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Ohne Dich fehlt etwas - Eine Law and Order SVU FF

Stabler X Benson [Partnership and Loveship]
von

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Kapitel 2

2. Kapitel
 

Ein Mann des Sondereinsatzkommandos hatte den Ruf aus dem Keller vernommen und sogleich einen Notarzt angerufen.

Nun saß Elliot neben seiner Partnerin, die so verletzlich auf der Liege lag.

Aufmerksam beobachtete er die Sanitäter in ihrem Handeln, wie sie ihr Spritzen gaben und anderweitig Medikamente.

„Das Krankenhaus ist gerade mal 20 Minuten von hier entfernt.“, sprach ein junger blonder Sanitäter Stabler an während sie durch die Straßen fuhren, „Dort wird sie dann an die Kollegen übergeben... Wichtig ist nun, sie von den von Schmutz und Urin verdreckten Klamotten zu befreien, damit ihr geschwächter Körper keinen Viren und Bakterien ausgesetzt ist.“

Nachvollziehbar nickte sein Gegenüber und wand seinen Blick erneut zu der Brünetten, die dort vor ihm schlief.

Diese Frau brauchte erst mal dringend Urlaub.

Der Gedanke, dass dieser Job vielleicht doch nicht der Richtige für sie sei, schlich sich in seinen Kopf und sein Blick wurde eine Spur trauriger, da er selbst wusste wie viel Wahrheit darin steckte.
 

Jedoch blieb ihm keine Zeit mehr um noch weiter zu grübeln, denn der Wagen hielt ruckvoll an und die hinteren Türen des Wagens öffneten sich.

Die gleichen Sanitäter wie im Fahrzeug ergriffen die Liege mit ihrer Patientin und rollten sie aus dem Fahrzeug – gefolgt von Stabler.

Ein skeptischer Blickwechsel untereinander und die jungen Rettungsfahrzeuginsassen wussten, dass dieser Mann im hellblauem Hemd sie wohl nicht so schnell los wurden und fanden sich mit seiner Begleitung ab.
 

„Sie können ihren Mantel wieder haben Sir..!“

„Lasst ihn bei ihr.“
 

Klare Ansage. Und bei dem Tonfall würde er sowieso nichts drauf erwidern wollen. So legte der blonde Sanitäter den schwarzen Stoff wieder zu Olivia.
 

Kaum betrat der Polizist gemeinsam mit den Rettungskräften das Krankenhaus, glaubte er im falschen Film zusein.

Hier ging es zu wie in einem Bienenstock.

Überall wuselten Krankenschwestern, Ärzte und Patienten durch die Gänge und aus allen Richtungen hörte man es keuchen und husten.

Mit zusammengeschobenen Augenbrauen hob er seine Hand und hielt seinen Mund mit seinem Ärmel zu.

Das war ja die reinste Epidemie!
 

Kurz darauf tippelte eine kleine rundliche Frau auf ihn zu, die sich an ihr Klemmbrett klammerte, als sei es ein Ast an dem sie sich halten musste, um keinen Wasserfall hinabstürzen zu müssen.
 

„Grippewelle.“, stieß sie hervor als sei es die Antwort auf alle Fragen der Welt gewesen und japste nochmals kurz nach Luft ehe sie ihre Lesebrille einwenig höher auf die Nase schob.

„Die Waschräume sind frei aber sie muss warten. Wir haben hier auch noch andere dringende Notfälle, um die sich das Personal kümmern muss... da sind wir an Wartelisten gebunden! Ich verspreche ihnen aber ihr ein Zimmer zu Verfügung stellen zu können so schnell es geht.“
 

Stabler glaubte sich verhört zu haben, doch viel Zeit zum Nachfragen bekam er auch hier nicht, denn nur einige Meter neben ihnen übergab sich gerade ein junges Mädchen und die dickliche Oberschwester murmelte etwas von ‚Oh nicht schon wieder’ und machte sich auch schon vom Acker.
 

Verständnis hin oder her, man musste sich um Olivia kümmern!

Irgendwer müsste es doch schaffen Zeit für eine Polizistin zu finden! Immerhin hatte sie selbst keine Kraft um es allein erledigen zu können.
 

