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kyoosha - Stowaway

Sequel zu "kyoosha - happy birthday to myself"
von

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Prolog

Hallöchen ^____^
 

Das hier ist ein Sequel zu "kyoosha - happy birthday to myself", deshalb wäre es sinnvoll, diese story davor gelesen zu haben ^^
 

Erwartet hier auch nix großes xD die ff wird etwa 3 kapitel haben..
 

viel spaß beim lesen!
 

____________________________
 


 

Schnell hastete er die Treppe hoch und zog den anderen dabei hinter sich her. Anscheinend hatte man ihre Flucht noch gar nicht richtig registriert, doch es würde nicht lange brauchen bis man reagierte.
 

Schon glaubte er verwirrte Stimmen zu hören. Doch sie waren weit weg. Sie hatten noch eine Chance.
 

Endlich hatten sie die letzte Stufe überwunden. Sein Freund warf die Tür hinter sich zu. Doch was jetzt? Die Stimmen wurden lauter. Panik stieg in ihm hoch. Ein Poltern war zu hören. Jemand spurtete die Treppen hinter ihnen hoch.
 

„Wohin??“, fragte er den anderen panisch, der sich suchend umblickte.
 

„Nach oben!“, rief dieser kurz und zog ihn dieses Mal hinterher.
 

Kaum hatten sie die nächste Treppe geschafft, hörten sie wieder Stimmen. Jetzt jedoch lauter. Es war nicht mehr nur ein Stimmengewirr. Nun konnten man sogar ganze Gesprächsfetzten verstehen. Er schluckte schwer. Der Flüchtling wollte gar nicht daran denken, was man mit ihm und seinem kleinen Freund anstellte, wenn man sie nun erwischte.
 

Wahrscheinlich dachte auch der Kleinere daran, denn er zog noch etwas kräftiger an seiner Hand. Keuchend kamen sie oben an und rissen die Tür auf, um sie auch gleich wieder hinter sich zu verschließen. Die Stimmen wurden wieder dumpfer. Nur für wie lange?
 

Hastig rannten beide den langen Gang entlang und flüchteten in irgendein Zimmer. Kaum war diese Tür wieder hinter ihnen ins Schloss gefallen, hörten sie erneut die Stimmen.
 


 

Der Kleinere spürte wie schnell sein Herz schlug und er bezweifelte, dass es nur an den steilen Treppen lag. Die Stimmen klangen erbost. Wenn man sie jetzt entdecken sollte, mussten sie mit einer ganzen Menge Ärger rechnen. Er kannte zwar nicht all ihre Verfolger so gut, doch er hatte an diesem Abend mitbekommen, dass sie alle nicht gerade zimperlich waren.
 

Am liebsten hätte er irgendetwas unternommen, doch was konnten sie jetzt noch tun?
 

Sie waren in einem Zimmer gelandet. Keine weitere Treppe. Keine weiteren Türen. Endstation. Sie saßen eindeutig in der Falle.

Rot

Und weiter geht's ^^

Sorry, dass wir euch auf die folter gespannt haben, aber jetzt erfahrt ihr ja gleich um wenns in dieser story geht.

und damits keine verwirrungen gibt: Dieses Sequel setzt in der Szene an, in der die anderen in "happy birthday to myself" in Miyavis kleinem Aufnahmekeller sind und "Linda" singen ^^
 

hoffe die überraschung ist uns gelungen.

viel spaß beim lesen^^
 

__________________________________________
 

„Takuya?“

Der Gitarrist hörte eine Stimme hinter sich, die seinen Namen rief. Noch immer heftig atmend drehte er sich um, um dem anderen zu sagen, dass er doch leise sein sollte. Was, wenn man sie hier fand, nur weil sie nicht vorsichtig genug waren, sondern miteinander sprachen? Doch als sich der Angesprochene umgedreht hatte, hielt er einen Moment die Luft an.

Sie standen in einem ziemlich großen Raum. Am anderen Ende war eine große Leinwand aufgestellt, vor der fünf Reihen mit je ungefähr zehn ziemlich bequem aussehenden Sesseln standen.

„Und jetzt schau dir das an!“ Shou, sein Mitflüchtling, stand in der Mitte des Raumes und deutete neben Takuya. Dieser sah sich auch gleich um und bemerkte den verdammt modern aussehenden Projektor, der anscheinend das Bild an die Leinwand werfen konnte.

„Miyavi hat ein Kino...“, stieß der Gitarrist aus.

„Sieht ganz so aus.“ Shou nickte bestätigend und drehte sich anschließend noch einmal um die eigene Achse, als könnte er es immer noch nicht glauben.
 

Erst die hektischen Stimmen von draußen erinnerten sie daran, warum sie hier waren. „Schnell! Mach das Licht aus!“, rief der alice nine-Sänger und sprintete hinter einen der Sessel, um sich zu verstecken.

Takuya drückte auf den Lichtschalter neben der Tür, an der er immer noch stand, und machte sich anschließend daran, blind den Weg zu den Sesseln zu suchen, hinter denen er sich dann, als er sie gefunden hatte, ebenfalls versteckte.

Ein paar Minuten saßen sie so da, während von draußen Gepolter und Stimmengewirr zu ihnen durchdrang. Dann war es still.

„Denkst du...“, setzte Takuya an. „Denkst du, sie sind weg?“

„Ich glaub schon.“

„Okay, dann geh ich das Licht wieder anmachen.“ Er stand auf und bahnte sich mit ausgestreckten Armen einen Weg zurück.

„Meinst du, die suchen noch nach uns?“ Shou war unsicher. Vielleicht sollten sie doch noch ein bisschen warten. Was, wenn da jemand noch im Gang stand und nur darauf wartete, dass sie einen Fehler machten?

„Bestimmt... Aber nicht hier. Ah!“ Takuya hatte den Schalter gefunden. Oder zumindest glaubte er das, denn als er ihn drückte, wurde es zwar heller, aber wirklich Licht, konnte man es nicht nennen. Es war schon zu spät, als er bemerkte, dass er nicht den Lichtschalter, sondern den Einschaltknopf des Projektors erwischt hatte.

Kurz herrschte noch Stille. Takuya atmete erleichtert auf. Vielleicht war der Ton ja aus?

Als man dann allerdings in einer ohrenbetäubenden Lautstärke kreischende Stimmen hörte und viel zu laute Gitarrenriffs den Raum beben ließen, wurde er eines Besseren belehrt.

„Was zum Teufel ist das?“, rief Shou hinter ihm panisch. Geschockt sah Takuya auf die riesen Leinwand. Da lief doch tatsächlich das Budokan-Konzert von Gazette. Und es war in ihrem kleinen Kino auch mindestens so laut wie im Budokan!

Und dabei hatten sie doch leise sein wollen!
 

„Mach’s wieder aus!“

Sofort begann der Jüngere wieder am Projektor rumzufummeln. Wo war denn der blöde Knopf gewesen? „Warum hat Miyavi überhaupt ne Live–Aufzeichnung von Gazette?“, schrie er frustriert gegen das Gekreische der Fans an.

„Warum hast du die Aufzeichnung abgespielt?“, wurde ihm nur hysterisch geantwortet.

Takuya drückte weiterhin auf irgendwelche Knöpfe.

„Lass mich mal.“ Schon stand Shou neben ihm und probierte selbst sein Glück. Mit mäßigem Erfolg.

„Kommt‘s mir nur so vor oder hast dus noch lauter gemacht?“, fragte Takuya den anderen, der immer panischer wirkte.

„Das reicht. Lass uns verschwinden, bevor wir noch gefunden werden!“

Der Braunhaarige konnte gar nicht so schnell gucken wie der andere weg war. Sie konnten doch nicht einfach abhauen und den Projektor laufen lassen! Der war laut und schluckte sicher furchtbar viel Strom und…

„Takuya!“

Endlich ließ der Jüngere die Maschine in Ruhe und rannte auch aus dem Raum. Schließlich war Shou der Ältere und hatte damit auch die Verantwortung! Wenn er sagte, sie sollten den Projektor anlassen, dann ließen sie ihn eben an.
 

Der Braunhaarige schlug schnell die Tür hinter sich zu. Plötzlich war es wieder still. Erstaunt sah er die verschlossene Tür an.

Miyavi hatte nicht nur einen Kinosaal in seinem Haus. Der Saal war auch noch schallisoliert! Hätten sie das früher gewusst, hätten sie auch nicht so eine Panik schieben müssen.
 

Gerade wollte sich Takuya seinem neuen Freund zudrehen, um seine Gedanken mit ihm zu teilen, als ihm auffiel, dass er alleine in dem riesigen, dunklen Gang stand.

Na toll! Wohin denn jetzt? Die anderen konnten jeden Moment zurückkommen und ihn holen! Und dann würde er im Pool landen! Nur wegen dieser verdammten Wette, die Nao und Teruki da veranstalten mussten. Nur weil sie der Meinung gewesen waren, Miku und Hiroto würden mehr Alkohol vertragen als Aoi. Ja, da hatten sie falsch gedacht und jetzt mussten alle Bandmember von An Cafe und alice nine die Sache ausbaden. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber nein! Takuya würde nicht in den Pool springen, nur weil die anderen das für die Verlierer und deren Bands so geplant hatten. Er würde nicht für Miku seinen Kopf hinhalten.
 

Entschlossen rannte der Gitarrist den Gang entlang, versuchte dabei aber so leise wie möglich zu sein und rief immer wieder mit gedämpfter Stimme nach Shou. Nur wusste er selbst, dass dieser ihn sicher nicht hören würde. Aber was sollte er denn sonst machen?

„Aoi, lass mich los!“

Takuya hielt die Luft an. Panik überkam ihn. Aoi war hier! Und der Stimme nach zu urteilen hatte er gerade Kanon gefunden. Eine Sekunde lang spielte der Gitarrist mit dem Gedanken seinem Bandkollegen zu helfen, aber dann wurde ihm klar, dass er gegen den Größeren nicht viel ausrichten konnte. Also musste er Kanon seinem Schicksal überlassen und sich selbst verstecken. Das war das einzig Richtige, da war er überzeugt.
 

