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Im Dunkeln der Nacht...

~dort werde ich warten**
von

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Im Dunkeln der Nacht...

~dort werde ich warten**

by ...angel
 

Sanft strich ich über die langen Haare, die sich weich über meine Schulter gelegt hatten. Völlig in Gedanken versunken starrte ich an die Decke und denke über so vieles nach.

So vieles das in den letzten Tagen passiert war.

Wieder drehte ich eine Haarsträhne zwischen meinen Fingern hin und her. Ich liebte das Gefühl durch meine Haare zu streichen, sofort schoss mir ein Satz in den Kopf den Philipp einmal so beiläufig erwähnt hatte.

Ich musste lächeln. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht geahnt was aus uns werden würde, was heute mit uns war.

Langsam ließ ich das Lächeln von meinem Gesicht verschwinden, ich hörte Schritte.

Wenige Sekunden darauf war ich auch schon aufgestanden und hatte mich an den Schreibtisch gesetzt um dort einige Dinge aufzuschreiben, obwohl das so überhaupt nicht zu mir passte. Doch irgendwie hatte ich gerade das Verlangen etwas wichtiges aufzuschreiben, obwohl ich nicht wusste was.

Nicht lange nachdem ich mir einen Stift geangelt hatte, öffnete sich auch schon die Tür und Philipp trat ein.

Sein kurzes Haar stand im tropfend vom Kopf und ich musste mich zwingen nicht laut los zu lachen, was mir allerdings erstaunlich gut gelang.

Manche mochten mich kaltherzig nennen, ich nannte es lediglich normal. Man musste ja nicht ständig grinsend durch die Gegend laufen.

Der Junge hinter mir, hatte sich bereits aus dem Schrank ein Handtuch geholt, um sich damit die Haare zu trocknen. Währenddessen war er ebenfalls dabei, das Handtuch das er sich streng um die Hüften gewickelt hatte gegen Kleidung zu tauschen. Und ich konnte nicht anders als ihn durch den kleinen Spiegel, der nützlicher weise auf dem Schreibtisch stand, zu beobachten.

Sein Zimmerkollege bemerkte es nicht, sondern trocknete sich dabei noch einige Stellen ab, sodass er die meiste Zeit nackt hinter mir stand und ihn, mit einigen Hintergedanken, beobachtete.

Ach wie konnte man nur so verboten gut aussehen. Am liebsten hätte er sich umgedreht und hätte seine Hand ausgestreckt nur um ihn zu berühren, seine Haut zu berühren und seine Muskeln nach zu zeichnen.

Einfach jeden Zentimeter seines Körpers zu erforschen, zu küssen. Er schüttelte den Kopf, was dachte er hier eigentlich? Philipp war einer seiner besten Freunde, außerdem war Philipp noch dazu ein Junge, ohne Brüste ohne diese ganzen Dinge die Frauen hatten und Männer nicht. Obwohl Phil konnte manchmal wie ein Mädchen schreien, er klang sogar besser als er es je bei echten Mädchen gehört hatte.

Oh nein, was dachte ich hier nur? … Ich fand sein Schreien süß! Erneut schüttelte ich den Kopf, dann wanderte wieder mein Blick zu dem kleinen Spiegel vor mir. Phil stand immer noch hinter mir, dieses Mal jedoch mit einer Boxershort um die Lenden, ich seufzte leise, schade!

Ich ließ meinen Blick wieder sinken, auf das kleine Papier vor mir, den Stift hatte ich immer noch zwischen den Fingern. Doch irgendwie wollte mir nicht einfallen was ich schreiben sollte.

Wieder wanderte mein Blick zurück zum Spiegel, Phil konnte ich jetzt jedoch nicht mehr sehen, ich drehte mich um und bemerkte wie er sich unglaublich sexy in seine Decke wühlte. Seine Haare waren immer noch nicht richtig trocken und dieser verführerische Duft der von ihm kam und der sich, durch seine Aktion in der Mitte des Zimmers, im ganzen Raum ausgebreitet hatte, raubte mir fast den Verstand. So unglaublich süß, ich schloss kurz die Augen und sog etwas von dem Geruch durch meine Nase ein.

Ich spürte wie mir langsam noch wärmer wurde als mir ohnehin schon war und wie sich plötzlich ein komisches Kribbeln in meinem Bauch ausbreitete. Ich hasste dieses Gefühl jetzt schon!

Kurzerhand stand ich auf, ich musste hinaus, sonst konnte ich nicht garantieren das ich mich nicht zu dem Jüngeren ins Bett schmiss und ihm dort diese lästige Boxershorts von den Hüften riss.

