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Die Feuerkriegerin

von

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König Azyrion

„Sieh dir diese Stadt an, ihre Steingebäude, die gewunden Straßen.

Die Skulpturen und in der Mitte ragt der Palast hervor. Mit seiner prunkvollen Fassade, den Gärten, den Türmen... und doch ist all dieses nur ein Schatten von dem Reichtum vergangener Zeiten!

Über Jahrhunderte hinweg versuchten wir diese Metropole wieder in ihrem strahlenden Glanz auferstehen zu lassen und die vollkommene Schönheit wieder herzustellen.

Doch wir scheiterten!

Und doch ist dies der einzige Ort, an dem wir Zuflucht finden und zur Ruhe kommen können. Der einzige Ort an dem wir noch die vollkommen Macht zum Herrschen haben!“

„Worauf wollt hinaus, Mylord?“

„Wenn wir Nerya nicht finden, könnte selbst diese Festung bald zu Grunde gerichtet werden!“

„Ich verstehe nicht. Sie kann ihre Gabe doch nicht allein erlernen, oder täusche ich mich?“

„Nein das tust du nicht, mein guter Fladorack. Doch eine Person existiert, die dem Mädchen ihre Fähigkeiten nahe bringen kann!

Eine Person, die so mächtig ist, dass sie selbst die Versiegelung von Neryas Kräfte brechen könnte. Du erinnerst dich gewiss noch an sie.“

Fladorack schnappte entsetz nach Luft.

„Dorana?! Diese Verräterin?

Wie könnte ich sie vergessen!

Aber, Mylord, seit Jahren hat man nichts mehr von ihr gehört, es wird sogar gemunkelt, sie wäre tot.“

„Du irrst, Dorana lebt!“

Fladorack stutzte.

„Wie sollte Nerya sie finden, wo wir doch selbst seid Jahren vergebens nach ihr suchen?“

„Der Kater.“

„Was, Ihr meint dieser Dämon war ein Untergebener Doranas?“

„Ja, genau das. Er wird Nerya bereits zu dieser niederträchtigen Verräterin geleitet haben.“

„Aber wie können wir sie denn noch aufspüren, bevor es zu spät ist?“

„Ich habe Nerya mit eine Ortungszauber belegt. Ich hoffe nur Dorana bemerkt diesen nicht sofort....

Fladorack, geh, du musst Nerya finden und zwar so schnell wie möglich!“

„Ich werde sofort einen Trupp fähiger Männer versammeln und Nerya aufspüren, auch wenn es das Letzte ist, was ich tue!“

„Sei vorsichtig! Dorana mag zwar alt und gebrechlich wirken, doch ihre Kräfte werden nicht nachgelassen haben!“

„Selbstverständlich!“

Fladorack verbeugte sich ehrfurchtsvoll vor seinem Gebieter und verließ eilenden Schrittes dessen Gemächer.
 

„Endlich allein.“

Lord Irunio genoss die Ruhe um ihn herum.

Endlich konnte er in Frieden über Ereignisse der vergangen Tage nachdenken.

Er hatte sich eigentlich darauf gefreut mal wieder in die Dämonenhauptstadt zu kommen, nachdem er Jahre lang im Laurenswald hatte leben müssen.

Doch alle seine Pläne waren missglückt!

Was hatte auch diese verdammte Dämonenkatze bei Nerya zu suchen?

Dieses verfluchte Vieh hatte ihn und seine Gefolgsleute, als Nerya davongelaufen war, aufgehalten und dabei auch noch den Kutscher getötet.

Und zu allem Überfluss musste er jetzt auch noch zu König Azyrion, um ihm zu erklären, weshalb Nerya hatte entkommen können.

Momentan schien er wirklich vom Pech verfolgt zu sein.

„Na ja, es kann ja nicht noch schlimmer werden,“ sagte er sich, „Ich werde jetzt erst mal ein schönes Bad nehmen und dann versuche ich den König davon zu überzeugen, dass ich nichts machen konnte, um Neryas Flucht zu verhindern.“
 

Irunio eilte durch den Palast.

Er war zu spät!