„Taku? Wo bleibst du? Komm hier rein!“

Als der Angesprochene Shous Stimme hörte, fiel ihm ein Stein vom Herzen und er drehte sich um, wo er den anderen ein paar Meter entfernt aus einer Tür gucken sah. Sofort sprintete er zurück, drückte sich durch den Spalt, den der Sänger aufhielt, und ließ sich anschließend erstmal auf den Boden fallen, während die Tür hinter ihm geschlossen wurde.

„Du warst plötzlich weg!“, keuchte er außer Atem.

„Du auch!“ Shou sah den anderen ebenso erleichtert an wie er selbst auch gemustert wurde. „Ich dachte schon sie hätten dich!“

„Nein, aber es war verdammt knapp.“

Shou drückte sein Ohr an die Tür und lauschte angestrengt. Als er sich dann allerdings davon überzeugt hatte, dass Takuyas schneller Atem die einzige Geräuschquelle war, entspannte er sich wieder. „Sie sind weg“, seufzte er erleichtert und schaltete das Licht an, sodass sie nicht mehr im Dunkeln sitzen mussten.
 

Der Blonde war etwas enttäuscht, als er feststellen musste, dass sie sich dieses Mal nur in ein Schlafzimmer verirrt hatten. Wieso denn nicht in den Fitness-Raum? Oder den hauseigenen Zoo? Ein Schlafzimmer hatte er auch. Obwohl es bei ihm lange nicht so unordentlich war. Der ganze Boden war voll mit Klamotten. Und hätte das Bettlaken nicht so eine stechend rote Farbe gehabt, hätte man es unter all den Kleiderbergen wohl gar nicht gefunden.

Auch Takuya schien von dem Anblick etwas überrascht. „Kann der nicht mal aufräumen?“, fragte der Jüngere und sah Shou dabei zu, wie dieser durch das Zimmer lief ohne dabei auf eines der Kleidungsstücke zu treten. Keine leichte Aufgabe.

„Ich glaube, die Sachen sind noch gar nicht getragen.“ Der Sänger hob eine schwarze Weste vom Boden auf und streifte sich diese über. Gerade wollte Takuya Shou darauf aufmerksam machen, dass er doch nicht einfach Miyavis Sachen anziehen konnte, als der Blonde schon was Neues gefunden hatte.
 

„Da ist ja noch eine Tür.“ Der Gitarrist sah, wie Shou durch eine weitere Türe verschwand. Träge stand der Jüngere auf und folgte seinem neuen Freund. Eigentlich hatte er gar keine Lust auf eine Erkundungstour. Allerdings war er dann doch froh, dass er aufgestanden war, denn nun stand er mitten in einem riesigen, begehbaren Kleiderschrank.
 

Fasziniert sah sich Shou um. Er nahm alles zurück. Dieses Schlafzimmer war tausend Mal cooler als seins! In seinen Schrank passten nur mit viel Drücken all seine Klamotten. Miyavis Kleiderschrank hatte sogar ein eigenes Fenster!

Auch Takuya schien das Fenster aufgefallen zu sein. „Guck mal. Man kann von hier aus den Pool sehen!“

Und schon stand Shou neben dem Braunhaarigen und spickte aus dem Fenster. „Glaubst du, die können uns sehen?“

Takuya zuckte mit den Schultern und beobachtete, wie Hiroto gerade von Gackt und einem der Kabuki Boys ins Wasser geschmissen wurde. Leider war der Rapper nicht schnell genug und flog zusammen mit dem Gitarristen in den Pool.

Shou konnte sein Lachen nicht unterdrücken. Vielleicht war es irgendwie gemein, aber er war einfach nur froh, dass er dieser Aktion entkommen war. Anders als Hiroto, dessen pitschnasser Kopf gerade wieder auftauchte. Er wollte sich gar nicht vorstellen wie kalt das Wasser da unten war. Und dann auch noch ohne Klamotten zum Wechseln!

Bei diesem Gedanken fiel dem Sänger etwas anderes ein und er hörte schlagartig auf zu Lachen. „Was ist, wenn Myv Klamotten zum Wechseln holen kommt?“

Auch Takuya drehte sich zu ihm um, musterte dann aber kurz den begehbaren Kleiderschrank und zuckte erneut mit den Schultern. „In dem ganzen Chaos würde Miyavi uns sicher gar nicht bemerken. Außerdem... Meist du echt er holt für alle was zum Anziehen?“

„Du hast Recht.“ Shou wandte sich wieder grinsend dem Schauspiel um den Pool zu. Solange sie Miyavi im Auge behielten, waren sie außer Gefahr und der setzte sich gerade neben Reita und Kanon, die schon wieder zu trinken angefangen hatten.
 

Eine ganze Weile betrachteten sie das Drama, das sich dort unten abspielte. Kanon hatte sich wohl mal wieder überschätzt und Reita hatte unter Protest Aois versucht, den Kleineren ins Wasser zu werfen. Am Ende waren schließlich fast alle nass und nur knapp dem Ertrinken entkommen.
 

„Taku!!“, rief Shou plötzlich panisch und sah sich suchend um. „Wo ist Myv??“

Der Angesprochene bemerkte sofort, in welcher Situation sie waren. Und es war keine gute Situation. Wenn Miyavi jetzt Klamotten holte, waren sie geliefert. „Keine Ahnung!“, antwortete der Jüngere deshalb nicht weniger panisch und drückte seine Nase an die Scheibe, um auch ja jeden Winkel des Gartens abzusuchen. Aber da war kein ausgeflipptes Geburtstagskind. Dort saßen und lagen nur die völlig erschöpften Schwimmer herum. Kein Miyavi.

„Verstecken! Schnell!“ Takuya zog Shou vom Fenster weg und stieß ihn in einen Schrank, um sich dort zwischen den Klamotten zu verstecken.

Verschreckt sah sich der Blonde um. „Kannst du was hören?“, flüsterte er leise, doch bekam nur ein „Shhhh“ als Antwort. Also blieb er still neben dem Gitarristen stehen und lauschte. Er drängte sich noch etwas tiefer zwischen die Kleidungsstücke, als er auf dem Gang etwas hörte. Oder war das gar nicht auf dem Gang? Vielleicht waren es nur die Geräusche von den anderen unten am Pool. Aber er war sich nicht sicher und wollte auch nichts riskieren. Lieber stand er eine Stunde lang blöd in einem Schrank, anstatt baden zu gehen.
 

Anscheinend sah es Takuya ähnlich, denn sie standen wirklich eine ganz schöne Weile lang nur nebeneinander und schwiegen. Irgendwann sprach der Braunhaarige wieder.

„Ich glaube, die Luft ist rein“, meinte er immer noch flüsternd. Shou nickte und trat auf Zehenspitzen aus ihrem Versteck, um in das Schlafzimmer zu schauen.

Nichts.

„Und?“, fragte der Jüngere hinter ihm.

„Niemand zu sehen.“

Ein erleichtertes Seufzen entwich dem Gitarristen, als er an Shou vorbei ins Schlafzimmer ging und sich auf das rote Bett fallen ließ.

So langsam wurde er müde. So eine Flucht war doch ganz schön anstrengend.

Der Sänger spickte stattdessen wieder aus dem Fenster.

„Hey, die sind alle weg!“, rief er mit gedämpfter Stimme, sodass Takuya ihn auch hören konnte.

„Vielleicht sind sie wieder ins Haus gegangen.“

Shou zuckte mit den Schultern. Ja vielleicht. Also schlenderte auch er aus dem Kleiderschrank heraus zurück ins Schlafzimmer. Er musste grinsen, als er den Jüngeren vor sich sah, der es sich auf dem Bett bequem gemacht hatte.

„Hey, du kannst doch jetzt nicht einfach schlafen!“ Bei den Worten hob er einen Hut vom Boden auf und warf ihn nach dem anderen. Zu Shous Freude landete der viel zu große Hut auch noch mitten auf Takuyas Kopf.

Sofort setzte der Gitarrist sich auf, wobei ihm der Hut über die Augen rutschte und nur noch seine Nase zu sehen war.

Der Ältere begann lauthals zu lachen. „Man, siehst du damit bescheuert aus.“
 

Takuya schob den Hut etwas hoch, sodass er seinen Gegenüber auch sehen konnte. So etwas konnte er doch nicht auf sich sitzen lassen. „Das sieht nur so doof aus, weil ich dafür nicht das richtige Outfit an hab!“ Schon war er aufgesprungen und fischte sich vom nächstbesten Klamottenberg ein Jackett, das er anzog.

Shou hatte sich eben von seinem Anfall erholt, da brach er auch schon wieder in lautem Lachen aus. „Wenn du wüsstest wie du aussiehst!“

Der Gitarrist verschränkte die Arme vor der Brust und sah den anderen beleidigt an. „Du hast doch keine Ahnung von Mode!“

Der Sänger hörte auf zu lachen und kicherte stattdessen nur noch leise. „So? Na dann pass mal auf!“ Und schon hatte er sich nach einem kurzen Blick über die Klamotten einen Pulli geschnappt, den er über sein Shirt zog. „Was hältst du davon?“ Er stemmte die Arme in die Hüfte, wodurch die viel zu langen Ärmel noch deutlicher zur Geltung kamen. Wahrscheinlich war sogar Miyavi der Pulli zu groß!

Takuya prustete los. Ein Lachen, in das Shou mit einstieg. Er wusste selber, wie verloren er in dem großen Ding aussehen musste. Vor allem, da das Anziehen seine Frisur höchstwahrscheinlich ziemlich zerstört hatte und er dadurch nicht gerade besser aussah.
 

„Versuchs mal mit der!“ Der Jüngere bückte sich, wobei ihm der Hut vom Kopf fiel. „Endlich kann ich wieder was sehen“, lachte er, während er Shou eine überdimensionale Sonnenbrille zuwarf. Der Weg zu ihm war ja mit Kleidung versperrt.

Der Sänger schien allerdings kein guter Fänger zu sein, denn die Brille rutschte ihm aus der Hand, sobald er sie gefangen hatte.

„Pass auf! Wenn hier irgendwas kaputt geht!“ Takuya sah sich erschrocken zur Tür um, als wäre ihm gerade wieder eingefallen, dass da ja jederzeit jemand reinkommen könnte.