Ich schüttelte erneut den Kopf, was dachte ich nur heute für einen Mist zusammen.

Philipp war ein Junge, Punkt.

Also war Philipp total Tabu.
 

Er machte sich auf den Weg zu seinem Bett, zog sein Handtuch von dort herunter und wurde erneut von einer Wolke aus Philipps Aftershave übermannt. Hatte sich den sein Geruch sogar in seinem Handtuch festgesetzt?

Das war ja echt nicht zum Aushalten hier!

Fast schon fluchtartig schnappte er sich eins der größeren Handtücher aus seinem Schrank, direkt neben dem Bett (das zum Glück nicht genauso roch wie der Rest des Zimmers), sein Duschgel und kurz danach stand er auch schon draußen im Flur.

Er atmete kurz auf, hier roch es wenigstens nicht so extrem nach dem Jüngeren. Er holte noch einmal tief Luft und ging dann weiter, Richtung Duschen.

Er hatte es immer gehasst das es in diesem Stockwerk nur zwei Duschen gab, doch nun war er froh darum, so musste er wenigstens nicht Gefahr laufen Philipp auch hier zu treffen. Okay gut, es war sogar sehr wahrscheinlich das ihm der Jüngere hier über den Weg lief, doch das tat hier nichts zur Sache, Phil war in ihrem Zimmer, er lag auf dem Bett und las oder tat sonstigen Kinderkram. Es war ihm jedenfalls egal, hier in der Dusche würde er ihn jetzt jedenfalls nicht sehen, oder riechen oder spüren. Meine Gedanken drifteten erneut ab und ich musste wieder den Kopf schütteln um mich wieder ins Hier und Jetzt zurück zu versetzten.

Ach man hatte auch nirgends von dem Kerl seine Ruhe, jetzt belästigte er mich auch schon in meinen Gedanken, das war eine bodenlose Frechheit, echt jetzt!

Es dauerte nicht lange, das er an seinem Ziel angekommen war und die Tür öffnete. Er musste erst einmal blinzeln, es war extrem heiß hier. Er hörte einige Stimmen und wusste sofort das er nicht allein war, nun gut, es konnte nicht Philipp sein, also war es ihm egal.

Er legte sein Zeug in eines der Körpchen an der Wand, zog sich aus und warf sich sein Handtuch um die Hüften.

Langsam drehte er sich um und ging zu einer der Duschen, er öffnete seinen improvisierten Rock und warf ihn über eine Der Mauern, die die einzelnen Duschen von einander trennte, die anderen Jungs waren in einem anderen Bereich der Duschen, vielleicht weiter hinten. Vorsichtig drehte er das Wasser auf und stellte es in der richtigen Temperatur ein, er hasste es kalt zu duschen und deshalb hatte er es sich angewöhnt immer etwas heißer zu duschen, manche hatten ihn deshalb schon für verrückt gehalten, schließlich verbrannte er sich nicht bei dieser Temperatur, die anderen jedoch schon.

Er grinste kurz bevor er sich sein Duschgel schnappte und begann sich damit den Körper einzuseifen.

Es tat unglaublich gut das heiße Wasser auf seiner Haut zu spüren und es ließ ihn auch gleich seinen Zimmerkollegen vergessen. Er seufzte glücklich während er sich einseifte und die Seife danach wieder mit dem Wasserstrahl abwusch.

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, als er das Wasser abdrehte und sich erneut sein Handtuch um die Hüften warf. Er trocknete sich noch in der Dusche etwas ab und machte sich dann auf den Weg zurück zu seinem Zimmer, zurück zu Philipp. Er seufzte noch einmal und schon stand er auch schon vor der Tür.

Drinnen hörte er leise Musik, Philipp war wohl mal wieder dabei seine CD Sammlung zu plündern. Wieder glitt ein Lächeln über sein Gesicht, dann öffnete er die Tür, Phil sah nicht einmal von seiner Beschäftigung auf.

Frechheit, da hörte der Kerl einfach so seine CDs und fragte nicht einmal wenn er wieder den Raum betrat.

Wirkliche Frechheit! Er räusperte sich und wartete auf irgendeine Reaktion seitens Phil, doch er wartete vergebens, Philipp richtete sich kurz die Kopfhörer seines uralten CD-Spielers und wippte dann weiter mit dem Kopf zu der Musik.