Gerade wollte er sich wieder zu dem Trupp junger Rettungswagenfahrer wenden, als diese sich ebenfalls aus dem Staub machen wollten.
 

>Das kann doch jetzt nicht wahr sein<
 

Doch ehe er endgültig die Beherrschung verlor, setzte sich wieder sein Kopf ein und es war logisch, dass die Sanitäter nicht für das Krankenhaus bestimmt waren, sondern für den Rettungsdienst im Fahrzeug.
 

Als der nächstbesten Arzt vorbei kam, griff sich Elliot diesen am Arm und fragte nach dem nächsten besten Weg zu den Waschräumen.
 

Als dieser ihn mit der Antwort ‚Er habe keine Zeit’ wieder verlassen wollte, zeigte Elliot vorher noch, mehr oder wenig geduldig, seine Dienstmarke und ehe er sich versah hatte er eine konkrete Wegbeschreibung.
 

Es war kein Problem die Liege zu schieben und als er mit Olivia im Schlepptau im Fahrstuhl stand, um in ein unteres Geschoss zu fahren, bemerkte der Dunkelhaarige, dass seine Partnerin langsam aufwachte.
 

„Es scheint, als haben die Spritzen gewirkt.“, meinte er freundlich und blickte zu ihr herab.

Sein Gegenüber schmunzelte.

„Dabei hasse ich Spritzen so sehr.“, erwiderte sie schwach lächelnd und wollte sich aufsetzen, doch Stabler hinderte sie daran.

„Liegen bleiben.“, sagte er in einem gekünstelten Vaterunterton und Benson war freudig überrascht eine Alberei seinerseits noch miterleben zu können. Somit tat sie ‚wie befohlen’ und legte sich zurück auf die Liege.
 

„Ich fühl mich elend.“, murmelte sie geschwächt und seufzte einmal genervt auf.

Dieser kleine Aufstehversuch von der Brünetten schien sie schon ziemlich erschöpft zu haben.
 

„Komm erst mal zu Kräften, bevor du solche Aktionen wiederholst, okay?“, sagte Stabler wieder in seinem gewohnten ruhigem Tonfall und klopfte der liegenden Schönheit kurz auf die Schulter, ehe die Fahrstuhltür sich mit einem ‚Ping’ Geräusch öffnete.
 

Vorsichtig, um Olivia die ‚Reise’ am Bequemsten zu bereiten, rollte er sie aus dem Fahrstuhl auf den Weg zu den Duschen.

„Wo gehen wir hin...?“, flüsterte sie wie im Halbschlaf und er antwortete ganz Monoton: „Duschen.“
 

Stille.

Nur das Quietschen der Rollen war zu hören und Olivia hatte, sobald er das Wort ausgesprochen hatte ihre rehbraunen Augen aufgerissen und ihn geschockt angehen, als sei er gerade dabei einen Besen samt Stiel zu essen.

Am Liebsten wäre sie aufgesprungen und weggerannt, aber selbst wenn sie könnte, hätte Elliot sie sicher nicht gehen lassen.

Wie unendlich peinlich musste es sein, ihren geschundenen Körper preiszugeben.

Sie war eine starke Frau.

Das wussten Beide.

Umso schlimmer die Lage für Olivia.

Aber sie musste sich darüber nicht weiter Gedanken machen.

Elliot war ihr Partner und Freund und somit würde er ihr beistehen und Verständnis zeigen.
 

Mit einem sanften Ruck hob Stabler die fahrbare Liege über die Schwelle. Schweigend trat er vor sie und stütze sie, als Olivia sich aufsetzte.

Ihren Blick hielt sie gesenkt, als hätte sie die Hoffnung einfach unsichtbar zu sein, ließ sie sich von ihrem Partner von der Trage heben und wurde einige Meter auf eine Kante, die den Duschraum von dem Waschbecken abgrenze.
 

Wie ein Vater der seinem Kind die Schuhe zubinden wollte kniete sich Stabler vor den geschwächten Körper Olivias hin und blickte ein letztes mal zu ihr hoch ehe er ihr vorsichtig die Pumps von den Füßen zog und diese sachte auf den Fliesenbelag des Bodens ablegte. Olivia fand halt, indem sie sich an der Wand zu ihrer rechten fest hielt um jedenfalls halbwegs stabil sitzen zu können.