„Jetzt reg dich nicht so auf... Ist doch genug Polsterung da, wenn was runterfällt. Außerdem war nur der blöde Pulli Schuld, dass ich das Teil nicht gefangen hab!“

Der Gitarrist entspannte sich ein wenig. Shou hatte Recht. Es war kaum ein Stückchen Fußboden zu sehen, also würde alles weich fallen. Und bevor irgendjemand reinkommen würde, würden sie diesen Jemand bestimmt hören. „Jaja. Das hätte ich jetzt auch gesagt.“

„Das stimmt! Versuch du doch mal so was mit so langen Ärmeln zu fangen!“

„Okay.“ Takuya hob die Arme, wobei deutlich wurde, dass die Ärmel des Jacketts, das er anhatte, nicht kürzer waren als die von Shous Pulli. Vielleicht sogar länger? „Wirf rüber!“

„Wie du willst.“ Der Sänger krempelte die Ärmel zurück und hob die Sonnenbrille auf, bevor er ausholte und sie zurückwarf.

„Au!“, rief der Gitarrist auf, als ihn die Brille an der Stirn traf. Shou begann wieder zu lachen. Beleidigt schnappte sich Takuya ein paar Socken und warf sie dem anderen an den Kopf. Zwar waren Socken nicht so hart wie eine Sonnenbrille, aber wenigstens sorgten sie dafür, dass der Blonde kurz mit dem Lachen aufhörte.
 

Etwas verdutzt blickte Shou den Jüngeren an. Dann begann er zu grinsen.

„War das etwa eine Herausforderung?“, fragte er Takuya mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Nein“, meinte dieser nur, ebenfalls grinsend. „Aber das ist eine!“

Kaum waren die Worte ausgesprochen, hatte der Ältere wieder ein Kleidungsstück im Gesicht hängen.

„Na warte, das bedeutet Krieg!“ Shou fischte sich ein bisschen Munition vom Boden zusammen und begann, den Jüngeren zu bombardieren, was dieser natürlich nicht auf sich sitzen ließ.
 

Irgendwann verschanzten sich beide hinter den gegenüberliegenden Seiten des Bettes, um wenigstens etwas Schutz vor den fliegenden Kleidungsstücken zu bekommen. Immer wieder mussten sie kurze Pausen einlegen, weil sie vor Lachen kaum noch Luft bekamen, doch aufgeben wollte keiner von beiden.
 

„Hast du jetzt endlich genug?“, fragte Shou zwischen zwei Lachattacken und wartete auf eine Antwort. Doch es kam nichts.

Stille.

Vorsichtig lugte er über die Bettkante, doch der andere war nicht zu sehen.

„Takuya?“ Etwas besorgt beugte sich der Blonde nun ganz über das rot bezogene Bett. Nicht dass der Kleinere ihm hier vor Lachen erstickt war.

Er wollte gerade noch einmal den Namen seines neuen Freundes rufen, als sich plötzlich ein riesiger Klamottenberg auf ihn warf.

Der Jüngere lachte freudig auf, als er Shou vor Schreck aufschreien hörte. Auch wenn die Stoffe seine Laute etwas gedämpft hatten.

Takuya hatte alle Kleidungsstücke um sich herum gehortet und nur auf den passenden Moment gewartet um sich mitsamt den Sachen auf Shou zu werfen. Und sein Plan schien aufgegangen zu sein. Der Sänger versuchte immer noch sich durch den Kleidungsberg zu kämpfen.

„Lass mich hier raus!“, hörte Takuya den Blonden gedämpft schreien und gluckste vergnügt.

„Gibst du auf?“ Einen Moment lang war es still.

„Ja.“ Schon kugelte der Braunhaarige von dem Berg und half Shou dabei, sich zu befreien.
 

Doch die Rache kam sofort. Der Sänger schnappte sich die Kleidungsstücke, die um ihn herumlagen, und begrub dann seinerseits den anderen darunter.

„Hör auf!“, kreischte der Jüngere lachend und schlug wild um sich. „Lass mich los! Nimm das Zeug we-“

„Pscht!!“ Shou hatte mit einem mal aufgehört Takuya halb zu ersticken. Stattdessen hielt er in seiner Position inne und lauschte angestrengt. Hatte er da nicht eben Schritte gehört?
 

Der Gitarrist hatte sich mittlerweile aus dem Klamottenhaufen befreit. „Was...“

„Pscht!“, machte Shou erneut. Eine Weile sagte keiner was bis er leise erklärte: „Ich glaub da waren Schritte.“

„Aber wieso sollte hier jemand rumlaufen?“

„Warum nicht? Wir wissen nicht, wo die anderen sind. Und was ist, wenn Miyavi schlafen geht? Oder wenn sie uns immer noch suchen? Außerdem wird Miyavi nicht gerade Luftsprünge machen, wenn er sieht, was wir hier treiben.“

Takuya hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen.

Beide sahen zum Bett neben ihnen, das so Kleidungsstücken begraben war, dass man jetzt nicht einmal mehr das rote Bettlaken sehen konnte. Anschließend sahen sie sich im Zimmer um. Hatten sie je schon mal eine solche Unordnung gesehen? Und würde es Miyavi auffallen, wenn er hier reinkommen würde? Würde er bemerken, dass die Kleidung nicht mehr so lag wie zu dem Zeitpunkt, als er das Zimmer das letzte Mal verlassen hatte?

„Hörst du noch was?“ Takuya rutschte ein wenig näher zu Shou.

„Nein.“

Und wieder saßen sie still da. Völlig erstarrt. Einfach nur lauschend.

Und zusammenfahrend, als plötzlich ein erschreckend lautes „Miyavi!!!“ in ihre Ohren drang. Es war nah. Viel zu nah.
 

Gleichzeitig fuhren sie hektisch auf. Takuya verhedderte sich mit den Füßen in einer Weste und fiel fast hin, doch Shou griff einfach nach seiner Hand und zog ihn mit sich mit. Zum begehbaren Kleiderschrank. Dem einzigen Versteck, das sie noch hatten.

„Mach die Tür hinter dir zu!“, zischte Shou dem Jüngeren zu, was dieser dann auch sofort machte. Gerade noch rechtzeitig, denn jetzt waren deutlich Schritte aus dem Zimmer auf der anderen Seite der Tür zu hören.
 

Takuya kniff die Augen fest zusammen und betete, dass man sie nicht fand.

Sie hatten schreckliche Unordnung hinterlassen und das Licht im Schlafzimmer war noch an. Wenn man sie jetzt nicht erwischte, grenzte das wirklich an ein Wunder.

Die Schritte verstummten und die plötzliche Stille erhöhte die Spannung umso mehr.

Der Gitarrist konnte förmlich spüren, wie fremde Augen das Zimmer absuchten, obwohl zwischen ihnen und dem Besucher eine Tür lag.

Er fühlte sich unwohl. Beobachtet. Gefangen!

Sein Herz schlug viel lauter als sonst. Es fiel ihm schwer ruhig zu atmen. Alles kribbelte. Er war kurz davor aufzuspringen und laut aufzuschreien, nur um zu verhindern, dass die Spannung ihn noch zerriss.
 

Die Schritte entfernten sich wieder und eine Tür wurde geschlossen.
 

Man hatte sie wieder nicht entdeckt. Die Luft war rein. Erleichtert schaltete Shou das Licht im Schrank ein. Es war plötzlich eigenartig hell in dem kleinen Raum. Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, weil der Schrank davor immer nur vom Schlafzimmerlicht mit beleuchtet worden war.

Es war ihm auch nicht aufgefallen, dass die Schranktür auf dieser Seite quietschgelb gestrichen war.

Die Tür war davor ja auch noch nie zu gewesen.

Eine böse Vorahnung überfiel den Blonden, als er sich die gelbe Schranktür vor sich genauer anschaute.

Er schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder, als würde das irgendetwas an dem Bild vor ihm ändern. Doch es änderte sich nichts.

Miyavis Schranktür hatte von der Innenseite aus keinen Griff.

Gelb

so, hier das vorletzte chap zu stowaway ^^
 

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Eine böse Vorahnung überfiel den Blonden, als er sich die gelbe Schranktür vor sich genauer anschaute.

Er schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder, als würde das irgendetwas an dem Bild vor ihm ändern. Doch es änderte sich nichts.

Miyavis Schranktür hatte von der Innenseite aus keinen Griff.
 

~
 

Shou versuchte sich zusammenzureißen. Das konnte doch gerade nicht wirklich passieren.

„Wie hast du die Schranktüre zugemacht, Taku?“
 

Der Angesprochene runzelte die Stirn. Was sollte die Frage denn jetzt? Sollten sie sich nicht lieber darüber freuen, dass sie mal wieder nicht gefunden wurden?

Shous Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war ihm die Frage allerdings wirklich ernst, also versuchte der Jüngere sich ins Gedächtnis zu rufen, wie er die Tür geschlossen hatte. Auch wenn er nicht verstand, was für einen Sinn das haben sollte.

„Also, du hast zu mir gesagt, ich soll die Tür hinter mir schließen und dann habe ich sie außen am Rahmen genommen und hinter uns zugeschmissen, weil sie doch innen keinen Griff hat und…“

Er zeigte bei den Worten auf die grifflose gelbe Tür und merkte auch sofort, dass hier etwas nicht stimmte.

Eine grifflose Tür war ein schlechtes Zeichen. Man brauchte einen Griff.

Ohne einen Griff, konnte man eine Tür nicht öffnen und ein Zimmer nicht verlassen.

Ohne einen Griff würden sie für immer hier drin festsitzen.
 

„Scheiße“, murmelte er, weiter auf die Tür starrend, die ihn mit seiner fröhlichen Farbe förmlich anzulächeln schien. Oder verspottete sie ihn doch nur? Takuya schüttelte über sich selbst den Kopf. Jetzt fühlte er sich schon von einer Türe verarscht!

Aber es war auch wirklich zum Haare raufen. Da hatten sie sich so viel Mühe gegeben, nicht entdeckt zu werden. Sie hatten so aufgepasst – okay, bis sie mit der Kleidungsschlacht angefangen hatten. Und jetzt passierte ihnen so etwas... Dämliches! Wegen so einer Dummheit saßen sie jetzt hier fest.

Shou drückte gegen die Tür, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Warum sollte sie auch? Sie ging ja sowieso nach Innen auf und das erleichterte ihr Vorhaben aus dem Schrank zu kommen nicht gerade.