Und das auch noch, wenn er den König von seiner Meinung zu überzeugen hatte.

Verdammt, wieso war er auch eingeschlafen?

Angespannt erreichte er den Eingang der Halle, in der der König seine Unterredungen zu halten pflegte.

Die beiden Wachen stießen, als sie Lord Irunio erkannten, die Torflügel auf und ließe ihn ohne weiteres passieren.

Irunio richtete sich auf und marschierte gemäßigten Schrittes auf den Thron zu.

Dann verbeugte er sich, um dem Herrscher seine Ehrerbietung zu erweisen.

„Du bist spät, Irunio!“

„Verzeiht Herr, ich war noch erschöpft von der Reise, so dass...“

„Schweig, Unwürdiger!

Erst lässt du das Mädchen entkommen und dann wagst du es auch noch meine Geduld zu strapazieren.

Ich sollte dich all deiner Ämter entheben.

Doch das hat Zeit.

Zuerst wirst du dafür sorgen, dass Nerya wohlbehalten in meinem Palast erscheint. Und zwar als meine Untergebene!“

„Mein Herr, ich habe mir erlaubt einen Suchtrupp nach ihr loszuschicken, doch ich glaube nicht, dass er erfolgreich sein wird.“

„Zweifelst du an den Fähigkeiten deiner Männer?“

„Nein, doch als wir versuchten Nerya gefangen zu nehmen, tauchte einer der legendären Katzendämonen auf! Ich glaube er gehört zu Dorana!“

„Das ist unmöglich! Wir haben den Stamm der Nekos doch ausgerottet!“

„Doch Herr, es besteht kein Zweifel. Er war einer der Legendären!“

Der König schwieg.

„Ruf deine Leute zurück. Wenn Dorana wirklich ihre dreckigen Finger mit im Spiel hat, ist es besser, wenn welche der höheren Stämme mitsuchen! Ich werde sofort meine Krieger informieren. Sie werden dich und deine Gefolgsleute begleiten!“

„Aber... ich, wie meint Ihr das, sie werden mich und meine Gefolgsleute begleiten? Ich kann doch unmöglich mitgehen! Ich bin doch gar nicht für so etwas geeignet!“

„Oh doch, du wirst sie begleiten! Immerhin hast du dir das selber zuzuschreiben!

Also geh!“

Der Ton des Königs lies keinen Protest zu, weshalb Irunio sich knapp verneigte und erhobenen Hauptes zur Tür stolzierte.
 

Nach Außen hin lies er es sich nicht anmerken, doch innerlich bebte er vor Zorn.

Wie konnte der König es wagen, ihn dermaßen bloßzustellen?

Und dann sollte er auch noch nach dieser Göre suchen!

Hatte es nicht gereicht, das er Jahre im Lauernswald hatte verbringen müssen?

Verdammt, wie er diesen Mann hasste!

Wütend schlug er gegen eine Marmorstatue.

Als sich die Marmorsplitter auf dem Boden verteilten, wurde ihm auf einmal alles klar.

Er wusste, was er zu tun hatte.

Er wusste jetzt endlich, wie er den verhassten Herrscher loswerden konnte.

Er musste nur dessen Mittel gegen ihn selbst richten.

Es würde zwar dauern, doch das, was er vorhatte, würde sich früher oder später auszahlen.

Hämisch grinsend schritt Lord Irunio aus dem Palast.

Er würde sofort anfangen alles vorzubereiten.
 


 

Lord Irunio befand sich im Hof, seines Anwesens.

Er schritt die Reihe der eben erst eingetroffenen Soldaten ab.

Der König hatte ihm wirklich welche der begabtesten Krieger des Reiches geschickt.

Im allgemeinen waren es zehn Soldaten, von denen Irunio sieben kannte. Die anderen drei, allesamt junge Burschen, hatte er noch nie zuvor zu Gesicht bekommen. Doch wenn sie der König geschickt hatte, mussten sie äußerst begabt sein.

Irunio grinste boshaft.

Dies war der erste Schritt zum Untergang des Königs.

Er würde die Soldaten Schritt für Schritt auf seine Seite ziehen, und wenn er erst Nerya besäße...

