her war, allerdings musste er das Geld einfach noch zusammen kriegen. Wenn er ihn als Gitarristen hatte, wäre das wesentlich leichter.

Er seufzte tief und wunderte sich insgeheim, wieso er eigentlich noch am leben war. Wieso ihn noch niemand von diesen Anzugträgern ermordet hatte - pures Glück? Oder einfach nur Folter? ... Oder sie dachten sich gerade etwas aus.

Oder könnte hide wirklich-? Das würde zumindest die urplötzliche Kontrolle erklären, sonst passierte das nie. Sonst war es den Ordnungshütern egal, ob sie etwas tranken, es kümmerte sie erst, wenn Yoshiki begann, Dinge zu zerschlagen oder andere Jugendliche zu attackieren.

Könnte es wirklich sein, dass hide, der doch so nett wirkte und so gut aussah, der berühmte Kazuhiro Takara war?

"Yoshiki?", hörte er Toshis Stimme neben sich, sie klang verängstigt, dünn, als ob er wieder aus einem schlechten Traum erwacht wäre, das passierte häufig, seit sie von Nacht zu Nacht woanders schliefen.

"Mh?" Er schlug sich den Gedanken aus dem Kopf. Niemand wusste, wie der Meister der Verkleidung aussah. Auch die Behörden hatten diesbezüglich keine Ahnung, und hide wirkte so ehrlich, und zugleich auch ein wenig unsicher. Ein Meister würde niemals unsicher wirken - diesbezüglich war Yoshiki sich sicher.

"Ich hab Angst. Es ist schon viel zu lange still. Viel zu lange schon ist nichts passiert." Yoshiki wand sich seinem besten Freund zu und legte einen Arm um ihn. Toshi hatte wirklich Angst. Viel mehr als er selbst und das zu Recht. Er würde es nicht überleben, wenn sie ihn finden würden. Sie würden ihn töten, immerhin hatte er zu wenig eingenommen mit den Drogen. Viel zu wenig.

"Ich weiß... Aber die vergessen nichts. Es wird was passieren."

"Es wird bestimmt schrecklich." Toshi drückte sich zitternd an Yoshiki und krallte sich in seinem Shirt fest.

"Wahrscheinlich. Nur weil wir ne kleine Insel sind, heißt das nicht, dass wir ne Kuschelmafia haben."
 

Keiner außer Toshi wusste von diesen Problemen mit dem organisierten Verbrechen. Er hatte es doch nur für seine Jungs getan, um ihnen den Traum einer Band zu erfüllen. Und er würde es auch weiterhin für sich behalten, immerhin wollte er niemanden mit hereinziehen. Auch Toshi behielt seine Probleme für sich. Es war besser für alle. Wer wusste schon, wo überall Augen und Ohren waren.

"Dann spiel mal was.", sagte Yoshiki lächelnd zu hide, der ein wenig unschlüssig auf der Couch im Proberaum saß. Er stand auf und begann ein schnelles Lied zu spielen. Und er war wirklich gut. Jedoch wurde sein Blick beim Spiel unglaublich ernst und er schien ganz anders als noch vor einem Augenblick. Seine Augen waren starr auf sein Griffbrett gerichtet und Entschlossenheit brannte in seinen Augen.

Als er fertig war, sah er wieder auf und grinste. Toshi warf Yoshiki einen unsicheren Blick zu. Dieser schnelle Wechsel schien wirklich seltsam, und in Yoshiki keimte wieder für den Bruchteil einer Sekunde der Verdacht auf. Jedoch allein hides Grinsen machte diesen Verdacht wieder zunichte. In dieser Hinsicht war Yoshiki unglaublich weich. Er konnte solchen Dingen nicht widerstehen

"Du hängst dich ganz schön rein"

hide schmunzelte daraufhin lediglich.

"Aber du bist gut, meinetwegen kannst du gern bleiben."

"Yosh, der Typ is mir unheimlich.", flüsterte Toshi seinem besten Freund zu. Dieser jedoch ignorierte das und umarmte hide freundschaftlich. Vielleicht hegte Toshi inzwischen einen ähnlichen Verdacht - aber Toshi war sowieso mehr als vorsichtig.

"Danke", murmelte hide und sah zu seiner Uhr.
 

Er verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und es blieb eine Weile lang still. Niemand wagte es, etwas zu sagen, weil Yoshiki nachdenklich in der Mitte des Raums stand und die Wand anstarrte. Erst, als er unschlüssig den Kopf schüttelte schwand die deutlich spürbare Anspannung.

"Er wirkte erschöpft... arbeitet er viel?", fragte Taiji dann, als er seinen Bass zur Hand nahm.

"Keine Ahnung, bisher konnte ich ihn noch nicht fragen. Er weigert sich nämlich seine Telefonnummer rauszurücken. Und er hatte mich heute nur kurz vorher angerufen, wegen der Adresse."

"Er will wohl im Verborgenen Arbeiten...", meinte Toshi nachdenklich und warf dem Leader einen besorgten Blick zu. Ihm war völlig klar, wie dieser über hide dachte, und er hielt es für unvorsichtig. Nicht unbedingt zu Unrecht, wie Yoshiki sich eingestehen musste, immerhin konnte hide wirklich ein Spitzel sein. Niemand garantierte, dass er es nicht war.
 