Frustriert trat der Sänger dagegen, zuckte jedoch selbst bei dem lauten Geräusch zusammen. „Verdammt!!“, rief jetzt auch er frustriert. Vielleicht sollten sie einfach so lange gegen die Tür hämmern bis irgendjemand kam und sie rausließ? Irgendjemand musste ja in der Nähe sein, schließlich waren sie gerade wegen diesem Jemand in den Schrank geflüchtet. In ihre eigene persönliche Falle.
 

„Das ist zu hoch...“ Takuya war zum Fenster gegangen und blickte hinunter, aber sie waren im ersten Stock und er war nicht gerade erpicht darauf, aus dem Fenster zu springen.

Frustriert ließ sich Shou auf den Boden fallen. „Super...“, murmelte er und lehnte sich an die mittlerweile verhasste Schranktür, die sie doch eben noch davor gerettet hatte, gefunden zu werden. „Wir werden für immer hier festsitzen! Wer weiß, wann Miyavi das Zimmer mal braucht? Der hat doch so viele... am Ende ist das hier nur das Zimmer, in das er seine aussortierten Klamotten wirft. Und dann wird er vielleicht frühestens in zwei Jahren mal wieder vorbeischauen!“

Mit hängendem Kopf setzte sich der Gitarrist neben den anderen. Im Rücken ebenfalls die fröhlich vor sich hinleuchtende Schranktür. „Tut mir Leid“, sagte er leise. Er war Schuld, dass sie hier drin saßen. Er hatte die Schranktür geschlossen.

„Was?“

„Na... ich hab uns eingesperrt.“

„Und ich hab gesagt, du sollst die Tür zumachen.“

Beide seufzten gleichzeitig in die Stille.

„Meinst du wir kommen hier je wieder raus?“ Takuya zog die Beine an.

„Wenn sich jemand auf der nächsten Party hier her verläuft... bestimmt.“
 

Der Braunhaarige knallte seinen Kopf leicht an die verhasste Tür hinter sich. So ein Mist! Das war doch wirklich zum Heulen. „Und da hat Teruki uns extra eingebläut, dass wir ja keinen Unsinn anstellen sollen. Und dann sperr ich mich in Miyavis Schrank ein!!“

Shou sah zu seinem Freund rüber. Der Kleine sah wirklich betrübt aus. „Mach dir nichts draus. Ich wette, dass die anderen heute noch viel peinlichere Sachen angestellt haben“, versuchte er Takuya zu beruhigen. „Überleg dir doch mal, wie viel Alkohol die alle getrunken haben. Reita! Reita ist sicher gerade dabei irgendeine Scheiße anzustellen, die unserer kleine Misere bei weitem in den Schatten stellen kann.“

Der Braunhaarige neben ihm grinste bei den Worten.

„Wahrscheinlich hast du Recht. Aber wir haben ihn auch ziemlich abgefüllt.“

„Ja, das stimmt“, lachte der Blonde, als ihm wieder etwas einfiel. „Ach Mist! Wir hatten Reita doch eigentlich abfüllen wollen, um ihm dann sein Nasenband zu klauen!“

Takuya zuckte daraufhin lediglich mit den Schultern. „Dann halt beim nächsten Mal.“
 

Shou nickte. Ihm gefiel die Vorstellung, mal wieder etwas mit dem Jüngeren zu unternehmen. Es war zwar heute nicht das erste Mal gewesen, dass sich ihre Bands getroffen hatten, doch eigentlich kannte er die An Cafe-Member alle nur flüchtig. Auch mit Takuya hatte er schon einige Gespräche geführt, aber wenn er jetzt darüber nachdachte, waren sie immer nur ziemlich oberflächlich gewesen. Nie hatte er darüber nachgedacht ihre Bekanntschaft zu einer Freundschaft auszubauen, doch je mehr Zeit er mit dem Kleineren verbrachte, desto besser gefiel ihm diese Idee.

„Dann halt beim nächsten Mal“, wiederholte er die Worte seines neuen Freundes lächelnd.
 

Eine Zeit lang saßen sie einfach nur mit der Tür im Rücken auf dem Boden und starrten vor sich hin. Dachten nach, wie sie hier am besten raus kamen, doch wirklich Hoffnung, demnächst dieses Haus von außen zu sehen, hatten sie keine mehr.

Irgendwann würde schon jemand vorbeikommen und sie retten. Und spätestens wenn es hell war, konnten sie sich bestimmt durch das Fenster bemerkbar machen. Auch wenn das nur in Richtung des Gartens zeigte und sie beide wegen der Dunkelheit nicht erkennen konnten, ob dahinter noch Häuser waren. Es sah zumindest nicht danach aus.
 

„Weißt du eigentlich, warum uns Miyavi eingeladen hat? Also... An Cafe? Ich hab ihn noch nie persönlich getroffen und die anderen glaub ich auch nicht!“, begann Takuya erneut ein Gespräch.

„Hm...“ Shou dachte kurz nach. „Ich weiß nicht...“ Doch plötzlich durchfuhr ihn ein Geistesblitz. „Wart mal! Miyavi hat Ruki gefragt, wen er noch einladen soll. Und Ruki hat die anderen gefragt. Und Aoi hat dann wohl gesagt, dass An Cafe doch nicht schlecht wäre.“

Takuya sah den anderen verwirrt an. Aoi hatte sie vorgeschlagen? Warum das denn? „Und woher weißt du das?“

„Saga hats mir erzählt. Und der weiß es von Tora. Und Tora... der weiß es dann wahrscheinlich von Reita“, erklärte der Sänger.

Der Kopf des Jüngeren rauchte. Er versuchte noch die Gedankengänge nachzuvollziehen, ließ es dann aber doch bleiben. Er war viel zu müde dafür. Letztendlich war es ja auch egal. Sie hatten Aoi zu verdanken, dass sie auf Miyavis Party waren. Nur warum... das war noch die Frage, die im Raum stehenblieb.
 

Wieder Stille. Eine angenehme Stille. Fast perfekt zum... „Schlafen“, murmelte Takuya und bemerkte, wie ihm langsam die Augen zufielen. Aber er konnte doch jetzt nicht schlafen! Er saß in Miyavis Kleiderschrank! „Wird schon hell...“ Der Gitarrist sah aus dem Fenster, wo er die Dämmerung erkennen konnte. Bald waren sie frei...

„Mhm...“, kam leise als Antwort, bevor ein Kopf auf seine Schulter fiel.

Aber das bekam Takuya gar nicht mehr wirklich mit. Nur noch, dass sein eigener Kopf ebenfalls schwer wurde und dann weiches Haar an seiner Wange.
 

Verschlafen öffnete Takuya wieder die Augen. Es wusste sofort wieder wo er war und auch in was für einer Lage er steckte. Unglaublich, dass er es tatsächlich geschafft hatte hier seelenruhig zu schlafen! Er warf einen Blick auf Shou, der sich immer noch gegen seine Schulter lehnte. Anscheinend war er nicht der Einzige, der trotz der eigenartigen Umstände gut schlafen konnte. Aber warum war er nur aufgewacht?

Garantiert nicht von den Sonnenstrahlen, die jetzt durchs Fenster schienen. Helligkeit hatte ihn beim Schlafen noch nie sonderlich gestört. Aber was war es dann gewesen? Plötzlich fiel es ihm wieder ein. Es waren Geräusche gewesen. Stimmen!
 

„Ich weiß gar nicht, was du hast. Ich find dein Outfit süß!“

Takuya schreckte auf, als die Stimme laut und durchdringend hinter ihm erklang.

„Hey, was ist denn los?“, hörte er Shou noch fragen, doch bevor er antworten konnte, wurde schon die Tür hinter ihnen geöffnet.
 

Leider ging besagte Tür ja nur nach innen auf, was zur Folge hatte, dass die beiden ziemlich unsanft zur Seite geschoben wurden. Schnell krabbelten sie von der Tür weg, um zu verhindern, dass sie an die Wand gedrückt wurden.

„Komisch, ich glaube meine Tür klemmt.“ Stirnrunzelnd betrat Miyavi seinen Kleiderschrank. Er hatte seinen Kopf noch Richtung Schlafzimmer gedreht und schien seine Worte dort an irgendeine zweite Person zu richten. Als er dann allerdings schon halb über Shous Bein gestolpert war, richtete er seine Aufmerksamkeit doch auf die beiden Gäste vor sich.

Wie erstarrt blieb Miyavi stehen. „Oh...“ war alles, was er sagte.
 

Shou saß nur auf den Boden und sah zu ihrem Gastgeber herauf. Erwischt! Es war ja klar gewesen, dass man hier finden würde – und darauf hatten sie schließlich auch gehofft! Aber irgendwie war das jetzt doch etwas peinlich. Takuya und er hatten nicht einmal genug Zeit gehabt, um sich eine Entschuldigung oder vielleicht Ausrede einfallen zu lassen.

Allerdings hielt die peinliche Stille nicht lange an. „Ich weiß gar nicht, wie du es hier aushalten kannst. Hier sieht es wirklich aus wie in einem Saustall!“, zeterte es aus dem Schlafzimmer.

„Du wolltest doch sowieso aufräumen.“ Miyavi drehte sich wieder um und ging zurück ins Schlafzimmer.

„Ja, aber ich hab dir auch schon mal gesagt, dass ich nur aufräume, was die anderen gestern durcheinander geworfen haben!“

Shou betrachtete Ruki, die Person, mit der Miyavi gesprochen hatte, verwirrt. Anschließend wanderte sein Blick wieder zu dem Älteren. Der hatte sie eben in seinem Kleiderschrank gefunden und jetzt tat er so als wäre das das Normalste auf der Welt seine Gäste am nächsten Morgen verschlafen im Kleiderschrank zu finden?

„Schade...“, hörte Takuya Miyavi murmeln, bevor er aufstand und langsam auf den Größeren zuging. Sollte er sie noch mal darauf hinweisen, dass sie hier waren?

Gerade wollte er etwas sagen, als von Ruki ein erschrockener Schrei kam. „Was ist das denn??“ Der Sänger hob den Finger und deutete auf den Brünetten.

„Wir... also wir...“, druckste dieser herum.

„Ihr habt uns gerettet!!“ Shou rannte an ihm vorbei und kam direkt vor Miyavi zum Stehen. „Ihr habt uns gerettet!“, rief er noch mal und strahlte dabei übers ganze Gesicht. Ja, es war wirklich eine Rettung gewesen. Sein Magen knurrte nämlich leise. Außerdem musste er aufs Klo.
 