„Lord Irunio,“ einer der Jünglinge war hervorgetreten. „Dürfte ich Euch kurz unter vier Augen sprechen.“

„Name?“

„Jasper von Helmerich, Sohn des Grafen Igor von Helmerich.“

„Ah ja, endlich lerne ich dich kennen.

Folge mir!“

Mit raschen Schritten ging Lord Irunio dem jungen Mann voraus.

Wie sehr hatte er auf den Brief des Grafen gewartet.

Wie sehr hatte er gehofft überhaupt eine Antwort auf sein Schreiben zu erhalten.

Und jetzt war sie endlich da, die erhoffte Unterstützung. Er hatte den Brief zwar noch nicht gelesen, doch wenn der Graf seinen einzigen Sohn schickte, konnte das nur eines bedeuten.

Einen Verbündeten!

Irunio führte den jungen Mann in sein Arbeitszimmer.

Der Lord setzte sich hinter seinen Schreibtisch und gebot dem Jungen, mit einer Handbewegung, es ihm gleich zu tun. Der junge Mann zögerte kurz, dann nahm er Platz.

„Du wolltest mich sprechen?“

„Mylord, ich soll Euch von meinem ehrenwerten Vater dieses Schreiben überreichen.“

Der Junge zog einen Brief mit dem Siegel der Familie Helmerich hervor. Er reichte ihn Irunio über den Schreibtisch.

Der Lord griff begierig nach dem Schriftstück, riss den Umschlag auf und fing an zu lesen.

Auf dem dunkelgrünen Papier stand in verschlungener Schrift, genau das, was der Lord so versessen erhofft hatte.
 

Irunio,

Ich fühle mich geehrt, dass du mich in deine Pläne einzuweihen gedenkst.

Wir benötigen unbedingt weitere Mitstreiter.

Ich bin dabei, eine Liste mit einigen Anwärtern zu erstellen.

Doch erst sollten wir jeden einzelnen Schritt überdenken, bevor wir noch weitere einweihen.

Ich schlage vor, wir treffen uns während deiner Suche nach dem Mädchen.

Ich erwarte eine baldige Antwort.

Mit großem Respekt grüßt dich,

Igor von Helmerich.
 

„Ah, meine Bemühungen scheinen sich ausgezahlt zu haben!“ Der Lord lächelte verwegen, dann schaute er zu Jasper auf.

„Ich danke dir, du hast mir und deinem Vater einen großen Dienst erwiesen. Nun geh und mach dich mit deinen zukünftigen Kameraden bekannt.“

„Wie Ihr wünscht, Mylord.“

Der Junge verbeugte sich noch einmal, bevor er leichten Schrittes aus dem Zimmer ging.

Lord Irunio blickte ihm nachdenklich hinterher.

„Er scheint nichts über den Komplott von mir und seinem Vater zu ahnen.“

„Wie kommt ihr darauf Meister?“ Fladorack hatte das Gespräch mit angehört und war nun aus seinem Versteck, einem Geheimgang hinter einem Gemälde hervorgetreten.

„Glaubst du, ein solch junger Mann, könnte seine Nervosität so gewissendlich verbergen?

Wie alt er wohl sein mag? Wahrscheinlich nicht Mal an die dreihundert.“ Lord Irunio lächelte traurig und schaute gedankenverloren aus dem Fenster.

Fladorack schwieg.

Er kannte seinen Meister nun schon lang genug, um zu wissen an was dieser dachte.

Die Trauer über seinen verstorbenen Sohn überwältigte ihn erneut.

Damals, während des großen Krieges war er gefallen.

Er war Lord Irunios ganzer Stolz gewesen und als er dann umkam, wollte sich Irunio ebenfalls das Leben nehmen.

Hätte Fladorack ihn damals nicht aufgehalten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enyxis
2010-03-07T11:18:39+00:00 07.03.2010 12:18
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Ich mag den König nich....
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Aber was ich gut finde is, dass es jez noch n paar Leutz gibt den die los werden wollen....
Aber was hat es wohl mit dem Nekos auf sich XD? Und mit Dorana!
Bin mal gespannt ^^


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