Nachdem Ihr Partner ihr auch die Socken entnommen hat entledigte er nun die Hose was sich als sehr umständlich erwies wenn sein ’Patient’ sich kaum halten kann und es eben im sitzen gehen musste.

Als auch das geschafft war, nahm er ihre kurze braune Jacke ab und anschließend auch ihre schwarze Bluse.

Geistesabwesend schaute die hübsche Frau ihrem freund auf die Finger und entspannte sich zunehmend da das ende dieser für sie wirklich peinlichen Prozedur zu sehen war.

Elliot hingegen betrachtete wie gebannt den geschundenen Körper.

Sie hat wirklich rapide abgenommen...

Doch ehe er wütend auf den Kerl war, der ihr das antat, war er traurig über die Tatsache, dass es überhaupt so weit kommen musste. Sie war seine Partnerin verdammt! Er hätte besser aufpassen sollen! Er warf sich so einiges innerlich vor, was er wohl nicht aussprechen würde, aber allein das seine sowieso ernste Miene noch eine Spur finsterer wurde, lies anmerken das mit Elliot was nicht stimmte.

Ihr müder Blick der derweil auf den weißen Boden gerichtet war, hob sich an, da sie merkte, das ihr Gegenüber ins einen rotierenden Bewegungen inne hielt.
 

„Alles okay?“, fragte sie schließlich mit leiser Stimme.

„Ich hab dir nicht geholfen und du fragst mich ob ich okay bin?“ antwortete er bissiger als gewollt und seufzte daraufhin damit Olivia wusste, das es nicht so gemeint war wie es sich angehört hat.
 

Sie wusste nicht wie reagieren und wärent so die Stille im Raum herrschte, blickten beide nur beschämt zu Boden.

Elliot war der erste der wieder fähig war zu handeln und setzte sich auf.

Er legte seinen Gürtel mit Waffe und Marke ab und zog sich die Schuhe mitsamt den Socken aus. Olivia schaute nur gespannt zu.

Gleich danach schob er sich seine Ärmel den Arm hinauf und ging leicht schief grinsend auf Olivia zu, die immer noch am Boden kauerte.
 

Er reichte ihr seine Hand.

Und sie schaute diese verwirrt an.
 

„Na? Hab dir doch versprochen das ich bei dir bleib und dir helfen werde“ sagte er als würde er über das Wetter plaudern und grinste dabei schief was die Brünette am Boden ebenfalls dazu veranließ leicht aufzulachen – so gut es ihre Kraftreserven es erlaubten.

Zittrig hob sie eine Hand an, die sie wie einen Schutz vorher um ihren Oberkörper gelegt hatte, ins eine Hand.

Während er sie extra langsam zum Duschhahn führte, hörte man ihre nackten Füße auf den Fließen tappsen.
 

Elliot ergriff dann nach einer kleinen Ewigkeit den Duschhahn und wartete auf eine ordentliche Wärme des Wassers ehe er es seiner Freundin zumutete. An jedem dieser Duschhähne, war eine kleine Ablage mit jeweils Shampoo und Duschgel darauf.
 

„Nun ist es in Ordnung“, meinte er und stand schon selbst unter dem Wasserstrahl. Seine Klamotten wurden natürlich klitsch nass und Olivia guckte ihn überrascht an.
 

„Trocknet so oder so.“ meinte er wie selbstverständlich und die Frau in Unterwäsche nickte nur vorsichtig ehe sie sich neben ihm unter den warmen Wasserstrahl stellte, gehalten von ihrem Partner.
 


 

Die Wärme umgab Olivia und sie schloss erleichtert die Augen.

Sie döste vor sich hin, ganz im Genuss des warmen Wassers.

Es war so erleichternd dieses warme Nass nach gefühlten hundert Jahren wieder auf ihrer Haut spüren zu können.