Ruki musterte sie immer noch verständnislos. „Was macht ihr hier?“

„Wir haben... uns eingesperrt.“ Takuya blickte auf den Boden, um den Blicken der anderen auszuweichen. War ja so schon peinlich genug. Aber der Blick auf den Boden machte das Ganze auch nicht besser. Überall, wo er hinsah, lagen Klamotten verstreut und sogar Miyavi musste auffallen, dass er diese Unordnung nicht alleine gemacht haben konnte.

„Und da ist euch wohl kalt geworden?!“, schlussfolgerte Ruki weiter, die Arme vor der Brust verschränkend.

Zuerst verstand Takuya nicht, was der andere meinte, doch dann verfluchte er sich selbst. Sie hatten die Klamotten anbehalten!

„Ja!“ Shou nickte zustimmend. Wenn Ruki schon so eine schöne Vorlage gab, dann konnte man die ja auch benutzen, oder? „Tut uns Leid, Myv“, meinte er dann aber doch noch einmal.

Der Angesprochene lachte auf. „Kein Problem, Jungs. Ihr könnt froh sein, dass Ruki so eine Frostbeule ist, sonst hätte das noch ne Weile gebraucht. Der Klempner saß damals zwei Tage im Schrank fest, bevor wir ihn wieder gefunden haben.“

„Vielleicht lässt du einfach einen zweiten Griff anbringen“, gab Takuya leise zu bedenken, woraufhin Miyavi nur die Schultern zuckte.

War ja auch egal. Das war jetzt schließlich nicht mehr sein Problem. Er war wieder aus dem Schrank draußen und Miyavi schien kein Stück sauer zu sein. Eigentlich hätte er sich auch denken können, dass der Solokünstler kein nachtragender Mensch war.
 

Freundlich lächelnd sah er zu Ruki herüber, der ihm im Gegenzug einen ziemlich angepissten Blick schenkte. Der Gazette-Sänger stand mit verschränkten Armen mitten im Schlafzimmer mit nichts weiter bekleidet als einer Boxershort und einem viel zu großen Shirt. Anscheinend ein Shirt von Miyavi.
 

Shou sah den rothaarigen Sänger skeptisch an. Lief da etwas was zwischen ihm und ihrem Gastgeber? „Ich hoffe wir haben euch nicht bei irgendetwas gestört“, meinte er so unschuldig wie möglich und glaubte wirklich zu sehen, wie Ruki leicht rot wurde.

„Und ihr habt wirklich die ganze Nacht aufgeräumt?“, hakte er weiter nach.

Ruki warf ihm einen bösen Blick zu, sah dann kurz rüber zu Miyavi und starrte dann auf den Boden vor sich.

„Unter anderem“, antwortete ihr Gastgeber grinsend auf die von Shou gestellte Frage und zwinkerte in Richtung des rothaarigen Gazette-Sängers.

Shou grinste Ruki wissend an.

So war das also. Und er war den ganzen Abend so mit anderen Sachen beschäftigt gewesen, dass ihm gar nicht aufgefallen war, dass da was zwischen Ruki und ihrem Gastgeber lief.
 

„Wie wär’s wenn ihre beide schon runter geht? Ich such meiner kleinen Frostbeule noch schnell etwas zum Anziehen und dann macht er uns allen Frühstück.“

„Ich habe nie gesagt, dass ich Frühstück machen werde! Und hör auf mich ständig Frostbeule zu nennen!“, fuhr der Sänger den Solokünstler an. Der lächelte aber nur leicht und betrachtete dabei das Chaos in seinem Zimmer.

Shou kicherte leise, schlug sich nach Rukis Todesblick aber sofort die Hand auf den Mund und verstummte. Aber es war einfach zu niedlich, wie sich der Sänger darüber aufregte „Frostbeule“ genannt zu werden, aber dem „meine“ Frostbeule überhaupt keinen Protest entgegenbrachte. Dann musste das also etwas Ernsteres sein!? Sonst würden die Proteste darüber sicher nicht ausbleiben. Da war sich der alice nine-Sänger sicher, denn so gut kannte er Ruki inzwischen, dass er wusste, was den anderen auf die Palme brachte.

Irgendwie fand Shou das toll. Miyavi und Ruki. Wie niedlich!

„Hast du doch“, meinte der Gastgeber, während er in den begehbaren Schrank trat und sich dort nach etwas zum Anziehen umsah.

Takuya hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Da drinnen hatten sie die ganze Nacht über gesessen. Er würde sich da sicher nicht mehr reintrauen.

Der Blick des An Cafe-Gitarristen huschte zurück zu Ruki, der nur noch grimmiger aussah. „Wann?“

„Als wir Teruki erklärt haben, dass die anderen sicher wieder auftauchen werden.“

„Das glaubst auch nur...“ Der Sänger verstummte und Shou sah, wie sich dessen Augen weiteten. Sah wohl ganz danach aus, als hätte Ruki wirklich so ein Versprechen abgegeben.

„Den Kuchen, den du auch versprochen hast zu backen, können wir auch auf morgen verschieben.“ Miyavi schob mit seinen Füßen ein paar Klamotten zur Seite. „Und jetzt komm mal her, damit wir sehen können, was du anziehen kannst.“

„Wir warten dann unten.“ Shou nickte mit einem Grinsen in Richtung Tür, während er Takuya ansah, der dann ebenfalls grinste und sich in Bewegung setzte. „Wohin müssen wir denn?“

„Rechts und dann die Treppe runter. Ganz einfach!“, hörten sie Miyavi noch rufen, worauf ein Schnauben von Ruki folgte, bevor sie das Zimmer verließen und die Tür hinter sich schlossen.
 

„Denkst du das Gleiche, was ich denke?“ Die Tür war gerade erst ins Schloss gefallen, als sich Takuya zu Shou umdrehte und mit den Augenbrauen wippte.

„Ich glaube ja.“ Er lachte leise und zog den anderen dann durch den Gang. „Ich bin ja mal gespannt, wann wir zu unserem Frühstück kommen!“
 

Die Stimmung des Sängers steigerte sich allerdings noch, als er beim Vorbeilaufen einen Blick ins eines der Zimmer erhaschen konnte.

„Oh Gott sei Dank! Ein Bad!“ Shou wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so über den Anblick eines Badezimmers gefreut hatte, aber seine Freude war eigentlich auch verständlich. Schließlich hatte er einige Stunden in einem Schrank verbracht und davor einiges getrunken gehabt. „Wie wär’s wenn du schon einmal runter gehst und ich dann gleich nachkomme?“
 

Bevor Takuya überhaupt antworten konnte, hatte Shou schon die Badezimmertür hinter sich zugezogen. Schulterzuckend ging der Gitarrist den Gang entlang und dann die Treppen herunter. Er konnte nur hoffen, dass er sich nicht verlief. Doch Miyavi hatte Recht gehabt. Es war wirklich ganz einfach zurückzufinden.

Schneller als gedacht war Takuya wieder im Partyraum, in dem sich auch der Esstisch befand an dem sie wahrscheinlich frühstücken würden. Auf dem Tisch befanden sich noch überall Teller, Gläser Flaschen und er glaubte auf dem Boden sogar noch Pizzareste zu entdecken. Der Braunhaarige grinste. Eigentlich hatten die Gazette-Member Ruki Miyavi zu dessen Geburtstag überlassen, damit dieser ihm beim aufräumen half. Aber anscheinend hatte ihr Gastgeber eine andere Verwendung für den Sänger gefunden…
 

Fröhlich summend wusch sich Shou die Hände und sah sich in dem Badezimmer um. Wie gerne hätte er auch so ein großes Bad! Und hier gab‘s sogar einen Whirlpool. Gerade wollte er sich diesen näher betrachten, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erweckte. Auf dem Gang waren Stimmen zu hören.
 

„Du siehst in meinen Klamotten so niedlich aus!“ Shou grinste, als er Miyavis Stimme erkannte. Er konnte sich die Antwort darauf schon fast denken…

„Hör auf mich niedlich zu nennen!“, kam es natürlich sofort von Ruki zurück. „Und kannst du dich bitte normal verhalten, wenn wir unten sind?“

„Was meinst du mit `normal´?“ Shou ging zur Badezimmertür und drückte sein Ohr dagegen. Das wollte er jetzt genau wissen!

„So als wären wir nicht… du weißt schon…“, druckste der Gazette-Sänger herum.

„Als wären wir nicht was?“, wurde sofort nachgehakt.

„Als wären wir nicht… also… ich meine. Oder nicht? Schließlich haben wir noch gar nicht darüber geredet, aber wir sind doch…? Oder etwa doch nicht?“ Rukis Stimme klang immer unsicherer bis sie am Ende der Aussage sogar fast ängstlich wirkte.

Shou hörte keine Antwort. Es war still. Zu gern würde er die Tür aufreißen und nachsehen, was da gerade passierte! Der Sänger kämpfte mit sich. Er konnte doch jetzt nicht einfach da rausstürmen! Und was, wenn er die Türe nur einen Spalt weit öffnete? Nur gerade so weit, dass er rausgucken konnte? Oder besser hörte? Ein paar Sekunden kämpfte er noch mit sich selbst bis Shou dann doch die Klinke so langsam wie möglich runterdrückte und die Tür zurückzog. Nur ein kleines Stück.

Und schon hörte er ganz in der Nähe schnelle Atemzüge. Deshalb beließ er es dabei, die Tür nicht weiter aufzumachen, sondern nur zuzuhören.
 

Moment... schnelle Atemzüge? Sonst alles still? Shou schoss das Blut ins Gesicht. Wenn das, was er hier dachte, wirklich so war, dann war er in einer ganz blöden Situation. Aber seine Befürchtung bestätigte sich nicht, denn schon hörte er Miyavis Stimme. „Hm.... Reicht das als Antwort?“

Ruki antwortete nicht, aber Shou konnte sich das Nicken des Gazette-Sängers vorstellen. Er musste sich gerade noch davor zurückhalten nicht irgendwelche verräterischen Laute von sich zu geben. Zum Beispiel ein Quietschen, das er am liebsten ausgestoßen hätte. Das war mehr als nur niedlich!

Es sah ganz danach aus als hätte Miyavi den Jüngeren als Antwort einen mehr als unmissverständlichen Kuss auf die Lippen gedrückt. Und das bedeutete, die beiden waren wirklich zusammen!