Nun gut, durch atmen, ruhig bleiben und einfach nicht anmerken lassen, das du ihm grade am liebsten eine pfeffern würdest. Er holte einmal tief Luft und blies sie dann langsam wieder aus. Das schien anscheinend das ausschlaggebende gewesen zu sein, den Philipp drehte sich je zu ihm um, sah ihn kurz schockiert an und grinste dann entschuldigend „Sorry, aber du bist weg, bevor ich dich, wegen deiner CDs fragen konnte, ich hoffe es stört dich nicht!“, er grinste sein super, süßes, entschuldigendes Lächeln und ich konnte nicht anders als meine Wut zu vergessen und ab zuwinken „Ne, macht nichts!“. Ich hätte mich schlagen können, ich hasste diesen Kerl, ich hasste ihn, ich hasste ihn, ich hasste ihn. Und in Gedanken dafür hätt ich mir wegen diesem Satz gleich noch eine pfeffern können.

Wieso sollte ich mich selber anlügen? Ich mochte ihn, vielleicht mehr als man als Junge ein Mädchen einfach so mochte.

Sollte das etwa heißen das ich den Kerl vor mir mochte? Das ich ihn … Ich schluckte, das ich ihn mehr als nur mochte?

Das gab es doch nicht, schließlich war er ein Junge und Phil war auch ein Junge, sie waren beide männlich. Das ging doch nicht!

Seine Hand ruhte bereits auf dem Knauf zu seiner Schranktür, am liebsten hätte er sich diese Gedanken einfach rausgebrügelt, oder sie einfach vergessen. Doch das war schwerer als gedacht

Vorsichtig öffnete er die Tür und zog eine frische Boxershorts heraus, sie hatte fast die selbe Farbe wie die des Jüngeren.

Nun gut, seine war dunkelblau, die von Philipp hellgrün, aber was machte das schon, von grün auf blau war doch gar kein so großer Unterschied.

Ja okay, es waren zwei verschiedene Farben. Aber das war ja nicht so schlimm, sie hatten jetzt beide eine Boxershorts an, beide gleich lang. Anscheinend hatten sie doch mehr gemeinsam als erwartet.

Nachdem er sich sicher war, das er alles verstaut hatte, trat er den Weg zu seinem Bett an. Sie beide schliefen in einem Stockbett, was unglaublich nervte den er hatte ein bisschen Höhenangst, obwohl er das nie zugeben würde.

Doch obwohl er das wusste, hatte er sich nach oben gelegt, hatte das obere Bett genommen und nur weil Philipp unbedingt unten schlafen wollte, er meinte immer, oben würde ihm so heiß werden.

Püh, oben und heiß und wovon träumte er Nachts?
 

Ich seufzte und Philipp sah mich an, „Hast du was gesagt?“ auch ich blickte zurück, „Nein“

„Okay, hab mich wohl verhört!“, wieder steckte er sich den Kopfhörer ins Ohr und ich hätte augenblicklich schmelzen können, wie konnte man nur so verdammt süß aussehen?

Ich schüttelte den Kopf und kletterte die Leiter hoch zu meinem Bett. Oben angekommen, machte ich es mir erstmal gemütlich und zog dann ein Buch unter meinem Kopfpolster hervor. Ich liebte dieses Buch, ich las es immer wieder, immer dann wenn ich nicht wusste was ich machen sollte.

Und jetzt grade war eine dieser Situationen in denen ich nicht wusste, was ich tun sollte.

Was sollte ich nur von diesen Gefühlen halten, was sollte ich nur von Philipp halten. Vielleicht war es doch besser ihn zu vergessen.

Irgendwie hatte ich gerade keinen Nerv zum lesen, also legte ich es wieder zurück auf seinen Platz unter meinem Kopfkissen und zog stattdessen mein kleines Notizbuch unter meinem Kopfkissen hervor.

Irgendwann hatte ich es mir angewöhnt alle für mich wichtigen Dinge unter meinem Kopfkissen aufzubewahren.

Vorsichtig klappte ich das kleine Büchlein auf und suchte nach einer freien Seite, ich zog den Stift heraus, den ich an die erste Seite geheftet hatte und begann zu schreiben.

Ich schrieb nicht direkt Tagebuch, auch war es nichts das direkt an jemanden adressiert war. Doch ich schrieb die Worte die mir in diesem Moment einfielen und dieses Mal war das Papier adressiert.

Manchmal gleiteten meine Finger nur so über das Blatt und manchmal fand ich einfach nicht die Richtigen Worte. Hin und wieder schrieb ich deinen Namen, hin und wieder auch meinen.

Irgendwie fand ich Gefallen an deinem Namen und ich erwähnte ihn so oft wie es nur möglich war, ohne das es noch idiotischer klang, als es ohnehin schon war.

Irgendwann bemerkte ich das du die Musik ausgeschaltet hattest und aufgestanden warst.