Aber ehrlich gesagt, war sie allein über die Wärme froh, denn die Einsamkeit, die sie die letzen 3 Wochen durchleben musste, hatten ihre hässlichen tiefen Spuren hinterlassen.
 

Erneut legte sich Stille über Beide und während Benson erneut ihren Kopf hängen lies, betrachtete Stabler erneut ihren Körper.

Die Rippen waren deutlich zu sehen und auch das Becken war mehr als ’nur sichtbar’.
 

„Hast du eigentlich überhaupt was zu Essen bekommen?“, fragte er vorsichtig diese Worte, die ihm schon eine ganze weile im Kopf herumspukte.

Sie schaute durch ihre nassen Fransen hindurch zu Stabler und sie schien überlegen zu müssen.
 

„Ich erinnere mich an trockenes Brot... etwa jeden dritten Tag bekam ich trockenes Brot und jeden zweiten Tag einen Becher Wasser. “, gab sie ehrlich preis und löste dann den Blickkontakt mit diesen ernsten Augen, die sie ganz empört anstarrten, als er seine Antwort bekam.
 

Doch Olivia war noch nicht fertig mit erzählen und ehe Stablers Wut auf den Kerl ausbrechen konnte, ergriff sie das Wort.
 

„Aber weißt du.. das war nicht mal das Schlimmste. “

Ihre früher so zarten Hände, die nun dürre Finger trugen, wischten sich das warme Nass aus dem Gesicht und auch nur damit sie die verborgenen Tränen ebenfalls wegwischen konnte.
 

„Es war die Hölle, dass Zeitgefühl zu verlieren. Tag ein, Tag aus...saß ich einfach nur da. Starrte ins Dunkle. Hörte nichts. Spürte einzig den Schmerz in Arm, Bein und Rücken. Ich konnte mich einfach nicht bewegen! Ich rief und rief, immer und immer wieder und ich hörte Ewigkeiten auf Antwort, doch sie kam nicht...solang ich auch gehofft habe. Man verliert den Überblick über das...das hier und jetzt! ‚Der wievielte Tag ist es heute?’ ..diese.. diese verdammte Frage hat mich jede Sekunde gequält!“
 

Je länger sie sprach, desto schneller sprach sie auch und immer brüchiger wurde ihre Stimme.

Sie fing an zu weinen.

Und keiner konnte es ihr übel nehmen.

Es war wie ein Trauma, dass man erst mal Stückweise verarbeitet werden musste.

Für Olivia war eine wahrhaft grausame Zeit vorbei.

Es war unvorstellbar unmenschlich, wie sie sich gefühlt haben musste. Zweifel, an sich selbst und ob man überhaupt noch am Leben war?

Ja, Elliot war sich sicher, dass man sich etwa so fühlen musste.

Und er schaute zu ihr herab.

Wie sie sich krümmte und den Kopf gesenkt hielt, während ihre dünnen Arme sich um sie legten und ihre viel zu schmalen Finger sich an den ebenfalls viel zu dünnen Oberarm krallten.
 

Stabler fühlte sich wie betäubt.

Er starrte sein schluchzendes Gegenüber einfach nur an und der warme Sommerregen-ähnliche Wasserstrahl nahm er kaum noch wahr.

Außer seine Partnerin, nahm er momentan Nichts mehr wahr.
 

Wie viel Kummer musste dieses arme Wesen eigentlich noch in ihrem Leben ertragen?

Er hätte nie gewollt, dass es soweit kommt.

Verdammt!

Wieso war er und sein Team nicht schneller gewesen?
 

Instinktiv hob er seine rechte Hand an und lag sie auf die nassen Haare Olivias.

Sachte, als könnte er sie verletzen, schob er ihren Kopf an seine Brust und legte seinen linken Arm um den zittrigen Körper.
 

„Es tut mir leid, dass ich nicht früher da war.“, murmelte der dunkelhaarige Cop und trotz dem Plätschern des Wassers oder ihres Schluchzen verstand sie ihn und gab sich damit zufrieden.

Sie wollte nicht, dass er sich Vorwürfe machte...
 

Jedoch bekamen sie nicht mehr Zeit, um darüber weiter zu sprechen, denn plötzlich wurde die Tür zum Duschraum aufgerissen.