„Lass... lass uns runtergehen.“ Rukis Stimme schien unsicher. Schüchtern. Als wäre er mit den Gedanken wo anders.

Die Schritte entfernten sich und Shou öffnete die Tür, wo er die beiden gerade noch die Treppe am Ende des Ganges runterlaufen sah. Die Hände ineinander verschränkt.

grün

das letzte kapitel.. hier ist es ^^

viel spaß beim lesen!
 

_____
 

„Takuya?“ Der An Cafe-Gitarrist hörte jemanden seinen Namen rufen. Miyavi. „Ich bin hier!“, rief er zurück und ein paar Sekunden später standen Ruki und der Gastgeber auch schon im Zimmer. Takuya grinste die beiden wissend an, aber der rothaarige Sänger wich seinen Blicken gekonnt aus, während er immer noch mürrisch aussah – oder zumindest versuchte, mürrisch auszusehen.

Als Takuya dann auch noch auffiel, dass Miyavis riesige Hand Rukis umfasste, wurde sein Grinsen noch breiter. Fast im selben Moment zog der rothaarige Sänger seine Hand weg und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Miyavi schmunzelte darüber nur. „Wo ist denn Shou?“

Bevor Takuya die Frage seines Gastgebers beantworten konnte, betrat der alice nine-Sänger auch schon den Raum. „Da bin ich schon. Ich war nur kurz im Bad und…wow!“

Überrascht sah sich Shou um. Hier sah es ja wirklich schlimm aus! Überall auf dem Boden lagen Luftschlangen, Gläser und sehr viele leere Flaschen. „Ich dachte, ihr hattet aufräumen wollen?“
 

Er sah förmlich, wie Rukis Kopf vor Wut rot anlief. „Hättet ihr alle gestern nicht so einen Saustall fabriziert, würde es heute auch gar nicht so schlimm aussehen! Und außerdem haben wir sauber gemacht!“ Shou sah den anderen skeptisch an.

„Die Küche ist sauber… so einigermaßen…“, rechtfertigte sich der Kleinere.

Gerade wollte der Blonde wieder etwas erwidern, als Miyavi sie zu Wort meldete. „Wie wär’s wenn ihr beide den Tisch wieder nutzbar macht und Ruki und ich gehen so lang in die Küche und schauen, ob wir etwas Essbares finden. Wenn wir Glück haben, haben Reita und Uruha gestern die Essenskammer übersehen und mich nicht ausgeplündert.“
 

Schon hatte ihr Gastgeber Ruki wieder an seine Hand genommen und war mit diesem verschwunden.

Verwirrt blickte Shou den beiden nach und sah dann zu Takuya. Dieser zuckte über Miyavis Verhalten allerdings auch nur mit den Schultern und begann seufzend, den Tisch aufzuräumen. Beziehungsweise, er versuchte den Tisch erst einmal unter all den Tellern und Gläsern zu finden! Sogar mit vereinten Kräften brauchten Takuya und Shou eine gefühlte Ewigkeit, um das ganze Geschirr aufeinander zu stapeln und den Tisch danach mit den übriggebliebenen Servietten zu säubern.
 

„Geschafft!“, meinte der Braunhaarige erleichtert, woraufhin sein Freund einen der Geschirrstapel auf den Arm nahm.

„Komm, wir bringen die Sachen in die Küche und schauen, wie lang die beiden noch brauchen. Ich verhungere gleich!“ Takuya nickte daraufhin nur, nahm das restliche Geschirr und folgte Shou.

Dieser blieb allerdings knapp vor der Küchentür stehen, was zur Folge hatte, dass der Jüngere mit viel Geschirrgeklapper von hinten in ihn rein lief.

„Was hast du denn?“, fragte Takuya seinen Vordermann verwundert.

„Ich will da nicht als erster rein gehen. Wer weiß, was die da drin gerade treiben?! Geh du vor!“ Schon war der Ältere dabei, sich hinter Takuya zu drängen.

„Was? Wieso denn ich?“

„Weil ich mit den beiden im selben Label bin und ihnen fast jeden Tag in die Augen sehen muss!“

„Aber du... du... du bist der Ältere!“ Takuya wollte ebenfalls nicht als Erster reingehen. Er würde im Erdboden versinken, wenn die beiden da drin... andere Sachen trieben als Frühstück zu machen. Und es war verdammt still auf der anderen Seite der Tür.

Kurz sah ihn Shou zweifelnd an und legte dann den Kopf schief. „Das ist doch kein Argument!“

Mist. Da hatte er wohl Recht... und das musste auch der Gitarrist einsehen. „Na gut“, seufzte er leise. Dann musste er wohl als Erster reingehen. Aber sicher nicht ohne Vorwarnung. Nein, er würde da nicht einfach so reinplatzen. Tief holte er Luft, bevor er ein lautes „Shou! Pass doch auf!!“ rief.

Der Angesprochene zuckte sichtbar zusammen und so rutschten ihm ein paar der Pappteller von dem Stapel, den er trug. Zum Glück hatte Takuya die Gläser übernommen, sonst hätten sie gleich noch mehr zum Aufräumen gehabt.

„Was sollte das denn??“ Der Sänger ging in die Hocke und hob die Teller wieder auf, während der Jüngere die Tür öffnete und vorsichtig hineinsah. Okay, das war dann wohl eine Art Anklopfen gewesen, denn Shou sah, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, gerade so durch den Spalt, wie Ruki mit hochrotem Kopf von der Arbeitsfläche in der Mitte der Küche hüpfte und sich ein Stück von Miyavi, der vor ihm gestanden hatte, entfernte.

Auf Shous Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, als er hinter Takuya in die Küche kam. Das Grinsen wurde allerdings gleich von Ruki mit einem Todesblick quittiert, der Shou aber ziemlich egal war. Er war erstmal nur froh, dass er nicht der Erste gewesen war, der in die Küche musste, und außerdem war dieser Todesblick nach einer solchen Situation mehr als nur wirkungslos.
 

Miyavi hingegen schien das alles nicht zu stören. Er stand noch immer vor der Arbeitsplatte, auf der Ruki eben noch gesessen hatte, klatschte jetzt allerdings fröhlich in die Hände. „Toll, dass ihr das Zeug gleich mitgebracht habt! Ruki? Machst du Frühstück?“

Shou verzichtete auf die Aussage, dass der Gazette-Sänger doch eigentlich schon längst damit fertig sein sollte, da sie selbst doch ziemlich lange fürs Aufräumen gebraucht hatten. Zwar war es nur zu amüsant zu sehen, wie peinlich berührt Ruki noch werden konnte, aber er hatte ja vorhin selbst gesagt, dass er mit diesem noch in der PS Company überleben musste. Und das würde ihm Ruki dann sicher nie verzeihen.
 

Also beschränkte sich Shou darauf den Rothaarigen leicht hämisch anzustarren. "Wieso muss ich denn das Frühstück machen?", fragte dieser Miyavi leicht verzweifelt. "Weil du es versprochen hast", flötete der Solokünstler ihm zu während er Takuya und Shou das Geschirr abnahm und zur Spüle brachte. "Außerdem sind die beiden unsere Gäste."
 

Takuya konnte genau sehen, wie Ruki bei diesen Worten stutzte und dann versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. Es war aber auch süß von Miyavi, Ruki soviel vertrauen zu schenken, dass er ihn schon als eine Art Mitbewohner oder sogar 'Partner' ansah und nicht auch zu den Gästen zählte. Der Gazette-Sänger schien das genau so zu sehen, denn nun seufzte er nur ergebens und stellte sich vor eine der vielen Arbeitsplatten. "Und was wollt ihr frühstücken?"
 

Takuya sah den anderen etwas betreten an. Die ganze Situaton war zwar lustig, aber irgendwie war es ihm auch peinlich nun von dem Älteren bekocht zu werden. Außerdem wollte er auch nicht dessen Zorn auf sich laden.

"Irgendetwas einfaches", meinte Takuya dann. "Hast du vielleicht Brot?" Der Braunhaarige war mit seiner Entscheidung zufrieden. Ein Brot konnten Shou und er sich gerade noch selbst schmieren und Ruki hatte keinen Grund sauer auf sie zu sein.
 

Leider machte Miyavi ihm ein Strich durch die Rechnung.

"Brot ist aus", meinte ihr Gastgeber der in einen kleinen Nebenraum verschwunden war, welcher wohl die Speisekammer darstellte. "Brötchen?", fragte der Gitarrist verzweifelt weiter.

"Nein."

"Müsli?"

"Ja, ach nein warte. Das ist Hundefutter." Der Braunhaarige wusste nicht mehr weiter und Ruki schien nun der Geduldsfaden zu reißen.

"Was hast du denn da?!", fragte er nur entnervt, aber Shou konnte ihn gut verstehen. Es war doch nicht möglich, dass Miyavi eine Speisekammer besaß, sich darin aber nichts essbares befand!

"Also ich habe Mehl und Eier und Milch..."
 

"Pfannkuchen!", rief Takuya begeistert auf, ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken. Miyavi schien von seiner Idee begeistert. "Pfannkuchen wären jetzt etwas Tolles! Super Idee, Taku!"

"Ja, super Idee, Taku", kommentierte Ruki das ganze zerknirscht.

Uh-oh... Super Idee. Genau. Wie war das doch gleich mit ‚nicht Rukis Zorn auf sich laden’? Pustekuchen. „Ähm... soll ich dir helfen?“, fragte der Gitarrist deshalb reumütig, aber er bekam keine Antwort. Sah so aus als wäre der Rothaarige eingeschnappt, denn er stapfte nur wortlos zu Miyavi in Richtung Speisekammer, der ihm dann drei offene, nur noch halbvolle Packungen Mehl reichte und anschließend mit zwei Milchflaschen hinter ihm hertrottete.

„Wieso verbrauchst du nicht erst eine Packung, bevor du die nächste aufmachst?“, fragte der Sänger grummelnd.

„Na wenn ich die Angefangene nicht mehr find?!“ Er drehte sich wieder zur Speisekammer um. „So, jetzt nur noch die Eier.“ Der Gastgeber ging zurück, allerdings hörte man anschließend nur ein „Oh“ aus der Kammer. „Ich glaub, wir haben doch nicht so viele Eier wie ich dachte. Dafür mehr für Ruki zum Aufräumen.“

Takuya wollte gar nicht nachsehen, was für eine Sauerei Miyavi da angestellt hatte. Und auch die anderen wollten dem wohl lieber nicht auf den Grund gehen.
 