Mein Blick hob sich von dem Brief an dich und blieb augenblicklich an deinen hängen, du stehst genau neben dem Bett, genauso das du das Buch siehst, aber nicht siehst was ich schreibe, ich würde am liebsten seufzen doch ich kann nicht, ich würde mich verraten. Also sehe ich dich streng an, frage mit meinem Blick was du hier tust. Doch du grinst nur. „Manuel hast du Lust etwas zu spielen?“, nun sah er mich mit großen Hundeaugen an. Ich sah ihn immer noch streng an, „Nein! Spiel allein!“, ich stopfte mein kleines Büchlein wieder unter mein Kopfkissen und legte mich hin. „Ich will schlafen!“, es war eine der schlechtesten Ausreden die ich kannte, doch mir viel nicht sehr viel mehr ein, also hoffte ich das er nicht weiter fragen würde und einfach aufgeben würde, das Licht ausschalten würde und Ruhe gab.

Und zu meinem Glück tat er das auch, man hörte noch ein leises Okay, bevor er das Licht löschte und sich ebenfalls in sein Bett kuschelte.

Kurze Zeit später war es ruhig!

Und so fiel auch ich in einen langen Traumlosen Schlaf.
 

Als ich aufwachte war es Morgen, wieder Schule, wieder sein Gesicht, wieder ein sehr unglücklicher, Nerven zerreißender Tag und ich würde Recht behalten. Es fing schon mit dem unglaublich schrecklichen Klingeln von Philipps Wecker an, ich hasste diesen Ton. Ich für meinen Teil, wachte einfach pünktlich auf, Philipp hingegen nicht und so läutete sein Wecker für weiter zwei Minuten weiter, dann war kurze Stille und dann erklang das Geräusch wieder für zwei Minuten und das wäre wohl noch für einige Minuten bis Stunden weitergegangen, wäre ich nicht nach dem zweiten Klingeln aufgestanden, nach unten geklettert und hätte dem Pinguinwecker den Kopf eingedrückt.

Ein toller Morgen, so wie jeden Tag.

Philipp schlief immer noch und ich konnte nicht anders als ihm einige Zeit beim Schlafen zuzusehen. Ich seufzte und zog mich an, in wenigen Minuten würde es Frühstück geben und das wollte ich um keinen Preis versäumen, also warf ich dem Jüngeren eins meiner Kissen aufs Gesicht und spazierte dann nach unten in den Speiseraum.

Am Anfang als mir meine Eltern sagten, das ich in einem Internat bleiben müsste, hätte ich am liebsten gestreikt, doch ich hatte es zu dem Zeitpunkt bereits geahnt. Ich hatte gewusst das es nicht anders gehen würde.

Und irgendwann hatte ich mich damit abgefunden, das ich hier war. Damals war ich noch allein in diesem Zimmer gewesen und dann war irgendwann die Betreuerin mit Philipp dagestanden. Er hatte sich hinter ihr versteckt und ich hatte ihn streng gemustert.

Damals hatte ich ihn nicht leiden können und jetzt konnte ich ihn nicht leiden, weil er mich so durcheinander brachte.

Als ich unten ankam setzte ich mich auf einen der Tische, auf denen ich immer saß, meistens setzt es sich dann Philipp zu mir. Er war immer noch so ein Kind.

Wieder huschte ein Grinsen über mein Gesicht, ein kleines hilfloses Kind. Ich legte meine Tasche, die ich für die Schule brauchte neben mich und stand dann wieder auf um mir mein Frühstück zu holen!

Ich aß jeden Morgen das selbe, eine Scheibe Schwarzbrot mit Butter und Erdbeermarmelade und ich wurde leicht sauer, wenn es genau diese Dinge nicht gab.

Ich mochte es zu frühstücken, ich brauchte es um wach zu werden. Als ich mich wieder zum Tisch setzte, war Philipp immer noch nicht da und als ich fertig war, auch nicht.

Nun gut, ich musste ihn wohl oder übel wecken gehen. Also machte ich mich, nach der Abgabe meines Frühstückstellers, wieder auf den Weg nach oben. Ich hasste diese Treppen, sie waren erstens, extrem schmal und zweitens noch dazu extrem rutschig, wenn er hinunterfallen würde, würde er nicht der erste gewesen sein, schon unzählige Internatsschüler vor ihm waren ausgerutscht und hatten danach über Knochenbrüche und Hirntraumen gejammert.

Doch er kannte diese Treppen und er wusste wo sie am sichersten waren und so wunderte es ihn nicht, als er heil oben ankam. Bis jetzt war er Philipp nicht begegnet, also entweder schlief er noch oder er war aus dem Fenster geklettert, was ich mir schlecht vorstellen konnte.

Wenige Minuten später drückte ich die Klinke hinunter und betrat das Zimmer. Der Kleinere war nirgends zu sehen und das Fenster war ebenfalls zu.

