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Wie die Sandkörner im Sturm...

Prince of Persia: Prodigy One Shot
von

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Wie die Sandkörner im Sturm...

Die Augen waren geschlossen. Eigentlich wollte sie noch schlafen… Aber irgendwie ging das nicht. Ihr Bett war zu hart… fast schon wie Stein. Moment, Stein? Da war doch was gewesen…

Stimmt. Sie lag ja nicht in einem Bett. Sie waren unterwegs gewesen… Bei ihr war dieser Mann…

Aber warum waren sie noch mal losgezogen?

Ach so, ja, Ahriman… Er war ja fast befreit worden. Dann war ja alles klar…

AHRIMAN WURDE BEFREIT?!?!

Viel zu viele, schmerzlich viele Gedanken schossen durch das Bewusstsein der jungen Frau. Ruckartig richtete sie sich auf, hielt sich den Kopf, da diese Überflutung wirklich wehtat.
 

„Oh, ihr seid wach.“, tönte es hinter ihr.
 

Sie drehte sich um, starrte kurz in die blauen Augen des Mannes vor ihr, bevor sie wieder wusste wer er war.
 

„Was… was war geschehen?“, fragte sie leise.
 

Ihre Kehle war trocken, fühlte sich an als hätte ein Sandsturm darin gewütet und eine Wüste hinterlassen.
 

„Ihr habt das Feld im Turm Ormazds geheilt und seit zusammen gebrochen. Ich habe euch in Sicherheit gebracht, draußen wütet ein Sandsturm.“

„In Sicherheit? Wo? Wir müssen weiter!“, drängte sie und stand wackelig auf, wurde von dem Blauäugigen jedoch sofort festgehalten und sanft wieder zurück gedrückt.

„Elika, ihr solltet euch schonen. Wie wollt ihr in eurem Zustand gegen Ahriman oder seine kleinen Helferlein ankommen?“

„Aber er wird-“

„Wir haben fast alle Gebiete geheilt, wir werden sicher ein, zwei Stunden Zeit haben, so schnell bricht keiner aus.“
 

Elika seufzte und gab auf. Er hatte Recht, sie schaffte es nicht mal aufzustehen, wie wollte sie da einem Gott entgegentreten?

Erst jetzt merkte sie auch, dass sie sich ja in einer Höhle befanden. Ein kleines Feuer knisterte neben ihr. Ihr Schlafplatz war zwar hart, jedoch war ihr Begleiter charmant gewesen und hatte seinen Mantel als Unterlage ausgebreitet, dass sie nicht direkt auf dem Stein lag.

Das bedeutete dann…

Heimlich sah sie zur Seite und blickte auf den nackten Oberkörper. Schlecht gebaut war er wirklich nicht… Jeden weiteren Gedanken verwarf sie lieber schnell. Heftig drehte sie den Kopf zur Seite und bereute die Bewegung auch gleich wieder. So sah sie sich eben ruhiger um. Dem Jaulen des Windes nach zu urteilen tobte draußen wirklich ein heftiger Sandsturm.

Ob Ahriman diesen Verursacht hatte?
 

„Wasser?“
 

Die Stimme riss sie aus ihrer Gedankenwelt. Kurz starrte sie die Flasche, die ihr entgegen gehalten wurde, an, ehe sie dankend annahm und trank.

Das Wasser floss ihre ausgedörrte Kehle hinab und belebte diese.
 

„Danke. Für… eure Hilfe…“

„Ach, ist doch Ehrensache. Einer Frau in Not sollte man doch helfen. Vor allem einer hübschen, wie ihr es seid…“
 

Die Braunhaarige lächelte leicht.

Prinz, so nannte sie ihn insgeheim. Er hatte während einer ihrer endlos vielen Diskussionen auf ihrer kleinen Reise ein Mal gesagt, dass er gerne ein Prinz wäre, mit einer schönen Prinzessin an seiner Seite, viel Geld und… Weiter hatte er nicht gesprochen. Was er wohl noch wollte? Freunde? Eine Familie? … Wahrscheinlich seinen Esel… Das war aber auch egal. Wenn sie sich nicht beeilten würden sie nicht mehr lange leben, sobald Ahriman aus seinem instabilen Gefängnis ausbrach würde alles aus sein. Deshalb war es so wichtig, genug Gebiete zu heilen, um sein Gefängnis zu stärken und ihn zurück zu halten.
 

„Ihr macht euch Gedanken um Ahriman. Keine Angst, wir werden es schon schaffen.“, versuchte der ’Prinz’ sie zu beruhigen.

„Wenn Ormazd es so will.“

„Ach was, Ormazd! Wenn Ormazd wollte das alles gut ist wäre Ahriman erst gar nicht so weit gekommen! Es liegt an uns, ihn zurück zu halten.“

„Mit Ormazds Hilfe.