Die Beiden Polizisten zuckten zusammen. ehe sich Stabler demonstrativ vor seine Kollegin stellte und ihren zarten Körper mit seinen breiten Schultern verdeckte.

Ein kurzer Schulterblick und er erkannte ein junges Mädchen, vielleicht 20 Jahre alt, mit rotbraunem Haar, das zu einem strammen Pferdeschwanz geflochten war.

Ihre blauen Augen waren groß, als er den Mann mit Klamotten unter der Dusche stehen sah.
 

„W... Wir bekamen einen Anruf von ihrem Chef...“, stammelte sie los.

„Sie hätten vorher sagen können, dass es um eine Polizistin geht.“
 

Stablers ernste Miene veränderte sich kein Stück und er antwortete schnippisch, dass er einem Arzt seine Marke gezeigt hatte, doch dieser ihm nur Auskunft über den Duschraum gab.

„Wenn ich’s ordentlich gemacht haben will, mach ich’s eben selber.“, fügte er noch trotzig hinzu, wand sich dann von der Praktikantin ab und blickte Olivia an.
 

„Wir sind hier gleich fertig. Holen sie doch in der Zwischenzeit neue Klamotten und Unterwäsche, Handtücher und einen Rollstuhl zum Transport. Achja – und sie müssen gar nicht erst wieder kommen wenn sie kein freies Zimmer ohne Keime für sie haben.“
 

Bei dem Raunen in der Stimme zuckte das Mädchen zusammen, nickte stumm und verschwand augenblicklich.
 

Olivia hatte sich in nun auch wieder gefangen und schmunzelte Elliot an. „Das arme Mädchen“, sagte sie spöttisch und steckte mit der Aussage Elliot an, freundlich zu lächeln.

Nebenbei löste er seine Hand von ihrem Kopf und griff nach der Shampooflasche auf der Ablage.
 


 


 

„Halt dich fest.“, meinte er ruhig und folglich krallten sich ihre zerbrechlichen Finger an das nasse Hemd.

Während sie mit wackeligen Bienen versuchte zu stehen, shampoonierte Stabler ihr Haar und schnell bildete sich Schaum auf ihrem Kopf.
 

„Sei vorsichtig, dass dir nichts ins Auge läuft.“

„Hey, du weißt schon, dass ich kein kleines Kind bin?“
 

Stabler schmunzelte und erkannte aufs Neue wie stark seine Partnerin sich immer geben wollte – so auch jetzt.
 

„Du kennst mich ja.“, antwortete er dann schließlich und mit dieser Antwort stellte sie sich dann auch zufrieden und lies die Kopfmassage über sich ergehen.
 

Nachdem er den weißen gutriechenden Schaum von ihrem Kopf wusch, kam das Mädchen von vor etwa 20 Minuten wieder.
 

„Ich leg die Sachen hier an das Waschbecken!“, meldete sie sich und verschwand dann nach einem mürrischen Seitenblick von Stabler wieder.

Das war zwar von ihm ungewollt beabsichtigt, aber wer ihn nicht kannte, konnte schnell in seinem Ausdruck ‚Nerv nicht’ lesen.
 

Eine Hand löste sich dann augenblicklich von Stablers Hemd und er blickte verwundert – sagte aber nichts.

Stumm verfolgte er mit dem Blick die wanderte Hand, die sich das Duschgel griff.

Er verstand und griff nach ihren Schultern, um ihr Halt zu geben.

Sachte zeigte er ihr per vorsichtigem Druck, dass sie ihm den Rücken zuwenden sollte.

So konnte sie sich an ihn lehnen und er konnte sie festhalten, damit sie ihre Hände benutzen konnte sich mit dem Limonengrasduschgel einzucremen.
 

Wiedereinmal positiv überrascht, dass sie sich auch ohne Worte verstanden, befolgte Olivia seine Idee und wand sich vorsichtig ab, nur um sich erneut an ihn zu lehnen.
 

Auch diese Prozedur dauerte ihre Zeit und Elliot lernte sich derweil in Geduld.
 