"Ich finde es nicht okay, dass du dich so leicht verliebst, Yoshiki." Toshi sprach es mitten in der Nacht an, sie konnten wieder nicht schlafen, hatten sich in einem anderen leerstehenden Haus eingenistet für den Abend. Es war so leichter ihre Familien zu schützen.

"Ich kann daran doch auch nichts ändern...", maulte Yoshiki und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Er sah zur grauen Decke über ihm und dachte nach, ob hide wirklich ein Fehler war. Der kühle Sommerwind wehte durch eines der zerbrochenen Fenster und spielte mit Toshis Haaren, der mit verschränkten Armen auf dem kalten Boden saß.

"Aber... eigentlich könnten Pata und Taiji doch genau so gut Spitzel sein, wieso sollte ausgerechnet hide einer sein?"

"Taiji kennen wir schon seit unserer Schulzeit, das war, bevor wir bei der Mafia waren wegen dem Geld. Und Pata ist Taijis bester Freund, ich denke, ihnen können wir trauen. Aber hide ist erst jetzt hier in Tateyama aufgetaucht und wir wissen rein gar nichts über ihn, wir können ihn nichtmal erreichen. Und... wie erreicht er dich überhaupt?"

"Ein Mal am Tag ruft er bei mir zu Hause an und ich hab mit ihm abgemacht, wann das sein wird."

"BIST DU BESCHEUERT?!", Toshi warf Yoshiki einen kalten Blick zu, nahezu so kalt wie der Wind, der durch das baufällige Haus wehte.

"Wieso?" Yoshiki war erstarrt ob Toshis plötzlicher Wut.

"WENN er wirklich zu denen gehört, haben sie dich doch direkt."

"Ach was, du übertreibst."

"Sie wissen, wo du wohnst. Und du glaubst doch nicht, dass die sich ne Gelegenheit nehmen lassen würden, dich zu fassen."

"Du bist doch sowieso wichtiger als ich - immerhin schuldest du ihnen mehr."
 

Yoshiki hatte nun wirklich Gewissensbisse, dieses Grinsen hatte ihn nun mal verführt, und Toshi hatte recht, ihn einen törichten Idioten zu schimpfen. Wenn sie nun von der Mafia geschnappt würden, wäre es allein seine Schuld, weil er einem Unbekannten so viel Vertrauen schenkte.

Toshi weigerte sich, am nächsten Tag zu der verabredeten Zeit mit zu ihm zu kommen. da würde er lieber einen weiteren Tag hungern, als sich dieser Gefahr auszusetzen, so hatte er es Yoshiki gesagt, ehe er sich zum Proberaum begeben hatte. Yoshiki saß bei seiner Mutter am Essentisch und schlang die warme, nur allzu köstliche Mahlzeit herunter.

"Niemand wird es dir wegessen.", meinte die alte Dame lächelnd.

"Ich hab aber Hunger, Mama", maulte Yoshiki und hielt ihr mit flehendem Blick den leeren Teller hin, drei Tage lang hatte er schon nichts mehr gegessen. Am Tag zuvor hatte er sich geweigert, eine Mahlzeit anzunehmen, da der Anruf zu einer Zeit getätigt wurde, in der er auch sonst nichts aß.

"Wieso kommst du nicht einfach zurück?"

"Du weißt, dass es zu gefährlich wäre."

Sie seufzte und reichte ihrem Sohn einen weiteren gut beladenen Teller, als das Telefon klingelte.

"Wird wohl dein Kumpel sein, dem ich es verdanke, dass ich meinen Sohn noch zu Gesicht bekomme.", meinte sie lediglich trocken, als das erste klingeln erstarb und Platz zum Reden vor dem zweiten Ton bot.

Yoshiki schluckte den Schwall Nudeln herunter und nahm den Hörer.

"Hayashi?"

"Peace.", natürlich, es war hide. "Also, wann probt ihr heute?"

"Wie gestern, gleiche Zeit."

"Das ist gut. Wie geht's dir?"

"Gut, danke der Nachfrage, und dir?"

"Ja, alles klar."

"Ich hab mal ne Frage: Arbeitest du eigentlich?"

"Ja, schon."

"Was machst du denn?"

"Ich bin Frisör in Chiba."

Yoshiki nickte nur, und stopfte einen weiteren Schwall Nudeln in seinen Mund, um dessen kompletten Kapazitäten auszunutzen, woraufhin seine Mutter nur schmunzelnd den Kopf schüttelte.

"Ich hab die Ganze Nacht die Sachen geübt", fügte hide dann noch an, als keine Antwort seitens Yoshiki kam.

"Das ist gut, dann können wir bald anfangen und Geld verdienen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RedSky
2009-12-04T08:23:19+00:00 04.12.2009 09:23
Ich kann mir Yoshi nudelmümmelnd und gleichzeitig telefonierend richtig gut vorstellen! XD~
Das Wort "Kuschelmafia" fand ich ja mal herrlich! |D
Das Kapitel war toll, kommt ja jetzt mal richtig in Gange! ö.öb Ich fand es nur teilweise etwas schade, dass du die jeweiligen Szenen meißt etwas knapp gehalten hast und sie damit sehr kurz waren. Allerdings waren sie wieder gut beschrieben, was alles wieder schön bildlich gemacht hat. *-*


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