Hmmm...

Langsam ging ich im Zimmer herum und besah mich Philipps Bett. Der Kerl hatte einfach keine Ordnung, er hatte alle seine Decken und Kissen auf einen Haufen geworfen und natürlich konnte ich nicht anders als alles mal voneinander zu trennen. Doch was plötzlich geschah ließ mich als erstes erschrecken und erst dann die Situation realisieren.

Als ich die letzte Decke weggezogen hatte, war Philipp, der sich unter dem Haufen versteckt hatte, aufgesprungen, hatte mich gepackt und zu sich ins Bett befördert, doch bevor ich schreien oder überhaupt denken konnte, hatte er mir alle Gedanken durch seine Lippen ausgeschaltet. Er lächelte, als ich stocksteif in seinem Bett lag. Er saß über mir, hatte sich nach vorne gebeugt und mich geküsst. Wie konnte er das tun? Wieso hatte er das getan und dann sah ich mein Notizbuch direkt neben meinem Kopf.

Der Jüngere hatte also als ich weg war, mein Notizbuch gelesen und hatte dadurch von meinen Gefühlen erfahren, wollte er mich mit dieser Aktion ärgern?

Nun gut, wenn er ein Spiel spielen wollte, dann würden sie ein Spiel spielen. Die Lippen des Jüngeren lagen noch immer fest auf meinen, schnell legte ich meine Arme um den Körper des Kleineren und drückte ihn näher an mich, er kurzer Ruck und er sah mich erstarrt von unten herauf an.

„Wenn du spielen willst, dann lass uns spielen!“, ein irres, verlangendes Grinsen legte sich auf meine Züge und Philipp erblasste noch mehr.

Ich legte meine Lippen nun genauso wie er auf seine und strich mit meiner freien Hand über seine Brust. Zog die Linien seiner Muskeln nach, die seine kleine, doch starke Brust zu bieten hatte.

Ich hätte nie erwartet, das er so aussah ohne Oberteil und mich erschreckte es fast, doch es gefiel mir.

Was für ein unglaubliches Gefühl!

Als ich vorsichtig über eine seiner Brustwarzen strich, keuchte er lautlos in unseren Kuss hinein. Er hatte die Augen geschlossen und wartete nun darauf was ich tun würde. Und ich konnte ihm versichern das das nur der Anfang war.

Schnell löste ich unseren Kuss und leckte über diese neu entdeckte empfindliche Stelle. Wieder ein Keuchen, dieses Mal jedoch lauter. Und dann hörte ich ein Geräusch, das ich vollkommen vergessen hatte. Schritte“

Oh, nein, ich hielt in meinem Tun inne, doch Philipps Arme zogen mich wieder hinunter. Phil, das war wirklich ein scheiß, schlechter Zeitpunkt um endlich mit zu spielen, von den Schritten hatte der Jüngere wohl nichts mitgekriegt. Und dann passierte es, Philipp drückte mich auch seine Brust und meine Lippen berührten die leicht erhitzte Haut, Phil stöhnte auf und die Schritte verstummten.

Kurze Stille, dann ein Pochen „Phil, kann ich reinkommen?“, Philipp sah auf und nun erstarrte auch er, so wie ich. Er sah mich kurz an, bevor er seine Aufmerksamkeit der geschlossenen Tür widmete, „Oh, öh … Teddy nein, warte ich … äh … es geht grad nicht … sorry ich hab …“, hilfesuchend blickte er mich an, sein Mund stand immer noch offen, dann sah er sich im Raum um „verschlafen... ich äh... komme gleich!“, „Feigling!“, flüsterte ich, schloss die Augen und rappelte mich lautlos auf. Hätte er nicht sagen können, er wäre krank oder so, schließlich hörte er sich entfernt so an, als müsste er einen Reizhusten krampfhaft unterdrücken.

Ich verzog das Gesicht zu einem Grinsen, doch nicht lange.

Vielleicht hatte sich Philipp jedoch nur im Moment vergessen und war von Teddy, seinem besten Freund, „gerettet“ worden.

Vielleicht bereute er es bereits und hielt mich jetzt für einen totalen Perversen.

Na super...

„Okay, ich warte dann draußen, ich glaub nämlich Manu is' auch schon weg!“, wieder Stille, Philipp war inzwischen aufgestanden, während er bei seinen Klamotten rumnestelte, war es vor der Tür noch kurz ruhig, dann hörte man Teddy's Schritte wie sie verklangen. Ich sah kurz zu Philipp der sich gerade ein T-Shirt über den hochroten Kopf, dann stand auch ich auf.