„Danach bekommst du erst mal etwas zu Essen. Mir tut es fast schon leid, dass du dich mit Krankenhausfraß zufrieden geben musst. “
 

„Nur ‚fast’?!“
 

„Nyah, besser als nichts oder?“
 

„Wir können ja auch wieder gehen.“
 

„Können wir nicht und das weißt du genauso gut wie ich. Du musst erst mal untersucht werden.“

Der Dunkelhaarige musterte sie durchdringend.
 

„Du musst erst mal zu Kräften kommen, bevor du diesen Ort wieder verlässt.“
 

Olivia seufzte entnervt, wie ein Teenager der gerade Hausarrest bekam.

Dass er immer den großen Bruder raushängen lassen musste.
 

„Was machst du dann die Zeit, wo ich nicht mit dir arbeiten kann?“
 

„Urlaub?“

Er grinste.
 

„Klar. Denn ’nen Freiwilligen, der mit dir als Ersatz arbeitet, findet unser Chef ja nicht!“
 

„Hey...!“
 

Von beiden Seiten kam ein amüsiertes Kichern und Livia legte die Duschgelflasche zur Seite.
 

„Fertig?“, fragte Elliot direkt und bekam als Antwort ein Nicken.

Daraufhin stellte er das Wasser ab und ein kurzes ‚brr’ folgte von ihr, denn ohne die Wärmequelle fierte es sie ordentlich.

Stabler ging es nicht anders, so lief er zu dem Waschbecken.

Wo...ein Zettel und Damenunterwäsche lag und außerdem noch neben dran der Rollstuhl stand.
 

Eine Ader auf seiner hohen Stirn fing an sichtbar zu pochen und sein Ausdruck wurde von ‚Genervt’ zu ‚AN-genervt’
 

„Das ist jetzt nicht wahr?! Sind die hier total unfähig?“, maulte er los und hatte das Bedürfnis gegen irgendwas zu treten oder zu schlagen.

Das war nicht alles was er wollte, verdammt!
 

Olivia schaute zu ihm und sah, dass allein an der Menge nicht alles da stand, was sie brauchten.

„Ich schätze, dass war heut ihr erster Tag und du hast sie ziemlich verwirrt.“, meinte sie und hörte sich an, als sei sie wieder im Dienst.

Stabler hingegen brummte zu ihren Worten nur und ging zu der Krankenliege wo sein Mantel noch lag, ergriff diesen und lief wieder zu der Braunhaarigen.

Er wirbelte diesen um ihren Körper und sie kuschelte sich an das Kleidungsstück, das sehr angenehm nach Elliot roch.

„Jetzt sind alle deine Klamotten wegen mir nass...“, bemerkte sie mit vorwurfsvollen Unterton, der eher ihr selbst galt als ihm.

„Mach kein Drama draus.“, sagte er immer noch gereizt, wegen dem Missverständnis zwischen ihm und der Arzthelferin und begleitete Olivia zum Rollstuhl, ehe sie dort Platz nahm.
 

„Zieh dir die saubere Unterwäsche an und ich telefonier kurz mit dem Chef, damit die Anderen auch bescheit wissen.“
 

Er erwartete keine Antwort und lief erneut zu seinem Gürtel, den er ja vor der Dusche abgelegt hatte.

Neben der Dienstwaffe hatte er ein Täschchen mit seinem Handy drin.

Olivias schokobraune Augen folgte Stabler, bis dieser den Duschraum verlies.

Sie hielt noch einen Moment nachdenklich inne, ehe sie sich dann umzog.
 

„Ich hab sie. Wir sind im Krankenhaus.....ja schicken Sie die Zwei vorbei. Sie sollen mir die Klamotten aus meinem Spint mitbringen. Dieser müsste noch offen sein. Ja Sir, machen sie Feierabend, ich regele das hier schon. Gute Nacht, Sir.“
 

Mit einem Piepsgeräusch legte er auf und bemerkte erst jetzt 6 verpasste Anrufe, die auf dem Display aufblinkten.

Er öffnete seine Anrufliste und sah, dass diese Anrufe von zu Hause waren.

Ob was passiert war?

Er wollte gerade anrufen, als sich die Tür hinter ihm öffnete.