„Prinzessin, ich bitte euch, die-“

„Warum fällt es euch so schwer daran zu glauben, dass ein Gott auf unserer Seite ist?“
 

Kurzes Schweigen.
 

„Weil dann alles vorher bestimmt wäre. Aber wir, wir suchen unseren eigenen Weg! Wir sind… Wie Sandkörner!“

„.. Sandkörner?“, wiederholte Elika schmunzelnd.

„Ja. Wir sind in einer Wüste. Aber wir suchen uns aus, was aus uns wird. Wir können uns vom Wind tragen lassen und sehen, was passiert, oder hinter unserem Felsen bleiben und warten bis irgendein Gott kommt und was macht. Wir können selbst entscheiden, mit unserer eigenen Kraft!“
 

Die Prinzessin dachte kurz über die Worte nach.
 

„Denkt ihr wirklich, dass wir Sandkörner sind?“, fragte sie vorsichtig.

„Naja, ganz so wörtlich war das nicht gemeint, aber…“, nuschelte der Prinz.

„Aber? … Denkt ihr wirklich das wir so unbedeutend sind?“

„Ich… ich denke…“
 

Plötzlich saß er direkt neben Elika, ganz nah, ohne das sie bemerkt hatte wie er aufgestanden war.
 

„Ich denke wir sind nicht unbedeutend. Wir sind wie Sandkörner in einem Sturm. Allein können wir nicht viel bewirken doch zusammen können wir ganze Städte unter uns begraben.“
 

Ihre Gesichter waren sich näher gekommen, fast berührten sie sich.
 

„Wie Sandkörner… In einem Sturm…“, flüsterte Elika und kam den Lippen des Prinzen entgegen, während dieser die Hand an ihre Wange legte.

„Genau… Zusammen… schaffen wir einiges… Viel mehr als allein…“
 

Kurz bevor die Lippen aufeinander trafen krachte es und Sand rieselte ihnen entgegen.
 

„Die Holzbretter am Eingang sind wohl kaputt gegangen…“, seufzte der gut gebaute Mann. Stand auf und bewegte sich fort.
 

Irgendwie enttäuscht von dem Beinahe-Kuss richtete auch Elika sich auf und sah nach.

Tatsächlich hatten die schützenden Holzbretter unter dem Gewicht des Sandes nachgegeben, welchen der Sturm auf ihnen abgeladen hatte.

Nun war das Wetter jedoch angenehmer.

Die Wüstenhitze schlug ihr ins Gesicht, dicht gefolgt von einer angenehmen Brise. Der Himmel strahlte hellblau, die Sonne schien.
 

„Wir können endlich weiter..!“, stellte sie erleichtert fest.

„Das ihr es auch immer so eilig habt… Na gut. Ich hole nur schnell meinen Mantel.“
 

Der Prinz schlich zurück in die Höhle.

Elika wartete, nahm dabei eine Hand voll Sand auf und betrachtete diese.

Dann streckte sie die Hand aus und ließ den Sand vom Wind verwehen.
 

„Es stimmt… Allein können wir nichts erreichen… Nur zusammen wird aus einem Sandkorn ein Sturm.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Indy
2011-03-31T15:22:56+00:00 31.03.2011 17:22
Ist wirklich süß, die Szenerie. :3
Das Gespräch finde ich sehr nah an den echten Charakteren dran, ein großes Lob dafür. Und es gefällt mir wirklich gut. ^^
Von:  XANTI
2010-12-07T03:47:18+00:00 07.12.2010 04:47
Oh ja also das ist wirklich Gut umgesetzt
Man denkt wirklich das sind Gameplay Sätze
Bis auf den beinahe Kuss, der ist zwar Gut aber ich finde dafür müsste man die gestiken des "Prinzen" sehn und die von Elika damits so typisch wird, aber es ist wirklich sehr schön und hübsch
LG,
XANTI

PS:
Ich persönlich hätte auch gern den Kuss gesehn x3
Von:  saj4ik
2010-08-29T23:49:28+00:00 30.08.2010 01:49
Der letzte Satz ist ja am geilsten.
Ziemlich kurz die Story, aber trotzdem bemerkenswert.
Schade, dass es zu keinem Kuss gekommen ist.
Hat mir sehr gut gefallen. :)
Von:  Woflu
2010-06-24T20:30:31+00:00 24.06.2010 22:30
ui wie schön x3
hab es gespielt und das passt sehr gut^^
so mit den sandkörnern XD
Von:  Lumis
2010-05-24T13:25:56+00:00 24.05.2010 15:25
^^
also deine ff gefällt mir gut :3
vorallem die Sandkörner im Sturm :3
*knuff*
LUmi


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