Schnell schnappte ich mir mein Notizbuch, stopfte es in meine Tasche, die ich achtlos in der Nähe der Tür hatte fallen gelassen hatte, bevor ich allerdings durch die Tür nach draußen verschwand, drehte ich mich noch einmal um. „Wenn du willst kannst du und dein bescheuerter Freund mit mir mitfahren!“, dabei drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir.

Er würde kommen, da war ich mir sicher!

Schnell ging ich die Treppen hinunter, zu meinem Auto, ich steckte den Schlüssel ins Schloss, den ich mir vorher aus meiner Tasche gewühlt hatte.

Schon von weiten sah ich Teddy und Phil am Eingang stehen, Teddy wirkte überglücklich, na klar, es kam selten bis gar nicht vor, dass ich jemanden mitnahm.

Phil hingegen hatte ein überaus falsches Lachen aufgesetzt. Ich musste den Kopf schütteln, ich verstand diesen Kerl nicht. Vorsichtig fuhr ich zum Eingang des Hauses und wartete das die beiden einstiegen.

Phil setzte sich neben mich auf den Beifahrersitz, Teddy saß hinten. Nun gut, ich drehte die Musik ein wenig leiser und fuhr relativ schnell zur Schule.

Die ganze Fahrt über sang Teddy lautstark mit, Phil und ich schwiegen, auch in der Schule war es nicht anders. Wann immer ich und Philipp uns über den Weg liefen , redeten wir nicht miteinander, wie sahen uns kurz an und Phil senkte sofort den Blick und ging weiter. Naja, eigentlich war es nicht sehr viel anders als an jedem anderen Tag, wir redeten nie viel miteinander.
 

Die Schule verging schneller als ich dachte und als ich, nach Schulschluss, zu meinem Auto kam, standen Phil und Teddy dort und die beiden warteten das ich sie erneut einlud einzusteigen.

Ohne ein Wort stieg ich ein und wartete das die beiden ebenfalls ein stiegen. Eine kurz Ewigkeit verging, bevor Teddy diese Tatsache bemerkte. So wie der restliche Tag verging die Rückfahrt ebenfalls schweigend. Außer natürlich das Teddy während der ganzen Fahrt über, bei den Songs mit jodelte, für das ich ihn am liebsten einfach hätte aussteigen lassen wollte.

Als wir beim Internat dann ausstiegen, verabschiedeten sich Teddy und Philipp von mir und kurze Zeit später war ich allein.

Langsam bemühte ich mich zum Speisesaal, aß ein bisschen von den „Käse-Maccaroni“ die es gab und machte mich dann auf den Weg hoch zu meinem Zimmer.

Ich legte dort einzig meine Schulbücher ab und beschloss dann noch mal in die Stadt zu fahren um Besorgungen zu machen und so ging ich wieder nach unten zu meinem Auto und fuhr in die Stadr.
 

Es dauerte bis zum Abend bis das ich wieder am Internatsparkplatz zu stehen kam, ausstieg und mein Auto abschloss. Ich bemühte mich nicht einmal schnell in mein Zimmer zu kommen, ich hatte es nicht eilig und so spazierte ich eher, als das ich mir Stress machte, schließlich bereute Phil die Sache sowieso. Die Sache... von heute morgen!

Ich hatte in einem Restaurant gegessen, also ging ich nicht zum Abendessen in die Cafeteria, sondern ging gleich zu meinem Zimmer, ohne weitere Umwege.

Kurze Zeit später stand ich vor der Zimmertür, vorsichtig legte ich meine Hand auf den Griff und drückte sie runter, ich holte noch einmal tief Luft bevor ich eintrat und mich in dem Raum umsah. Drinnen war es dunkel, draußen vor dem Fenster war es Nacht, von meinem Mitbewohner war keine Spur, auch sein Bett war ordentlich auf gebettet. Er musste wohl noch immer bei Teddy sein!

Ich lächelte, Teddy war bereits seit dem Tag an dem Phil hier her kam sein bester Freund, ich glaube sogar das sie neben einander sitzen. Teddy war mit ihm in der selben Klasse, anders als ich, ich war eine Klasse höher als der Kleinere. Eigentlich komisch, warum war dann Phil mit mir im Zimmer? Normalerweise waren doch die Zimmer in Klassen eingeteilt, die die in einer Klasse waren, konnten miteinander wohnen. Doch ich und Phil waren ein Jahr auseinander.

Ich dachte kurz nach, naja vielleicht war kein Platz mehr für ihn und da ich als einziger ebenfalls allein lebte, zog er bei mir ein.