Olivia linste über den Kragen des schwarzen Mantels hervor und guckte ihr Gegenüber mit großen erwartungsvollen Augen an.

Sie klammerte sich an die Türklinke und als das der Dunkelhaarige bemerkte, lief er ihr schnell entgegen, verstaute das Handy schon längst wieder in seiner nassen Hosentasche, um sie zu halten.
 

„Ich.. bin fertig.“
 

„Das sehe ich. Besser du setzt dich wieder.“
 

Als sie also wieder in dem Rollstuhl saß, griff Elliot Stabler zu den zwei Griffen, um sie zu schieben.

Zuvor sammelte er seine Schuhe, seine Socken und seinen Gürtel ein und bat Olivia die Sachen auf ihrem Schoss festzuhalten.

Er blickte kurz auf die Raumnummer auf dem Papier, das dort am Rand des Waschbecken lag und prägte sie sich ein – 207.
 

Mit einem neuen Ziel lief er wieder zu dem Fahrstuhl und ignorierte die Nässe an seinem Körper und die Kälte, die ihn heimsuchte.

„Ich bin sicher, dass du Wechselkleidung hier bekommen wirst.“, meinte seine Partnerin freundlich, doch Stabler berichtete ihr dann bereits, dass er seine eigenen Klamotten bekommen würde.

Erneut öffnete sich der Fahrstuhl vor den Beiden und er schob sie aus diesem, auf der Suche nach dem Zimmer.

Beide schauten sich um während sie durch die Gänge liefen und hielten schließlich vor der Tür, welche mit 207 beschriftet war.
 

Er fuhr sie kurz vor das Bett und half ihr hinein, ehe er sich an den Schrank machte.

Hier fand er saubere Patientenkleidung und selbst 2 Handtücher!

Beides ergriff er schnell und gab die beiden Dinge Olivia, die ihn dankend anlächelte.
 

„Jetzt sorg ich dafür, dass du was zu essen bekommst.“

„Überfordere dich meinetwegen aber nicht Stabler, klar?!“
 

Er schaute sie mit einem Blick an, der sagte ‚Ich- doch- nicht’ und grinste sie schief an.

Als sie seine Geste erwiderte, wand er sich ab und verlies den Raum, wobei er eine Spur von Wasser hinterlies – wie schon die ganze Zeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bethy
2009-10-17T18:14:38+00:00 17.10.2009 20:14
Ich kenne die Serie kein bisschen, aber das hat mich nicht abgehalten die ff zu lesen.
Sie ist einfach...süß.
Ich mein, natürlich auch dramatisch, schlimm, etwas ekelerregend (der Pädo ._.) und rundherum sehr ergreifend, aber wie die zwei miteinander umgehen ist echt niedlich. Und auch lustig.
Die FF hat alles was man braucht XDD
Von:  _Supernaturalist_
2009-10-17T15:20:30+00:00 17.10.2009 17:20
Es ist einfach nur total niedlich, wie gut die beiden sich um einander kümmern*.* Also eher Stabler um Olivia, aber ih schätze, dass man weiß worauf ich hinaus will...hoff´ ich^///^
Das is aber natürlich voll tpisch Arztprxis/Krankenhaus!!! Lassen dich Stunden rumsitzen, wenn du urst die Schmerzen hast >.<" *grummel*
aber trotzdem ei echt tolles Kapitel*.*
Musst weiter schreiben >.<"
Von:  ElliotAlderson
2009-10-13T16:33:56+00:00 13.10.2009 18:33
Du weißt gar nicht, wie ich Stablers kleine und größere Ausbrüche liebe *-*
Ein richtiger Hitzkopf :3
Die Praktikantin tut mir schon ein bissl leid...
Er hat aber vollkommen recht!
Wenn er was ordentlich gemacht haben will, macht er’s eben selbst!
Wenn nicht, sieht man ja was bei rauskommt XDD
Ach Livia ist aber auch so süß
So hilflos und will dann doch so viel selber machen, kann’s aber nicht D:
Aber Elliot ist ja da <3
Der letzte Satz ist ja auch zu geil >D

Wossa, weiterschreiben ♥


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