„Miyavi!“ Ruki drehte sich um und stemmte die Hände in die Hüfte. „Dich kann man auch nichts alleine machen lassen, oder?“

„Naja, eigentlich kann ich ja schon mit...“ Der Angesprochene hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, aber der empörte Blick und mal wieder eine Spur röter gewordene Kopf des Sängers ließ ihn nicht aussprechen, was er dachte. Trotzdem verschwand das Grinsen nicht, während er die heil gebliebenen Eier neben das Mehl auf die Arbeitsfläche legte. „Siehst du? Die sind noch heil.“

Shou konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, als er sich zu den beiden gesellte und das Mehl nahm, um es in die dafür vorgesehene Schüssel zu schütten.
 

Eine halbe Stunde später saßen sie am Tisch, an dem sie schon am Vorabend Pizza gegessen hatten, und nahmen sich einen Pfannkuchen nach dem anderen. „Schmeckt super!“, stellte Miyavi mit vollem Mund fest. „Toll gekocht, Ru!“

Auch Takuya und Shou nickten fleißig. Niemand interessierte es wirklich, dass sie ja eigentlich alle zusammen gekocht hatten. So verschwand Rukis Wut darüber, dass er doch zum Frühstückmachen verdonnert wurde war, sichtbar. Ein zufriedenes Lächeln war auf seinem Gesicht erschienen, während er sich den nächsten Pfannkuchen nahm. Takuya starrte währenddessen abwesend auf seinen Teller und stocherte dabei lustlos auf seinen Pfannkuchen ein.

„Was hast du denn, Taku?“, fragte Shou den Kleineren besorgt.

„Schmeckt es dir etwa nicht?“, hakte Ruki gleich nach und klang dabei um einiges weniger besorgt.

Takuya schüttelte sofort den Kopf und schob sich ein riesiges Stück seines Pfannkuchens in dem Mund, während Ruki ihn weiterhin misstrauisch beäugte.

Es ging ja auch nicht darum, dass ihm das Frühstück nicht schmecken würde. Allerdings hatte nach dem dritten Pfannkuchen sein Hungergefühl abgenommen und dafür Schuldgefühlen Platz gemacht.
 

Es war schon fast 13 Uhr und er hatte sich noch nicht bei Teruki gemeldet. Auch wenn Teruki immer etwas abfällig über seine Bandmember redete, wusste Takuya doch, wie wichtig sie dem Drummer waren. So wie er ihren Leader kannte, machte sich dieser gerade ziemliche Sorgen über Takuyas Verbleiben. Schließlich war der Gitarrist das Nesthäkchen der Band, auch wenn er das selbst nicht so gerne hörte. Und jetzt war er einfach eine ganze Nacht lang verschollen gewesen und niemand aus seiner Band hatte eine Ahnung, wo er steckte.

„Ich glaube, ich würde so langsam gerne nach Hause gehen“, meinte der Braunhaarige kleinlaut. „Teruki macht sich sicher Sorgen und je länger ich warte, desto schlimmer wird auch die Strafpredigt, die ich mir anhören muss, also...“ Takuya kam sich ein bisschen vor, wie ein kleiner Junge, der seinen Freunden erzählte, dass er wieder nach Hause zu seiner Mama musste. Zu seinem Erstaunen nickten die anderen ihm nur verständnisvoll zu. Nicht

einmal Ruki machte sich über ihn lustig!
 

„Uruha und ich sind einmal einfach in den Zug gesprungen und nach Osaka gefahren, weil es da anscheinend ganz hervorragenden Sake geben sollte“, erklärte der Kleinste im Bunde. „Kais Moralpredigt danach war schrecklich. Der Sake war gut.“ Der Rothaarige zuckte bei den Worten mit den Schultern und lächelte Takuya aufmunternd an. „Und weißt du was? Myv fährt euch jetzt nach Hause.“

Shou blinzelte verwirrt. Hatte er je gesagt, dass er nach Hause wollte? Als er aber Rukis Blick, der keinen Widerstand duldete, bemerkte, wurde ihm klar, dass das keine Bitte zu Gehen war. Es kam einem Rauswurf gleich.

Aber gut, vielleicht sollte er wirklich mal gehen. Nao würde sich zwar bestimmt keine sonderlich großen Sorgen um ihn machen – schließlich wusste der Drummer sonst ja auch nicht, wo er sich rumtrieb – aber er tat Ruki und Miyavi sicher keinen Gefallen, wenn er blieb. Und sich selbst wahrscheinlich auch nicht. Außer wenn er es sich zur Aufgabe machen würde auszuprobieren, wie rot Ruki vor Scham anlaufen konnte. Aber dann würde er ihre nächste Begegnung wohl nicht überleben.
 

Eine halbe Stunde später, nachdem sie noch mehr oder weniger schnell – Ruki und Miyavi eher schnell – aufgegessen und anschließend aufgeräumt hatten, saßen sie in Miyavis Auto. „Darfst du überhaupt vorne sitzen, Ruki?“ Shou grinste bei seiner Frage Takuya an, der neben ihm auf der Rückbank saß.

Der Jüngere erwiderte das Grinsen allerdings nur verunglückt, denn er war immer noch vom Anblick des giftig grünen Geländewagens, in dem sie nun saßen, geschockt.

„Du kannst gleich laufen!!“, fuhr der Angesprochene den alice nine-Sänger an. Überraschender Weise hielt der Wagen wirklich. „Hey, das hatte ich nicht ernst gemeint.“ Ruki wandte den Kopf und sah Miyavi verwirrt an.

„Ja, aber mein Tank ist gleich leer und wir müssen ja auch wieder zurück.“

Rukis Mund klappte auf. Sowas konnte auch nur passieren, wenn man mit dem Solokünstler unterwegs war. Ein leerer Tank...

„Deshalb bin ich zum Bahnhof gefahren. Habt ihr genug Geld für die Bahn?“, erklärte der Älteste stolz seinen Plan und fuhr auf einen Parkplatz am Straßenrand, um die beiden Gäste aussteigen zu lassen. Diese schienen nicht weniger perplex zu sein als Ruki.

Takuya schüttelte schließlich auf Miyavis Frage hin den Kopf und Shou zog seinen Geldbeutel aus der Hosentasche, um nachzusehen, ob er noch Geld hatte. „Das reicht für uns beide“, meinte er anschließend, machte aber keine Anstalten auszusteigen. Vielleicht machte Miyavi doch nur wieder Spaß?
 

„Ich steig auch kurz mit aus.“ Damit war Ruki zum Erstaunen all seiner Mitfahrer aus dem grünen Geländewagen gesprungen. Als der Rothaarige dann auch noch Shous Tür aufriss und diesen fast aus dem Auto zerrte, waren dessen Hoffnungen alle zunichte gemacht. Anscheinend mussten er und Takuya wirklich mit der Bahn fahren.

Verwirrt starrte Takuya Miyavi an, der selbst allerdings auch ziemlich hilflos aussah.

„Aber du musst doch nicht...", stotterte der Solokünstler verzweifelt, woraufhin Ruki ihm das wärmste Lächeln schenkte, das Takuya je auf dem Gesicht des Gazette-Sängers gesehen hatte.

„Ich komm sofort wieder. Versprochen“, meinte der Rothaarige lächelnd. „Ich dachte, du willst nach Hause, Takuya!“

Bei dem plötzlichen schroffen Ton zuckte der Angesprochene zusammen und verließ dann so schnell er konnte das Auto. Warum konnte Rukis Zuneigung Miyavi gegenüber nicht etwas abfärben? Aber nein, allen anderen gegenüber verhielt er sich so unfreundlich und giftig wie immer. „Mach's gut, Myv. Und danke! War 'ne tolle Party!“, rief Takuya seinem Gastgeber der höflichkeitshalber noch zu, während er Ruki und Shou nachrannte. Diese hatten, dank Rukis schnellen Schritten, schon fast den Bahnsteig erreicht.
 

Irgendwann blieb der Gazette-Sänger dann endlich stehen. Unsicher schaute er noch einmal zu dem grünen Etwas zurück. Ein verträumtes Seufzen entwich den Lippen des Rothaarigen, was Shou ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte. Als Ruki ihm dann allerdings einen Todesblick schenkte, war das Schmunzeln ganz schnell wieder weg. Was hatte er denn jetzt schon wieder angestellt?!

„Wenn ihr beiden Clowns irgendjemanden davon erzählt, dann schwör ich euch...“

Shou begann schallend zu lachen. Deshalb hatte Ruki sie also zum Bahnsteig begleiten wollen!

„Ich weiß gar nicht, was du hast. Ich finde ihr beide seid ein echt süßes Paar“, neckte Shou seinen kleineren Kollegen, der daraufhin rot anlief.

„Darum geht's hier nicht“, giftete dieser zurück. „Oder hast du etwa die Regel vergessen?!“

Plötzlich hörte der Blonde auf zu lachen. „Oh.“
 

Verwirrt starrte Takuya seinen Freund an. Über was redeten die beiden? „Was für eine Regel?“, fragte er frustriert nach. Warum musste auch immer er der Outsider sein?!

„Kai und Nao haben vor ein paar Jahren eine Regel aufgestellt“, erklärte Ruki zerknirscht. „Und die besagt, dass wir auf keinen Fall etwas mit anderen J-Rockern anfangen sollen. Und schon gar nicht mit denen vom selben Label.“

Geschockt starrte Takuya den Kleineren an und war froh darüber, dass sich Teruki nicht in sein Liebesleben einmischte. „Wieso das denn?“ Wieso sollten sie den nicht mit einem aus der gleichen Branche zusammen sein dürfen? Er verstand es irgendwie nicht.

Weil Ruki nur unverständlich vor sich hin grummelte, antwortete Shou stattdessen. „Die beiden hatten Angst, dass dadurch irgendwie die Bands zerstört werden und so. Du weißt schon... wenns dann doch mal auseinandergeht. Weil wir doch dann trotzdem noch ständig miteinander zu tun hätten...“

Der Gitarrist nickte leicht, fand das alles aber trotzdem irgendwie übertrieben. Wenn Miyavi und Ruki doch glücklich miteinander waren, wie sollten sie dann wirklich glücklich werden, wenn sie ihre Beziehung geheim halten mussten? Wenn Teruki je so eine Regel aufstellen würde, dann würde Takuya mit Sicherheit protestieren! Nicht dass er irgendjemanden im Auge hatte... Aber er wollte sein Liebesleben doch immer noch selbst bestimmen.
 