Langsam begann ich mich bis auf die Boxershorts auszuziehen und begab mich dann ins Bett, machte es mir gemütlich, krallte mir mein Lieblingsbuch und begann zu lesen. Kurze Zeit später hörte ich wie unter mir die Matratze knarrte, ich sah nach unten und bemerkte, das ich gar nicht bemerkte hatte, das Phil zurück gekommen war. Dieser hatte sich auf den Rücken gelegt und glotze mich nun von unten herauf an. Ich blinzelte, streckte mich und stopfte mein Buch unter mein Kissen und kletterte nach unten.

„Ich geh duschen!“, Phil nickte, ich wühlte meine Duschsachen heraus und wollte schon nach draußen verschwinden, als mein Mitbewohner mich fragte ob er nicht mitkommen dürfte.

Ich erstarrte kurz, dann ließ ich kurz meinen Blick über ihn schweifen und nickte, danach wartete ich vor der Tür. Draußen musste ich erst einmal tief seufzen, bevor ich mich einigermaßen wieder beruhigte, mir kam es langsam so vor als würde ich anders sein in seiner Gegenwart, als wäre ich eine andere Person. Ich schüttelte den Kopf und schon schloss Phil neben mir die Tür hinter sich. Ich sah ihn kurz an, bevor ich vor trottete. Sofern es mir möglich war, wich ich seinem Blick aus, möglichst unauffällig natürlich er musste ja nicht unbedingt zwingend mitkriegen das ich ein bisschen verzweifelt war.

Es dauerte also eine gefüllte Ewigkeit bis wir endlich bei den Duschen an gekommen waren und uns dusch-fertig gemacht hatten.

Ich war schneller wie Phil und drehte bereits die Dusche auf, als Phil neben mir die Dusche auf drehte. Ich hörte nur das fließende Wasser, doch durch die Wand, die die Duschen voneinander trennten, sah ich ihn nicht, war vielleicht auch besser so, wahrscheinlich hätte ich ihn wie ein hungriger Löwe angesprungen und weiß Gott noch was mit ihm angestellt.

Ich atmete erneut tief ein, doch ich war wirklich froh darüber das ich ihn nicht sehen konnte und ich war froh das ich meinen Verstand noch behielt, doch mal ehrlich es war ein grandioser Gedanke, Phil beim duschen zuzusehen...

Wie das Wasser über seinen nackten Körper floss … Ich erzitterte kurz, bevor ich den Kopf schüttelte um das Bild aus meinem Kopf zu bekommen.

Nach einiger Zeit schaltete ich das Wasser aus, wickelte mir mein Handtuch um die Hüften, packte meine Sachen und trottete zurück zum Zimmer.
 

Unser Zimmer war dunkel und leer, Phil duschte immer noch und irgendwie genoss ich die Stille die sich ausbreitete wann immer der Kleinere gerade nicht da war.

Ich seufzte und holte tief Luft bevor ich meine Sachen wegräume und beginne mich ab zu trocken und mir dann meine Boxershort über die Beine zu ziehen.

Höre plötzlich wie die Tür hinter mir aufgeht und du sie hinter dir wieder zuziehst, du hast noch immer ein Handtuch um deine Lenden gewickelt. Kurze Zeit bewegen wir uns nicht, doch plötzlich hebst du deine Hand und fischst dir ein anderes Handtuch aus deinem Schrank und wuschelst dir damit durch die Haare.

Ich bleibe wie angewurzelt stehen, sehe dich an, kann meine Augen nicht von dir lassen, deine Brust war heute morgen so unglaublich anziehend gewesen und auch jetzt wo noch immer einzelne Tropfen Nass über deine haut rollen würde ich am liebsten jeden einzelnen Millimeter deines Körper mein werden lassen.

Erneut schüttle ich den Kopf, in deiner Anwesenheit setzt mein Verstand völlig aus, was machst du nur mit mir?

Doch plötzlich spüre ich wieder deine nähe, deine Nähe so nah, wie heute morgen als du mein warst, für diese wenigen Minuten. Plötzlich spüre ich wieder deine Hände, dein forderndes Verlangen, deine Lippen, deine schier überwältigende Nähe.

Mein Körper erbebt, erzittert unter deiner Berührung. Du hast dein Handtusch achtlos zur Seite geworfen, bist mir einem Schritt auf mich zu getreten und schon hast du mich nur einer Berührung um den Verstand gebracht.

Doch trotzdem bin ich verwirrt. Was war heute morgen, du wolltest mich nur verarschen, wolltest meine Fassade bröckeln sehen und nun liegen deine Lippen erneut auf meinen, deine Hand drückt mich erneut näher an dich.

Wieso tust du das alles, war es etwa doch nicht so wie ich dachte?

Ich blinzle einmal kurz, du öffnest ebenfalls deine Augen, die du kurz vorher genießerisch geschlossen hast. Nein, du scheinst nicht aus Lust zu handeln, du willst nicht spielen, du meinst es ernst. Du ziehst mich näher an dich , deine Zunge streicht über meine Lippen und ich gewähre ihr Einlass. Wie lange hab ich darauf gewartet, wie oft habe ich mir das alles erträumt, wie oft habe ich gehofft?

Auch meine Hände bleiben nicht untätig, vorsichtig gleiten sie nun auf deinen Rücken, gleiten deine Wirbelsäule hinauf und hinunter.

Ich gehe einen Schritt zurück, du einen nach vor, doch du drückst mich nun weiter nach hinten, bis ich die Kante deinen Bettes spüren kann.

Schnell lasse ich mich fallen und ziehe dich mit, wie oft habe ich mir das gewünscht, habe mir vorgestellt, wie ich dich verführe, wie ich dir die Kleider vom Leib reiße, doch nun zerrst du mir das Stück Stoff von meinen Beinen und auch dein Handtuch trägst du nicht mehr. Ich komme gar nicht dazu dich anzusehen, doch dein Blick wandert über meinen Körper nachdem du den Kuss gelöst hast.

Anscheinend bin ich nicht der einzige der dich wollte, deine Finger kratzen über meine Brust, über meinen Bauch, meine Beine! Ich sehe dir in die Augen, versinke in diesen blauen Seen, ich bin erstaunt, wenn du etwas haben willst haben sie ein helles Glitzern und genau dieses Leuchten scheint gerade meine ganze Vernunft auf zu fressen. Du bist so faszinierend, so heiß, so anziehend, ich liebe dich!

Ich will dich, nimm mich, bevor es mich zerreißt, meine Hände greifen nach oben, krallen sich an deinem Oberkörper fest, ziehe dich zu mir nach unten!

Doch diene Hände stützen sich neben mir ab! Dein Kopf gleitet nach unten, neben meinen Kopf und dann höre ich schon deine gehauchte Stimme...

Mein Körper erbebt, heiße und kalte Schauer rollen über meinen Rücken, wenn ich dir nicht schon verfallen wäre, wäre ich es jetzt.

Oh, wie sehr ich dich haben will...

Doch dein Körper drückt mich nieder, dein Kopf ruht immer noch neben meinem und deine Stimme erklingt süßlich in meinem Ohr...

„Lieber Manuel,

jeden Tag sehe ich dich, sehe dich aufstehen,

sehe dich essen, sehe dich lesen, schreiben, sehe dir beim Schlafen zu!

Jeden Tag sehe ich wie du lebst und ich fühle mich mit jeder Sekunde wohler in deiner Nähe!

Habe herausgefunden das ich dich mag.

Ich liebe dich!

Es wäre so schön es dir sagen zu können, doch ich kann nicht.

Warum nicht?

Weil du es bist, du, ja du!

Und trotzdem habe ich mich in dich verliebt.

Ich will es nicht wahr haben, doch es ist so!

Ich liebe dich, Manuel!“

Ich spüre wie nun Tränen auf meinen Wangen brennen, wie konnte es sein das er meinen brief an ihn, in einen Brief an mich veränderte. Wie konnte es sein, dass er mir solche Schauer über den Rücken jagte und ich wegen ihm weinte?

Erneut spürte ich seinen gehauchten Atem, nahe meinem Ohr, ich erzitterte. „Ich liebe dich, Manuel, seit dem Tag an dem ich dich das erste Mal sah!“

Mein Verstand setzte nun endgültig aus, mein Herz zerfloss und ich spürte das geilste Gefühl das ich jemals erträumen hätte können.

Seine Hand strich meine Seiten entlang, berührte zögerlich mein Geschlechtsteil, sein Atem hauchte er mir immer noch auf meine bereits mehr als erhitzte Haut und dann plötzlich küsste er mich, drückte such auf mich, keuchte, atmetet, küsste und berührte mich mit solch einer Leidenschaft, als wenn es keinen Morgen mehr für uns geben würde.

Und ich genoss jede einzelne Sekunde mit ihm... Ich liebe dich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-11-15T17:35:52+00:00 15.11.2009 18:35
hallo^^
also das war mal wieder eine geschichte ganz nach meinem geschmack... endlich mal wieder was in eigener serie und nich immer nur die ganzen... anderen eben, die wirken so unrealistisch
deine hingegen... wah, wie schön *seufz*
großes lob (bloß etwas verwirrend weil du immer zwischen erzählerperspektive und ich-erzählung geschwankt bist) aber sonst echt super^^
lg
freya


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