„Also... kein Wort, ja? Sonst seid ihr beide einen Kopf kürzer!“, drohte Ruki, als er die Bahn von weitem anfahren sah.

Der Jüngste nickte eingeschüchtert. Mit dem Sänger wollte er definitiv keinen Ärger bekommen. Denn wenn Ruki sauer war, dann hatte er sicher auch Miyavi gegen sich und wenn er Miyavi gegen sich hatte, dann hingen auch noch die Kabuki Boys dran und wer wusste, wen er sonst noch gegen sich aufbringen würde. Nein nein, da hielt er sich mal lieber raus. Das Ganze ging ihn ja sowieso nichts an. Wenn alice nine und Gazette keine brancheninternen Beziehungen haben durften, dann war das sicher nicht sein Problem.

„Shou?“, zischte der Rothaarige, nachdem er zufrieden Takuyas Nicken bemerkt hatte.

„Jaja... Schon gut. Von mir erfahren die anderen nichts.“ Der alice nine-Sänger seufzte. Zwar wäre es zu gut geworden, wenn er der Erste gewesen wäre, der es allen erzählen konnte, aber damit würde Ruki eine Menge Ärger bekommen und irgendwie gönnte er ihm sein Glück ja auch.

„Das hoff ich auch für dich“, antwortete dieser.

„Irgendwann wird die Information sicher mal wertvoller sein als jetzt.“ Auf Shous Gesicht breitete sich mal wieder ein Grinsen aus. Auch wenn er nicht vorhatte, Ruki zu verpfeifen, so war der Gedanke daran, dass er den anderen Sänger jetzt irgendwie in der Hand hatte, toll.

Dieser starrte ihn einen Moment lang sprachlos an, bevor sich seine Gesichtszüge wieder entspannten. „Du willst mich erpressen? Dann verrate ich Nao, was ihr beiden da oben im Kleiderschrank getrieben habt! Das hat sicher auch gegen die Regel verstoßen.“

Jetzt war es an Shou Ruki sprachlos anzustarren. „Aber wir haben doch gar nicht... Wir... wir haben doch nur...“ Sie hatten auf jeden Fall nichts getan, was gegen diese dumme Regel verstoßen hatte. Er und Takuya. Daran hatte er noch nicht mal gedacht! Sie waren Freunde, nichts weiter!

„Ach? Und wie willst du das beweisen? Meine Aussage steht gegen deine Aussage.“ Ruki schien zufrieden zu sein.

„Du... Mistkerl“, grummelte Shou leise.

Auch Takuya wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Ruki war also tatsächlich bereit, eine völlig dämliche Lüge in die Welt zu setzten, nur um seine eigene Haut zu retten? Das war doch wirklich unglaublich! Der Braunhaarige ließ seinen Blick zu dem pinken Geländewagenrüber schweifen, zu dem auch Ruki immer wieder linste. Vielleicht verhielt der Sänger sich auch nur so fies, um seine Beziehung zu schützen? Es war doch irgendwie niedlich, dass Ruki sich nur aus Liebe mit Shou anlegte, oder nicht?
 

„Eure Bahn ist da“, meinte der Rothaarige nur gehässig und schenkte den beiden ein triumphales Grinsen. „Viel Spaß bei der Heimfahrt."

„Dir und Myv wünsche ich auch noch viel Spaß“, gab Shou daraufhin zurück. Natürlich regte ihn Rukis Drohung auf, aber er würde es sich trotzdem nicht nehmen lassen, den Kleineren weiterhin damit zu necken.

Zu seiner Freude lief Ruki dann wirklich leicht rot an, drehte sich hocherhobenen Hauptes um und stolzierte Richtung Geländewagen davon.
 

Takuya und Shou betraten in der Zwischenzeit die Bahn und ließen sich beide seufzend auf zwei Sitzplätze nieder.

„Der Typ ist doch wirklich unglaublich!“, beschwerte sich der blonde Sänger sogleich, woraufhin der andere nur mit den Schultern zuckte.

„Vieleicht ist er gar nicht so ein Ekel wie du denkst.“

Shou zog seine Augenbrauen hoch und sah seinen Nebensitzer skeptisch an. Als Takuya ihm dann allerdings seine neueste Theorie erklärt hatte, begann Shou nur herzhaft zu lachen.

„Glaub mir, so einer ist Ruki nicht. Dem geht's nur darum keinen Stress mit Kai zu bekommen und das ist alles.“

Wieder zuckte Takuya mit den Schultern. „Vielleicht hast du Recht.“
 

Shou lächelte seinen Nebensitzer an.

Natürlich liebte er seine Band und auch mit Gazette kam er eigentlich gut aus. Er hatte viele Freunde bei der PSC und verbrachte gerne Zeit mit ihnen. Allerdings hatten sie alle nicht mehr das, was Takuya noch hatte. Diese optimistische Naivität, die der Jüngere an den Tag legte ohne das eigentlich zu wollen, faszinierte Shou. Das Musikgeschäft war ein Kampf, der einen nicht nur abhärtete, sondern eben auch abbrühte. Und vielleicht hatte der Jüngere ja Recht. Vielleicht war Ruki gar nicht so egoistisch wie Shou es ihm gerne nachsagte. So oder so, der Blonde mochte es, wie Takuya die Welt sah. Er war wirklich froh darüber, den Jüngeren an diesem Abend besser kennengelernt zu haben.

Shou war sich sicher, dass sie eine Menge voneinander lernen konnten. Vielleicht würde er ja durch den Jüngeren lernen, die anderen mit anderen Augen zu sehen? Schließlich war ihm nicht einmal der Gedanke gekommen, dass Ruki vielleicht gar nicht so egoistisch war, wie er immer dachte. Und auch sonst war er ziemlich gespannt darauf, was noch so in Takuya steckte.

Jede Wette, dass es ihm Spaß machen würde, das herauszufinden.
 

__________________
 

das wars dann mit dem kleinen sequel zu happy birthday to myself

vielen lieben dank fürs lesen und für all die tollen Kommentare! ^___^

der nächste spin off wird nich allzu lang auf sich warten lassen. also.. das erste kapitel kommt auf jeden fall noch dieses jahr xD und er wird sich um kai und nao drehen.. (worauf ich mich persönlich besonders freu >___< *die beidn liebt*)

wir freuen uns auf jeden fall, wenn wir euch da wiedersehen ^__^

Liebe Grüße, Keia



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  Goesha
2014-10-22T09:14:27+00:00 22.10.2014 11:14
So, auch diesen Teil geschafft. ^^
Ich liebe die beiden Tratschtanten.
Ich hatte ja gehofft, das Miyavi über Ruki herfällt, während sie da drin sind. Dann hätten die beiden noch mehr zum tratschen gehabt. XD
War der Geländewagen anfangs pink? Weil zu erst immer grün steht und dann plötzlich pink... ^^
Von: abgemeldet
2014-05-03T14:44:44+00:00 03.05.2014 16:44
Hahaha, eingeschlossen!!!!!!!!!! XD

Von: abgemeldet
2010-05-07T20:45:09+00:00 07.05.2010 22:45
Zu genial mal wieder *_*
Ich hab mich so amüsiert xDD
Rukis Verhalten ist so richtig süss*lach* Aber er ist wirklich ein kleiner Giftzwerg xDD
Nya ich liebe eure Geschichten und werd mich jetzt gleich an die nächste machen xD
Von:  klene-Nachtelfe
2009-12-25T20:59:22+00:00 25.12.2009 21:59
OmG....das war genial!!!
Also erstmal habe ich das Gefühl, dass diese Regel doch nur von den Beiden aufgestellt wurde, weil die schonmal was miteinander hatten....*überzeugt binz*...obwohl...kann auch sein das ich da zuviel hineininterpretiere...passiert mir öfters xD *mich verlegen am Kopf kratzen tu*
Naja egal!!!
Insgesamt war das einfach nur genial!!!!!!!!!!
Wirklich große Klasse!!!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2009-12-25T20:39:13+00:00 25.12.2009 21:39
Juchuuuu sie wurden gerettet!!!!!
*freu*
Ich musste mir auch ein freudiges Quietschen verkneifen...!!!xD
Hehe einfach klasse!!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2009-12-25T20:23:07+00:00 25.12.2009 21:23
Ui das war genial!!!
Aber die beiden haben jetzt echt ein Problem!!!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2009-12-23T20:57:13+00:00 23.12.2009 21:57
Ui der Prolog mahct lust auf mehr...also les ich mal weiter!^^
LG -^.^-
Von:  --baozi
2009-11-21T13:20:48+00:00 21.11.2009 14:20
Kai *___________*
Nao *_________*
Ich bin dabei!
xD
Ahww Ruki ist kein Ekel D:
Seit doch nicht so fies zu dem Kleinen <3
Der will doch nur mit seinem Meev glücklich sein *-*
Hachja~
Also ich finde das ist ein tolles Ende, denn daraus könnte man auch schon wieder ein Spin-Off machen xD
LG Kigo
~♥
Von: abgemeldet
2009-11-20T18:38:30+00:00 20.11.2009 19:38
Kai und Nao *freuz freuz freuz*
okay zurück zur Story...Ruki und Myv sind soooooooooooo süüüüüüüüüüüüüüß!!(<~~wiederhol ich mich irgendwie??? XDD)
Die beiden sind einfach das beste Pairring!!!! auch wenn Saga miyavi starke konkurrenz macht^.^...öhm, ich schweife ab>___<
Naja, jedenfalls mal wieder n supper chapter, ich liebe eure Geschichten
Freu mich schon auf KaixNao...ihr sagt dann doch bescheid, oder???
baibai
Rei

Von: abgemeldet
2009-11-17T20:34:26+00:00 17.11.2009 21:34
nya
einfach toll toll oll geschrieben *w*

freu mich auf alles was ihr noch schreibt
alles
egal was
und wenn ... es n haufen wirrer zeichen zahlen und buchstaben is n______n

viel spaß noch
mizu
n_______n/~


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